Die eigene Wohnung oder das Haus mit einem Klimagerät nachrüsten – mit diesem Gedanken spielen viele Menschen in den heißen Monaten. Für Abkühlung sorgen vor allem zwei Arten der Klimaanlage: Monoblock und Split. Wir zeigen euch die Unterschiede und klären die Frage: Welches Klimagerät kühlt am besten?
Abkühlung gewünscht? Ihr könnt euer Haus oder eure Wohnung leicht mit einer Klimaanlage nachrüsten. Split- und Monoblock-Klimageräte funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip wie Wärmepumpen. Einziger Unterschied: Sie sind nicht an eure Heizungsanlage angeschlossen. Wir klären in diesem Ratgeber unter anderem: Was ist ein Splitgerät? Was ein Monoblock? Hat eine Klimaanlage ohne Außengerät Nachteile? Wie hoch ist der Stromverbrauch der Klimaanlagen und was kosten sie? Plus: Monoblock oder Split – was ist besser?
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Was ist besser: Monoblock oder Split?
Beim Kauf einer Klimaanlage steht meist diese eine Frage im Raum: Welches Klimagerät kühlt am besten? Geht es um die reine Kühlleistung, dann empfehlen sich aufgrund der besseren Energieeffizienz die Splitgeräte als erste Wahl. Allerdings funktioniert ein Klima-Splitgerät ebenso wie ein Monoblock-Klimagerät nur mit einem Kältemittel.
Zwar sind die bei Monoblock-Anlagen eingesetzten Kältemittel meist umweltfreundlicher als bei Splitgeräten – beispielsweise Propan (R290) oder Ammoniak (R717) –, trotzdem bleibt auch hier eine nicht zu unterschätzende Umweltbelastung – zumal der Stromverbrauch der Monoblöcke exorbitant höher ist als bei Split-Klimageräten.
Eine Alternative sind Luftkühler: Sie arbeiten nur mit Wasser oder Eis. Das ist auf den ersten Blick besser fürs Klima, aber auch hier schlägt der Stromverbrauch auf die Öko-Bilanz. Und: Durch die Wasserverdunstung kommt es zu keiner wirklich dauerhaften Abkühlung des Raumes, gleichzeitig erhöht sich die Luftfeuchtigkeit. Lest hier mehr dazu: Luftkühler: Was können die Klimageräte ohne Abluftschlauch?
Klimaanlage: Split oder Monoblock im Vergleich
Quellen: eigene Recherchen, Stiftung Warentest
Vergleich
Splitgerät
Monoblock-Klimagerät
Anschaffungskosten
ca. 1.000 bis 2.800 Euro
ca. 350 bis 850 Euro
Stromkosten pro Jahr
ca. 40 bis 60 Euro
ca. 40 bis 140 Euro
Kühlleistung
Effizient, auch bei größeren Räumen
weniger effizient, warme Luft strömt von außen nach
Genehmigung
bauliche Veränderung – ggf. genehmigungspflichtig
keine bauliche Veränderung – Vermieter muss nicht zustimmen
Installation
aufwendig, nur vom Fachbetrieb
einfach aufstellen, anschließen, Schlauch rauslegen, los geht's
Kältemittel
meist umweltschädlich
oftmals besser, weil Kühlung mit Propan (R290)
Lautstärke
laute Teile außenliegend, kann für Nachbarn nervig sein
innen laut, kann beim Schlafen stören
Mobilität
fest verbaut
kann einfach versetzt werden
Steuerung
oft auch mit Smartphone (Vorkühlung möglich)
selten per App steuerbar
Heizung
möglich
nicht möglich
Was ist ein Splitgerät?
Splitgeräte sind Klimaanlagen für die Wohnung ohne Abluftschlauch, deren Installation durch einen Fachmann erfolgen muss. Sie funktionieren als Zweiteiler, das heißt, sie bestehen aus einem Innen- und einem Außenteil. Dabei wird die warme Raumluft innen angesaugt und durch ein Kältemittel abgekühlt. Eine Ventilator-Einheit befördert dann die überschüssige Wärme nach draußen.
Es gibt übrigens zwei Arten von Klima-Splitgeräten: Single-Splitgeräte und Multi-Splitgeräte. Letztere verfügen über mehrere Innenteile, die alle mit dem Außenteil verbunden sind. So könnt ihr mehrere Räume gleichzeitig kühlen.
Was ist ein Monoblock-Klimagerät?
Monoblöcke sind Klimaanlagen ohne Außengerät. Sie ziehen die warme Raumluft an und geben sie über einen Abluftschlauch nach draußen ab. Heißt: Ihr hängt diesen ins Fenster oder verlegt ihn durch einen Türschlitz nach draußen.
Als mobiles Klimagerät ist ein Monoblock auch als Klimaanlage für die Mietwohnung geeignet. Allerdings ist der Stromverbrauch höher und die Kühlleistung geringer als bei einem Splitgerät.
Klima-Splitgerät: Vorteile und Nachteile
Splitgeräte kühlen Räume effizient und haben im Vergleich zu anderen Klimaanlagen einen geringeren Stromverbrauch. Demgegenüber stehen allerdings eine ganze Reihe Nachteile.
Vorteile einer Split-Klimaanlage
Schnelle und effiziente Kühlung: Der Vorteil von Splitgeräten ist, dass sie effizienter arbeiten, da sie bei geschlossenem Fenster funktionieren. Das bedeutet, dass ihr binnen weniger Minuten kühle Räume genießen könnt.
Weniger Stromverbrauch: Klima-Splitgeräte haben wegen der größeren Effizienz einen geringeren Stromverbrauch als Monoblock-Klimageräte.
Split-Klimagerät: Nachteile
Aufwändige Installation: Wenn ihr euer Zuhause mit einer solchen Klimaanlage nachrüsten wollt, benötigt ihr einen Fachhandwerker für die Installation – das dauert in der Regel länger und kostet auch mehr.
Klimaschädlich: Die Kältemittel, meist R32, belasten das Klima bei einem Austritt 675-mal stärker als Kohlendioxid, sind also wahre Klimakiller.
Lautstärke: Eure Nachbarn könnten sich außerdem an dem Ventilatoren-Teil stören, denn es erzeugt bis zu 59 Dezibel. Nachts sollten die Splitgeräte deshalb nicht laufen.
Nicht überall einbaubar: Wohnt ihr zur Miete, müssen eure Vermieter dem Einbau eines Splitgerätes zustimmen. Und wenn ihr in einem Haus lebt, das unter Denkmalschutz steht, dann könnte die Denkmalschutzbehörde euch ein Splitgerät als Klimaanlage versagen. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, dass ihr das Außenteil mit dem Kompressor nicht an der Fassade anbringt, sondern auf dem Balkon aufstellt – vorausgesetzt, dieser ist groß genug. Das ist einfacher und billiger als die Montage an der Fassade.
Splitgeräte sind teuer: Split-Klimaanlagen kosten zwischen 1.000 und 2.800 Euro – das ist deutlich mehr, als ihr für Monoblock-Klimageräte ausgeben müsst. Für gute Geräte müsst ihr allerdings meist über 2.000 Euro berappen. Dazu kommen Kosten für Installation und Entsorgung, die nur durch Fachleute erfolgen dürfen.
Der Vorteil solcher Fensterklima-Geräte: Ihr bekommt sie im Baumarkt, könnt sie aufstellen und zack ist euer Haus oder eure Wohnung bei heißen Temperaturen angenehm kühl. Eine Klimaanlage ohne Außenanlage hat aber auch Nachteile.
Vorteile einer mobilen Klimaanlage
Umweltfreundlich: Monoblock Klimageräte kühlen mit Propan (R290), das dem Klima deutlich weniger schadet als das Kältemittel in Splitgeräten.
Günstig: Die Kosten für Monoblöcke liegen deutlich unter denen für Splitgeräte: Ihr müsst mit etwa 350 bis 850 Euro rechnen.
Klimaanlage ohne Außengerät: Nachteile
Geringe Kühlleistung: Der größte Nachteil eines Monoblock-Klimageräts ist seine Ineffizienz. Die Geräte saugen Luft an, die sie gekühlt zurück ins Zimmer pusten. Die entzogene Wärme transportieren sie dann durch einen Abluftschlauch nach draußen. Dabei entsteht ein Unterdruck, der warme Außenluft ins Zimmer strömen lässt. Zudem erhitzt die warme Luft auf dem Weg nach draußen den Abluftschlauch. Das macht ihn zu einer zusätzlichen Wärmequelle – vor allem dann, wenn das Gerät nicht am Fenster, sondern tiefer im Raum stehen soll, etwa am Bett.
Hoher Stromverbrauch: Klimaanlagen ohne Außengerät brauchen sehr lange, bis sie einen Raum herunterkühlen. Sie verbrauchen daher deutlich Strom im Vergleich zu ihrer Kälteleistung.
Laute Geräusche: Monoblock Klimageräte erzeugen Lärm, ähnlich wie ein Kühlschrank. Bis zu 64 Dezibel laut brummen die Monoblöcke – schlafen werdet ihr dabei wohl nicht mehr sehr gut.
Split-Klimaanlagen im Test
Im Juni 2022 und im Mai 2023 hat die Stiftung Warentest neun Splitgeräte getestet. Sechs davon erhielten die Gesamtnote "gut", drei ein "befriedigend". Testsieger sind zwei Klimaanlagen der Marke Daikin. Sie sind laut Urteil am effizientesten und verbrauchen am wenigsten Strom. Günstiger und fast so effizient ist ein Split-Klimagerät von Midea.
Das Siegertreppchen teilt sich das Modell aus dem Vorjahrestest mit dem neueren Daikin-Splitgerät FTXJ25AW + RXJ25A. Die Klimaanlage erhält im Test ebenfalls die Gesamtnote "gut" (2,0).
Die Stiftung Warentest nahm 2020 erstmals Monoblock-Klimageräte unter die Lupe. Das Urteil der Tester fiel vernichtend aus. Monoblöcke "pusten das Geld zum Fenster raus", lautet das Fazit. Testsieger wurde ein Gerät von De'Longhi, der Pinguino PAC N90ECO, für rund 550 Euro. Allerdings mit der Note 3,5 – gerade noch "befriedigend". Alle anderen geprüften Geräte erreichten maximal ein "ausreichend".
Auch im Test 2021 konnte kein Monoblock Klimagerät empfohlen werden. Alle fünf Geräte erhielten nur die Note "ausreichend". Die zwei Topgeräte in der Kategorie Monoblock aus dem Test von Juni 2021:
Von der Stiftung Warentest für gut befundene Splitgeräte kosten von knapp 1.000 bis rund 2.800 Euro. Hinzu kommen noch Stromkosten zwischen circa 40 und 60 Euro. Die Installation durch den Fachmann kostet rund 200 bis 400 Euro extra.
Der Preis für gute Monoblock-Klimageräte liegt zwischen 350 und 850 Euro. Obwohl in der Kühlleistung ineffizienter, verursachen sie doch Stromkosten von 40 bis 140 Euro pro Jahr. Dafür entfallen hier die Installationskosten.
Luftkühler gibt es schon ab rund 130 Euro aufwärts. Die Stromkosten sind vergleichsweise gering. Ein Aircooler mit einer Leistung von 75 Watt verbraucht Strom für 10 Cent bei einem fünfstündigem Betrieb und einen Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde.
Wie hoch ist der Stromverbrauch der Klimaanlage?
Ob mobiles Monoblock-Klimagerät oder Splitgeräte – beide Versionen verbrauchen einiges an Strom. Achtet beim Kauf unbedingt auf die Energieeffizienzklasse. Die Leistung ("Watt-Angabe") sollte euch auch interessieren: Je höher diese Zahl ist, desto leistungsstärker ist der Apparat – verbraucht dann aber auch mehr Strom.
Zum Stromverbrauch gibt es verschiedene Berechnungen, die stark von Region, durchschnittlicher Zimmertemperatur (vorher und nachher), Raumgröße und Gerät abhängen. Für einen 25 Quadratmeter großen Raum verbraucht eine leistungsstarke Monoblock-Klimaanlage rund 240 Kilowattstunden und ein Splitgerät etwa 130 Kilowattstunden.
Daraus ergeben sich bei einem Strompreis von 32 Cent pro Kilowattstunde für eine durchschnittliche Monoblock-Klimaanlage jährliche Stromkosten von 75 Euro, beim Splitgerät sind es circa 40 Euro.
Sind mobile Klimaanlagen Stromfresser?
Um einen 25 Quadratmeter großen Raum zu temperieren, kann man bei einem intensiven Gebrauch des Monoblock-Klimageräts (2.500 Watt Kühlleistung) mit rund 240 Kilowattstunden rechnen. Viel Strom wird außerdem quasi verschwendet, da durch den Spalt im Fenster für den Schlauch ständig neue warme Luft in die Räume strömt. Zudem erhitzt sich der Abluftschlauch und sorgt auch dadurch für eine höhere Temperatur.
Ein Splitgerät ist auch bei intensivem Einsatz sparsamer, hier sind es rund 130 Kilowattstunden. Die Geräte verbrauchen außerdem bei einer deutlich höheren Leistung weniger Strom.
Wie viel Kühlleistung braucht die Klimaanlage?
Je größer der Raum, desto größer muss auch die Kühlleistung des Klimagerätes für die Wohnung sein. Aber auch Dämmung, Sonneneinstrahlung und die Lage des Raums (zum Beispiel unter dem Dach) spielen eine Rolle.
Im Klimageräte-Test vom Juni 2022 gibt die Stiftung Warentest folgende Empfehlung für die Kühlleistung von Klimageräten in der Wohnung:
Optimale Kühlleistung von Klimageräten für die Wohnung. Quelle: Stiftung Warentest
Kann man mit einer Split- oder Monoblock-Klimaanlage heizen?
Mit modernen Klimageräten ist zum Teil auch Heizen möglich. Die Klimaanlagen haben dafür eine entsprechende Heizfunktion. Ob das sinnvoll und wirklich günstiger ist als mit einer regulären Heizungsanlage, lest ihr hier: Lohnt sich Heizen mit Klimaanlage?
Was sind günstige Alternativen zu Monoblock- und Splitgeräten?
Bevor ihr zu einem Klimagerät greift, solltet ihr prüfen, ob ihr nicht auf eine andere Art eure Räume herunterkühlen könnt:
Übrigens: Eine gut gedämmte Wohnung sorgt nicht nur im Winter für warme Räume, sie verhindert auch, dass sich eure Wohnung oder euer Haus im Sommer stark aufheizen. Wenn ihr nachträglich dämmen wollt, könnt ihr das unter Umständen finanziell vom Staat fördern lassen.