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Luftkühler: Was können die Klimageräte ohne Abluftschlauch?

Wer eine Klimaanlage nachträglich installieren will, steht zunächst einmal vor der Entscheidung: Monoblock- oder Split-Geräte? Als dritte Möglichkeit stehen sogenannte Luftkühler zur Verfügung. Dabei handelt es sich um im Prinzip um Ventilatoren mit Kühlfunktion. Praktisch: Die auch Aircooler genannten Klimageräte funktionieren ohne Abluftschlauch. Wir erklären euch die Vor- und Nachteile von Luftkühlern.

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Was ist ein Luftkühler?

Bei einem Luftkühler oder Aircooler handelt es sich um ein kompaktes, mobiles Klimagerät ohne Abluftschlauch. Wie der Name schon verrät, hat ein Luftkühler die Aufgabe, die Luft im Raum temporär abzukühlen. Das funktioniert über Ventilation, also mittels Windstrom, und Verdunstungskälte. 

Die Abkühlung mit einem Luftkühler ist allerdings nur gefühlt. Die Raumtemperatur dauerhaft herabzusetzen, funktioniert mit einem normalen Luftkühler nicht. Dafür braucht ihr schon eine Klimaanlage. Hier findet ihr eine Übersicht über die besten Klimageräte.

Wie funktioniert ein Luftkühler?

Modere Luftkühler funktionieren anders als Klimaanlagen komplett ohne Abluftschläuche. Dafür haben sie einen Behälter mit Eis, Wasser oder Kühlakkus. Luftkühler führen die warme Luft daran vorbei und kühlen sie dadurch minimal ab. Diese Technik nennt man Kühlung durch Verdunstungskälte. Mittels Ventilation wird die kühle Luft anschließend im Raum verteilt. 

Ihr könnt euch das Prinzip eines Luftkühlers auch so vorstellen: Ihr steht vor einem Ventilator und sprüht gleichzeitig kaltes Wasser in die Luft. Die Abkühlung ist temporär, die Raumtemperatur verändert sich aber nicht, da die warme Luft nicht wie bei einer Klimaanlage aus dem Raum abgeführt wird.

Was ist der Unterschied zwischen einem Luftkühler und einer Klimaanlage?

Klimaanlagen funktionieren im Prinzip alle ähnlich: Sie saugen die warme Luft aus dem Raum ab und kühlen diese mithilfe eines Kühlmittels. Danach strömt die kalte Luft in den Raum zurück. Die Wärmeenergie, die im Gerät bleibt, geht nun folgende Wege:

  • per Mini-Schlauch und Ventilator nach draußen – das ist bei einem Split-Klimagerät der Fall.
  • durch einen großen Abluftschlauch nach draußen – wie bei einer Monoblock-Klimaanlage.

Ein Luftkühler funktioniert dagegen ohne Abluftschläuche, die Luft wird also wieder in den Raum abgegeben. Der Aircooler sorgt wie ein Ventilator für eine temporäre Erfrischung, während Klimaanlagen die Raumtemperatur dauerhaft herabsetzen. 

Lest auch: Monoblock und Split im Test: Was moderne Klimageräte wirklich können

Ist ein Luftkühler besser als ein Ventilator?

Ein Luftkühler funktioniert zwar mittels Ventilation, verursacht im Gegensatz zu einem klassischen Ventilator aber keine Zugluft. Die Luft wird im Innern durch Lamellen verlangsamt und schonend im Raum verteilt. Deshalb ist die Belüftung mit einem Luftkühler zugfrei, aber auch langsamer als mit einem Ventilator.

Schon gewusst, es gibt auch Luftreiniger-Ventilatoren – mehr dazu hier.

Was bringen Luftkühler?

Das sind die Vorteile von Luftkühlern: 

  • Die Klimageräte ohne Schlauch sind günstig.
  • Ihr stellt mobile Klimaanlagen ohne Abluftschlauch ganz einfach und schnell auf: Tank auffüllen, Stecker in die Steckdose einsetzen, Modus auswählen, fertig.
  • Luftkühler sind mobil. Ihr könnt sie einfach von einem Raum in den anderen transportieren – je nachdem wo ihr sie gerade braucht.
  • Die Luft aus einem Luftkühler wirkt wie eine frische Brise. Stellt euch vor, ihr wärt am Meer.
  • Aircooler benötigen weniger Platz als Monoblock-Klimageräte und Split-Klimaanlagen.

Was sind die Nachteile von Luftkühlern?

Luftkühler bringen auch ein paar Nachteile mit sich, die ihr vor der Anschaffung bedenken solltet:

  • Klimageräte ohne Abluftschlauch haben eine schlechtere Kühlleistung als die Geräte mit und verbrauchen meist sehr viel Strom.
  • Luftkühler sorgen wie Luftbefeuchter für einen relativen Anstieg der Luftfeuchtigkeit. Wohnt ihr in einem Neubau, ist das in der Regel nicht weiter schlimm. Im Altbau hingegen riskiert ihr Schäden durch Feuchtigkeit. 
  • Luftkühler sind oft relativ laut, vergleichbar mit einem Ventilator.

Können Verdunstungskühler Schimmel verursachen?

Ein Nebeneffekt der Kühlung mit einem Luftkühler ist die Erhöhung der relativen Luftfeuchtigkeit. Das kann nicht nur zu einem unangenehmen Raumklima führen. Verdunstungskühler können Schimmel verursachen. 

Wenn die Raumluftfeuchte ohnehin schon erhöht ist, solltet ihr euch also gut überlegen, ob ein Luftkühler die richtige Wahl ist. Wie ihr die Luftfeuchtigkeit in euren Räumen senken könnt, erklären wir in diesem Ratgeber.

Tipp: Wie sich Ursachen für Schimmel finden und beseitigen lassen, lest ihr hier. Ihr habt bereits Schimmelbefall? Nehmt gerne unsere Schimmelhilfe in Anspruch. 

Fazit: Bringen Luftkühler etwas?

Luftkühler sind vergleichsweise günstig, flexibel einsetzbar und bringen eine leichte Erfrischung an heißen Tagen. Wenn ihr zur Miete lebt und kein Problem mit der Luftfeuchtigkeit habt, kann ein Luftkühler ohne lästigen Abluftschlauch temporär eine gute Option sein. 

Etwas weniger Freiraum, dafür mehr Kühlpower bietet euch ein Monoblock-Klimagerät. Entscheidet euch für das Produkt, das in puncto Energieeffizienz und Flexibilität am besten zu euch und euren Bedürfnissen passt.

Wohnt ihr dagegen längerfristig in einem Haus oder einer Wohnung, lasst euch beraten und installiert dann ein Klimagerät mit Split-Technik. Hier investiert ihr zwar am Anfang etwas mehr, spart nach hinten raus aber Stromkosten. Und ihr könnt euch dauerhaft über gut gekühlte Wohnräume freuen.

Gut zu wissen: Auch Wärmepumpen lassen sich als Klimaanlagen nutzen. 

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