Bauen | Ratgeber
Satteldach: Alles übers klassische Giebeldach
Das Satteldach, auch Giebeldach genannt, ist im Hausbau seit Jahrzehnten die Nummer eins. Architektonisch bietet es viel Freiheit. Grund dafür sind die einfache Bauweise und die hohe Flexibilität beim Neigungswinkel. Die Konstruktion lässt sich optimal an die klimatischen Bedingungen anpassen. So findet man in Regionen mit viel Wind und Regen vermehrt Satteldachhäuser mit steilen Flächen. Wo häufig Schneemassen drohen, sind niedrigere Satteldächer beliebt.
Für Hausbauer, die sich eine kostengünstige Dachform mit Gestaltungsspielraum wünschen, kann das Satteldach die ideale Lösung sein.
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Was ist ein Satteldach?
Zeichnen Kinder ein Haus, so malen sie meist intuitiv ein Satteldach. Kein Wunder, diese Dachform prägt schließlich die meisten Wohngegenden in Deutschland. Man erkennt klassische Satteldächer an den zwei gleichförmigen, gegenüberliegenden Dachflächen. Diese laufen mittig über dem Haus zusammen, zum sogenannten Dachfirst.
Daneben gibt es eine Vielzahl an Varianten: Bei asymmetrischen Satteldächern ist der Dachfirst seitlich versetzt. Daraus ergeben sich unterschiedlich große Dachflächen. Auch die Neigung und Höhe der Dachtraufen können variieren. Obwohl Satteldächer also weit verbreitet sind, lassen sich damit individuelle Akzente setzen. Das zeigt unser Praxisbeispiel eines Bungalows mit Satteldach.
Neigung beim Satteldach
Die Neigung beim Satteldach beträgt hierzulande in der Regel zwischen 35 und 45 Grad. Sie ist meist an baurechtliche Vorgaben im Bebauungsplan geknüpft.
Außerdem sollte der Neigungswinkel an die klimatischen Gegebenheiten angepasst sein. Je mehr Regen fällt, desto sicherer ist ein steiles Satteldach. Hier kann das Wasser schnell abfließen. Bei häufigem Schneefall hingegen ist eine niedrigere Konstruktion sinnvoll. So lässt sich ein unkontrolliertes Abrutschen der Schneemassen eher vermeiden.
Konstruktion von Giebeldächern
Im Gegensatz zum vierflächigen Walmdach ist die Konstruktion von Satteldächern simpel: Es gibt zwei Giebelseiten sowie zwei geneigte Dachflächen, die sich gegenüber liegen. Die Fertigung des Dachstuhls ist mit einem vergleichsweise geringen Arbeits- und Materialaufwand verbunden. In der Regel kommen ein sogenanntes Sparrendach oder Pfettendach zum Einsatz.
Die Dämmung eins Satteldachs
Für die Dämmung eines Satteldachs stehen Hausbauern, wie bei allen anderen Steildächern, verschiedene Methoden zur Verfügung: Aufsparrendämmung, Zwischensparrendämmung und Untersparrendämmung oder Kombinationen davon sind üblich.
Bei modernen Giebelhäusern wird das Dachgeschoss häufig ausgebaut und als Wohnraum genutzt. Ist dies nicht der Fall, lassen sich Kosten sparen: Es genügt dann in der Regel, lediglich den Bereich zwischen Dachboden und Obergeschoss zu dämmen. Dafür eigenen sich beispielsweise eine Holzfaserdämmung oder Holzwolledämmung. Hier findet ihr einen passenden Vergleich & Kosten von natürlichen Dämmstoffen.
Die Eindeckung bei einem Giebeldach
Bei der Dacheindeckung sind Hausbauer flexibel. Die Auswahl hängt vom Budget, dem persönlichen Geschmack und möglichen baurechtlichen Vorgaben ab. Dachziegel oder Dachpfannen sind ebenso realisierbar wie Schiefer, Kupfer und Titanzink. Für eine Dachbegrünung sind Satteldächer in der Regel zu steil. Hier ist eine Neigung bis maximal 15 Grad üblich. Wer trotzdem ökologisch bauen möchte, sollte über eine Photovoltaik-Anlage nachdenken.
Erfahrt hier alles über die verschiedenen Möglichkeiten der Dacheindeckung – mit Infos über Kosten, Langlebigkeit und Regeldachneigung.
Photovoltaik-Anlage auf dem Satteldach
Giebeldächer sind wegen der geneigten Dachflächen gut für Photovoltaik-Anlagen geeignet. Ihr könnt sowohl Aufdach- als auch Indach-Module sowie Solardachziegel einsetzen. Zu beachten sind dabei die Ausrichtung des Hauses Richtung Süden und die optimale Dachneigung. Zur Gewinnung von Solarenergie werden in Deutschland 30 Grad empfohlen.
Tipp: Der Staat unterstützt den Einbau von PV-Anlagen. Welche Fördermöglichkeiten es für Photovoltaik gibt, erfahrt ihr hier.
Vorteile und Nachteile von Satteldachhäusern
Satteldächer sind nicht ohne Grund so beliebt. Neben der zeitlosen Optik sprechen weitere Punkte für ein Giebeldach:
- einfache Konstruktion
- hohe Flexibilität bei der Gestaltung
- hohe Witterungsbeständigkeit
- geringer Pflegeaufwand
- bauliche Besonderheiten wie Gauben umsetzbar
- nutzbar für die Gewinnung von Solarenergie
- Dachgeschoss als Wohnraum nutzbar
Dem gegenüber stehen ein paar wenige negative Faktoren, über die sich Hausbauer im Klaren sein sollten:
- eingeschränkter Lichteinfall im Dachgeschoss
- vergleichsweise kostspieliger Einbau von Dach- oder Giebelfenstern
- viel Schräge und Wohnraumverlust bei steilen Giebeldächern
Das kostet ein Satteldach
Die Gesamtkosten beim Satteldach sind von der Art der Dämmung und Dacheindeckung abhängig sowie von der Dachneigung.
Die Errichtung eines Satteldachs inklusive Material kostet im Schnitt 65 Euro pro Quadratmeter. Rechnet man sämtliche Dachdeckerarbeiten zusammen, fallen bei einem Einfamilienhaus mit 120 bis 160 Quadratmetern insgesamt zwischen 25.000 und 35.000 Euro an.
Beispielhäuser: 5 Fertighäuser mit Satteldach unter 200.000 Euro
Interessiert an einem Giebeldachhaus? Hier findet ihr alle Häuser mit Satteldach in unserer Fertighausdatenbank. Damit verschafft ihr euch einen guten Überblick, was es auf dem Markt aktuell gibt. Hier eine kleine Auswahl von 5 Häusern mit Satteldach, aufsteigend nach Preis sortiert:
1. Doppelhaus Behringen 116 von Town & Country Haus
Leben unter einem (Sattel-)Dach zum kleinen Preis. Die hier dargestellten Preise beziehen sich auf eine Doppelhaushälfte. Auf Wunsch ist das Doppelhaus Behringen 116 von Town & Country Haus auch mit Keller sowie als Energiesparhaus erhältlich.
2. Vita Prima 127 von Kager Haus
Hell, einladend und warm – das sind (aufgrund der großen Glaselemente) die Attribute des Modells Vita Prima 127 von Kager Haus. Dabei befinden sich im Dachgeschoß ausgesprochen schöne und helle Kinderzimmer sowie ein ansprechendes Elternschlafzimmer inklusive Ankleide.
3. Klassisch 148 von Fischerhaus
Ein besonderes, architektonisches Highlight des Hauses 148 von Fischerhaus ist ein in das Satteldach integrierter Glaserker mit sechs Metern Höhe, der die Sonne im Haus begrüßt und den Garten mit dem Haus verbindet.
4. Juno 100 von Fingerhaus
Wie bei allen Juno-Varianten von Fingerhaus hat auch das Modell 100 ein separates Arbeitszimmer im Erdgeschoss, das natürlich auch als Gästezimmer genutzt werden kann. Der Zugang erfolgt über einen separaten Flur, der auch den Hauswirtschaftsraum und das WC vom Wohnbereich trennt.
5. Sunshine 143 V3 von Living Fertighaus
Beim Fertighausmodell Sunshine 143 V3 von Living Fertihaus ist die große Wohneinheit aus Wohn- und Esszimmer mit offener Küche im Erdgeschoss das Herz des Hauses. Neben dem Satteldach bieten noch weitere Dachvarianten und Architektur-Accessoires flexible Gestaltungsmöglichkeiten.
Ihr seid euch bei der Dachform noch nicht sicher und sucht Unterstützung bei eurem Bauvorhaben? Dann schaut euch doch mal den Wohnglück-Service: Bauplanung an.
Wohnglück.de ist ein Service der Impleco GmbH Berlin.