Fertighäuser bieten im Vergleich zu individuell geplanten Massivhäusern viele Vorteile – unter anderem beim Preis. Doch wie teuer ist ein Fertighaus eigentlich? Wir sagen euch, mit welchen Fertighaus-Kosten ihr mindestens rechnen müsst und wie sie sich zusammensetzen.
Was kostet ein Fertighaus? Die Antwort darauf hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Wir wagen trotzdem den Versuch, euch eure Fragen so gut wie möglich zu beantworten und geben wertvolle Hinweise, was ihr auf eurem Weg ins Eigenheim unbedingt beachten solltet.
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Preisentwicklung bei Fertighäusern
+++ Massiver Preisanstieg bei Fertighäusern +++
Fertighäuser werden immer beliebter. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) war im Jahr 2022 fast jedes vierte fertiggestellte Einfamilienhaus ein vorgefertigtes Haus aus der Fabrik. 2012 lag bei den Einfamilienhäusern der Anteil der Fertighäuser noch bei 15,3 Prozent. Im Jahr 2022 wurden rund 17 600 Einfamilienhäuser in Fertigteilbau errichtet – ein Plus von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Im Jahr 2022 stiegen die Baupreise für Einfamilienfertighäuser um 15,2 Prozent im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2021. Das ist die höchste gemessene Preissteigerung gegenüber einem Vorjahr seit Beginn der Erhebung im Jahr 1968. Im Zehnjahresvergleich verteuerte sich der Bau von Einfamilienfertighäusern um 65,6 Prozent.
Weil der Preisanstieg so rasant ist, schreiben viele Hersteller von Fertighäusern nur noch "Preis auf Anfrage" über ihre Modelle.
Unser Tipp: Verschafft euch in unserer riesigen Fertighaus-Datenbank einen Überblick, filtert nach zahlreichen Kriterien und lasst euch Informationen direkt über unsere Katalogbestellung zuschicken.
Wenn ihr ein Fertighaus plant, ist der Preis pro Quadratmeter ein entscheidender Faktor. Im mittleren Preissegment kosten schlüsselfertige Fertighäuser zwischen 2.000 und 2.500 Euro pro qm. Realistisch sind allerdings Quadratmeterpreise von rund 3.000 Euro. Je nach Ausstattung und Individualisierung sind aber auch Fertighaus-Kosten von 4.500 bis 6.000 Euro pro Quadratmeter möglich.
Ganz wichtig: Dabei handelt es sich um die reinen Hauskosten. Hinzu kommen Baunebenkosten, Grundstückskosten und die Kosten für Bodenplatte und Außenanlage.
Um euch einen ungefähren Überblick zu verschaffen, listen wir in folgender Tabelle die reinen Hausbaupreise auf, die ihr für ein schlüsselfertiges Fertighaus von 140 Quadratmetern grob kalkulieren könnt:
Fertighaus-Kosten: Welche Faktoren beeinflussen die Preise?
Je nachdem, welche Art von Fertighaus ihr bauen möchtet, kommen unterschiedliche Kosten auf euch zu. Bei eurer Entscheidung für ein Fertighaus-Modell solltet ihr auch folgende Punkte beachten:
Bodenplatte oder Keller? Die Fertighaus-Hersteller werben üblicherweise mit Festpreisen für bestimmte Ausbaustufen. Doch die Angaben gelten in der Regel "ab OK". Das Kürzel steht für "ab Oberkante Bodenplatte" beziehungsweise "ab Oberkante Keller" – je nachdem, ob ihr euer Fertighaus mit oder ohne Keller plant. Die reine Grundplatte ist im Preis natürlich mit inbegriffen. Die Kosten für ein Fertighaus ohne Keller sind natürlich niedriger. Möchtet ihr noch einen Fertigkeller haben, dann müsst ihr mit Mehrkosten zwischen 35.000 bis 70.000 Euro rechnen.
Wahl der Dachform: Fertighäuser werden oft im Baukastensystem angeboten, das heißt, ihr habt auch bei der Dachform eine Auswahl. Wer kostenbewusst bauen will, entscheidet sich für ein klassisches Satteldach.
Hausform und Hausgröße: Ein L-förmiges Haus ist komplizierter zu bauen als ein rechteckiges. Und der eingeschossige Bungalow mit 100 Quadratmetern Wohnfläche weniger aufwendig als der Zweigeschosser mit über 200 Quadratmetern. Daher planen kostenbewusste Bauherren ihren Bedarf ganz genau und haben dabei vor allem auch die Nutzung in der Zukunft im Auge.
Fertighaus-Hersteller: Auch bei den Fertighaus-Anbietern gibt es "Porsche" und "Opel". Erstere bieten dann eben zertifizierte Ökohäuser individuell nach Kundenwunsch, letztere eher Standard-Häuser mit Standard-Materialien und Standard-Ausstattung. Es gibt auf jeden Fall Hinweise, woran ihr gute Fertighaus-Anbieter erkennt.
Neben der kürzeren und gut planbaren Bauzeit ist der enorme Vorteil eines Fertighauses, dass ihr die reinen Baukosten sehr gut kalkulieren könnt. Sobald ihr euch in Sachen Bauart, Ausbaustufe, Größe und Ausstattung entschieden habt, wisst ihr also genau, was ihr für euer Haus bezahlen müsst.
Aber Vorsicht: Damit sind die Fertighaus-Kosten noch nicht komplett. Denn allein mit dem Haus ist es nicht getan. Zwei zentrale Posten müsst ihr bei der Frage, was ein Fertighaus kostet, unbedingt zusätzlich einbeziehen:
Die Kosten für das Grundstück
Nur in den seltensten Fällen hat der Fertighaushersteller auch ein Grundstück für euch. In der Regel müsst ihr euch das Bauland auf eigene Faust suchen. Hier findet ihr einen informativen Artikel, was ihr beim Grundstückskauf alles beachten solltet. Ein Spartipp: Vielleicht findet ihr noch eine Baulücke, die ihr günstiger erstehen könnt.
Die Kosten für das Grundstück sind natürlich sehr individuell, je nach Größe und vor allem nach Lage. Laut Statistischem Bundesamt kostete ein Quadratmeter baureifes Land 2020 im Bundesdurchschnitt 199 Euro Euro. Im vierten Quartal des Jahres 2022 lag der durchschnittliche Preis für Bauland in Deutschland bereits bei 272,87 Euro pro Quadratmeter. Aber die Differenzen sind natürlich riesig und Grundstücke vor allem in Ballungsgebieten rar und teuer.
Die Baunebenkosten
Von den Nebenkosten beim Grundstückskauf (zum Beispiel die Grunderwerbsteuer) über die Kosten bei der Bauvorbereitung (zum Beispiel die Erschließungskosten) bis hin zu den Kosten für das Fertighaus während und nach der Fertigstellung (zum Beispiel für die Bauabnahme) – als Bauherr kommt kostentechnisch einiges auf euch zu.
Unterschätzt vor allem die Baunebenkosten für ein Fertighaus nicht! Sie machen immerhin rund 15 bis 20 Prozent der gesamten Baukosten aus.
Kosten für Außenanlagen und Einrichtung
Zäune, Wege, der Eingang und natürlich Möbel und andere Einrichtungsgegenstände – streng genommen müsst ihr auch das in die Kostenkalkulation für euer Fertighaus mit einbeziehen.
Beispielrechnung: Wie viel kostet ein Einfamilien-Fertighaus?
An dieser Stelle geben wir euch eine beispielhafte grobe Überschlagsrechnung, damit ihr ungefähr kalkulieren könnt, was euch der Kauf eines Fertighauses insgesamt kostet.
Posten
Kosten in Euro
Preis für das schlüsselfertige Fertighaus (140 Quadratmeter)
Solltet ihr euch vorgenommen haben, mit den Herstellern zu verhandeln, um die Kosten für das Fertighaus zu senken, dann schlagt euch das lieber aus dem Kopf: Die Auftragsbücher sind derart voll, dass kaum ein Anbieter es nötig hat, euch großartige Rabatte zu gewähren. Die Wartezeiten aufs Fertighaus liegen jetzt schon teilweise bei zwei Jahren.
Ihr solltet lieber darüber nachdenken, ob ihr selbst anpacken könnt. Aber passt bitte auf: So mancher Bauherr hat sich bei der Berechnung seiner "Muskelhypothek" überschätzt.
Die beste Art beim Fertighaus-Bau zu sparen: Schlüsselt die einzelnen Posten genau auf und priorisiert dann: Brauchen wir wirklich 180 Quadratmeter oder reichen vielleicht auch 140 mit der Option auf späteren Ausbau? Vielleicht kommt ja auch ein Minihaus infrage? Müssen die Jalousien wirklich alle elektronisch und smart gesteuert sein? Können wir vielleicht doch auf einen Keller verzichten?
Vergleicht die verschiedenen Angebote (zum Beispiel in unserer Fertighaus-Datenbank),