Durch die richtige Dämmung lässt sich Energie und damit bares Geld sparen. Doch welche Methoden der Dämmung gibt es? Und was kosten sie? Wir geben euch eine ausführliche Übersicht.
Warum ist eine gute Dämmung so wichtig? Nun: Nur etwa 15 Prozent der Wärmeverluste in nicht sanierten Altbauten gehen auf Kosten der Lüftung durch Fenster und Türen. Der große Rest, rund 85 Prozent, entweicht über die Gebäudehülle.
Das heißt: Viele von uns heizen sprichwörtlich für draußen. Insofern habt ihr mit einer effektiven Dämmung den größten Hebel in Sachen Energieeinsparung selbst in der Hand.
Aber: Pauschalrezepte fürs richtige Dämmen gibt es nicht. Planung und Ausführung müssen immer auf das Gebäude zugeschnitten sein und erfordern deshalb eine individuelle Analyse durch einen qualifizierten Energieeffizienz-Experten.
Wir haben hier die wichtigsten Methoden der Dämmung aufgelistet. Wir zeigen euch, wie Fassadendämmung, Dachdämmung und Kellerdämmung funktionieren und sagen auch, mit welchen Kosten ihr rechnen müsst.
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Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
Aufbau: Der Aufbau eines WDVS ist immer recht ähnlich. Auf dem alten Putz an der Außenseite der Hauswand wird eine Grundierung aufgetragen, damit der Untergrund tragfähig ist. Darauf sind die Dämmplatten geklebt und meist auch noch verdübelt.
Die Platten sollten möglichst dicht verlegt sein, am besten im versetzten Verbund. Auf den Dämmplatten wird eine Armierung aufgebracht und anschließend verputzt. Mit Abstand der beliebteste Dämmstoff für das WDVS ist das preisgünstige EPS (Expandiertes Polystyrol) in Form von Platten. Wer zusätzlich in Sachen Brandschutz die optimale Lösung anstrebt, kann sich für Glas- oder Steinwolle entscheiden.
Genauso lassen sich auch teurere Platten aus Kalziumsilikat, Polyurethan, Holzfasern, Kork, Hanf oder Schilf verwenden. Wie dick die Dämmung sein muss, richtet sich unter anderem auch nach der so genannten Wärmeleitgruppe. Sie bezeichnet die Dämmeigenschaften des Materials.
Kosten: Ein Wärmedämmverbundsystem kostet je nach Material zwischen 100 und 140 Euro pro Quadratmeter.
Aufbau: Auf dem Mauerwerk wird eine Unterkonstruktion (Grundlattung) aus Holz oder Metall befestigt, in deren Zwischenräumen der Dämmstoff in Form von Platten oder Matten eingebracht wird. Auf der Unterkonstruktion ist eine Konterlattung angebracht, die eine Außenverkleidung aus Holz, Schiefer, Klinker, Naturstein oder anderem Material erhält.
Zwischen Dämmung und Verkleidung kann die Luft zirkulieren. Das beugt Feuchteschäden und Schimmel vor.
Kosten: Für eine vorgehängte, hinterlüftete Fassade müsst ihr mit zirka 160 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Aufbau: Altbauwände bestehen oft aus zweischaligem Mauerwerk mit einem Luftraum zwischen den Schalen. In diesen Mauerzwischenraum wird mit Spezialgerät loses Dämmmaterial eingeblasen, zum Beispiel Zellulose- oder Mineralwollflocken, Holzfasern, Polystyrolkügelchen oder Gesteinsmaterial. Wichtig ist dabei, dass an Übergängen keine Wärmebrücken entstehen.
Kosten: Eine Kerndämmung kostet zirka 20 bis 40 Euro pro Quadratmeter.
Innendämmung
Aufbau: Mitunter ist weder eine Außen- noch eine Kerndämmung möglich (zum Beispiel, wenn ein Gebäude unter Denkmalschutz steht). Dann bietet sich eine Innendämmung an. Die größte Herausforderung dabei ist die Regulierung der Feuchtigkeit.
Hierzu gibt es zwei Ansätze:
Die eine betont die Wichtigkeit eines diffusionsoffenen Wandaufbaus mit entsprechenden Materialien. Feuchtigkeit aus der Raumluft kann dabei aufgenommen und wieder abgegeben werden.
Demgegenüber setzt die andere, diffusionsbremsende Lösung auf das "Aussperren" der Feuchtigkeit. In diesem Fall wird die Dämmung wie in der Illustration mit einer speziellen Dampfbremsfolie lückenlos abgedichtet.
Bei beiden Ansätzen ist es wichtig, dass speziell aufeinander abgestimmte (Dämm-)Materialien aus dem gleichen System zum Einsatz kommen.
Kosten: Eine Innendämmung kostet je nach Material ca. 60 bis 80 Euro pro Quadratmeter.
Aufbau: Die Aufsparrendämmung ist eine ideale, aber auch sehr aufwendige Lösung. Über den Sparren wird lückenlos und winddicht mit Systemelementen gedämmt. Zum Einsatz kommen dabei witterungsbeständige und druckfeste Stoffe. Diese Aufsparrendämmung verursacht keine Wärmebrücken, und der Wohnraum unter dem Dach bleibt komplett erhalten.
Nachteil eine Aufsparrendämmung: Sie ist aufwendig und teuer, weil das Dach abgedeckt wird und ein Fachbetrieb die meisten Arbeiten ausführen muss. Daher lohnt sich diese Form der Dämmung eigentlich nur bei einer ohnehin vorgesehenen Renovierung des Daches.
Kosten: Für eine Aufsparrendämmung müst ihr mit zirka 150 bis 250 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Dachdämmung von innen (Vollsparrendämmung)
Aufbau: Eine relativ günstig und vor allem effektive Dämm-Methode ist die Vollsparrendämmung. Zwischen die Sparren des Dachstuhls werden von innen her Rollen, Keile oder auch Matten geklemmt. Eine Alternative: lose Zelluloseflocken in abgeschlossene Bereiche blasen. Heimwerker können das selbst machen, aber angesichts der Gefahr von Wärmebrücken ist präzises Arbeiten gefragt, da jede kleine Ritze den Spareffekt mindert.
Kosten: Die Vollsparrendämmung kostet zwischen 30 bis 60 Euro pro Quadratmeter.
Aufbau: Wird das Dach nicht bewohnt und beheizt, reicht es, die Geschossdecke von oben zu dämmen. Bei sehr unebenen Böden müsst ihr zuerst eine Ausgleichsschüttung aufbringen. Darauf kommt eine Dämmschicht von 18 bis 24 Zentimetern Höhe. Geeignet sind Platten oder Matten aus Polystyrol, Polyurethan oder Mineralwolle. Die Dämmplatten müssen möglichst fugenlos und eben verlegt werden. Mit Spanplatten oder Brettern wird der Dachboden begehbar gemacht.
Kosten: Die Geschossdeckendämmung kostet 25 bis 50 Euro pro Quadratmeter.
Aufbau: Eine günstige Methode zur Dämmung von unbeheizten Keller ist die Dämmung der Kellerdecke. Sie ist deshalb günstig, weil geübte Heimwerker die Dämmung der Kellerdecke von unten selbst erledigen können. Für ebene Flächen gibt es Montagesysteme mit Platten zum Kleben oder Dübeln. Die Dämmdicke hängt von der Raumhöhe ab. Mindestens sechs bis acht Zentimeter sollten es bei Standardstoffen sein. Unebene Decken erfordern mehr Aufwand. Wenn ihr beispielsweise Zelluloseflocken einblasen wollt, dann benötigt ihr eine Unterkonstruktion.
Kosten: Die Dämmung der Kellerdecke von unten kostet 25 bis 60 Euro pro Quadratmeter.
Aufbau: Bei beheizten Kellern die Kellerdämmung von außen die erste Wahl. Dabei ist es notwendig, die Erde bis unter den Sockel des Hauses auszuheben. Eventuell ist zusätzlich eine Drainage notwendig. Dabei ist ein Feuchtigkeitsschutz für die Wand, meist aus Bitumenfarbe, unabdingbar. Darüber werden etwa zehn bis 14 Zentimeter dicke Dämmplatten verklebt. Sie sollten resistent gegen Erdfeuchte und Druck sein, wie etwa XPS (Extrudiertes Polystyrol). Darüber hinaus kommt über den Dämmstoff im erdberührten Bereich noch eine schützende Noppenfolie.
Kosten: Durchschnittspreise für die Kellerdämmung von außen liegen bei etwa 130 Euro pro Quadratmeter.