Ihr wollt ein Haus bauen, das 300.000 Euro kosten soll? Dann benötigt ihr dafür deutlich mehr Geld – denn zu den Baukosten kommen noch die Baunebenkosten dazu. Wir sagen euch, welche Nebenkosten ihr für euer Eigenheim einkalkulieren müsst und wie hoch diese sind.
Für Laien bestehen die Hausbaukosten ausschließlich aus den Kosten, die für den Bau eines Eigenheims veranschlagt werden. Dabei kommen dazu noch jede Menge andere Posten auf Bauherren zu. Wer diese bei der Finanzierung seines Hausbaus nicht berücksichtigt, läuft Gefahr, dass ihm das Geld ausgeht. Wir sagen euch, mit welchen Baunebenkosten ihr rechnen müsst und wie hoch diese ungefähr sind.
Die Baunebenkosten, die ihr als Bauherren tragen müsst, verteilen sich auf:
Kaufnebenkosten vor dem Baubeginn beim Grundstückskauf.
Nebenkosten, die für die Bauvorbereitung entstehen.
Baunebenkosten während der Bauphase.
Nebenkosten, die nach Fertigstellung des Hauses entstehen, zum Beispiel für die Außenanlagen oder den weiteren Innenausbau.
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1. Nebenkosten beim Grundstückskauf
Das sind die Kosten im Zusammenhang mit dem Kauf eines Grundstücks, die ihr zum Grundstückspreis dazurechnen müsst:
Maklerkosten: Sie variieren von Region zu Region. Die Maklerkosten liegen zwischen 3,57 Prozent des Kaufpreises (zum Beispiel in Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen) und können bis zu 7,14 Prozent des Kaufpreises (zum Beispiel in Berlin und Brandenburg) betragen.
Notarkosten: Für den Grundstückserwerb müsst ihr rund 1,5 bis 2 Prozent des Kaufpreises an Notarkosten einkalkulieren. Der Notar kümmert sich um die Eigentumsumschreibung im Grundbuch und beurkundet den Kaufvertrag. Hier findet ihr einen Notarkostenrechner.
Grunderwerbsteuer: Abhängig vom Bundesland beträgt die einmalig zu zahlende Grunderwerbsteuer zwischen 4,5 und 6,5 Prozent des Grundstückspreises.
Bevor die Hausbauarbeiten beginnen können, fallen weitere Kosten an:
Grundstücksfreimachung: Dazu gehört der Abbruch von Altgebäuden und die Beseitigung von Unrat, Büschen und Bäumen.
Eintrag der Grundschuld: Der Eintrag wird erstellt, wenn ihr den Hausbau finanzieren müsst. Die Gebühr dafür beträgt etwa 0,2 Prozent der Summe der Grundschuld.
Vermessungskosten: Die schlagen mit rund 2.000 bis 3.000 Euro zu Buche.
Erschließungskosten: Die fallen an, wenn euer Baugrundstück noch nicht voll erschlossen ist. Die Gebühren für den Anschluss an Strom, Wasser und Gas müsst ihr an die Gemeinde oder die Versorgungsämter entrichten. Die Gebühren sind sehr unterschiedlich, kalkuliert mit rund 10.000 Euro.
Baugenehmigung: Rechnet dafür mit rund 0,2 bis 0,7 Prozent der Baukosten.
Prüfstatiker (nur in manchen Gemeinden erforderlich): 1.000 bis 2.500 Euro.
Baustrom: Der Anschluss und die Aufstellung sowie monatliche Miete des Baustromkastens kosten etwa 500 bis 1.000 Euro.
Aushub: 18 bis 80 Euro pro Kubikmeter, je nach Beschaffenheit des Bodens.
Kosten für Entsorgung des Bodenaushubs: Werden bei Aushubarbeiten Giftstoffe oder unbrauchbare Erde gewonnen, müsst ihr diese sachgemäß entsorgen. Wenn gefährliche Stoffe im Baugrund stecken, können die Kosten schnell in die Höhe gehen. Normalerweise liegen sie aber zwischen acht und zwölf Euro pro Kubikmeter.
3. Nebenkosten während des Hausbaus
Während der Bauphase müsst ihr mit folgenden Baunebenkosten rechnen:
Versicherungen: (Bauherrenhaftpflichtversicherung, Bauleistungsversicherung, Feuerrohbauversicherung): 500 bis 1.000 Euro
Baubegleitung und Bauabnahme: Je nachdem, in welchem Umfang ihr einen Baugutachter für die Qualitätskontrolle engagiert, müsst ihr dafür etwa 0,5 bis 2,5 Prozent der Baukosten einkalkulieren, wobei für die reine Bauabnahme rund 500 bis 1.000 Euro fällig werden.
Bauzeitzinsen: Damit sind die Zinsen gemeint, die für den Immobilienkredit während der gesamten Bauzeit (von der Auszahlung bis zum Einzug) anfallen. Sie gelten aber nur für Neubauten, nicht beim Kauf einer Gebrauchtimmobilie. Bauzeitzinsen werden von den meisten Banken folgendermaßen berechnet: (Darlehenssumme / 2 x Nominalzinssatz / 100) x Bauzeit / 12
Je nachdem, ob ihr ein bezugsfertiges Haus gekauft habt oder ein Ausbauhaus, fallen noch Kosten für den Innenausbau an. Auch das Anlegen eines Gartens, einer Terrasse oder eines Carports verursacht Kosten. Und nicht zuletzt für die Einrichtung eures neuen Eigenheims braucht ihr noch ein Budget. Folgende Nebenkosten solltet ihr einkalkulieren:
Außenanlagen: Der Richtwert für die Gartengestaltung durch eine Gartenbau-Firma liegt bei 12 bis 18 Prozent der Bausumme. Alternativ könnt ihr mit 40 bis 100 Euro je Quadratmeter Gartenfläche rechnen. Die Kosten für eine Terrasse belaufen sich je nach Ausführung auf mindestens 50 Euro pro Quadratmeter, bei hochwertiger Ausstattung können es aber auch 100 bis 200 Euro pro Quadratmeter sein.
Innenausbau: Die Kosten hängen davon ab, ob ihr den Ausbau selbst macht oder Fachfirmen damit beauftragt.
Kosten für die Einrichtung: Das geht von den Möbeln bis hin zur Einbauküche.
Ihr seht, es sind ganz schön viele Posten, die als Baunebenkosten berücksichtigt werden müssen. Alles in allem müsst ihr davon ausgehen, dass die Baunebenkosten etwa 15 bis 20 Prozent der Gesamtkosten des Hausbaus ausmachen.
Ein Beispiel: Ihr kauft ein Grundstück für 100.000 Euro und wollt darauf ein Fertighaus setzen, für das der Hersteller 250.000 Euro verlangt. Ihr braucht also nicht nur 350.000 Euro, sondern müsst mit weiteren Baunebenkosten von bis zu 70.000 Euro rechnen. Ihr braucht für euren Hausbau also um die 420.000 Euro.
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