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Wie entsteht Feuchtigkeit im Holz des Dachbodens und was kann man dagegen tun?


Wie kann man Feuchtigkeit im Dachboden vermeiden? Unser Experte erklärt, wie es zu Feuchtigkeit im Dachstuhl kommt und wie ihr das mit einer richtig verlegten Dampfsperre verhindert.

  1. Dampfsperre richtig verlegen in fünf Schritten

Ein Nutzer hat sich mit folgendem Problem an uns gewandt: "Wie entsteht Feuchtigkeit im Holz des Dachbodens und was kann man dagegen tun?"

Die Wohnglück-Experten antworten:

Da warme Luft leichter ist als kalte, wandert sie ins Obergeschoss und dringt durch die hölzerne Decke in den Dachboden ein. Auf der kalten ungedämmten Unterseite der Dach-Konstruktion schlägt sich die warme, mit Feuchtigkeit gesättigte Luft als Kondenswasser nieder. Abhilfe schafft nur eine Dampfsperre, die vor dem Einbau der Wärmedämmung auf dem Fußboden verlegt wird.

Dampfsperre richtig verlegen in fünf Schritten

Damit die Dampfsperre ihren Zweck erfüllt, müsst ihr beim Einbau einige wichtige bauphysikalische Einzelheiten beachten. So geht ihr Schritt für Schritt vor.

1. Randdämmstreifen befestigen

An allen umlaufenden Wänden müsst ihr Randdämmstreifen aus extrudiertem geschlossen-porigem Polystyrol XPS befestigen.

2. Spezialfolie auslegen

Bei Holzbalkendecken müsst ihr den Fußboden lückenlos mit einer Spezialfolie auslegen. Die Folie dient als Feuchtigkeits- und Dampfsperre. Ihre Nähte müssen mit Spezial-Klebeband luftdicht verschlossen werden, desgleichen die Anschlüsse der Folie an den Randstreifen. In gleicher Weise müsst ihr alle Bauteile wie Schornsteine/Kamine, Rohre, Leitungen und ähnliches, die durch die Dampfsperre führen, sorgfältig abdichten.

Für diese Abdichtarbeiten sind nur Spezial-Klebebänder oder Butyl-Kautschuk (aus der Kartusche) geeignet. Einfache Klebebänder, wie Packband oder doppelseitiges Fußboden-Klebeband, sind ungeeignet, weil sie nicht alterungsbeständig sind. Für Rohre gibt es spezielle Dichtmanschetten. Bei lückenlosen dichten Betondecken ist diese Feuchtigkeits- und Dampfsperre nicht erforderlich.

3. Wärmedämmung richtig aufbringen

Auf der so vorbereiteten Fläche könnt ihr anschließend die Wärmedämmung aufbringen. Die Verlegung muss lückenlos und pressgestoßen ausgeführt werden. Dabei solltet ihr darauf achten, dass die Dämmelemente ebenfalls dicht an die Randdämmstreifen anschließen. Nicht erreichbare Lücken zwischen Fußboden und Dach müsst ihr vor dem Verlegen des Dämm-Materials mit loser Mineralwolle fest ausstopfen.

Weiter ist darauf zu achten, dass das Dämmmaterial auch an eventuell vorhandenen Zwischenwänden lückenlos anschließt. Besondere Sorgfalt solltet ihr auf die Innenkante des Daches verwenden. Auch hier müsst ihr das Dämmmaterial bis in die äußerste Ecke lückenlos einbauen. Zum Schluss müsst ihr nicht zu vermeidende Lücken, Fugen und Durchlässe von Rohrleitungen mit Montageschaum ausfüllen.

4. Das richtige Dämmmaterial

Bei der Wahl des Dämmmaterials gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Einfaches expandiertes Polystyrol EPS (zum Beispiel Styropor) oder
  • Mineralwollematten.

Wenn ihr den Fußboden begehen wollt, empfiehlt es sich, ein Dämm-Material einzusetzen, das druckfest ist, wie zum Beispiel extrudiertes Polystyrol XPS (zum Beispiel Styrodur), druckfeste Mineralwollematten oder Holzweichfaser-Dämmplatten.

Das Dämmmaterial wird in diesem Fall zum Schluss mit lose (schwimmend) verlegten wasserfesten Span-, OSB-Platten oder Trockenbau-Estrichelementen abgedeckt. Bei Span- oder OSB-Platten sollten Verlegequalitäten mit Nut und Feder verwendet werden, deren Fugen verleimt werden müssen.

Darüber hinaus gibt es im Baustoff-Großhandel eine Vielzahl von begehbaren Fußboden-Elementen, die mit unterschiedlichsten Dämmmaterialien für diesen Zweck entwickelt wurden.

Beim Einsatz von Dämmmaterial im Dachboden solltet ihr bedenken, dass nur Mineralwolle nicht brennbar ist und der höchsten Brandschutzklasse angehört. Alle anderen Dämmstoffe sind nur "schwer entflammbar".

5. Die richtige Dämmstoff-Dicke

Es ist ganz wichtig, dass die Dämmstoff-Dicke ausreichend bemessen ist. Die Energie-Einsparverordnung (EnEv) schreibt vor, dass der U-Wert der gesamten Geschossdecke 0,30 W(m²K) nicht überschreiten darf. Das bedeutet, dass die Dämmstoff-Dicke in jedem Fall mindestens 16 bis 18 Zentimeter betragen muss. Wenn das nicht geschieht, liegt anschließend der Taupunkt in der Decken-Konstruktion. Und das könnte erhebliche Bauschäden nach sich ziehen.

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