Satteldach, Krüppelwalmdach, Zeltdach, Mansardendach: Welche Dachformen beim Haus gibt es und was sind die Vor- und Nachteile? In dieser großen Dachformen-Übersicht zeigen wir alle relevanten Dacharten – mit Grafiken, Tabellen, Bildern und Beispielen der verschiedenen Dächer.
Dächer setzen nicht nur optische Maßstäbe und schützten zuverlässig vor Witterung. Sie sind auch einer der großen Kostentreiber beim Hausbau oder bei einer Sanierung. Darüber hinaus solltet ihr beim Vergleich der Dachformen bedenken, dass sich nicht alle Dacharten beim Haus für Photovoltaik oder eine Dachbegrünung eignen.
In dieser großen Übersicht geben wir einen Überblick über die wichtigsten Dachformen, mit Bilder und Grafiken, und nennen Kosten sowie die größten Vor- und Nachteile.
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Dachformen-Übersicht: Alle Dacharten im Vergleich
Dies sind die meist verbreiteten Dachformen im Vergleich. Die angegebenen Preise für die Dachkonstruktion sind Durchschnittsangaben und können von Fall zu Fall abweichen. Ebenso die Gesamtkosten inklusive Dacheindeckung und Dämmung: Sie berücksichtigen sämtliche Arbeiten und beziehen sich auf eine Standardwohnfläche von 120 bis 160 Quadratmetern.
Das Satteldach oder Giebeldach ist die meist verbreitete Dachform. Überall in Deutschland findet man den architektonischen Klassiker mit zeitloser Optik.
Vorteile von Satteldächern
Die Konstruktion von Satteldächern ist einfach und der Materialaufwand hält sich in Grenzen – ebenso wie die Kosten.
Das Satteldach lässt Gestaltungsspielraum. Bei der Neigung, der Dacheindeckung und baulichen Besonderheiten wie Gauben haben Hausbauer viel Flexibilität.
Satteldächer gelten als äußerst witterungsbeständig, selbst Schneemassen sind keine große Gefahr.
Ein Satteldach ist leicht zu pflegen.
Satteldächer eignen sich für Photovoltaik und Solarthermie.
Unter einem Satteldach ist das Dachgeschoss als Wohnraum nutzbar.
Nachteile von Satteldächern
Ohne Dachfenster oder Giebelfenster, deren Einbau kostspielig werden kann, ist es im Dachgeschoss recht dunkel.
Bei steilen Giebeldächern reduzieren die Schrägen den Wohnraum.
Eine Dachbegrünung ist nur bei sehr flachen Satteldächern möglich und daher eher selten.
Satteldächer sind im Hausbau ein Massenprodukt.
Fazit
Das Satteldach ist optimal für alle Hausbauer, die sich eine kostengünstige Dachform mit Gestaltungsspielraum wünschen.
Walmdach: Die Dachform für repräsentative Häuser
Das Walmdach ähnelt dem Satteldach, verfügt aber über zwei zusätzliche, geneigte Dachflächen an den Giebelseiten. Typischerweise sieht man Walmdächer im Bergland oder an der Küste.
Vorteile von Walmdächern
Das Walmdach gilt als extrem stabil und witterungsbeständig. Es hält sogar größerer Schneelast stand.
Die Giebelseiten sind durch die zusätzlichen Dachflächen kleiner und müssen entsprechend weniger gewartet werden.
Walmdächer verfügen über viel Fläche zur Gewinnung von Solarenergie.
Die Dachkonstruktion erlaubt bauliche Besonderheiten wie überdachte Eingangsbereiche oder Balkone.
Nachteile von Walmdächern
Die Konstruktion von Walmdächern ist vergleichsweise kompliziert und kostenintensiv.
Aufgrund der großen Dachfläche ist der Material- und Pflegeaufwand beim Walmdach hoch.
Häuser mit Walmdach haben viel Dachschräge, so dass der Wohnraum nur eingeschränkt nutzbar ist.
Walmdächer sind für die Begrünung eher ungeeignet.
Fazit
Wer sich ein repräsentatives Haus mit zuverlässigem Wetterschutz wünscht, sollte das Walmdach in Erwägung ziehen.
Krüppelwalmdach: Die Sonderform im Landhausstil
Das Krüppelwalmdach ist eine Sonderform des Walmdachs. Es lässt Bauherren noch mehr Gestaltungsspielraum und setzt Akzente im Landhausstil. Eine große Tradition hat das Krüppelwalmdach in Küstenregionen.
Vorteile von Krüppelwalmdächern
Krüppelwalmdächer trotzen dank ihrer hohen Stabilität Wind und Wetter.
Die große Dachfläche ist ein Pluspunkt, um Photovoltaik-Anlagen zu installieren.
Häuser mit Krüppelwalmdächern haben mehr nutzbaren Wohnraum als Gebäude mit klassischem Walmdach.
Das Krüppelwalmdach lässt viele bauliche Besonderheiten zu wie asymmetrische Dachflächen und Überstände oder Überdachungen.
Nachteile von Krüppelwalmdächern
Die Fertigung des Dachstuhls ist beim Krüppelwalmdach sehr komplex und kostspielig.
Der Material- und Pflegeaufwand ist aufgrund der großen Dachfläche groß.
Durch die Dachschrägen ist der Wohnraum eingeschränkt.
Krüppelwalmdächer sind in der Regel nicht für die Begrünung vorgesehen.
Fazit
Überall dort, wo häufig Sturm und Niederschläge drohen oder ländlicher Charme gewünscht ist, kann das Krüppelwalmdach die richtige Wahl sein.
Zeltdach: Die Dachform für mediterranes Flair
Das Zeltdach, auch als Spitzdach oder Pyramidendach bekannt, ist ebenfalls eine Sonderdachform. Zeltdächer zieren mehrheitlich Kirchen oder mittelalterliche Bauten.
Vorteile von Zeltdächern
Das Zeltdach ist niedriger als das Satteldach und Walmdach, so dass mehr Wohnraum zur Verfügung steht.
Die Dachinnenfläche ist in der Regel vom Wohnraum getrennt, so dass Häuser mit Zeltdach gut isoliert sind.
Die Konstruktion ist weniger komplex und kostenintensiv als beim Walmdach.
Zeltdächer eignen sich für die Gewinnung von Solarenergie.
Nachteile von Zeltdächern
Zeltdächer setzen bestimmte Grundrisse voraus und sind für rechteckige Bauten weniger geeignet.
Bei flachen Neigungswinkeln ist die Konstruktion von Zeltdächern aufwändig und kostenintensiv.
Die Dachform bietet weniger Platz für PV-Module als das Satteldach oder Walmdach.
Zeltdächer sind für eine Dachbegrünung eher ungeeignet.
Fazit
Häuser mit geometrischer Grundform sind prädestiniert für ein Zeltdach. Die Sonderdachform versprüht ebenso historischen wie mediterranen Charme.
Mansarddach: Die Königsdisziplin unter den Dacharten
Das Mansarddach wirkt majestätisch und ist sehr vielseitig. Als Grundlage für den Dachstuhl können das Satteldach, das Walmdach oder das Pultdach dienen. Die Form zeichnet sich durch einen Knick und verschiedene Gefälle aus.
Vorteile von Mansarddächern
Mit dem Mansardendach lässt sich das Dachgeschoss bestmöglich als Wohnraum nutzen, da wenig Fläche verloren geht.
Mansarddächer gelten aufgrund der steilen Dachflächen und staken Gefälle als besonders witterungsbeständig.
Die weitläufige Konstruktion bietet viel Gestaltungsspielraum für bauliche Besonderheiten.
Nachteile von Mansarddächern
Die Belichtung des Dachgeschosses ist vergleichsweise aufwändig und meist nur durch den Einbau von Gauben zu lösen.
Die Konstruktion von Mansarddächern ist aufgrund des Knicks und der Gefälle sehr komplex und kostenintensiv.
Der Material- und Pflegeaufwand ist bei Mansarddächern sehr hoch.
Mansarddächer sind aufgrund der speziellen Form anfälliger für Schimmel.
Photovoltaik-Anlagen lassen sich nur mit viel Aufwand installieren.
Eine Begrünung ist bei Mansarddächern nicht möglich.
Fazit
Häuser mit Mansardendach machen einen luxuriösen und majestätischen Eindruck. Wer sich diese herrschaftliche Optik wünscht, wird die Zusatzkosten gerne in Kauf nehmen.
Flachdach: Die Dachform für innovative Passivhäuser
Flachdächer sind anfällig für Temperaturschwankungen und Belastungen wie Schneemassen.
Die fachgerechte Dämmung und Abdichtung sowie die Sanierung von Flachdächern ist aufwändig und kostenintensiv.
Ein Flachdach muss regelmäßig gewartet werden.
Für die Gewinnung von Solarenergie müssen extra Gerüste auf dem Dach angebracht werden.
Fazit
Wer ökologisch bauen oder sich erweiterte Nutzungsmöglichkeiten offenhalten möchte, könnte Gefallen am Flachdach finden.
Pultdach: Moderne Dachart mit viel Gestaltungsspielraum
Das Pultdach ziert seit Jahrzehnten vor allem Garagen und Schuppen. Inzwischen aber erobern Pultdächer auch immer mehr Wohngebiete. Häuser mit Pultdach sind echte Hingucker.
Vorteile von Pultdächern
Pultdächer lassen viel Gestaltungsspielraum für individuelle Akzente am Dach und nachträgliche Anbauten.
Die Konstruktion ist vergleichsweise einfach und kostengünstig.
Je nach Neigungswinkel der Dachfläche geht kaum Wohnraum verloren.
Pultdächer ermöglichen einen hohen Lichteinfall im Obergeschoss.
Im Vergleich zum Flachdach ist ein guter Abfluss von Regenwasser sichergestellt.
Pultdächer eigenen sich für die Gewinnung von Solarenergie.
Eine Begrünung ist bei niedrigen Pultdächern problemlos möglich.
Nachteile von Pultdächern
Das Dachgeschoss heizt schnell auf.
Der Aufwand für Dämmung und Abdichtung ist sehr hoch.
Fazit
Wer sich ein Haus mit individueller Note und viel Gestaltungsspielraum wünscht, kann mit einem Pultdach richtig liegen. Pultdächer als Dachform sind auch praktisch, wenn ihr euch die Möglichkeit eines nachträglichen Anbaus offen halten wollt.
Sheddach: Die Dachform für Gewerbeflächen
Sheddächer setzen sich aus mehreren hintereinander gereihten Pultdächern zusammen. Sie sind die erste Wahl für Gebäude mit großer Grundfläche wie Fabriken, Einkaufszentren oder Sporthallen.
Vorteile von Sheddächern
Sheddächer sind extrem stabil und für große Grundflächen geeignet.
Das Sheddach bietet viel Fläche für indirekte Beleuchtung. Das macht es ideal für lichtintensive Arbeiten.
Sheddächer eignen sich für die Gewinnung von Solarenergie.
Nachteile von Sheddächern
Unter dem Sheddach staut sich leicht Hitze, so dass eine gute Belüftung notwendig ist.
Die Dachform bietet viel Angriffsfläche für Niederschläge. Spezielle Entwässerungssysteme sind notwendig.
Die fachgerechte Dämmung von Sheddächern ist sehr aufwändig.
Sheddächer sind wartungsintensiv.
Eine Dachbegrünung ist theoretisch möglich, aber eher ungeeignet bei Sheddächern.
Fazit
Überall dort, wo große Flächen überdacht werden sollen und viel Tageslicht benötigt wird, kann ein Sheddach die richtige Dachform sein. Im privaten Umfeld lohnt sich die Shedüberdachung für Werkstätten und Ateliers.
Es gibt eine Vielzahl an Dachformen: Neben dem Flachdach gibt es verschiedene Schrägdächer. Darunter Satteldach, Walmdach und Krüppelwalmdach, Zeltdach oder Pyramidendach, Mansarddach oder Mansardendach, Pultdach und Sheddach. In Deutschland zählt das Satteldach nach wie vor zu den beliebtesten Dacharten für Einfamilienhäuser.
Das Flachdach ist die günstigste Dachkonstruktion. Wenn man allerdings die Anschaffungs- und Instandhaltungskosten zusammenrechnet, sind Satteldächer und Pultdächer unterm Strich noch kostengünstiger.
Walmdächer und Krüppelwalmdächer sowie Mansarddächer gehören zu den teuersten Dacharten. Ihre Konstruktionen sind deutlich komplexer als beim einfachen Satteldach oder Pultdach. Dafür gelten Walmdächer und Mansardendächer als besonders robust und stabil.
Schräge Dachformen sind für feststehende Photovoltaikmodule am besten. Ideal ist ein Neigungswinkel der Dachflächen zwischen 30 und 35 Grad. Besonders gut eignen sich für Photovoltaik die Dacharten Satteldach, Pultdach, Zeltdach und Walmdach.
Grundsätzlich muss jedes Dach schräg konstruiert sein. Auch ein Flachdach hat eine minimale Neigung, damit Wasser abfließen kann. Der größte Nachteil bei besonders starken Dachschrägen: der darunter liegende Wohnraum reduziert sich, so dass ihr weniger Nutzfläche habt. Außerdem ist bei sehr schrägen Dächern keine Dachbegrünung umsetzbar.
Das komplette Pultdach ist günstiger als das Satteldach. Grund dafür: Die Dachfläche bei modernen Pultdächern ist im Regelfall rund 30 Prozent kleiner als bei klassischen Satteldächern.
Die reine Dachkonstruktion ist beim Flachdach günstiger als beim Satteldach. Allerdings kostet die Instandhaltung von Flachdächern mehr als bei Satteldächern, so dass man unterm Strich mit einem einfachen Schrägdach billiger wegkommt.
Der Kostenvergleich zwischen Satteldächern und Walmdächern zeigt, dass ein Satteldach deutlich günstiger ist. Grob kalkuliert kostet es rund 50 Prozent weniger als ein Walmdach.
Während ein Satteldach nur zwei Dachseiten hat, setzt sich ein Walmdach aus vier geneigten Dachflächen zusammen: zwei dreieckige an den Giebelseiten und zwei trapezförmige an den Traufseiten.
Das Satteldach hat zwei geneigte Dachflächen, während das klassische Pultdach nur eine schräge Dachseite aufweist. Ein versetztes Pultdach hat wie das Satteldach zwei Dachseiten, die zweite Dachfläche ist aber zur ersten in der Höhe versetzt.
Dachformen
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