Wie gut sind die Dämmeigenschaften eines Bauteils? Darüber gibt der so genannte U-Wert Auskunft. Was er bedeutet, wie man ihn liest – das erfahrt ihr hier.
Wer anfängt, sich mit der Dämmung seines Hauses zu beschäftigen, stößt sehr schnell auf den so genannten U-Wert. Ob Fenster, Wände, Dach oder Boden – der U-Wert ist in Sachen Energieeffizienz eine wichtige Maßeinheit.
Ihr kennt das: In Häusern und Wohnungen wird die Wärme vom beheizten Innenraum über die Außenwand oder die Fenster an die kältere Außenluft abgegeben. Gerade Wärmebrücken bilden hier besonders neuralgische Punkte. Der U-Wert (oder Wärmedurchgangskoeffizient, ganz früher auch als k-Wert bekannt) gibt vereinfacht gesagt an, wieviel Wärme durch ein Bauteil verloren geht. Die Maßeinheit für diese "Wärmedurchlässigkeit" ist W/(m²K), sprich: Watt pro Quadratmeter und pro Kelvin.
Für die Techniker unter euch: Angegeben wird bei dieser Maßeinheit, wie viel Energie durch 1 m² eines Bauteils bei 1 Kelvin Temperaturdifferenz pro Sekunde von außen nach innen abgegeben wird. Das U in U-Wert kommt dabei aus dem englischen und steht für "Unit of Heat Transfer".
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Faustregel: So lest ihr den U-Wert
Als Faustregel gilt dabei: Je niedriger der U-Wert, desto bessere Dämmeigenschaften hat das Bauteil. Das bedeutet umgekehrt: Je höher der U-Wert, desto schlechter die Dämmwirkung. Der U-Wert ist deshalb so wichtig, weil die Energieeinsparverordnung (EnEV) bei der Modernisierung konkrete Vorgaben für die Dämmeigenschaften einzelner Bauteile macht.
Dazu ein Beispiel: Wer ein Haus nach dem 01.02.2002 gekauft oder geerbt hat, muss eine Dachdämmung oder eine Dämmung der obersten Geschossdecke vornehmen. Dabei darf der Dämmwert höchstens 0,24 W/(m²K) betragen. Auch die Förderungmittel für Dämmmaßnahmen erhaltet ihr von der KfW nur dann, wenn ihr die Vorgaben zum Wärmedurchgangskoeffizient der EnEV einhaltet.
Von Beton bis Holz: Die Wärmedurchlässigkeit verschiedener Bauteile
Wenn ihr euer Haus dämmen wollt, kommen dafür die unterschiedlichsten Dämmstoffe in Frage. Doch egal, ob ihr natürliche Dämmstoffe oder synthetisch hergestellte Dämmstoffe verwendet: Je nachdem, welchen U-Wert die Dämmung selbst hat und je nachdem, wie dick das eingesetzte Dämmmaterial ist, lassen sich unterschiedliche Dämmwirkungen erzielen. Und natürlich kommt es immer darauf an, was ihr dämmen wollt.
Dazu einige Beispiele für die Wärmedurchlässigkeit verschiedener Standard-Bauteile:
Wer einen Altbau besitzt und die Vorgaben der EnEV für Effizienzhäuser erreichen will, der kommt normalerweise um eine umfassende Dämmung nicht herum. Stellt sich also die Frage: Wie lässt sich das am besten erreichen, mit welcher Dämmung erreiche ich welchen U-Wert?
U-Wert-Rechner als Daumenwert
Einen ersten, groben Anhaltspunkt dafür geben U-Wert-Rechner im Internet (zum Beispiel unter www.ubakus.de). Hier könnt ihr vom Bauteil über den Baustoff bis hin zur Dicke diverse Parameter eingeben. Im Ergebnis bekommt ihr dann eine Empfehlung, welcher Dämmstoff für euer Vorhaben geeignet ist und welcher nicht.
Aber: Hier handelt es sich wie gesagt nur um eine Empfehlung. Für eine detaillierte Planung braucht ihr definitiv einen Energieberater. Er kennt sich nicht nur bei den Dämmstoffen und Dämmmethoden aus. Ein Energieberater weiß vor allem um das Zusammenspiel (und die Wechselwirkung) verschiedener Maßnahmen für eine effektive Dämmung. Denn die garantiert ein guter U-Wert allein noch lange nicht.
Wenn ihr noch mehr zu diesem Thema wissen wollt: Ein weiterer Begriff, der beim Thema Dämmung häufig auftaucht, ist die Wärmeleitfähigkeit. Sie gibt an, wie gut (oder besser noch: wie schlecht) die Wärme durch einen Baustoff hindurchgeht. Mehr dazu lest ihr in diesem Artikel: