Baustelle eines Einfamilienhauses

Bauen | Ratgeber

Baukosten pro Quadratmeter: Was kostet der Hausbau 2024?

Was kostet ein neu gebautes Eigenheim? Die Baukosten pro Quadratmeter Wohnfläche hängen stark davon ab, wo du dein Haus bauen willst. Und zu den reinen Hausbaukosten kommt noch eine Vielzahl anderer Posten. Ein Überblick.

Das Wichtigste in Kürze

  • Baukosten umfassen alle finanziellen Aufwendungen, die im Zusammenhang mit dem Bau eines Gebäudes oder Bauwerks entstehen.
  • Zu den reinen Bauwerkskosten kommen die Grundstückskosten, die Erwerbs- und Baunebenkosten sowie die Finanzierungskosten dazu. 
  • Die Baukosten pro Quadratmeter liegen im Schnitt bei 1.700 bis 4.500 Euro. Sie varrieren stark, abhängig von der Ausstattung, den verwendeten Materialien, der Region und der Nachfrage.
  • Für einen Neubau zahlst du 2024 im bundesweiten Durchschnitt knapp 550.000 Euro.  

Das kannst du tun

  • Kalkuliere die Gesamtkosten deines Bauprojekts einschließlich Baunebenkosten und Reserven für unvorhergesehene Ausgaben. Nutze dafür unseren Baukostenrechner.
  • Stelle sicher, dass du genügend Eigenkapital zur Verfügung hast. Mit unserem Budgetrechner findest du heraus, wie viel Haus du dir leisten kannst.
  • Ermittle den besten Baukredit mit den günstigsten Konditionen. Dabei hilft dir unser Kreditfinder.
  • Informiere dich über mögliche Förderprogramme und stelle rechtzeitig Anträge. 
  • Lasse alle Kredit- und Bauverträge von einem Fachanwalt oder Finanzberater prüfen und hole dir Unterstützung in Form einer professionellen Baubegleitung.
  • Sichere dein Bauprojekt durch die notwendigen Versicherungen ab.

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Was versteht man unter Baukosten?

Baukosten umfassen alle finanziellen Aufwendungen, die direkt mit der Errichtung eines Bauwerks verbunden sind. Dazu gehören die Ausgaben für Material, Arbeitskräfte, Planung und Genehmigungen. Ebenfalls dazu zählen die Kosten für den Baugrund sowie mögliche Erschließungskosten und Bauversicherungen. Kurz gesagt, Baukosten sind die Gesamtsumme aller Kosten, die beim Bau eines Hauses oder Gebäudes anfallen.

Um die Baukosten pro Quadratmeter zu ermitteln, werden alle Ausgaben zusammengerechnet und dann durch die Quadratmeterzahl des Wohngebäudes geteilt.

Was zählt zu den Hausbaukosten?

Welche Kosten zu den Baukosten gehören, ist in der DIN 276 verankert. Grundsätzlich werden unter Hausbaukosten Ausgaben für das Grundstück, den Rohbau und den Innenausbau sowie die Außenanlagen gefasst. Im weiteren Sinne gehören auch Finanzierungskosten zu den Hausbaukosten dazu. Ein Überblick:

1. Grundstückskosten

Zu den Baukosten zählen die Kosten für das Grundstück, auf dem dein Haus gebaut wird. In großen Städten und im Süden Deutschlands werden die höchsten Baulandpreise aufgerufen. Im Osten fallen die Kaufpreise dagegen am niedrigsten aus, besonders in ländlichen Regionen. In den vergangenen Jahren sind die Grundstückspreise bundesweit um circa 9 Prozent pro Jahr gestiegen. Aktuell kostet Bauland im Schnitt 262,49 Euro pro Quadratmeter.

2. Erwerbs- und Baunebenkosten

Erwerbsnebenkosten sind zusätzliche Ausgaben, die beim Kauf des Grundstücks anfallen, wie die GrunderwerbsteuerGrundbuch- und Notarkosten sowie Maklergebühren. Baunebenkosten umfassen unter anderem Planungs- und Genehmigungskosten, Versicherungen für Bauherren und Gebühren für die Bauüberwachung. Unterm Strich musst du dafür zusätzlich 15 bis 20 Prozent der Gesamtkosten einplanen.

Eine ausführliche Übersicht und Erläuterungen findest du hier: Baunebenkosten: Diese Kosten solltet ihr beim Hausbau nicht vergessen

3. Bauwerkskosten für Rohbau und Innenausbau

Bauwerkskosten sind die direkten Kosten für den Bau des Hauses. Dazu gehören Ausgaben für Materialien und Arbeitskräfte für den Rohbau und den Ausbau des Gebäudes, einschließlich der technischen Anlagen.

Zuerst wird das Fundament gelegt, danach folgen Mauerwerk, Decken und Treppen. Auch der Bau von Keller und Dach gehört zu den Rohbauarbeiten. Nach Abschluss des Rohbaus beginnt der Innenausbau. Dazu gehören der Einbau von Fenstern und Türen sowie die Installation von Elektro-, Sanitär- und Heizungsanlagen. Bevor die Böden verlegt werden, muss der Estrich gegossen werden. Danach können die Wände verputzt, tapeziert und gestrichen werden.

Die Höhe der Bauwerkskosten hängt stark von den Lohnkosten in deiner Region und den verwendeten Materialien ab. Grob geschätzt kostet der Rohbau 600 bis 900 Euro pro Quadratmeter und der Innenausbau 400 bis 1.000 Euro pro Quadratmeter

4. Erschließungskosten

Die Erschließungskosten zählen ebenfalls zu den Hausbaukosten. Sie entstehen durch die Anbindung des Grundstücks an öffentliche Versorgungsnetze wie Wasser, Abwasser, Strom, Gas und Telekommunikation. Auch Kosten für den Straßenbau und Gehwege zählen dazu. Für die meisten Neubaugrundstücke liegen die Erschließungskosten zwischen 15 und 40 Euro pro Quadratmeter.

5. Kosten für Außenanlagen

Auch die Gestaltung des Gartens, der Bau von Terrassen, Garagen oder Carports sowie Pflasterarbeiten und das Errichten von Zäunen oder Hecken zählt zu den Baukosten. Die Baukosten für die Außenanlage betragen erfahrungsgemäß zwischen 5 und 15 Prozent der Bausumme

6. Weitere Kosten

Weitere mögliche Kosten können für zusätzliche Wünsche wie einen Keller, Wintergarten, Dachausbau oder besondere energetische Maßnahmen entstehen. Auch Umzugskosten und die Einrichtung des neuen Hauses zählen dazu. 

7. Finanzierungskosten

Im weitesten Sinne können auch Finanzierungskosten zu den Baukosten für ein Eigenheim gezählt werden. Sie beinhalten Zinsen für den Baukredit, Bereitstellungszinsen, Bearbeitungsgebühren der Bank, Grundbuch- und Notarkosten sowie Gebühren für eine eventuelle Restschuldversicherung.

Die aktuellen Entwicklungen der Bauzinsen kannst du in unserem Newsticker nachlesen: Aktuelle Bauzinsen: Prognosen zur Bauzinsentwicklung

Einflussfaktoren auf die Baukosten pro Quadratmeter

Die Höhe der Baukosten pro Quadratmeter hängt von mehreren individuellen Faktoren ab. Zu den wichtigsten Einflussgrößen zählen der Preis und die Größe des Grundstücks, die Größe und Bauart des Hauses sowie dessen Ausstattung. Auch die Region spielt eine große Rolle, denn selbst innerhalb eines Bundeslandes gibt es erhebliche Unterschiede. Generell sind die Baukosten pro Quadratmeter in Süddeutschland am höchsten und im Osten Deutschlands am niedrigsten. Städte und stadtnahes Bauen ist meist teurer als der Hausbau in ländlichen Gegenden. Auch die Baupreise, also die Kosten für die Gewerke und das Material, entscheiden maßgeblich über die Baukosten pro Quadratmeter.

Die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Hausbaukosten im Überblick:

  • Preis des Grundstücks
  • Größe des Baulands
  • Lage des Grundstücks (Bundesland, Region, Kommune)
  • Wohn- und Nutzfläche des Neubaus in Quadratmetern
  • Qualität der verarbeiteten Materialien für den Rohbau und Ausbau
  • Ausstattung der Immobilie
  • Angebot und Nachfrage

Baukosten pro Quadratmeter 2024

Im bundesweiten Schnitt liegen die Baukosten pro Quadratmeter für einen Neubau 2024 bei knapp 4.200 Euro (mit 450 Quadratmeter Grundstück und 130 Quadratmeter Wohnfläche). Zum Vergleich: 2005 betrugen die Neubaukosten noch durchschnittlich 1.637 Euro pro Quadratmeter. Es gibt jedoch erhebliche regionale Unterschiede, so dass ein Preisrahmen zwischen 1.700 bis 4.500 Euro pro Quadratmeter realistisch ist. 

Laut Statistischem Bundesamt ist der Quadratmeterpreis für den Neubau von Wohngebäuden in Deutschland im Mai 2023 gegenüber Mai 2022 um 8,8 Prozent gestiegen. Im Februar 2024 war ein Anstieg um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu verzeichnen. 

JahrHausbaukosten gesamtBaukosten pro Quadratmeter
2022527.512 Euro4.057 Euro 
2023539.305 Euro4.148 Euro
2024 (Mai)545.668 Euro4.197 Euro

Quelle: Europace Index EPX mean für Neubauhäuser

Tipp: Du willst wissen, was dich der Bau deines Traumhauses ungefähr kostet? Unser kostenloser Baukostenrechner ermittelt die Höhe der gesamten Baukosten für deine Immobilie inklusive aller Nebenkosten.

Baukosten pro Quadratmeter nach Bundesland

Am höchsten sind die Bauwerkskosten pro Quadratmeter, also die reinen Baukosten für Rohbau und Innenausbau, in Bayern, Hamburg und Baden-Württemberg. Am günstigsten baut ihr in Bremen und Sachsen-Anhalt. Generell ist der Hausbau in Süddeutschland teurer als im Norden.

Mit welchen Bauwerkskosten pro Quadratmeter du in deinem Bundesland ungefähr rechnen musst, zeigt zusammenfassend diese Tabelle:

BundeslandBaukosten pro Quadratmeter 
Bayern2.908
Hamburg2.642
Berlin2.608
Baden-Württemberg2.558
Rheinland-Pfalz2.376
Saarland2.351
Hessen2.283
Sachsen2.194
Schleswig-Holstein2.165
Thüringen2.155
Mecklenburg-Vorpommern2.148
Nordrhein-Westfalen2.128
Brandenburg2.095
Bremen1.924
Niedersachsen1.895
Sachsen-Anhalt1.887

Statistisches Bundesamt; LBS (Research) (Veröffentlichung: Juli 2024)

Hausbaukosten: Rechenbeispiel 

In unserem Kostenbeispiel gehen wir von einem Neubau mit 150 Quadratmetern Wohnfläche auf einem 800-Quadratmeter-Grundstück aus. 

Die angegebenen Werte sind grobe Richtwerte und können je nach Region, verwendeten Materialien und weiteren Faktoren variieren.

KostenartBemerkungKosten pro m2 oder EinheitGesamtkosten für 150 m2
InnenausbauEstrich, Heizungsanlage, Sanitär, Bodenbeläge, Fenster, Türen, Rollläden, Kamin, Fliesen, Malerarbeiten400-1.000 Euro/m260.000-150.000 Euro
Rohbau Fundament, Kanalrohre für Abwasser, Mauern der Wände, Einbau Zwischendecken, Fassade, Treppeneinbau, Dachstuhl, Schornstein600-900 Euro/m290.000-135.000 Euro
Keller (optional) 180-450 Euro/m230.000-70.000 Euro
Wintergarten (optional) 1.500-2.500 Euro/m24.000-30.000 Euro
AußenanlagenGarage, Carport, Pflasterarbeiten, Terrasse, Rasen, Hecke, Teichca. 5-15 % der Bausumme17.900-73.950 Euro
Baugrundstück Kaufpreis, Erschließung260 Euro/m2208.000 Euro
Bau- und ErwerbsnebenkostenGrundbucheintrag, Notar, Makler, Grunderwerbsteuer, Bauantrag, Baugenehmigung, Vermessung, Gutachten, Erschließung, Architekt, Versicherung, Sachverständige, Energieausweisca. 15-20 % der Gesamtkosten58.800-118.600 Euro
Baukosten gesamt (mit Grundstück)  468.700-785.550 Euro
Baukosten gesamt (ohne Grundstück)  260.70-577.550 Euro

Die Baukosten für einen Neubau ohne Grundstück belaufen sich in diesem Kosenbeipisel auf insgesamt circa 260.000 bis 580.000 Euro. Das sind etwa 1.700 bis 3.850 Euro Baukosten pro Quadratmeter. Dazu kommen noch die Finanzierungskosten, also unter anderem die Bauzinsen und die Bereitstellungszinsen.

Du willst beim Bauen sparen? Dann lies hier weiter: Günstig bauen: 12 Tipps, um beim Hausbau zu sparen

Baukosten 2024: Entwicklung und Prognosen

Die Baukosten in Deutschland sind in den letzten zwei Jahrzehnten um 65 Prozent gestiegen. Im Februar 2024 betrug der Zuwachs der Baukosten im Vergleich zum Vorjahr 2,8 Prozent. Dieser Anstieg ist geringer als die 4,3 Prozent, die im November 2023 verzeichnet wurden, was auf eine gewisse Stabilisierung der Baupreise hindeutet. Trotz dieser Abschwächung bleibt das Bauen teuer, insbesondere aufgrund der gestiegenen Materialkosten und der hohen Nachfrage in den Vorjahren​.

Der EPX-Hauspreisindex wird monatlich aktualisiert und bietet eine gute Übersicht über die Preisentwicklung bei Neubau-, Bestandshäusern und Eigentumswohnungen:

Entwicklung der Kauf- und Neubaupreise 2014-2024. Datenquelle: Europace

Prognosen für die kommenden Jahre sind unterschiedlich. Während einige Experten einen weiteren leichten Anstieg der Baupreise erwarten, gehen andere davon aus, dass die Baukosten aufgrund sinkender Nachfrage und wirtschaftlicher Unsicherheiten stabil bleiben oder sogar leicht zurückgehen könnten. Zum Beispiel prognostiziert die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) einen Rückgang der Baupreise um bis zu fünf Prozent bis 2025​.

Insgesamt bleibt der Trend zu höheren Baukosten bestehen. Wenn du dir den Traum vom Eigenheim also erfüllen willst, solltest du sorgfältig planen und mögliche Förderprogramme wie die KfW-Förderung in Anspruch nehmen, um die finanziellen Belastungen abzumildern.

Hausbaukosten: Finanzierung und Förderung

Ein Hausbau kostet viel Geld, das die wenigsten frei zur Verfügung haben. Hier sind einige wichtige Schritte und Tipps, wie du die Baukosten deines Eigenheims finanzieren kannst:

1. Eigenkapital einbringen

Eigenkapital ist das Geld, das du selbst in das Bauprojekt einbringst. Es kann aus Ersparnissen, dem Verkauf von Vermögenswerten oder Schenkungen stammen. Je mehr Eigenkapital du hast, desto weniger Kredit musst du aufnehmen, was zu niedrigeren Zinsen und monatlichen Raten führt. Lies hier, wie du dein Eigenkapital berechnen kannst. 

Zusatz-Tipp: Nutze unseren Budgetrechner, um herauszufinden, wie hoch dein passender Immobilienkredit sein kann.

2. Baufinanzierung durch Banken

Die meisten Bauherren finanzieren ihr Eigenheim durch einen Baukredit von einer Bank oder einem anderen Kreditinstitut. Ein gängiger Kredittyp ist das Annuitätendarlehen, bei dem du monatliche Raten zahlst, die aus Zins- und Tilgungsanteilen bestehen. 

Bedenke unbedingt: Verschiedene Banken bieten unterschiedliche Konditionen. Vergleiche die Angebote, um den besten Zinssatz und die besten Bedingungen zu finden. Dabei unterstützt dich unser kostenloser Kreditfinder

3. Fördermittel nutzen

Es gibt zahlreiche staatliche und regionale Förderprogramme, die dich finanziell beim Hausbau entlasten können. Die Neubauförderung konzentriert sich insgesamt stark auf Energieeffizienz und wird vor allem von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gesteuert. Im Gegensatz zu früheren Programmen gibt es momentan keine direkten Zuschüsse oder nicht rückzahlbare Tilgungszuschüsse mehr. Dafür kannst du von zinsgünstigen Krediten profitieren. Eine Übersicht über aktuelle Förderungen für Hausbau und Hauskauf findest du hier. 

Fazit: Baukosten 2024 – Haus bauen oder lieber warten?

Die Baukosten haben sich in den letzten Jahren erheblich erhöht, doch es gibt Anzeichen dafür, dass sich die Preisspirale 2024 etwas abflachen könnte. Trotz eines leichten Anstiegs von 2,8 Prozent seit dem Vorjahr, zeigt sich 2024 eine Stabilisierung im Vergleich zu den extremen Steigerungen der letzten Jahre. Prognosen deuten sogar auf mögliche Preisrückgänge in den nächsten Jahren hin.

Für potenzielle Bauherren stellt sich daher die Frage, ob es sinnvoll ist, jetzt zu bauen oder auf günstigere Konditionen zu warten. Wichtig ist, die individuellen Umstände zu berücksichtigen. Wer solide finanzielle Mittel und Zugang zu Förderprogrammen wie den KfW-Krediten hat, kann auch jetzt den Bau wagen. Für andere könnte es sich lohnen, die Marktentwicklung noch einige Zeit zu beobachten.

Letztlich hängt die Entscheidung stark von deinen persönlichen und finanziellen Rahmenbedingungen ab. Eine umfassende Beratung und sorgfältige Bauplanung sind entscheidend, um die richtige Entscheidung zu treffen.

Du willst dich nach passendem Bauland umsehen? Nutze dafür gerne unsere Grundstückssuche

Baukosten: Häufig gestellte Fragen

Die Baukosten steigen 2024 weiterhin, jedoch langsamer als in den Vorjahren. Der Anstieg im Februar 2024 betrug 2,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Experten prognostizieren eine Stabilisierung oder sogar einen leichten Rückgang der Baukosten in den nächsten Jahren, bedingt durch sinkende Nachfrage und wirtschaftliche Unsicherheiten.

Du kannst bestimmte Baukosten steuerlich absetzen, wie zum Beispiel Handwerkerleistungen für Renovierung, Erhaltungsaufwand und Modernisierung. Dazu zählen auch Kosten für die Erschließung und Herstellung von Hausanschlüssen. Beachte jedoch, dass reine Neubaukosten nicht absetzbar sind.

Die Baukosten sind aufgrund gestiegener Materialpreise, hoher Nachfrage und strengerer Energieeffizienz- und Umweltauflagen gestiegen. Lieferkettenprobleme und Arbeitskräftemangel tragen ebenfalls zu den erhöhten Kosten bei.

Baukosten fallen während der gesamten Bauphase an, von der Planung über den Rohbau bis hin zum Innenausbau. Sie beginnen mit den Kosten für das Grundstück und die Erschließung und setzen sich fort mit den Ausgaben für Baumaterialien, Arbeitskosten und Baunebenkosten.

Versicherungen wie die Bauleistungsversicherung, Bauherrenhaftpflichtversicherung und ggf. die Restschuldversicherung erhöhen die Baukosten. Diese Versicherungen sind wichtig, um das Bauprojekt und dich als Bauherrn vor unvorhergesehenen Risiken und Schäden abzusichern.

Ob Bau- oder Kaufkosten günstiger sind, hängt von vielen Faktoren ab, wie der Lage, den aktuellen Marktbedingungen und persönlichen Präferenzen. Der Neubau kann teurer sein aufgrund gestiegener Material- und Arbeitskosten, während Kaufkosten für Bestandsimmobilien regional stark variieren können.

Um die Einhaltung der Baukosten sicherzustellen, erstelle einen detaillierten Kostenplan, halte regelmäßige Kontrollen und vergleiche Angebote sorgfältig. Arbeite eng mit deinem Bauleiter und Finanzberater zusammen und plane einen Puffer für unvorhergesehene Kosten ein.

Die Baukosten für ein Einfamilienhaus, Doppelhaus oder Mehrfamilienhaus fallen unterschiedlich hoch aus. Durch den Bau eines Doppelhauses lassen sich im Vergleich zu einem Einfamilienhaus etwa 25 Prozent sparen. Der große Preisunterschied ergibt sich vor allem aus der Größe der Wohneinheiten. Im Jahr 2022 wurden neue Einfamilienhäuser mit durchschnittlich 154,2 Quadratmetern gebaut, Doppelhaushälften kamen nur auf 112,3 Quadratmeter. Auch die Grundstückskosten sind geringer, dementsprechend sparen Doppelhausbauer auch bei den Nebenkosten.

Bei der Finanzierung deines Hausbaus fallen verschiedene Kosten an. Dazu gehören die Zinsen für den Baukredit, die du während der Laufzeit des Darlehens zahlst. Zusätzlich können Bereitstellungszinsen anfallen, die berechnet werden, wenn der Kreditrahmen bereitgestellt, aber noch nicht vollständig abgerufen wurde. Diese betragen üblicherweise 0,25 Prozent pro Monat auf den nicht abgerufenen Kreditbetrag. Banken erheben oft Bearbeitungsgebühren für die Kreditbearbeitung. Auch Notar- und Grundbuchkosten fallen an, da der Kredit und die Grundschuld notariell beurkundet und ins Grundbuch eingetragen werden müssen. 

Für den Hausbau solltest du mindestens 20 bis 30 Prozent der Gesamtkosten als Eigenkapital einplanen. Dieses Eigenkapital umfasst auch die Erwerbs- und Baunebenkosten. Ein höherer Eigenkapitalanteil verbessert deine Kreditkonditionen und reduziert die monatlichen Raten, da die Bank ein geringeres Risiko eingeht. Neben dem Eigenkapital sind auch Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben wichtig, um finanziellen Spielraum während der Bauphase zu haben.

Um die Hausbaukosten zu senken, kannst du verschiedene Maßnahmen ergreifen. Eine sorgfältige Planung und der Vergleich von Angeboten verschiedener Bauunternehmen und Lieferanten helfen, die besten Preise zu erzielen. Eigenleistungen, bei denen du selbst handwerkliche Arbeiten übernimmst, können die Kosten ebenfalls reduzieren. Die Nutzung von staatlichen Förderprogrammen wie von der KfW kann zusätzlich finanzielle Vorteile bringen. Zudem ist es ratsam, auf teure Extras und Sonderwünsche zu verzichten und standardisierte Lösungen zu bevorzugen, um Kosten im Rahmen zu halten.

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