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Balkonkraftwerk: Lohnt sich eine Solaranlage für den Balkon?

Modul aufstellen, Stecker rein, fertig. Balkonkraftwerke versprechen die eigene Stromgewinnung auf einfachste Art. Aber wie funktioniert eine solche Mini-Photovoltaik-Anlage für den Balkon? Und was muss man bei Installation und Betrieb beachten?

Das Wichtigste in Kürze

  • Balkonkraftwerke zur Erzeugung von Strom aus Solarenergie lassen sich leicht selbst installieren, oft mit mitgelieferten Montagesets.
  • In Deutschland dürfen Balkonkraftwerke eine Spitzenleistung von 2.000 Watt erreichen, jedoch muss der Wechselrichter auf 800 Watt begrenzt werden.
  • Balkonkraftwerke bis 600 Watt kannst du selbst installieren, ansonsten brauchst du einen Elektriker.
  • Mieter sollten vor der Installation die Zustimmung des Vermieters einholen.
  • Die Anschaffungskosten für Mini-PV-Anlagen sind moderat und es gibt verschiedene regionale Fördermöglichkeiten.
  • Der erzeugte Strom kann über eine normale Steckdose ins Hausnetz eingespeist werden.
  • Regelmäßige Reinigung und Wartung sind wichtig, um die Effizienz der Anlage zu erhalten.

Das kannst du tun

  • Kläre vor der Installation, ob du als Mieter die Zustimmung des Vermieters benötigst und hol sie schriftlich ein.
  • Vergleiche verschiedene Anbieter und Modelle, um die passende Leistung und Qualität für deinen Bedarf zu finden.
  • Informiere dich über mögliche Förderprogramme und Zuschüsse, um die Anschaffungskosten zu reduzieren.
  • Melde das Balkonkraftwerk bei der Bundesnetzagentur an.
  • Prüfe, ob die Mini-Solaranlage über deine Gebäude-, Hausrat- oder Haftpflichtversicherung versichert ist. 
  • Reinige die Solarmodule regelmäßig und überprüfe die Anschlüsse, um die Effizienz und Langlebigkeit der Anlage zu gewährleisten.

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Was ist ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine Photovoltaikanlage, die auf Balkonen installiert wird, um eigenen Solarstrom zu erzeugen. Es besteht typischerweise aus einem oder zwei Solarmodulen und einem Wechselrichter. Der erzeugte Gleichstrom wird in haushaltsüblichen Wechselstrom umgewandelt und dann über einen ganz normalen Stecker ins heimische Stromnetz eingespeist.

Aus welchen Komponenten besteht ein Balkonkraftwerk?

Eine der wichtigsten Eigenschaften eines Balkonkraftwerks ist der simple Aufbau. Denn eine solche Anlage besteht nur aus

  • einem oder mehreren Solarmodulen (maximal 2.000 Watt Peakleistung), 
  • einem Wechselrichter (maximal 800 Watt Leistung) und 
  • dem Stecker

Für die Verbindung vom Modul zur nächsten Steckdose reicht ein handelsüblicher Schuko-Stecker. Der VDE empfiehlt in seiner (nicht bindenden) Norm dagegen einen sogenannten Wieland-Stecker. Der muss allerdings von einem Elektrofachmann installiert werden. 

Dazu kommt noch das Material zur Montage (zum Beispiel an Balkonen), es gibt aber auch Modelle, die du einfach aufstellen kannst.

Wie funktioniert eine Mini-Solaranlage für den Balkon?

Ein Balkonkraftwerk funktioniert denkbar einfach. Das Solarmodul (oder auch mehrere, die untereinander verbunden werden) wandelt – wie bei fest verbauten Photovoltaikanlagen auch – die Sonnenenergie in Strom um. Dabei handelt es sich um Gleichstrom (DC). Ein Wechselrichter wandelt diesen in Wechselstrom (AC) um.

Dieser Strom ist jetzt sozusagen "gebrauchsfertig". Anders gesagt: Steckst du den verbundenen Netzstecker in eine Steckdose, dann wird der vom Solarmodul gewonnene Strom in das hauseigene Stromnetz eingespeist. Deshalb ist oft auch von "Plug-and-Play-Solaranlagen" die Rede.

Dabei gilt: Haushaltsgeräte ziehen sich immer erst den Strom aus der Solaranlage, dann erst den Netzstrom. Der Vorteil: Vor allem der Stand-by-Strom der hauseigenen Elektrogeräte wird so bedient. Das heißt, der über das Balkonkraftwerk gewonnene Strom wird direkt verbraucht, im Gegenzug reduziert sich der Verbrauch des Netzstroms.

Arten von Balkonkraftwerken

Es gibt verschiedene Arten von Balkonkraftwerken, die sich je nach deinen Bedürfnissen und deinem Balkon eignen. 

1. Plug-in Balkonkraftwerke

Die Plug-in Balkonkraftwerke sind die beliebtesten und einfachsten Modelle. Sie bestehen aus einem oder zwei Solarmodulen und einem Wechselrichter. Der Clou: Du kannst sie einfach in die Steckdose einstecken – kein komplizierter Anschluss notwendig. Diese Anlagen sind ideal, wenn du schnell und ohne großen Aufwand anfangen möchtest, deinen eigenen Strom zu produzieren.

2. Mini-Solaranlagen mit Speicher

Willst du auch abends oder bei schlechtem Wetter deinen eigenen Solarstrom nutzen? Dann sind Mini-Solaranlagen mit einem zusätzlichen Speicher die richtige Wahl. Diese Systeme speichern den tagsüber erzeugten Strom in einer Batterie, damit du ihn später verwenden kannst.

3. Integrierte Solarsysteme

Wenn du eine größere Investition planst und den maximalen Nutzen aus deinem Balkon ziehen möchtest, sind integrierte Solarsysteme eine interessante Option. Diese Systeme kombinieren Solarmodule mit anderen Energiesystemen, wie beispielsweise Wärmepumpen, um den Energieverbrauch deines gesamten Haushalts zu optimieren.

4. Flexible Solarmodule

Du hast einen ungewöhnlich geformten Balkon oder möchtest die Solarmodule flexibel an verschiedenen Stellen platzieren? Dann sind flexible Solarmodule vermutlich die richtige Wahl. Diese Module sind leichter und können auch auf gekrümmten oder beweglichen Flächen angebracht werden.

Vorteile und Nachteile von Mini-Solaranlagen für Balkone

Du überlegst ein Balkonkraftwerk anzuschaffen? Dann solltest du vorab die Vor- und Nachteile genau abwägen. Im Folgenden fassen wir die zentralen Pro- und Contra-Argumente von Mini-PV-Anlagen für den Balkon zusammen:

Vorteile von Balkonkraftwerken

  • Einfache Installation: Plug-and-Play-Systeme ermöglichen eine unkomplizierte Montage ohne Fachkenntnisse.
  • Kosteneffizient: Relativ geringe Anschaffungskosten und mögliche Förderungen senken die Investitionskosten.
  • Umweltfreundlich: Erzeugt grünen Strom und reduziert den CO2-Fußabdruck.
  • Unabhängigkeit: Verringert die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz und schützt vor steigenden Strompreisen.
  • Flexibilität: Kann leicht demontiert und bei einem Umzug mitgenommen werden.

Nachteile von Balkon-Solaranlagen

  • Leistungsbegrenzung: In Deutschland auf 800 Watt begrenzt, was die Gesamtleistung einschränkt.
  • Genehmigungsbedarf: Mieter benötigen oft die Zustimmung des Vermieters, was die Installation erschweren kann.
  • Wetterabhängigkeit: Die Effizienz hängt stark von der Sonneneinstrahlung ab, was bei schlechten Wetterbedingungen die Stromproduktion reduziert.
  • Raumanforderungen: Benötigt ausreichend Platz auf dem Balkon, was bei kleinen oder schattigen Balkonen problematisch sein kann.
  • Einspeisung: Erfordert möglicherweise Anpassungen an der Hausinstallation, insbesondere wenn keine Außensteckdose vorhanden ist.

Du willst nicht nur deinen Balkon, sondern auch dein Dach mit Solarmodulen ausstatten? Erfahre hier mehr zum Thema Photovoltaik: Alles, was du über PV-Anlagen wissen musst. 

Mini-PV-Anlagen: Kosten, Förderung, Ertrag

Eine Balkon-Solaranlage ist eine lohnende Investition, die nicht nur die Energiekosten senkt, sondern auch zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks beiträgt. Doch bevor du dich für den Kauf entscheidest, ist es sinnvoll, dich über die Kosten, mögliche Förderungen und den zu erwartenden Ertrag zu informieren.

Kosten einer Solaranlage für den Balkon

Die Anschaffungskosten einer Balkon-Solaranlage variieren je nach Größe und Ausstattung. Ein einfaches Plug-in-Balkonkraftwerk mit einer Leistung von etwa 300 bis 600 Wattpeak ist schon ab 300 Euro zu haben. Hinzu können Kosten für zusätzliche Komponenten wie Halterungen, Wechselrichter oder Speicherlösungen kommen. Bei hochwertigeren Systemen und zusätzlichen Features kann der Preis auch deutlich höher ausfallen.

In der Marktübersicht der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) listet der Verein rund 80 Modelle inklusive Hersteller, Preise und Leistungsdaten auf. Modelle, welche die von der DGS festgelegten Sicherheitsstandards erfüllen, kosten zwischen 400 und 1.000 Euro

Förderung für Balkonkraftwerke

In Deutschland gibt es verschiedene Förderprogramme für die Anschaffung von Balkon-Solaranlagen. Diese Zuschüsse können die Investitionskosten erheblich senken. Die Förderbedingungen und -beträge variieren je nach Bundesland und Kommune. Weitere Informationen zu aktuellen Förderprogrammen findest du im Artikel "Balkonkraftwerk Förderung 2024: Zuschüsse für deine Mini-PV-Anlage".

Ertrag einer Mini-PV-Anlage

Der Ertrag einer Balkon-Solaranlage hängt von mehreren Faktoren ab, wie der Ausrichtung und Neigung der Module, der geografischen Lage und der Sonneneinstrahlung. In Deutschland kann eine 300 Wp-Anlage pro Jahr etwa 250 bis 300 kWh Strom erzeugen. Das entspricht einem finanziellen Ertrag von rund 70 bis 90 Euro pro Jahr, abhängig vom aktuellen Strompreis. Zwar mag das auf den ersten Blick nicht viel erscheinen, doch über die Lebensdauer der Anlage summieren sich die Einsparungen erheblich.

Balkonkraftwerk kaufen: Was muss ich beachten?

Beim Kauf eines Balkonkraftwerks gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, um die bestmögliche Entscheidung zu treffen. Hier sind die wesentlichen Aspekte, die du berücksichtigen solltest:

1. Leistung und Größe der Anlage

Die Leistung des Balkonkraftwerks ist ein entscheidender Faktor. Sie wird in Wattpeak (Wp) angegeben und bestimmt, wie viel Strom die Anlage unter optimalen Bedingungen erzeugen kann. Die meisten Balkonkraftwerke für den privaten Gebrauch liegen im Bereich von 300 bis 600 Wp. Es ist wichtig, die verfügbare Fläche auf dem Balkon und den tatsächlichen Strombedarf zu berücksichtigen, um die richtige Größe zu wählen.

2. Qualität der Solarmodule

Die Qualität der Solarmodule beeinflusst die Effizienz und Langlebigkeit der Anlage. Es lohnt sich, auf renommierte Hersteller zu setzen und auf Prüfsiegel wie das TÜV-Zertifikat oder das IEC-Zertifikat zu achten. Hochwertige Module sind zwar teurer, bieten aber in der Regel eine bessere Leistung und eine längere Lebensdauer.

3. Wechselrichter und Speicher

Der Wechselrichter ist ein zentrales Element am Balkonkraftwerk, da er den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt, der im Haushalt genutzt werden kann. Bei der Auswahl des Wechselrichters solltest du auf die Kompatibilität mit den Solarmodulen und auf die Effizienz achten. Wenn eine Speicherlösung gewünscht ist, sollte der Wechselrichter diese unterstützen.

4. Montage und Installation

Die Montage des Balkonkraftwerks sollte einfach und sicher sein. Viele Systeme sind so konzipiert, dass sie ohne große handwerkliche Kenntnisse installiert werden können. Es ist ratsam, die Montageanleitung genau zu lesen und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Bei Kraftwerken mit mehr als 600 Watt muss sogar zwingend ein Elektriker mit der Installation beauftragt werden. Wichtig ist auch, dass die Anlage sicher befestigt ist und Windlasten standhält. 

5. Rechtliche Rahmenbedingungen 

Vor der Installation solltest du prüfen, ob Genehmigungen erforderlich sind und welche Voraussetzungen du erfüllen musst, wenn du Fördermittel einstreichen willst. In vielen Fällen sind kleine Balkonkraftwerke genehmigungsfrei, aber es kann regionale Unterschiede geben. In vielen Gebieten ist die Installation von Balkonkraftwerken oft nur dann möglich, wenn sie an überwiegend nicht oder nur wenig einsehbaren Stellen erfolgt. In manchen Kommunen gelten für den Denkmalschutz weitere Einschränkungen. Informiere dich also vorab bei deiner zuständigen Behörde.

Prüfe außerdem, ob das Balkonkraftwerk über eine deiner Versicherungen abgedeckt ist. In der Regel reichen Gebäude-, Hausrat- oder Haftpflichtversicherung.

Balkonkraftwerk anmelden: Wie und wo?

Seit 2024 musst du deine Mini-PV-Anlage nur noch gebührenfrei im Markstammdatenregister der Bundesnetzagentur eintragen. Dafür hast du nach der Installation einen Monat Zeit.

Die Bundesnetzagentur fordert im Anschluss die Netzbetreiber zur Prüfung der Daten auf. Der Netzbetreiber hat dann vier Monate Zeit, die Messstellen mit einer modernen Messeinrichtung auszustatten – sofern eine solche Messvorrichtung noch nicht vorhanden ist. Das ist wichtig für alle, die noch einen alten Ferraris-Zähler (laufende Scheibe mit roter Markierung) haben. Bisher durften in diesem Fall Balkonkraftwerke nicht betrieben werden, weil der Zähler unter Umständen rückwärts läuft. Seit Jahresanfang 2024 ist das bis zum Austausch des Zählers erlaubt.

Balkon-Solaranlage für Mieter: Was ist erlaubt?

Als Mieter ein Balkonkraftwerk zu betreiben, ist eine attraktive Option, auch ohne eigenes Dach autark Strom zu erzeugen und Energiekosten zu senken. Allerdings gibt es einige Aspekte, die du beachten musst, um sicherzustellen, dass alles im Rahmen der Vorschriften bleibt und keine Konflikte mit dem Vermieter entstehen.

1. Genehmigung vom Vermieter

Auch wenn Eigentümer nur in Ausnahmefällen das Recht haben zu intervenieren, solltest du unbedingt die Erlaubnis des Vermieters einholen, bevor du ein Balkonkraftwerk installierst. Selbst wenn die Anlage klein und unauffällig ist, kann sie das Erscheinungsbild des Gebäudes verändern oder bauliche Veränderungen erfordern. Eine schriftliche Zustimmung sorgt für Klarheit und vermeidet spätere Probleme.

2. Vereinbarungen im Mietvertrag prüfen

Ein Blick in den Mietvertrag ist unerlässlich. Einige Mietverträge enthalten Klauseln, die bauliche Veränderungen oder das Anbringen von Gegenständen an der Fassade oder dem Balkon einschränken. Ist dies der Fall, könnte der Vermieter die Installation eines Balkonkraftwerks ablehnen. Du kannst dann immer noch das Gespräch suchen, um eine einvernehmliche Lösung zu finden.

3. Baurechtliche Vorschriften und Anmeldepflichten

In den meisten Fällen sind kleine Balkonkraftwerke genehmigungsfrei, es können jedoch regionale Unterschiede bestehen. Es ist ratsam, sich bei der örtlichen Baubehörde zu erkundigen. Zudem musst du das Balkonkraftwerk bei der Bundesnetzagentur anmelden, damit der erzeugte Strom ins öffentliche Netz eingespeist werden kann.

4. Sicherheit und Befestigung

Die Sicherheit sollte stets im Vordergrund stehen. Das Balkonkraftwerk muss sicher und stabil montiert werden können, damit es bei Wind oder anderen Witterungseinflüssen nicht beschädigt wird oder Schaden verursacht. Eine unsachgemäße Installation könnte zu Haftungsfragen führen, insbesondere wenn herabfallende Teile Personen oder Sachwerte beschädigen.

Übrigens: Deine Hausrat- oder Haftpflichtversicherung reicht für die Absicherung eines Balkonkraftwerks in der Regel aus.

5. Rückbauverpflichtungen

Es ist sinnvoll, mit dem Vermieter zu klären, was beim Auszug aus der Wohnung passiert. Oftmals müssen bauliche Veränderungen rückgängig gemacht werden. Daher sollte das Balkonkraftwerk so installiert sein, dass ein späterer Rückbau ohne große Schwierigkeiten möglich ist.

6. Gemeinschaftliche Lösungen

In einigen Mietshäusern bieten Vermieter oder Wohnungseigentümergemeinschaften bereits gemeinschaftliche Solaranlagen an. Es lohnt sich, nach solchen Lösungen zu fragen, da sie oftmals ohne individuelle Installationsaufwände genutzt werden können und rechtlich unproblematischer sind.

Installation und Pflege von PV-Anlagen für den Balkon

Die Installation und Pflege von PV-Anlagen auf dem Balkon sind wichtige Aspekte, um die maximale Effizienz und Langlebigkeit der Anlage sicherzustellen. Hier sind die wichtigsten Schritte und Tipps, die du beachten solltest.

1. Vorbereitung und Planung

Bevor du mit der Installation beginnst, ist eine gründliche Planung notwendig. Überlege dir, wo die Solarmodule am besten platziert werden, um die maximale Sonneneinstrahlung zu nutzen. Idealerweise sollten sie nach Süden ausgerichtet und nicht durch Bäume oder Gebäude beschattet sein. Stelle sicher, dass der Balkon die notwendige Tragfähigkeit für die Module hat.

2. Montage der Solarmodule

Die Solarmodule sollten sicher und stabil montiert werden. Die meisten Balkonkraftwerke werden mit Halterungen geliefert, die du an das Geländer oder die Wand des Balkons schrauben kannst. Achte darauf, dass die Halterungen fest sitzen und die Module sicher befestigt sind. Bei Unsicherheiten ist es ratsam, einen Fachmann hinzuzuziehen.

Wichtig: Hat das Kraftwerk mehr als 600 Watt Ausgangsleistung, muss ein Elektriker kommen. 

3. Anschluss ans Stromnetz

Nachdem die Solarmodule montiert sind, müssen sie mit dem Wechselrichter verbunden werden. Der Wechselrichter wandelt den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um, der in das Hausnetz eingespeist wird. Die meisten Balkonkraftwerke sind Plug-and-Play-Systeme, die einfach in eine normale Steckdose eingesteckt werden können. Wer eine Steckdose außen auf dem Balkon oder der Terrasse hat, fein.

Ansonsten gilt es, das Kabel ins Innere von Haus oder Wohnung zu verlegen – und das kann knifflig sein. Um das Kabel nicht im Fenster oder der Balkontür einzuklemmen, braucht es dafür ein Loch in der Rahmung. Hole dir hierfür im Zweifelsfall professionelle Unterstützung.

4. Regelmäßige Wartung und Pflege von Balkonkraftwerken

Damit die PV-Anlage auf dem Balkon langfristig effizient arbeitet, ist regelmäßige Pflege notwendig. Hier einige Tipps zur Wartung:

  • Reinigung der Solarmodule: Schmutz, Laub und Vogelkot können die Leistung der Solarmodule beeinträchtigen. Reinige die Module regelmäßig mit einem weichen Tuch und Wasser. Vermeide aggressive Reinigungsmittel und harte Bürsten, die die Oberfläche beschädigen könnten.
  • Überprüfung der Anschlüsse: Kontrolliere in regelmäßigen Abständen die Kabel und Anschlüsse auf feste Verbindungen und Beschädigungen.
  • Überwachung der Leistung: Viele Wechselrichter bieten die Möglichkeit, die Leistung der Anlage zu überwachen. Achte auf ungewöhnliche Abweichungen, die auf Probleme hinweisen könnten.

5. Mini-Solaranlage winterfest machen

Im Winter können Schnee und Eis die Solarmodule bedecken und die Stromproduktion verringern. Entferne Schnee vorsichtig von den Modulen, um die Sonnenenergie auch in den Wintermonaten zu nutzen. Achte darauf, keine Kratzer auf der Oberfläche zu hinterlassen.

Fazit: Sollte ich jetzt ein Balkonkraftwerk kaufen?

Ein Balkonkraftwerk bietet eine hervorragende Möglichkeit, eigenen grünen Strom zu erzeugen und Energiekosten zu senken. Die Entscheidung, ob du jetzt ein Balkonkraftwerk kaufen solltest, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Kosteneffizienz: Ein Balkonkraftwerk amortisiert sich zwar erst nach circa fünf bis zehn Jahren, die Anschaffungskosten sind aber überschaubar und mit möglichen Förderungen kannst du die Investitionssumme sogar reduzieren. Langfristig hilft dir das Balkonkraftwerk, deine Stromrechnung zu senken und einen Teil deines Energiebedarfs selbst zu decken.
  • Einfache Installation: Moderne Plug-in-Systeme machen die Installation kinderleicht, oft ohne die Notwendigkeit professioneller Hilfe. Dadurch kannst du schnell und unkompliziert in die Solarenergie einsteigen.
  • Umweltschutz: Durch die Nutzung von Solarenergie leistest du einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und zur Reduzierung von CO2-Emissionen. Jeder selbst erzeugte Kilowattstunde Solarstrom trägt zur Energiewende bei.
  • Unabhängigkeit: Ein Balkonkraftwerk bietet dir mehr Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz und macht dich weniger anfällig für steigende Strompreise.
  • Technische Entwicklung: Die Technologie von Solarmodulen und Wechselrichtern entwickelt sich stetig weiter, was die Effizienz und Zuverlässigkeit dieser Systeme erhöht. Jetzt in ein Balkonkraftwerk zu investieren, bedeutet, von diesen Fortschritten zu profitieren.

Zusammengefasst: Wenn du die Möglichkeit hast, ein Balkonkraftwerk auf deinem Balkon zu installieren, ist jetzt ein guter Zeitpunkt dafür. Informiere dich über die aktuellen Förderprogramme und prüfe deine individuellen Gegebenheiten. Du profitierst von vergleichsweise niedrigen Kosten, einfacher Handhabung und der Möglichkeit, etwas Gutes für die Umwelt zu tun.  

Häufige Fragen zu Balkonkraftwerken

Die maximale Leistung eines Balkonkraftwerks hängt von den gesetzlichen Bestimmungen des jeweiligen Landes ab. In Deutschland sind eine installierte Solarleistung aller Module von höchstens 2.000 Watt und eine Ausgangsleistung von maximal 800 Watt erlaubt. 

Die Gesetzeslage ist nicht eindeutig, als Mieter gehst du auf Nummer sicher, wenn du die Zustimmung des Vermieters für die Installation eines Balkonkraftwerks einholst. Sobald die Anbringung der Solarmodule eine bauliche Veränderung darstellt und das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes beeinflusst, sollte der Eigentümer schriftlich um Erlaubnis gefragt werden. 

Seit 2024 muss ein Balkonkraftwerk in Deutschland nur bei der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Dies erfolgt über eine Registrierung im Marktstammdatenregister.

Das funktioniert entweder über intelligente Steckdosen mit eingebauter Stromerfassung. Oder du entscheidest dich gleich für ein Balkonkraftwerk mit eingebauter WLAN-Verbindung, sodass du die Daten per App erfassen und speichern kannst.

Die Einspeisung ins Stromnetz erfolgt über den Wechselrichter, der den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Dieser Wechselstrom wird dann in das Hausstromnetz eingespeist. Wenn mehr Strom produziert wird als verbraucht, fließt der Überschuss ins öffentliche Stromnetz. In der Regel werden Balkonkraftwerke über eine normale Steckdose mit dem Hausnetz verbunden. Der Zähler erfasst den eingespeisten Strom, wobei moderne Zähler auch die Rückspeisung erkennen können.

Wenn ein Balkonkraftwerk mehr Strom produziert als aktuell im Haushalt verbraucht wird, wird der überschüssige Strom ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Diese Einspeisung kann je nach örtlichen Regelungen entweder vergütet oder einfach kostenneutral ins Netz abgegeben werden. Moderne Stromzähler sind in der Lage, die Menge des eingespeisten Stroms zu erfassen. Es ist wichtig, dies mit dem Netzbetreiber abzuklären, um mögliche Einspeisevergütungen oder Abrechnungsmodalitäten zu kennen.

Ja, das Anschließen eines Balkonkraftwerks kann grundsätzlich auch von Laien durchgeführt werden, sofern es sich um eine Anlage mit einer Leistung von bis zu 600 Watt (in Deutschland) handelt und diese mit einem Schuko-Stecker ausgestattet ist. Wenn das Kraftwerk mehr als 600 Watt haben soll, musst du einen Elektriker mit der Installation beauftragen.

Das Solarmodul eines Balkonkraftwerkes ist zwischen 1 x 1 Meter und 1 x 1,8 Meter groß. Entsprechend solltest du schauen, wie viel freie Sichtfläche dir durch das Modul versperrt wird. Auch das Gewicht kann ganz unterschiedlich sein, die Bandbreite reicht da von wenigen Kilogramm bis hin zu mehr als 20 Kilo. Das hält jeder normale Balkon locker aus, allerdings ist die Montage von leichteren Modulen deutlich einfacher.

Je mehr Sonne eingefangen wird, desto besser. Deshalb ist grundsätzlich eine Ausrichtung nach Süden empfehlenswert. Auch sollte das Modul nach Möglichkeit leicht schräg aufgestellt und frei von Verschattung sein. Wer den über den ganzen Tag verteilt Strom gewinnen möchte, der arbeitet mit zwei in unterschiedliche Himmelsrichtungen ausgerichteten Modulen, eines nach Südosten und eines nach Südwesten.

Das Balkonkraftwerk sollte idealerweise in einem Winkel von etwa 30 bis 35 Grad aufgestellt werden, um die maximale Sonneneinstrahlung zu nutzen. Dieser Winkel sorgt dafür, dass die Solarmodule sowohl im Sommer als auch im Winter effizient arbeiten. Wenn der Balkon keine Neigung ermöglicht, sind spezielle Halterungen erhältlich, die den optimalen Winkel sicherstellen. Eine korrekte Ausrichtung und Neigung der Module sind entscheidend für die Effizienz und den Ertrag der Anlage.

Das Balkonkraftwerk sollte idealerweise nach Süden ausgerichtet sein, um die maximale Sonneneinstrahlung über den Tag hinweg zu erhalten. Wenn eine Südausrichtung nicht möglich ist, kann auch eine Ausrichtung nach Südwesten oder Südosten sinnvoll sein. Eine optimale Ausrichtung sorgt für einen höheren Energieertrag. Es ist ratsam, die Module so zu positionieren, dass sie nicht durch Bäume, Gebäude oder andere Hindernisse beschattet werden.

Das Balkonkraftwerk wird in der Regel an eine normale Haushaltssteckdose angeschlossen. Diese einfache Plug-and-Play-Lösung macht die Installation besonders benutzerfreundlich. Falls keine Steckdose am Balkon vorhanden ist, muss das Kabel durch ein Fenster oder eine Tür ins Innere des Hauses verlegt werden. Hierfür empfiehlt es sich, ein kleines Loch im Rahmen zu bohren, um das Kabel sicher und ohne Beschädigung zu verlegen. Der Wechselrichter wird ebenfalls in die Steckdose gesteckt.

Eine Steckdose am Balkon ist für die Installation eines Balkonkraftwerks nicht zwingend erforderlich, aber sehr praktisch. Die meisten Plug-in-Balkonkraftwerke sind so konzipiert, dass sie einfach in eine normale Haushaltssteckdose eingesteckt werden können. Wenn keine Steckdose am Balkon vorhanden ist, muss das Kabel ins Innere der Wohnung verlegt werden, was oft durch ein kleines Loch im Fenster- oder Türrahmen erfolgt, um das Kabel nicht einzuklemmen und die Sicherheit zu gewährleisten.

Die Reinigung eines Balkonkraftwerks ist einfach und erfordert keine speziellen Mittel. Um Schmutz, Laub und Vogelkot zu entfernen, reicht es, die Solarmodule regelmäßig mit einem weichen Tuch und klarem Wasser zu reinigen. Aggressive Reinigungsmittel und harte Bürsten solltest du vermeiden, da sie die Oberfläche der Module beschädigen könnten. Bei hartnäckigem Schmutz kannst du ein mildes, pH-neutrales Reinigungsmittel verwenden. Regelmäßige Reinigung sorgt für eine gleichbleibend hohe Effizienz der Anlage.

Bei einem Stromausfall liefert eine Balkon-Solaranlage keinen Strom mehr, da alle Wechselrichter seit 1995 mit einer "selbstwirkenden Freischaltstelle" (ENS) ausgerüstet sind. Diese Funktion verhindert, dass der Wechselrichter bei einem Netzabschalten weiter Strom liefert. Der Wechselrichter benötigt eine Netzfrequenz von 50 Hertz, die vom Stromnetz kommt. Ohne diese Netzfrequenz produziert das Balkonkraftwerk keinen Strom. Für Notstrom muss eine spezielle Mini-PV-Anlage mit Speicher und modifiziertem Wechselrichter verwendet werden.

Die Lebensdauer eines Balkonkraftwerkes hängt von der Qualität und dem Hersteller ab. In der Regel liegt die Garantie bei rund 20 bis 25 Jahren.

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