Wärmepumpe flexoTHERM exclusive von Vaillant mit der Außeneinheit aroCOLLECT.

Modernisieren | Ratgeber

Wärmepumpe – für wen lohnt sich die Umrüstung wirklich?

Das Wichtigste in Kürze

  • Wärmepumpen nutzen Umweltwärme und wandeln diese in Heizwärme um.
  • Es gibt Luftwärmepumpen, Wasserwärmepumpen und Erdwärmepumpen.
  • Wärmepumpen bieten eine hohe Energieeffizienz, geringe Betriebskosten und sind als „grüne Energie“ staatlich förderfähig.
  • Die Anschaffungs- und Installationskosten sind nicht unerheblich. Zudem verursachen sie Lärm und ihre Effizienz ist wetterabhängig.

Das kannst du tun

  • Planst du die Installation einer Wärmepumpe, solltest du die Heizlast deiner Wohnräume berechnen. Eine Fachkraft kann dich bei der genauen Berechnung unterstützen.
  • Wähle den richtigen Anbieter. Achte bei der Wahl einer Wärmepumpe auf Gütesiegel und die Effizienz.
  • Bei der Standortwahl müssen Richtlinien und Mindestabstände eingehalten werden. Der richtige Standort verbessert außerdem die Leistung der Wärmepumpe.
  • Informiere dich vor dem Kauf über staatliche Fördermittel – Zuschüsse können bis zu 40 Prozent der Installationskosten decken.

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Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Wärmepumpen nutzen zwei Energiequellen: die Wärme aus der Umwelt und – meist – elektrischen Strom als Antriebsenergie. Sie entziehen der Luft, dem Erdreich, dem Grundwasser oder dem Abwasser Wärme und nutzen die darin gespeicherte Energie. Dann "pumpen" sie diese mithilfe von Strom auf ein höheres Niveau. Diese Wärme reicht aus, um Häuser zu heizen und das Trinkwasser zu erwärmen.

So arbeitet die Wärmepumpe:

  1. Wärmeaufnahme aus der Umgebung: Die Wärmepumpe nutzt eine Wärmequelle (Umgebungsluft, Grundwasser oder Erdwärme), um Wärmeenergie zu gewinnen. Auch wenn es draußen kalt ist, enthält die Luft oder Erde noch nutzbare Wärmeenergie. Diese wird von der Wärmepumpe entzogen. Ein Kältemittel sorgt dafür, dass die Wärmepumpe auch bei niedrigen Temperaturen arbeiten kann.
  2. Verdampfung: Das Kältemittel der Wärmepumpe nimmt die Wärmeenergie aus der Umgebung auf und beginnt zu verdampfen. Als Kältemittel bezeichnet man Fluide, die Wärme gut leiten oder übertragen und schon bei einer niedrigen Temperatur verdampfen. Bei niedrigen Temperaturen verwandelt sich das flüssige Kältemittel aufgrund des niedrigen Siedepunktes zu Gas.
  3. Verdichtung: Das gasförmige Kältemittel wird dann durch einen Kompressor geleitet. Dieser Kompressor verdichtet das Gas und der Druck steigt. Durch diese Verdichtung steigt die Temperatur des Gases an.
  4. Kondensation: Das nun heiße, verdichtete Gas wird in den Kondensator geleitet. Von dort leitet es die Wärme an die Heizsysteme des Gebäudes. Während Wärme abgegeben wird, kondensiert das Kältemittel und wird wieder flüssig.
  5. Entspannung: Das flüssig gewordene Kältemittel durchläuft nun ein Expansionsventil. Dieses senkt den Druck. Das Mittel kühlt wieder ab. Nun kann das Kältemittel erneut Wärme aufnehmen und der Kreislauf beginnt von vorn.

Es gibt drei Wärmepumpentypen, um aus diesem Kreislauf Wärme zu gewinnen – Luftwärmepumpen, Wasserwärmepumpen und Erdwärmepumpen.

Wärmepumpen beziehen ihre Energie aus der Wärme der Umwelt – aus Luft, Grundwasser oder Erde.

Diese Wärmepumpentypen gibt es:

1. Luftwärmepumpen

Die Erschließung der Außenluft (1) ist einfach und kostengünstig. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind deshalb besonders beliebt. Vier von fünf neu installierten Wärmepumpen in Deutschland nutzen heute die Wärmequelle Luft. Dabei gibt es sowohl Geräte zur Innen- als auch zur Außenaufstellung. Bei den Splitgeräten befindet sich ein Geräteteil im Hausinneren, der andere Teil steht außerhalb des Gebäudes. Im Sommer ist die Warmwasserbereitung dank gleichmäßig hoher Außentemperaturen besonders effizient; auch im Winter heizt die Luftwärmepumpe zuverlässig – sie benötigt dann aber etwas mehr Strom.

2. Wasserwärmepumpen

Grundwasser (2) hat eine konstante Temperatur von rund zehn Grad Celsius und ist besonders für größere Objekte als Wärmequelle und zur passiven Kühlung geeignet. Die Erschließung erfolgt über zwei Brunnenbohrungen. Voraussetzung für eine Grundwasser-Wärmepumpe ist, dass ein geeignetes Grundwasserreservoir vorhanden ist. Die Nutzung ist genehmigungspflichtig.

3. Erdwärmepumpen

Die im Erdreich gespeicherte Umweltwärme wird meist über senkrechte Erdsonden (3), in denen eine Flüssigkeit zirkuliert, nutzbar gemacht. Dafür sind in der Regel Bohrungen bis 100 Meter Tiefe erforderlich. Alternativ können horizontale Flächenkollektoren (4) in etwa ein bis eineinhalb Metern Tiefe verlegt werden. Weniger Fläche nehmen Erdwärmekörbe in Anspruch. Sie kommen in ein bis vier Meter tiefe Aushübe. Durch die konstant hohe Temperatur des Erdreichs von zehn Grad Celsius arbeiten Erdwärmepumpen ganzjährig besonders effizient.

Was sind die Vorteile von Wärmepumpen?

Dass Wärmepumpen bei der Heiztechnik immer weiter auf dem Vormarsch sind und gerade beim Neubau fossile Energieträger verdrängen, hat gute Gründe:

1. Energieeffizienz

Mit einer Kilowattstunde Strom können effiziente Wärmepumpensysteme bis zu vier Kilowattstunden und mehr nutzbare Wärme erzeugen.

2. Gute Umweltbilanz

Durch den immer höheren Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien verbessert sich die CO2- und Umweltbilanz des mit Strom betriebenen Heizsystems kontinuierlich. Daher fällt es mit einer Wärmepumpe heute leichter, die für Neubauten geltenden Primärenergiekennwerte des Gebäudeenergiegesetzes einzuhalten, als mit einem Heizsystem, das fossile Brennstoffe nutzt.

3. Geringer Platzbedarf

Wer auf eine Wärmepumpe setzt, braucht weder einen Schornstein noch einen Lagerraum einzuplanen.

4. Niedrige Betriebskosten

Wer eine Wärmepumpe hat, kommt in den allermeisten Fällen mit nur einem Energieträger für alle Anwendungen aus. Das spart Wartungskosten und man profitiert bei effizienten Systemen außerdem von niedrigen Verbrauchskosten. Letzteres gilt vor allem, wenn zudem eine Photovoltaik-Anlage vorhanden ist. Die Wärmepumpe erhöht den Eigenstromanteil und damit die Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage.

5. Geringer Wartungsaufwand

Wärmepumpen haben im Vergleich zu konventionellen Heizsystemen wie Öl- oder Gasheizungen geringere Wartungsanforderungen. Sie benötigen eine jährliche Inspektion durch einen Fachmann. Dabei werden Filter gereinigt oder gewechselt, der Kältemitteldruck überprüft, die Anlage gereinigt und auf ihre Effizienz untersucht.

6. Kombinierbar mit anderen Systemen

Wärmepumpen können mit anderen Heizsystemen kombiniert werden. Durch eine Kombination aus Wärmepumpe, Solarthermie und Photovoltaik-Anlage wird dein Haus noch energieeffizienter.

7. Zukunftssicher mit Förderung

Mit dem Fokus auf erneuerbare Energien werden umweltfreundliche Systeme wie Wärmepumpen immer wichtiger. Der Einbau energieeffizienter Heizsysteme wie Wärmepumpen wird vom Staat finanziell gefördert.

Was sind die Nachteile von Wärmepumpenheizungen?

Trotz der vielen Vorteile haben Wärmepumpenheizungen auch einige Nachteile, die du berücksichtigen solltest. Das sind die Nachteile der Wärmepumpe im Überblick:

1. Hohe Anschaffungskosten

Die Installationskosten für Wärmepumpen liegen in der Regel höher als die für traditionelle Heizsysteme. Auch wenn die Kosten für Hauseigentümer langfristig sinken, können die hohen Installationskosten zunächst abschreckend wirken.

2. Wetterabhängigkeit

Die Effizienz von Luftwärmepumpen kann bei sehr niedrigen Außentemperaturen leiden. Es ist möglich, dass die Wärmepumpe bei sehr kaltem Wetter nicht genügend Wärme liefern kann, um das ganze Haus zu heizen. In diesem Fall müssen Hausbewohner möglicherweise auf eine zusätzliche Heizquelle zurückgreifen.

3. Platzbedarf

Erdwärmepumpen benötigen für die Installation der Erdsonden- und Kollektoren viel Platz. Auf kleinen Grundstücken oder in der Stadt ist die Installation einer solchen Wärmepumpe kaum möglich. 

4. Lärmbelastung

Wärmepumpen verfügen über Ventilatoren, um die Luftmengen zu bewegen. Laut dem „Ratgeber Heizung – Wärme und Warmwasser für mein Haus“ der Verbraucherzentralen müssen bei einer Heizleistung von zehn Kilowatt mehr als 5.000 Kubikmeter Luft durch die Außeneinheit der Wärmepumpe gepustet werden. Das verursacht Lärm.

In Wohngebieten dürfen aber bestimmte Grenzwerte beim Lärmpegel nicht überschritten werden. Der Bundesverband Wärmepumpe hat einen Schallrechner auf seiner Internetseite integriert. Hier kannst du – abhängig von Modell, Lage, Aufstellort und anderen Parametern – online ermitteln, ob deine geplante Investition in eine Wärmepumpe auch den Schallschutz-Vorschriften entspricht.

Wie effizient sind Wärmepumpen?

Um die Umweltwärme auf ein höheres Temperaturniveau zu bringen und damit die Heizung und/oder das Brauchwasser zu erwärmen, braucht es zusätzlich Antriebsenergie, zumeist Strom. Die Effizienz von Wärmepumpen wird daher über das Verhältnis zwischen dem eingesetzten Strom und der gewonnenen Wärme definiert.

Hier sind zwei Werte entscheidend:

Beide Werte drücken das Verhältnis zwischen der Wärmeleistung und der dazu erforderlichen Antriebsenergie (Strom) aus.

Die Leistungszahl (COP) bezieht sich auf die Effizienz des Geräts unter definierten Bedingungen. Sie ist daher ein eher theoretischer Wert. Für eine reale Effizienz-Bewertung kommt es noch auf die Einbausituation und die weiteren Heizungskomponenten (Speicherung, Verteilung, Warmwasserbereitung) an.

Hier kommt die Jahresarbeitszahl (JAZ) ins Spiel. Sie ist entscheidend für die Effizienz des Gesamtsystems. Die Jahresarbeitszahl gibt an, wie viel Wärme (in Kilowattstunden) unter realen Bedingungen im Laufe eines Jahres aus einer Kilowattstunde Strom erzeugt wird.

Ein Wert von vier bedeutet, dass mit einer Kilowattstunde Strom vier Kilowattstunden Wärme produziert werden. Je höher die Zahl, desto besser. Die mittleren Leistungszahlen von Wärmepumpen haben sich in den vergangenen Jahren stark verbessert. Forscher des Fraunhofer-Institutes für Solare Energiesysteme (ISE) untersuchten über Jahre Wärmepumpen im realen Betrieb. Dabei erreichten erdgekoppelte Wärmepumpen im Mittel eine JAZ von 4,0 und Luft/Wasser-Wärmepumpen eine JAZ von 3,1.

Im Vergleich zu fossilen Brennstoffen lassen sich durch eine moderne Wärmepumpe – je nach Alter und Brennstoff der alten Heizung – bis zu 30 Prozent an Energieverbrauch einsparen.

Wärmepumpe Kosten: Was kostet eine Wärmepumpe und dessen Einbau?

Die Investition in eine Wärmepumpe ist nicht günstig:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpen kosten zwischen 8.000 Euro und 15.000 Euro. Die Installation schlägt mit weiteren 3.000 bis 7.000 Euro zu Buche.
  • Erdwärmepumpen kosten etwa 9.000 bis 12.000 Euro. Die Bohr- und Erdarbeiten bei der Installation kosten weitere 6.000 bis 12.000 Euro.

So kostet die Wärmepumpe inklusive Einbau schnell bis zu 24.000 Euro.

Wärmepumpe Kosten: Was kostet eine Wärmepumpe im Betrieb?

Interessant ist auch die Betrachtung der Verbrauchskosten. Diese sind abhängig von JAZ und Strompreis. Oft kannst du günstige Wärmepumpenstrom-Tarife nutzen.

Bei einem Strompreis von 27 Cent/kWh und einer JAZ von vier kostet 1 kWh Heizwärme zum Beispiel knapp sieben Cent. Hat die JAZ einen Wert von drei wären es elf Cent; bei einem Strompreis von 20 Cent/kWh und einer JAZ von vier dagegen nur fünf Cent.

Wie hoch die Stromkosten tatsächlich sind, hängt neben deinem Heizverhalten natürlich auch von der Größe und Isolierung des Hauses ab.

Wärmepumpe Kosten: Was kostet die Wartung einer Wärmepumpe und wie groß ist der Aufwand?

Damit die Wärmepumpe reibungslos funktioniert, muss sie jährlich von einer Fachperson gewartet werden. Die Kosten schwanken hier zwischen 100 und 300 Euro pro Jahr. Zusätzlich müssen Filter gereinigt oder ausgetauscht und das Kältemittel nach Bedarf aufgefüllt werden.

So wird die Wärmepumpe gewartet:

  • Jährliche Inspektion: Einmal jährlich muss die Wärmepumpe inspiziert werden. Dabei werden der Zustand der Anlage, die Sicherheit und die Effizienz überprüft.
  • Filterreinigung oder Filterwechsel: Die Filter sollten je nach Nutzung alle paar Monate gereinigt oder ausgewechselt werden.
  • Überprüfung des Kältemittels: Der Kältemitteldruck sollte jährlich überprüft werden. Ein zu niedriger Druck kann auf ein Leck hinweisen und die Effizienz der Wärmepumpe beeinträchtigen.
  • Reinigung der Außen- und Inneneinheiten: Die Außen- und Inneneinheiten sollten regelmäßig gereinigt werden, um Staub und Schmutz zu entfernen. Verunreinigungen könnten die Leistung der Wärmepumpe beeinträchtigen.
  • Reparaturen: Bei einem plötzlichen Leistungsverlust oder ungewöhnlichen Geräuschen aus der Wärmepumpe sollte diese umgehend geprüft und gegebenenfalls repariert werden.

Was muss bei der Planung einer Wärmepumpe beachtet werden?

Entscheidend ist, dass die Wärmepumpe zum Wärmebedarf des Gebäudes und den Nutzenden passt. Der Heizungsinstallateur muss deshalb unbedingt die Heizlast berechnen. Das ist die Wärmezufuhr, die notwendig ist, um eine bestimmte Raumtemperatur zu erreichen und aufrecht zu erhalten.

Die Heizlast ist unter anderem von der Lage des Gebäudes, dem energetischen Standard, vor allem der Gebäudehülle und der Nutzung der Räumlichkeiten abhängig. Die Ermittlung der Heizlast ist in der DIN-EN 12831 genormt. Aus der Heizlast ergibt sich die Auslegung der Heizungsanlage.

Wenn die Heizlast einfach nur geschätzt oder auch die Leistung des alten Wärmeerzeugers ungeprüft als Richtgröße übernommen wird, kann das unangenehme Folgen haben:

  • Wenn die Wärmepumpe die errechnete Arbeitszahl nicht erreicht, fallen die Energiekosten höher als geplant aus.
  • Wird eine Wärmepumpe mit zu geringer Leistung eingebaut, dann kommt sie oft an die Grenze der Leistungsfähigkeit und nutzt sich schneller ab. Unter Umständen kann sie auch die erforderlichen Temperaturen nicht erreichen.
  • Eine überdimensionierte Wärmepumpe ist in der Anschaffung teurer als notwendig. Außerdem arbeitet sie in kurzen Laufzyklen. Die Fachkraft spricht hier vom "Takten". Das Gerät springt an, produziert rasch die geforderte Wärmeleistung, schaltet wieder ab. Die Anlage verschleißt schneller. Dadurch erhöhen sich Wartungskosten und Störanfälligkeit.

Die Heizlastberechnung ist übrigens nicht nur sinnvoll, sondern auch Bedingung, wenn du bei einer Heizungserneuerung mit einer Wärmepumpe Fördermittel nutzen möchtest. Neben der Auslegung der Wärmepumpe sind natürlich noch weitere Parameter in der Planung wichtig. Unter anderem müssen der Warmwasserspeicher und die Leistung der Umwälzpumpe richtig dimensioniert werden.

Förderung für Wärmepumpen: Welche Fördermittel gibt es?

Seit dem 1. Januar 2021 ist die Heizungsförderung ein Teil der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Beim Bau eines KfW-Effizienzhauses gehört sie zum Gesamtpaket. In der Sanierung wird die Heizungsmodernisierung als Einzelmaßnahme gefördert. Diese Fördermittel werden als Investitionszuschuss von der Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bereitgestellt.

Wer sein älteres Haus mit einer Wärmepumpe ausstatten will, bekommt dafür folgende Fördergelder:

  • beim Einbau einer Luft-Wasser-Wärmepumpe: 25 Prozent
  • beim Einbau einer Wärmepumpe, die als Wärmequelle Wasser, Erdreich oder Abwasser nutzt, oder mit einem natürlichen Kältemittel betrieben wird: 30 Prozent
  • beim gleichzeitigen Austausch einer funktionsfähigen alten Ölheizung oder einer funktionsfähigen mindestens 20 Jahre alten Gasheizung: zusätzlich zehn Prozent

Mehr zum Thema findest du hier: Förderung von Wärmepumpen: So kassierst du Zuschüsse vom Staat

Lohnt sich die Wärmepumpe und welche Fördermittel gibt es? Mit unserem Sanierungsrechner erhältst du einen Überblick über die Kosten, Förderungen und lohnenswerte Sanierungsmaßnahmen. Hier erfährst du mehr über unseren Sanierungsrechner.

Wärmepumpe Planen und Installieren: die 10 besten Tipps zur Umsetzung

Du möchtest von einer klassischen Öl- oder Gasheizung auf die „grüne“ Wärmepumpe umsteigen? Oder du planst den Neubau direkt mit Wärmepumpe? Das sind die 10 wichtigsten Tipps zur Planung und Installierung einer Wärmepumpe:

1. Kosten realistisch einschätzen

Die Umrüstung auf eine Wärmepumpe ist eine größere Investition, die je nach Art der Wärmepumpe und Größe des Hauses bis zu 40.000 Euro kosten kann. Dabei gibt es jedoch Fördermöglichkeiten, die deine Kosten senken. 

In diesem Artikel liest du, wie viel die Umrüstung zur Wärmepumpe kostet. So kannst du die Kosten der Wärmepumpe und deren Installation und Wartung realistisch einschätzen.

2. Richtigen Anbieter wählen

Augen auf beim Wärmepumpenkauf? Das Energieeffizienz-Heizungslabel ist keine große Hilfe bei der Geräteauswahl, denn die Anlagen erreichen sehr ähnliche Effizienzklassen. Du kannst anhand des Labels jedoch den Stromverbrauch und die Lautstärke vergleichen.

Achte beim Kauf einer Wärmepumpe jedoch auf das Gütesiegel der EHPA, der Europäischen Wärmepumpenvereinigung. Mit dem Siegel werden serienmäßig hergestellte Heizwärmepumpen mit oder ohne Brauchwarmwassererwärmung bis zu einer Heizleistung von 100 kW ausgezeichnet, wenn sie bestimmte technische Anforderungen erfüllen. Eine Vertriebsfirma mit EHPA-Gütesiegel gibt eine zweijährige Vollgarantie, bietet einen 24-Stunden-Service an und garantiert, dass du zehn Jahre lang Ersatzteile erhalten kannst. 

Welche Wärmepumpen-Hersteller hochwertige Geräte verkaufen, liest du in diesem Artikel.

3. Leistung der Wärmepumpe beachten

Bei der Wahl der richtigen Wärmepumpe musst du die Leistung beachten. Je höher die Leistung, desto teurer ist auch die Wärmepumpe. Wie viel Leistung du für deine Wohnräume benötigst, hängt von Faktoren wie der Wohnfläche, der Dämmung, den durchschnittlichen Außentemperaturen und deinen Heizgewohnheiten ab.

Wie viel Leistung deine Wärmepumpe bringen sollte, liest du hier.

4. Den idealen Standort bestimmen

Am idealen Standort arbeitet die Wärmepumpe effizient und die Betriebskosten bleiben gering. Doch was ist der ideale Standort? Die Antwort lautet: Es kommt darauf an - auf die Art der Wärmepumpe, das Grundstück und bauliche Anforderungen.

Wie du den perfekten Standort für deine Wärmepumpe bestimmst, liest du hier.

5. Abstand zu den Nachbarn einhalten

Bei der Wahl des Standorts deiner Wärmepumpe musst du unbedingt die Mindestabstände zum Nachbargrundstück einhalten. Ansonsten drohen schlimmstenfalls rechtliche Konflikte mit den Nachbarn.

Welche Empfehlungen und Richtlinien du einhalten solltest, liest du hier.

6. Lärmbelästigung durch Wärmepumpen vermeiden

Wärmepumpen machen Lärm. Vor allem Luftwärmepumpen verursachen Geräuschemissionen von bis zu 65 dB. Damit die Nachbarn nicht durch den Lärm der Wärmepumpe gestört werden, muss diese mit genügend Abstand aufgestellt werden oder du musst Lärmschutzmaßnahmen umsetzen.

Mehr über Wärmepumpen und ihre Lautstärke liest du hier.

7. Die Wärmepumpenleistung und JAZ optimieren

Die Jahresarbeitszahl, kurz JAZ, ist ein wichtiges Maß für die Effizienz der Wärmepumpe. Sie gibt an, wie viel Wärme die Wärmepumpe im Verhältnis zur eingesetzten elektrischen Energie erzeugt. Damit sich die Wärmepumpe lohnt, sollte die JAZ bei mindestens 3,0 bis 4,5 liegen.

In diesem Artikel liest du, wie du die JAZ optimieren kannst.

8. Wärmepumpe als Klimaanlage – das geht wirklich

Wusstest du, dass du die Wärmepumpe auch als Klimaanlage nutzen kannst? In Zeiten der globalen Erwärmung und unerträglich heißen Sommertagen (besonders in Dachwohnungen), ist das praktisch. Dazu benötigst du eine Wärmepumpe mit Kühlmodus. Hier gibt es zwei Systeme: die passive Kühlung und die aktive Kühlung.

Mehr über die Funktionsweise der Wärmepumpe als Klimaanlage liest du hier.

9. Wärmepumpe im Altbau effizient nutzen

Auch in älteren Gebäuden kannst du Wärmepumpen heute sehr effizient und mit Gewinn für die Umwelt und für dich als Hauseigentümer betreiben. Denn die weit verbreitete Meinung, Wärmepumpen seien nur für sehr gut gedämmte Häuser in Verbindung mit einer Fußbodenheizung geeignet, trifft so pauschal nicht zu.

Das zeigt auch die Statistik: 2020 wurden mehr Wärmepumpen bei der Renovierung von Bestandsgebäuden verbaut als beim Neubau. Wichtig sind die Heizlastberechnung und Maßnahmen zur Wärmedämmung.

Mehr über die Installation einer Wärmepumpe im Altbau erfährst du hier.

10. Wärmepumpe in Gebäudeversicherung aufnehmen

Der Einbau einer Wärmepumpe kann Auswirkungen auf die Gebäudeversicherung haben. Beim Einbau einer Wärmepumpe solltest du deswegen unbedingt den Versicherer informieren und die Police anpassen. Die Gebäudeversicherung sollte Diebstahl und Schäden an der Wärmepumpe abdecken.

Hier erfährst du mehr über die Aufnahme der Wärmepumpe in die Gebäudeversicherung.

Fazit: Wann und für wen lohnt sich der Kauf einer Wärmepumpe?

Lohnt sich nun der Kauf einer Wärmepumpe? Und wenn ja für wen?

Fakt ist: Wärmepumpen werden auch in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Laut des Statistischen Bundesamtes sollen gut drei Viertel aller im Jahr 2023 genehmigten Wohnbauten mit Wärmepumpen heizen. Und auch ohne Neubau entscheiden sich viele Eigentümer für die Wärmepumpe.

Damit sich die Wärmepumpe für dich und dein Haus oder deine Wohnung lohnt, müssen die folgenden Faktoren stimmen:

  • Heizsystem: Heizen deine Heizkörper mit einem Zweirohrsystem oder einem Einrohrsystem? Ein Einrohrsystem ist für die Wärmepumpe nicht geeignet, ein Zweirohrsystem schon. Bist du unsicher, welches Heizsystem in deinem Haus verbaut wurde, frage eine Fachkraft für Heizungstechnik.
  • Heizenergiebedarf: Wie viele Kilowattstunden Energie benötigst du im Jahr für Heizung und Warmwasser? Laut Richtwert sollte der Verbrauch pro Quadratmeter 100 kWh nicht überschreiten. Wohnst du in einer 100-qm-Wohnung und verbrauchst mehr als 10.000 kWh Heizenergie pro Jahr, lohnt sich die Wärmepumpe nicht. Dann solltest du über eine energetische Sanierung nachdenken. Welche Maßnahmen sinnvoll sind, verrät dir unser Sanierungsrechner.
  • Vorlauftemperatur: Die Vorlauftemperatur kannst du am Vorlauf des Heizkessels ablesen. Liegt sie um 35 Grad, würde eine Wärmepumpe sehr effizient arbeiten. Liegt sie bei 55 Grad, arbeitet die Wärmepumpe um rund 15 Prozent weniger effizient. Das lohnt sich noch immer. Liegt die Vorlauftemperatur allerdings höher als 55 Grad, lohnt sich die Wärmepumpe gegebenenfalls nicht mehr. Allerdings ist eine hohe Vorlauftemperatur noch kein Ausschlusskriterium, denn oft ist diese zu hoch eingestellt. Um dies zu prüfen, kannst du die Vorlauftemperatur an einem kalten Wintertag auf 50 Grad herunterregeln und dann deine Heizkörper auf Stufe drei stellen. Wird die Wohnung noch angenehm warm, lohnt sich die Wärmepumpe noch. Wie du die Vorlauftemperatur optimal einstellst, verraten wir dir in diesem Artikel.

Insgesamt stellen Wärmepumpen eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Heizalternative dar, die durch staatliche Förderungen noch attraktiver wird. Sie nutzen die vorhandene Umweltwärme und tragen zur Reduktion von CO2-Emissionen bei.

Häufig gestellte Fragen zu Wärmepumpen

Die Wärmepumpe gilt als umweltfreundlich, da sie erneuerbare Energiequellen wie Luft, Erde oder Wasser nutzt, um Wärme zu erzeugen. Im Vergleich zu fossilen Heizsystemen erzeugt sie deutlich weniger CO2-Emissionen und trägt zur Reduzierung der Treibhausgase bei.

Die Effizienz einer Wärmepumpe ist dabei sehr hoch: Mit einer Kilowattstunde Strom können mehrere Kilowattstunden Wärme gewonnen werden. Allerdings hängt ihre Umweltbilanz auch von der genutzten Stromquelle ab. Bei einem hohen Anteil an Ökostrom ist die Umweltfreundlichkeit der Wärmepumpe hoch. Stammt der Strom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ist die Umweltbilanz noch besser.

Achtung bei der Wahl des Kältemittels: Im Laufe der Zeit oder bei der Befüllung kann Kältemittel aus dem System austreten. Je nach Zusammensetzung kann das den Treibhauseffekt enorm verstärken und damit die Erderwärmung verstärken, die ja eigentlich durch den Einsatz der Wärmepumpe gebremst werden soll.

Erkennbar ist das am sogenannte GWP, dem "Global Warming Potential", also dem "Erderwärmungspotenzial". Je niedriger der GWP-Wert ist, umso klimafreundlicher ist die Wärmepumpe. 

Neubauten müssen nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) eine Reihe von energetischen Anforderungen erfüllen. Darunter fällt die Regelung, dass nur Heizungen installiert werden dürfen, die auf 65 Prozent erneuerbaren Energien basieren.

Für Bestandsgebäude gibt es hier keine Pflicht – bis der nächste Heizungswechsel ansteht. Dann sind Eigentümer ebenfalls verpflichtet ein Heizsystem zu wählen, dass zu 65 Prozent erneuerbare Energien nutzt.

Es gibt drei Arten von Wärmepumpen:

  • Luftwärmepumpen: Nutzt Außenluft zur Erzeugung von Wärme.
  • Wasserwärmepumpen: Gewinnt Wärme aus dem Grundwasser.
  • Erdwärmepumpen: Entzieht Wärme aus dem Erdreich.

Die Lebensdauer einer Wärmepumpe beträgt bei regelmäßiger und korrekter Wartung und Pflege etwa 15 bis 25 Jahre.

Ein Haus, das mit einer Wärmepumpe beheizt wird, kann auf eine angenehme Raumtemperatur von 20 bis 22 Grad Celsius beheizt werden. Die genaue Temperatur hängt jedoch von der Effizienz der Wärmepumpe, der Gebäudedämmung und dem Heizsystem (Heizkörper oder Fußbodenheizung) ab.

Eine Luftwärmepumpe kann bei Minusgraden von bis zu -20 Grad und mehr effizient arbeiten. Auch in sehr kalter Luft steckt noch Wärmeenergie, die eine Wärmepumpe aufnehmen kann. Die Leistung nimmt bei sehr kalten Temperaturen jedoch etwas ab.

Die Effizienz von Erd- und Wasserwärmepumpen wird kaum durch niedrige Außentemperaturen beeinflusst. Sie ziehen die Wärme aus relativ konstanten Energiequellen – dem Erdreich und dem Grundwasser.

Eine Wärmepumpe kann sich im Altbau lohnen, jedoch hängt dies von mehreren Faktoren ab. Altbauten sind oft schlechter gedämmt und haben ältere Heizsysteme, die mit hohen Vorlauftemperaturen arbeiten. Wärmepumpen arbeiten am effizientesten mit niedrigen Vorlauftemperaturen von 35 bis maximal 55 Grad Celsius. Liegt die Vorlauftemperatur höher, musst du entweder die Dämmung verbessern oder die Heizflächen vergrößern, damit sich eine Wärmepumpe im Altbau lohnt.

In Gebäuden mit einer sehr schlechten Dämmung macht eine Wärmepumpe keinen Sinn. Durch den hohen Wärmeverlust und hohen Heizbedarf würde die Wärmepumpe zu hohe Stromkosten verursachen. In Regionen mit sehr niedrigen Temperaturen ist die Luftwärmepumpe möglicherweise nicht geeignet.

Eine Wärmepumpe lohnt sich ab er Energieeffizienzklasse C oder besser. Ab dieser Klasse weist ein Gebäude eine ausreichende Dämmung auf. Der Wärmeverlust ist gering und die Wärmepumpe kann effizient arbeiten.

Durch die steigende Nachfrage und die zunehmende Produktion von Wärmepumpen wird erwartet, dass diese in Zukunft günstiger werden. Zusätzlich senken Fördergelder die Anschaffungskosten.

Die Anschaffung der Wärmepumpe ist deutlich teurer als eine reine Gasheizung. Doch die Betriebskosten der Wärmepumpe sind günstiger. Nach etwa zehn bis fünfzehn Jahren amortisieren sich die Anschaffungskosten und die Wärmepumpe ist günstiger als eine reine Gasheizung.

Zusätzlich bringt die Gasheizung Risiken mit sich: Steigende CO2-Preise und steigende Netzentgelte treiben die Kosten in die Höhe.

Ob ein Bestandsgebäude grundsätzlich die richtigen Voraussetzungen für eine Wärmepumpe mitbringt, kannst du im ersten Schritt leicht selbst testen: Stelle an einem kalten Wintertag die Vorlauftemperatur des vorhandenen Heizkessels auf 50 Grad Celsius und drehe die Thermostate der Heizkörper auf.

Werden die Räume gemütlich warm, reichen Energiestandard und Heizflächen für den Betrieb einer Wärmepumpe aus. Wenn nicht, hilft es oft schon, die alten Radiatoren gegen neue Heizkörper mit größerer Oberfläche auszutauschen. Damit lässt sich die Vorlauftemperatur oft deutlich senken.

Allerdings musst du bedenken: Nicht alles, was technisch machbar ist, ist auch wirtschaftlich. Letzten Endes ist das immer ein Rechenexempel. Hier hilft auch eine Energiefachberatung. Noch mehr Infos zum Thema: Wärmepumpe mit alten Heizkörpern kombinieren: Ist das sinnvoll? 

Solarthermie und Fernwärme sind zwei (grüne) Alternativen zur Wärmepumpe.

Die Solarthermie nutzt Sonnenenergie zur Erwärmung von Wasser oder zur Erzeugung von Strom. Sie kann mit anderen Heizsystemen kombiniert werden und somit den Anteil der erneuerbaren Energien noch erhöhen.

Die Fernwärme wird in einem Heizkraftwerk erzeugt und über ein Rohrleitungssystem zu den Haushalten transportiert. Die Wärme stammt beispielsweise aus Müllverbrennungsanlagen oder Blockheizkraftwerken.

Möglicherweise kann es sich auch lohnen, eine neue Heizung zu mieten. Wenn du mehr dazu wissen willst: "Heizung mieten statt kaufen: Lohnt sich das für mich?"

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