Photovoltaik-Anlagen sind beliebt. Nicht nur, weil sie nachhaltigen Strom erzeugen, sondern auch wegen der sinkenden Kosten für die Installation. Aber wie viel Budget müsst ihr einplanen, um euren eigenen Sonnenstrom produzieren zu können? Wir zeigen euch, mit welchen Photovoltaik-Kosten ihr rechnen müsst.
Nachhaltig, umweltfreundlich, unabhängig – immer mehr Menschen wollen mit einer Photovoltaik-Anlage (kurz: PV-Anlage) ihren eigenen Strom mit Hilfe von Sonnenenergie erzeugen. Ein Grund für die steigenden Beliebtheit: Die Kosten sind in den vergangenen Jahren immer weiter gesunken. Steigende Strompreise machen eigene PV-Anlagen außerdem noch attraktiver.
Wir zeigen euch, mit welchen Photovoltaik-Kosten ihr rechnen müsst und wo Stolperfallen liegen.
Preisfaktoren bei einer Photovoltaik-Anlage
Es gibt mehrere Faktoren, die beim Gesamtpreis einer neuen PV-Anlage eine Rolle spielen. Dazu gehören:
die Gegebenheiten vor Ort, wie unterschiedliche Dachformen, Zugang zum Dach, Leitungswege im Haus
der Hersteller der Module
der Hersteller des Wechselrichters
der Zelltyp der Module
eine eventuelle Erneuerung des Zählerschranks
die Kosten für den Netzanschluss (sind eventuell nicht im Angebot enthalten)
die Kosten für das Gerüst (sind eventuell nicht im Angebot enthalten)
die regional unterschiedlichen Preise für die Handwerkerleistung
Grundsätzlich machen die Einbau-Kosten einer PV-Anlage rund 20 Prozent des Gesamtpreises aus. Achtet darauf, ob Kosten für Netzanschluss und Gerüst im Angebot enthalten sind. Denn diese Posten fallen in jedem Fall an, sind aber nicht immer ausgewiesen. So kann ein günstiger Preis pro Kilowatt-Peak angegeben werden, zu dem dann aber noch Mehrkosten kommen.
Bevor ihr mit der Planung loslegt, solltet ihr euch zunächst einmal informieren, ob euer Dach für eine PV-Anlage geeignet ist und sich der Einbau lohnt. Das hängt natürlich stark vom Standort ab und ob die Module genug Sonne abbekommen, um auch ausreichend Strom zu erzeugen.
An sich sollte sich der Kauf und die Installation der Anlage aber nach acht bis zwölf Jahren amortisiert haben. Insgesamt könnt ihr damit rechnen, dass eure PV-Anlage 25 bis 30 Jahre laufen kann. Die Anschaffung lohnt sich also in der Regel.
Bei PV-Anlagen wird in der Regel nicht in Quadratmetern, sondern in Kilowatt-Peak gerechnet. Für Privathaushalte werden in der Regel Photovoltaik-Anlagen zwischen 3 und 10 Kilowatt-Peak verbaut.
Pro Kilowatt-Peak könnt ihr mit etwa 900 bis 1.200 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr rechnen. Würdet ihr diese Energie einkaufen, müsstet ihr bei einem durchschnittlichen kWh-Preis von 0,30 Euro rund 270 bis 360 Euro an euren Stromversorger zahlen.
Wie viel Strom ihr erzeugen könnt, hängt natürlich vom Standort und der Anzahl der Sonnenstunden ab.
Was kostet eine Photovoltaik-Anlage?
Prinzipiell ist es sinnvoll, die Kosten für eine Photovoltaik-Anlage als Ganzes zu betrachten. Ihr könnt zwar auch einzelne PV-Module im Internet kaufen, doch mit einer betriebsbereiten Anlage hat das wenig zu tun.
Die Kosten pro Kilowatt-Peak liegen für eine private Anlage bei rund 1.400 Euro (im deutschen Durchschnitt). In diesen Kosten sind nicht nur die Module, sondern auch der Einbau enthalten. Im Schnitt könnt ihr also mit Kosten von 5.500 Euro bis 13.500 Euro rechnen.
Andere Erhebungen zeigen, dass Privathaushalte im Durchschnitt zwischen 8.000 Euro bis 9.000 Euro für eine Photovoltaik-Anlage ausgeben. Der Einbau ist hier immer mit einberechnet.
Zusatzkosten für einen Stromspeicher
Wegen der geringen Einspeisevergütung lohnen sich Photovoltaik-Anlagen vor allem dann, wenn der Strom selbst verbraucht wird. Ein Stromspeicher hilft, sich weitgehend selbst zu versorgen. Daher ist es wenig verwunderlich, dass mittlerweile etwa jede zweite neue PV-Anlage mit Stromspeicher verkauft wird.
Stromspeicher gibt es natürlich in unterschiedlichen Preiskategorien. Ihr bekommt die Geräte aktuell für 6.000 Euro bis 10.000 Euro. Die Preise für Stromspeicher sind jedoch in den vergangenen Jahren stark gesunken. Und die Tendenz zeigt weiterhin nach unten.
Mit der Anschaffung alleine ist es noch nicht getan. Zu den Photovoltaik-Kosten kommen auch laufende Kosten. Hier müsst ihr im Schnitt jährlich mit rund zwei Prozent des Anschaffungspreises rechnen. In diese laufenden Kosten fallen Versicherung, Reinigung, Wartung, mögliche Reparaturen und eine mögliche Zählermiete.
Zählermiete
Wenn ihr euren Strom nicht nur für euch selbst produzieren, sondern ihn gegen Vergütung einspeisen wollt, müsst ihr euch einen Stromzähler vom Netzanbieter mieten. Der kostet rund 40 Euro im Jahr.
Wartung
Eine Wartung ist wichtig, um größere und damit teurere Schäden erst gar nicht entstehen zu lassen. Auch wenn eure PV-Anlage klein ist, sollte sie regelmäßig – ungefähr alle zwei bis drei Jahre – gewartet werden. Ihr könnt hier mit 250 Euro pro Wartung rechnen. Allerdings sind regionale Unterschiede auch hier zu beachten.
Reinigung
Ist eine PV-Anlage durch Russ, Blätter, Pollen, Vogelkot und Abgase verdreckt, leistet sie weniger. Eine starke Verschmutzung kann die Leistung um bis zu 20 Prozent mindern.
Deshalb solltet ihr sie regelmäßig reinigen lassen. Wie oft, hängt vom Standort eures Hauses ab. Bei einem Standort mit höherer Luftverschmutzung kann eine Reinigung einmal im Jahr nötig werden. Teilweise reicht es auch, die Anlage nur alle vier Jahre zu reinigen.
Auch für die Reinigung schwanken die Kosten sehr stark von Region zu Region. Ihr solltet mit rund 2 bis 2,50 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Versicherung
Ihr solltet eure PV-Anlage auch gegen Schäden versichern lassen. Prüft am besten, ob sich die Photovoltaik-Anlage in die Gebäudeversicherung integrieren lässt. Teilweise sind die Anlagen auch in anderen Versicherungen bereits enthalten. Wenn nicht, könnt ihr mit zusätzlichen Kosten – je nach Anlage, Größe, Standort – von 30 Euro bis 80 Euro pro Jahr rechnen.
Photovoltaik-Kosten: Förderung für Anlage und Stromspeicher
Sowohl die PV-Anlage als auch den Stromspeicher könnt ihr euch von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördern lassen. Die KfW fördert dabei sowohl die Errichtung als auch die Erweiterung der Anlagen. Ihr bekommt dafür von der Bank einen besonders günstigen Kredit, mit dem ihr den kompletten Kauf finanzieren könnt. Außerdem bietet die KfW Tilgungszuschüsse an. Gefördert werden auch Stromspeicher, sofern sie in Verbindung mit einer PV-Anlage stehen.
Wichtig ist, dass ihr den Antrag auf Förderung stellt, bevor mit der Installation der Anlage begonnen wird. Tipp: Fragt auch bei eurer Kommune nach, ob ihr vielleicht von einem regionalen Förderprogramm profitieren könnt.
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