Der optimale Wärmepumpe-Standort ist eine Frage der Technik. Luftwärmepumpe, Erd- oder Wasserwärmepumpe: Wir zeigen die idealen Aufstellorte und was ihr beachten müsst.
Das wichtigste Kriterium für die Standortwahl der Wärmepumpe ist ein möglichst direkter Zugang zur Wärmequelle aus Luft-, Erd- oder Grundwasserwärme. Der optimale Wärmepumpe-Standort hängt also erstmal davon ab, für welche Art Gerät ihr euch entscheidet.
Wir stellen die verschiedenen Möglichkeiten vor und beantworten in den FAQs die wichtigsten Fragen rund um die Aufstellung von Wärmepumpen – unter anderem, wie nah das Gerät am Haus stehen muss und welcher Abstand zum Nachbarn einzuhalten ist.
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Wärmepumpe-Standort: Welche Optionen gibt es?
Grundsätzlich unterscheidet man bei Wärmepumpen drei Aufstellarten, wobei die Luftwärmepumpe am meisten Flexibilität bietet:
Innenaufstellung: Bei dieser Variante wird die Wärmepumpe im Inneren des Gebäudes, beispielsweise im Hauskeller, installiert.
Außenaufstellung: Hierbei werden alle Geräteteile außerhalb des Hauses verbaut.
Split-Aufstellung: Bei Split-Wärmepumpen wird ein Geräteteil innen und ein anderer im Außenbereich montiert.
Nachfolgende Grafik veranschaulicht die verschiedenen Systeme mit Wärmepumpe-Standort. Luftwärmepumpen (1) können innen, außen und als Split-Lösung verbaut werden. Wasserwärmepumpen (2) und Erdwärmepumpen (3,4) stehen fast immer im Heizungs- oder Technikraum, wobei zusätzlich Bohrungen oder Grabungen sowie die Verlegung von Leitungen außen notwendig sind.
Ein Außenstandort bietet sich für Luftwärmepumpen als Monoblock-Geräte an. Da die baulichen Maßnahmen vergleichsweise überschaubar sind, eignet sich die Installation im Freien sowohl bei Neubauten als auch bei Bestandsgebäuden.
Anforderungen
etwas Platz auf dem Grundstück
kleiner Heizungs- oder Technikraum
Bauliche Maßnahmen
belastbarer Sockel als Aufstellfläche
Durchbrüche für die Leitungen vom Gerät ins Hausinnere
Erd- und Wasserwärmepumpen stehen fast immer im Heizungs- oder Technikraum. Für Luftwärmepumpen als Monoblock ist der Innenstandort eine mögliche Option.
Anforderungen
ausreichend großer Heizungs- oder Technikraum
Bauliche Maßnahmen
Durchbrüche durch die Gebäudehülle
solide, ebene Aufstellfläche
Vorteile
Wärmepumpe ist nach außen nicht sichtbar
relativ einfache und kostengünstige Installation (bei Luftwärmepumpen)
nach außen leiser im Betrieb als Außengeräte
Nachteile
Eingriffe in die Gebäudehülle notwendig
viel Platzbedarf im Hausinneren
Split-Standort für Wärmepumpen
Die Split-Aufstellung außen und innen ist für Luftwärmepumpen als Split-Gerät.
Anforderungen
kleiner Heizungs- oder Technikraum
etwas Platz auf dem Grundstück
Bauliche Maßnahmen
Durchbrüche für die Verbindung zwischen Außen- und Inneneinheit
Vorteile
flexible Standortwahl
wenig Platzbedarf sowohl innen als auch außen
minimale Eingriffe in die Gebäudehülle notwendig
nach außen leiser im Betrieb als Monoblock-Außengeräte
Nachteile
Außengerät ist ganzjährig der Witterung ausgesetzt
höhere Anschaffungskosten im Vergleich zu Monoblock-Geräten
Luftwärmepumpen nutzen die Umgebungsluft, um Heizwärme zu erzeugen. Monoblock-Geräte könnt ihr sowohl im Außenbereich als auch im Hausinneren, beispielsweise im Heizungs- oder Technikraum, aufstellen. Bei Split-Wärmepumpen steht ein Geräteteil außen und ein anderer innen.
Die meisten Luftwärmepumpen stehen im Außenbereich, also vor dem Haus. Was es beim Wärmepumpe-Außengerät-Standort zu beachten gibt:
Das Außengerät sollte so aufgestellt sein, dass rundherum ausreichend Platz ist, damit die Umgebungsluft angesaugt und ausgeblasen werden kann.
Eine direkte Nähe der Wärmepumpe zum Haus ist ratsam, damit das Heizwasser keinen extra langen Weg zurücklegen muss und unterwegs abkühlt.
Der Abstand zu Pflanzen oder Gehwegen sollte zwei bis drei Meter betragen.
Die Ausblasseite sollte gegen die Hauptwindrichtung verbaut werden.
Wärmequelle einer Erdwärmepumpe oder Sole-Wasser-Wärmepumpe ist das Erdreich. Bei dieser Variante steht die Wärmepumpe im Gebäudeinneren, möglichst nah am Erdwärmetauscher. Zum Anzapfen der Erdwärme sind eine Sonde oder Kollektoren im Außenbereich notwendig.
Für eine Erdsonde braucht ihr nur wenig Platz auf dem Grundstück. Sie wird bis zu 100 Meter senkrecht in die Tiefe gebohrt. Erdkollektoren wiederum benötigen eine große Fläche. Sie werden horizontal unterhalb der Frostgrenze – circa 1,50 Meter – vergraben.
Wichtig hierbei: Die Fläche über den Kollektoren darf nicht versiegelt oder bebaut werden. Dafür braucht ihr im Gegensatz zur Erdsonde in der Regel keine Genehmigung der zuständigen Unteren Wasserbehörde.
Alternativ gibt es Erdwärmekörbe oder Grabenkollektoren für Sole-Wasser-Wärmepumpen. Ihr Vorteil: Sie sind auch bei wenig Platz auf dem Grundstück realisierbar und erfordern keine Tiefenbohrung.
Was ist der optimale Standort für Wasserwärmepumpen?
Voraussetzung für eine Grundwasser-Wärmepumpe ist, dass ein geeignetes Grundwasserreservoir vorhanden ist. Die Erschließung erfolgt über zwei (genehmigungspflichtige!) Brunnenbohrungen im Außenbereich.
Die Wärmepumpe wiederum steht im Hausinneren, möglichst nah an der Brunnenanlage. In der Regel genügt hierfür eine Fläche von vier Quadratmetern.
Luftwärmepumpen können nahezu überall installiert werden. Unter Abwägung der Vor- und Nachteile bietet sich die Aufstellung vor dem Haus oder im Hausinneren an.
Alternativ gibt es Split-Geräte, bei denen eine Komponente außen und die andere innen verbaut wird. Der Standort für Erd- und Wasserwärmepumpen ist fast immer ein Heizungs- oder Technikraum.
Entscheidend bei der Standortwahl ist die Nähe der Wärmepumpe zur Energiequelle. Bei Luftwärmepumpen ist das die Außenluft. Entweder steht die Wärmepumpe im Freien oder es werden Luftkanäle von innen nach außen verlegt. Erdwärmepumpen sind mit Erdsonden oder -kollektoren verbunden und Wasserwärmepumpen mit einer Brunnenanlage. Außerdem ist die Nähe der Wärmepumpe zum Haus wichtig, damit die erzeugte Heizwärme effizient genutzt werden kann.
Eine Wärmepumpe, die außen verbaut ist, sollte so nah wie möglich am Haus stehen. Trotzdem sind Abstände einzuhalten. Die meisten Hersteller empfehlen 30 bis 50 Zentimeter zur Hauswand.
Ja, grundsätzlich kann eine Wärmepumpe direkt an der Hauswand stehen. Es muss allerdings gewährleistet sein, dass ausreichend Frischluft nachströmen kann. Üblicherweise empfehlen die Hersteller einen Abstand von 30 Zentimetern zwischen der Rückseite des Außengeräts und der Wand beziehungsweise von 50 Zentimetern zwischen Gerätevorderseite und Hauswand.
Je nach den Richtlinien des Bundeslandes muss ein Abstand der Wärmepumpe zur Grundstücksgrenze von drei beziehungsweise mindestens 2,5 Metern eingehalten werden.
Eine Luftwärmepumpe als Monoblock lässt sich sowohl innen als auch außen aufstellen. Gegen eine Wärmepumpe im Haus spricht die aufwändige Erschließung. Für die Luftkanäle sind starke Eingriffe in die Gebäudehülle notwendig. Der Aufwand lohnt sich bei Bestandsgebäuden in der Regel nicht. Zudem muss ausreichend Platz im Heizungs- oder Technikraum vorhanden sein.