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Untersparrendämmung: Vorteile, Nachteile & Kosten


In Kombination mit der Dämmung zwischen den Sparren ist die Untersparrendämmung eine beliebte Methode, die Dachdämmung effizienter zu machen. Wir zeigen euch, was ihr über die Dämmung unter den Sparren wissen müsst, welche Vor- und Nachteile hat und für wen sie sich lohnt.

  1. Allgemeines zur Dachdämmung
  2. Was ist die Untersparrendämmung?
  3. Für wen eignet sich die Untersparrendämmung?
  4. Wann ist eine Untersparrendämmung sinnvoll?
  5. Welcher Dämmstoff eignet sich für die Untersparrendämmung?
  6. Was sind die Vorteile der Untersparrendämmung?
  7. Welche Nachteile hat die Untersparrendämmung?
  8. Was kostet eine Untersparrendämmung?

Als alleinige Dämmung des Dachs eignet sich die Untersparrendämmung nicht. In Kombination mit der Zwischensparrendämmung ist sie aber eine gute Möglichkeit, in Altbauten mehr Energieeffizienz zu erreichen. Was ihr über die Dämmung unter den Sparren wissen müsst, welche Dämmstoffe sich eignen, wann sie sinnvoll ist und mit welchen Kosten ihr rechnen solltet, lest ihr hier.

Allgemeines zur Dachdämmung

Die Frage, ob ein Dach gedämmt wird, stellt sich für Hausbesitzer mittlerweile nicht mehr. Seit 2002 ist die Dämmung des Dachs oder der obersten Geschossdecke Pflicht. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt seit 1. November 2020 einen U-Wert von 0,24 Watt pro Quadratmeter und Kelvin für das Dach vor.

Doch die Dämmung bringt euch auch etwas. Denn ihr könnt durch eine ordentliche Dachdämmung 20 bis 30 Prozent der Heizkosten einsparen. Außerdem schützt sie nicht nur im Winter davor, dass die Wärme entweicht, sondern auch im Sommer davor, dass zu viel Hitze ins Haus dringt. Das Dachgeschoss lässt sich so auch zu jeder Jahreszeit als Wohnraum nutzen. Und noch dazu verursacht das Haus weniger CO2-Emissionen.

Was ist die Untersparrendämmung?

Sparren sind hölzerne Träger, die von der Traufe zum First verlaufen, und das Dach tragen. Je nachdem, ob die Dämmung auf, zwischen oder unter den Sparren angebracht ist, spricht man von Aufsparrendämmung, Zwischensparrendämmung oder Untersparrendämmung. Die Untersparrendämmung wird meist in Kombination mit der Zwischensparrendämmung ausgeführt.

Für die Dämmung unter den Sparren wird eine Traglattung quer zu den Sparren angebracht. Zwischen der Lattung wird dann der Dämmstoff lückenlos eingefüllt. Anschließend könnt ihr die Lattung auch verwenden, um darauf Gipsfaserplatten für den Dachausbau anzubringen. Diese könnt ihr anschließend mit Farbe streichen oder mit Tapete bekleben, um einen gemütlichen Wohnraum zu schaffen.

Alternativ gibt es im Fachhandel auch Dämmplatten, die sich an die Sparren schrauben lassen. Zwischen Zwischensparrendämmung und Lattung sollte eine Dampfbremse angebracht werden, damit das Dämmmaterial trocken bleibt und sich kein Schimmel bildet.

Man bringt Dampfremse für Untersparrendämmung an
Für die Dämmung unter den Sparren wird zunächst eine Lattung angebracht.

Für wen eignet sich die Untersparrendämmung?

Wer neu baut, der wird sich kaum für die Untersparrendämmung entscheiden. Sie findet hauptsächlich in bewohnten Gebäuden Verwendung und ist für Hausbesitzer geeignet, die ihr Dach nachträglich dämmen wollen, das Dach aber wie bei einer Aufsparrendämmung nicht neu eindecken wollen.

Sie ist für alle geeignet, die ein Steildach schon mit einer Zwischensparrendämmung versehen haben und deren Effizienz nochmal steigern wollen. Außerdem ist die Kombination Zwischen- und Untersparrendämmung günstiger als eine Aufsparrendämmung.

Wann ist eine Untersparrendämmung sinnvoll?

Auch wenn die Höhe der Sparren bei der Zwischensparrendämmung nicht ausreicht, um den gewünschten Dämmstoff in der benötigten Dicke anzubringen, ist eine Untersparrendämmung sinnvoll. 

Denn oft haben die Sparren gerade in Altbauten nur eine Stärke von zehn bis 15 Zentimetern. Dieser Raum reicht bei vielen Dämmstoffen nicht aus, den vom GEG geforderten maximalen 
U-Wert von 0,24 Watt pro Quadratmeter und Kelvin zu erreichen.

Mit der Untersparrendämmung könnt ihr eine zusätzliche Dämmschicht schaffen und so den Wärmeschutz eurer Dachdämmung deutlich erhöhen – und die Effizienz der Zwischensparrendämmung um bis zu 25 Prozent steigern.

U-Wert: Wärmedurchgangs­koeffizient einfach erklärt

Welcher Dämmstoff eignet sich für die Untersparrendämmung?

Für die Untersparrendämmung eignen sich alle Dämmstoffe, die in Form von Matten oder Platten erhältlich sind. Das sind neben den Klassikern Steinwolle, Glaswolle oder Hartschaumstoffe wie Polyurethan auch viele ökologische Dämmstoffe

Diese bieten neben einer guten Wärmeschutzwirkung auch meist einen guten sommerlichen Hitzeschutz und einen guten Feuchteausgleich aufgrund ihrer diffusionsoffenen Struktur.

Die meisten Hausbesitzer bevorzugen für die Untersparrendämmung dünne Matten oder Platten – denn so nimmt die Dämmung weniger Wohnraum weg. In der Regel sind die für die Dämmung unter den Sparren geeigneten Dämmmatten und -platten fünf bis 20 Zentimeter dick.

Ihr solltet darauf achten, einen Dämmstoff mit möglichst geringer Wärmeleitfähigkeit zu verwenden. Diesen könnt ihr auch in einer geringen Dicke anbringen und ihr erzielt trotzdem einen ausreichenden Wärmeschutz.

Dämmplatten aus Hanffasern.
Mit Dämmplatten aus Hanf könnt ihr auch unter den Sparren dämmen.

Was sind die Vorteile der Untersparrendämmung?

Die Untersparrendämmung ist vor allem für das nachträgliche Anbringen einer Dachdämmung geeignet. In Kombination mit einer Zwischensparrendämmung könnt ihr mit ihr einiges an Heizkosten sparen. Und sie hat noch weitere Vorteile.

Ideale Ergänzung zur Zwischensparrendämmung

Die Untersparrendämmung ergänzt die Zwischensparrendämmung ideal. Sie schafft einen zusätzlichen Wärmeschutz zur Dämmung zwischen den Sparren und bringt einen zusätzlichen Effizienzgewinn von 25 Prozent. Besonders bei einer geringen Sparrendicke, wie sie oft in Altbauten vorkommt, bietet sich eine Kombination von Zwischen- und Untersparrendämmung an.

Wärmebrücken bei Zwischensparrendämmung werden reduziert

Bei der Zwischensparrendämmung besteht die Gefahr von Wärmebrücken, da die Dämmschicht nicht durchgängig ist, sondern durch die hölzernen Sparren unterbrochen wird. 

Holz hat eine drei- bis viermal so hohe Wärmeleitfähigkeit wie der Dämmstoff. Durch die Sparren wird der U-Wert des Daches gesenkt, weil die Wärme dort leichter aus dem Haus entweicht. Mit einer Untersparrendämmung könnt ihr diesen Effekt deutlich verringern.

Zusätzliche Installationsebene

Zwischen Zwischen- und Untersparrendämmung entsteht eine zusätzliche Installationsebene, in die ihr zum Beispiel Elektroleitungen verlegen könnt. Das ist besonders dann praktisch, wenn ein Dachspeicher zum Wohnraum ausgebaut wird.

Unkompliziert in der Montage und günstig

Geübte Heimwerker können sich selber an der Untersparrendämmung versuchen. Sie ist schnell und unkompliziert angebracht und noch dazu im Vergleich mit anderen Dachdämmmethoden günstig. 

Wir raten für ein optimales Ergebnis aber dazu, die Arbeiten von einem Profi durchführen zu lassen. Gerade beim Dämmen ist sehr genaues Arbeiten gefragt und auch das Anbringen einer Dampfsperre ist nichts für ungeübte Hände.

Welche Nachteile hat die Untersparrendämmung?

Die Methode der Dämmung unter den Sparren bringt auch einige Nachteile mit sich.

Wohnraum wird kleiner

Viele Hausbesitzer entscheiden sich gegen eine Untersparrendämmung, weil sie den Wohnraum kleiner macht. Das tut sie, wie jede Dämmung, die im Innenraum angebracht wird. Allerdings ist der Platzverlust nicht so groß, wie viele befürchten. 

Meist wird der Wohnraum durch eine Untersparrendämmung nur um rund zwei Quadratmeter kleiner. Wegen der Dachschrägen, die ohnehin den Wohnraum verkleinern, ist dieser Wohnraumverlust meistens kaum zu spüren.

Weniger effizient als Aufsparrendämmung

Eine Dämmung unter und zwischen den Sparren senkt zwar die Heizkosten, ist aber nicht so effizient wie die Aufsparrendämmung. Diese ist allerdings mit hohem Aufwand verbunden und lohnt sich bei Sanierungen nur dann, wenn auch das Dach neu eingedeckt wird.

Alleine angewandt keine ausreichende Dämmmethode

Die Untersparrendämmung bietet allein keinen ausreichenden Wärmeschutz und ist auch nicht ausreichend für die Vorgaben des GEG. Sie muss immer mit der Zwischensparrendämmung kombiniert werden.

Mann bringt Zwischensparrendämmung an
Wenn die Zwischensparrendämmung keinen ausreichenden Wärmeschutz bietet, dann kann sie mit einer Dämmung unter den Sparren kombiniert werden.

Was kostet eine Untersparrendämmung?

Für die Untersparrendämmung müsst ihr mit Kosten von rund 30 bis 70 Euro pro Quadratmeter rechnen. Wie hoch die Kosten im Einzelfall ausfallen, hängt von der Art des Dämmstoffs oder dem regional unterschiedlichen Lohn der Handwerker ab. 

Auch bauliche Besonderheiten eines Daches wirken sich auf den Preis aus. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus entstehen euch für eine Untersparrendämmung Kosten von rund 3.600 bis 7.200 Euro.

Wer noch keine Zwischensparrendämmung angebracht hat, der muss die Kosten für die Montage noch dazu rechnen. Dafür müsst ihr mit 40 bis 80 Euro pro Quadratmeter rechnen – je nachdem, ob ihr euch für ein Einblasdämmung oder für Dämmmatten entscheidet und welchen Dämmstoff ihr gewählt habt.

Natürlich amortisieren sich die Kosten für eine Untersparrendämmung nach einigen Jahren, weil ihr einen großen Teil der Heizkosten einsparen könnt. Außerdem könnt ihr für Dachdämmungen Kredite oder Zuschüsse der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragen. Die Voraussetzung ist aber, dass ihr durch die Dämmung einen U-Wert von 0,14 Watt pro Quadratmeter und Kelvin erzielt.

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