Klimageräte versprechen im Sommer schnelle Abkühlung. Doch was taugen sie wirklich? Stiftung Warentest hat Monoblöcke und Splitgeräte einem Test unterzogen – und ein vernichtendes Urteil gefällt.
Der Sommer steht vor der Tür. Und wenn er in diesem Jahr da weitermacht, wo die vergangenen Sommer aufgehört haben, ist eines klar: Es wird heiß in Deutschland. Unter der Hitze leiden viele – Menschen, Tiere, Pflanzen. Glücklich kann sich da schätzen, wer eine Klimaanlage hat. Stiftung Warentest hat nun mehrere Klimageräte getestet. Eines vorweg: Mit Umweltfreundlichkeit kann keines der Geräte punkten.
Wer sein Zuhause mit einem Klimagerät nachrüsten will, hat zwei Möglichkeiten: Monoblock oder Splitgerät. Monoblöcke sind mobile Klimageräte, die im Baumarkt schon relativ günstig zu haben sind. Sie saugen die warme Luft an und befördern sie mit einem Abluftschlauch über das geöffnete Fenster nach draußen.
Splitgeräte hingegen sind fest installiert. Sie saugen die warme Raumluft an, kühlen sie durch ein Kältemittel ab und transportieren die überschüssige Wärme per Ventilator nach draußen.
Quellen: eigene Recherchen, Stiftung Warentest
Vergleich
Splitgerät
Monoblock-Klimagerät
Anschaffungskosten
ca. 700 bis 2.800 Euro
ca. 250 bis 850 Euro
Stromkosten pro Jahr
ca. 25 bis 60 Euro
ca. 45 bis 140 Euro
Kühlleistung
Effizient, auch bei größeren Räumen
weniger effizient, warme Luft strömt von außen nach
Genehmigung
bauliche Veränderung – ggf. genehmigungspflichtig
keine bauliche Veränderung – Vermieter muss nicht zustimmen
Installation
aufwendig, nur vom Fachbetrieb
einfach aufstellen, anschließen, Schlauch rauslegen, los geht's
Kältemittel
meist umweltschädlich
oftmals besser, weil Kühlung mit Propan (R290)
Lautstärke
laute Teile außenliegend, kann für Nachbarn nervig sein
innen laut, kann beim Schlafen stören
Mobilität
fest verbaut
kann einfach versetzt werden
Steuerung
oft auch mit Smartphone (Vorkühlung möglich)
selten per App steuerbar
Heizung
möglich
nicht möglich
Klimageräte: Monoblöcke "pusten Geld zum Fenster raus"
Im Test waren zehn Klimageräte, davon vier Monoblöcke und sechs Splitgeräte. Das Urteil für die Monoblöcke fällt vernichtend aus. Die Klimageräte "pusten Geld zum Fenster raus", heißt es von den Testern. Ein Monoblock verbraucht im Sommer zwischen 140 und 250 Kilowattstunden Strom. Durch den Abluftschlauch, der durchs Fenster führt, strömt ständig neue warme Luft ins Zimmer.
Ein Abdichten des Fensters klappe in der Praxis kaum. Zudem entstehe durch das Herauspusten der Luft im Zimmer ein Unterdruck, wodurch auch noch warme Luft aus anderen Räumen hineinströmt. Auch der Schlauch, der sich auf bis zu 65 Grad Celsius erheizt, sorgt nicht gerade für Kühle im Raum.
Der beste Monoblock im Test ist der Pinguino PAC N90ECO von De’Longhi mit der Gesamtnote 3,5. Es ist das einzige Gerät im Test, das ein besseres Ergebnis als "ausreichend" bekommt. Es kostet rund 585 Euro.
Splitgeräte kühlen den Raum bei geringerem Stromverbrauch
Besser abschneiden konnten die Splitgeräte. Sie verbrauchen in der Regel weniger als 100 Kilowattstunden Strom in der selben Zeit und bringen dabei mehr als doppelt so viel Leistung. Die meisten Geräte (außer ein Gerät im Test) müssen von einem professionellen Monteur installiert werden. Der Einbau wie auch der Ausbau darf per Gesetz nur von Kälteklimafachbetrieben vorgenommen werden.
Testsieger ist das Modell FTXP25M5V1B (IG) - RXP25M 5V1B (AG) von Daikin für rund 1.350 Euro. Es erhält die Gesamtnote "gut" (2,0). Es kann besonders mit der Energieeffizienz punkten. Das mobile Splitgerät von Swegon hingegen, das selbst installiert werden kann, konnte die Tester nicht überzeugen.
Umweltfreundlich sind Klimageräte allerdings nicht – weder Monoblöcke noch Splitgeräte. Die Monoblöcke verbrauchen sehr viel Strom, die Splitgeräte werden mit klimaschädlichen Kältemitteln betrieben. Klimafreundlich wird allerdings der Einsatz eines Monoblocks, der mit einer hauseigenen Photovoltaik-Anlage betrieben wird.