Je höher die Leistung, desto teurer die Wärmepumpe. Viele Eigentümer fragen sich deshalb: Wie viel Kilowatt pro Quadratmeter braucht meine Wärmepumpe? Die Antwort darauf und weitere Infos zur Wärmepumpen-Leistung gibt es in diesem Artikel.
Damit eine Heizung euer Haus konstant erwärmt, braucht sie eine bestimmte Leistung. Die benötigte Heizleistung oder Heizlast hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wir zeigen, wie ihr die Wärmepumpen-Leistung in kW pro m2 ganz einfach berechnen könnt.
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Wie viel Leistung sollte eine Wärmepumpe haben?
Die Heizleistung oder Heizlast von Wärmepumpen wird in Kilowatt (kW) angegeben. Dabei handelt es sich um jene Kraft, die eine Heizung aufbringen muss, um das Haus an kalten Tagen auf 20 Grad aufzuheizen. Abhängig vom Gebäudezustand und den persönlichen Heizgewohnheiten muss die Wärmepumpen-Leistung grob zwischen 0,015 und 0,12 Kilowatt pro Quadratmeter (kW/m2) liegen.
Warum sollte man die optimale Leistung beziehungsweise Größe der Wärmepumpe berechnen? Ist die Heizung zu klein dimensioniert, wird das Haus nicht ausreichend warm. Schimmelbildung kann ein unschöner Nebeneffekt sein.
Bei zu viel Leistung, verbraucht die Wärmepumpe wiederum unnötige Energie, was die Stromkosten in die Höhe treibt. Wie ihr die Dimensionierung eurer Wärmepumpe berechnen könnt, erklären wir weiter unten Schritt für Schritt.
Welche Wärmepumpen-Leistung notwendig ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem sind das:
Wohnfläche: Wie viel Fläche muss beheizt werden?
Dämmung: Wie gut ist das Haus gedämmt?
Außentemperaturen: Wie kalt wird es in der Region?
Heizkörper oder Fußbodenheizung: Über welche Art Heizkörper verfügt das Haus? Gibt es eine Fußbodenheizung?
Heizgewohnheiten: Wie ist das individuelle Heizverhalten?
Je mehr Fläche beheizt wird, desto größer muss die Wärmepumpe dimensioniert sein. Auch die Dämmung spielt eine Rolle: Schlecht gedämmte Gebäude speichern weniger Wärme.
Entsprechend muss das Heizsystem mehr Leistung bringen, um die Räume konstant warm zu halten. Ist es draußen sehr kalt, muss drinnen umso mehr geheizt werden. Das heißt, auch das Klima beeinflusst die Wärmepumpen-Leistung.
Hinzu kommt: Eine Fußbodenheizung verteilt die Wärme besser im Raum, sie verbraucht entsprechend weniger Strom. Die Wärmepumpe kann eine niedrigere Heizlast haben als in einem Haus mit punktuellen Heizkörpern.
Zuletzt muss die Leistung an die Heizgewohnheiten angepasst sein: Wer schnell friert und mehr heizt, braucht vermutlich eine größere Wärmepumpe.
Wärmepumpe berechnen: Wie viel kW pro m2?
Die korrekte Dimensionierung einer Wärmepumpe erfolgt anhand der genormten Heizlastberechnung nach DIN EN 12831. Sie ist komplex und erfordert eine genaue Gebäudeanalyse, liefert dafür aber auch verlässliche Werte.
Wenn ihr vor der Anschaffung einer Wärmepumpe die benötigte Leistung in kW pro m2 überschlagen wollt, könnt ihr dagegen eine einfache Formel nutzen. Ein Wert, den ihr dafür kennen müsst, ist der spezifische Wärmebedarf des Gebäudes, abhängig vom Hauszustand:
Haustyp
Wärmebedarf
Passivhaus
0,015 kW/m2
Neubau nach GEG
0,04 kW/m2
Neubau mit Standardwärmedämmung
0,06 kW/m2
Sanierter Altbau mit Wärmedämmung
0,08 kW/m2
Neubau ohne Wärmedämmung
0,08 kW/m2
Altbau ohne Wärmedämmung
0,12 kW/m2
Bei einem Passivhaus muss eine Wärmepumpe also eine Leistung von circa 0,015 kW/m2 haben. Für einen sanierten Altbau sind 0,08 kW/m2 notwendig und für einen unsanierten Altbau 0,12 kW/m2.
Formel: Wärmepumpe berechnen
Der Gesamtwärmebedarf eines Gebäudes beziehungsweise die Gesamtheizleistung einer Wärmepumpe in kW ergibt sich aus dem spezifischen Wärmebedarf in kW/m2 und der zu beheizenden Wohnfläche. Die Formel lautet:
Wohnfläche in m2 × spezifischer Wärmebedarf in kW/m2 = Gebäudewärmebedarf in kW
Nicht berücksichtigt ist hierbei die Wasseraufbereitung über die Wärmepumpe. Dafür könnt ihr am Schluss circa 20 Prozent Heizleistung draufschlagen.
Tipp: Zur ersten Orientierung, wie viel kW pro m2 eine Wärmepumpe benötigt, könnt ihr den Heizlastrechner vom Bundesverband Wärmepumpe nutzen.
Wie viel kW braucht eine Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus?
Wie viel kW Leistung eine Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus braucht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein genaues Ergebnis bekommt ihr mit einer Heizlastberechnung. Für eine grobe Orientierung könnt ihr die einfache Faustformel (Wohnfläche x spezifischer Wärmebedarf) nutzen.
Beispiel: Ein sanierter Altbau hat eine zu beheizende Wohnfläche von 120 Quadratmetern. Der Wärmebedarf liegt bei 0,08 Kilowatt pro Quadratmeter. Daraus ergibt sich folgende Rechnung:
120 m2 x 0,12 kW/m2 = 9,6 kW
Die Wärmepumpe muss in diesem Beispiel eine Heizleistung von knapp 10 kW aufbringen. Für die Wasserbereitung werden 20 Prozent hinzugerechnet, so dass ihr bei 12 kW Wärmepumpen-Leistung landet.
Bei welcher Heizlast lohnt sich eine Wärmepumpe?
Der Einbau einer Wärmepumpe lohnt sich in der Regel, wenn die Heizlast unter 15 kW für eine Luft-Wärmepumpe beziehungsweise für eine Erdwärmepumpe unter 20 kWliegt. Falls eure Berechnung zu einem deutlich höheren Ergebnis führt, könnte eine energetische Sanierung mit neuer Dämmung und dem Einbau von Flächenheizungen sinnvoll sein. Zieht hierzu im besten Fall einen Energieberater zurate, der für euch einen individuellen Sanierungsfahrplan aufsetzen kann.
Ihr habt die Größe der Wärmepumpe berechnet und wollt überschlagen, wie viel Strom sie verbraucht? Auch hierfür gibt es eine einfache Formel, die euch einen Richtwert liefert:
(Heizleistung in kW / JAZ) x Heizstunden im Jahr = Wärmepumpe-Stromverbrauch in kWh/Jahr
Bei einer Leistung von 12 kW und einem Effizienzwert von 4 JAZ sowie 2.000 Heizstunden liegt der Stromverbrauch bei rund 6.000 kWh pro Jahr. Beträgt die Heizleistung 14 kW, wird sich der jährliche Stromverbrauch zwischen 7.000 und 8.000 kWh pro Jahr einpendeln.
Gut zu wissen: Während eine Luft-Wärmepumpe in der Regel den höchsten Stromverbrauch hat, benötigt eine Wasser-Wärmepumpe am wenigsten Strom. Erdwärmepumpen liegen dazwischen.