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Umzugskosten: 7 Tricks, wie ihr beim Umzug viel Geld sparen könnt

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Lisa Gutknecht

Ein Umzug steht an? Womöglich sogar in eine andere Stadt? Dann gibt es jetzt einiges zu organisieren. Bevor ihr mit den Vorbereitungen beginnt, lohnt sich ein Blick auf die Umzugskosten. 

Die sind schließlich nicht zu unterschätzen und können je nach Haushaltsgröße und Entfernung deutlich variieren. Wir zeigen, wie hoch Umzugskosten mit und ohne Umzugsunternehmen ungefähr sind und wo ihr das meiste Geld sparen könnt.

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Welche Umzugskosten müsst ihr einplanen?

Grundsätzlich fallen bei einem Umzug folgende Kosten an, die ihr im Blick behalten solltet:

  • Wohnungskosten: Kaution für die neue Wohnung, gegebenenfalls doppelte Miete, Renovierungskosten und/oder Kosten für neue Möbel
  • Umzugskosten (abhängig von Wohnungsgröße und Distanz): Verpackungsmaterial, gegebenenfalls Umzugsunternehmen, Umzugswagen und Umzugshelfer sowie deren Verpflegung
  • Um- und Anmeldung: Personalausweis, Pkw, Telefon und Internet
  • Sonstige Kosten: Parkgebühren beziehungsweise Halteverbotszone, Nachsendeauftrag

Da kommt also einiges zusammen. Studien gehen bei privaten Umzügen innerhalb einer deutschen Stadt von durchschnittlich 600 Euro an Umzugskosten aus, bei einer Entfernung von 250 Kilometern müsst ihr mit etwa 1.000 Euro rechnen.

Tipp: Nach dem Umzug ist vor dem Papierkram: Lest hier, wo ihr eure neue Adresse überall melden müsst und wie ihr euch richtig ummeldet. 

Was kostet ein Umzugsunternehmen?

Wer den Großteil der Arbeit nicht selbst erledigen möchte, bucht eine Umzugsfirma. Die Kosten dafür hängen stark von Wohnungsgröße, Distanz und Zuschlägen ab, beispielsweise für jede Etage ohne Aufzug oder Sondertransportgütern wie einem Flügel oder einer Küche.

Die Umzugskosten bei einem Full-Service-Umzug, der das Verpacken, Abbauen und Aufbauen der Möbel sowie den Transport einschließt, können gut und gerne bei 1.200 bis 2.000 Euro liegen. Je geringer der Aufwand, desto günstiger wird es natürlich. Einen "Mini-Umzug" gibt es bereits für rund 500 Euro. Teurer wird es natürlich, wenn es sich um einen Langstreckenumzug handelt. Dann könnt ihr auch bei über 3.000 Euro landen.

Zur besseren Orientierung haben wir für euch ein paar Preisbeispiele zusammengestellt, was der Umzug mit einem professionellen Umzugsunternehmen in etwa kostet.

Durchschnittliche Kosten für einen Umzug mit Umzugsunternehmen
WohnungsgrößeLokaler UmzugLangstreckenumzug über 600 Kilometer
ca. 35 qm500 bis 1.050 Euro1.100 bis 1.800 Euro
ca. 60 qm700 bis 1.200 Euro1.500 bis 2.400 Euro
ca. 85 qm1.050 bis 1.450 Euro1.800 bis 3.000 Euro
größer als 120 qm1.200 bis 2.000 Euro2.000 bis 3.600 Euro

Wie hoch die Umzugskosten mit einer Umzugsfirma letztendlich ausfallen, ist am Ende von vielen weiteren Faktoren wie abhängig. Mehr dazu lest ihr auch in: Das kostet der Umzug mit einem Umzugsunternehmen

Ebenfalls lesenswert: 15 typische Fehler, wenn ihr ein Umzugsunternehmen beauftragt

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Umzugskosten berechnen: Alle Kosten im Überblick

Mit welchen Umzugskosten ihr pauschal bei einem lokalen Umzug rechnen könnt, entnehmt ihr der Tabelle.

Die Kostentabelle zeigt beispielhaft, wie viel ihr für die einzelnen Leistungen bei einem Wohnungswechsel innerhalb einer Stadt einplanen solltet. Einzelne Posten können je nach Region variieren.
LeistungKosten
Umzugswagen160 bis 220 Euro
Halteverbotszone80 bis 170 Euro
Verpackungsmaterial30 Euro / Zimmer
Full-Service-Umzugsunternehmen500 bis 2.000 Euro
Ummelden von Telefon und Internet0 bis 70 Euro
Ummelden von Pkw20 bis 50 Euro
Ummelden beim Einwohnermeldeamt10 bis 20 Euro
Nachsendeauftrag20 bis 35 Euro
Versorgung Umzugshelfer (bei fünf Helfern)20 bis 30 Euro
Renovierungab zwei Euro / zu streichender Quadratmeter
Anschaffung neuer Möbel0 Euro bis mehrere Tausend Euro
Mietkautionbis drei Monatskaltmieten
Miete für die alte Wohnung0 Euro bis maximal drei Monatsmieten

Einige dieser Kosten sind unumgänglich, andere abhängig von eurer individuellen Wohnsituation. Wieder andere lassen sich reduzieren – mit unseren sieben Spartipps geht das ganz einfach.

Kann ich die Umzugskosten von der Steuer absetzen?

Wer aus beruflichen Gründen umzieht, kann die Umzugskosten als Werbungskosten von der Steuer absetzen. Dafür gibt es zwei Varianten: Entweder setzt ihr die tatsächlichen Kosten ab oder ihr nutzt die Umzugskostenpauschale. In diesem Fall benötigt ihr in der Regel keine Nachweise über angefallene Kosten. 

Die Pauschale wird regelmäßig vom Bundesfinanzministerium erhöht, zuletzt zum 1. April 2022. Wer nach diesem Datum umgezogen ist, kann als Single 886 Euro bei der Steuer geltend machen, Paare 1.476 Euro. Hinzu kommt ein Erhöhungsbetrag für Kinder und sonstige Angehörige von 590 Euro. 

Gut zu wissen: 2023 könnte sich die Umzugskostenpauschale erneut wegen der hohen Inflation erhöhen.

1. Umzugskosten durch gebrauchtes Packmaterial reduzieren

Eine gute Vorbereitung ist bei jedem Umzug die halbe Miete. Dazu gehört in erster Linie das Packen. Dafür braucht ihr Umzugskartons, Klebeband und Polstermaterial. Wer hier Geld sparen will, besorgt sich die Utensilien gebraucht. Mehr dazu in unserem Artikel "Günstige Umzugskartons: 5 Tricks, wie ihr (fast) kostenlos an Umzugskisten kommt".

Fragt Freunde, Verwandte oder Nachbarn, ob sie aushelfen können. Oder schaut alternativ online nach günstigen Angeboten, etwa über Kleinanzeigen-Portale. Es lohnt sich auch, im Supermarkt nach Bananenkisten zu fragen. 

Diese sind vergleichsweise stabil und werden vom Discounter ansonsten entsorgt. Nutzt darüber hinaus sämtliche Koffer, Wäschekisten und Taschen für leichte Gegenstände.

Zum Polstern von Geschirr eignen sich Zeitungen, Handtücher und Kleidungsstücke. Socken sind optimal, um Gläser für den Transport zu schützen.

Generell ist es empfehlenswert, rechtzeitig vor dem Packen Material zu sammeln. Dann seid ihr bestens vorbereitet und spart am Ende Geld. Nach dem Umzug könnt ihr erworbenes Verpackungsmaterial wie Kartons natürlich weiterverkaufen, um eure Umzugskasse wieder etwas aufzustocken.

Gebrauchte Umzugskartons reduzieren eure Kosten – passt aber auf, dass sie noch stabil genug sind.

2. Private Fahrzeuge nutzen statt Umzugstransporter mieten

Bei privaten Umzügen ist der Mietwagen einer der größten Kostenpunkte. Wer genügend fahrende Helfer mit eigenem Pkw akquirieren kann, ist fein raus. Kommt ihr um einen Transporter nicht herum, berechnet möglichst genau das benötigte Ladevolumen.

Als Faustregel für das Ladevolumen gilt:

  • Ein-Zimmer-Wohnung: 9 Kubikmeter Ladevolumen
  • Zwei-Zimmer-Wohnung: 15 Kubikmeter Ladevolumen
  • Drei-Zimmer-Wohnung: 17 Kubikmeter Ladevolumen
  • Vier-Zimmer-Wohnung: 19 Kubikmeter Ladevolumen

Meist ist es günstiger, einen größeren Lkw zu mieten, als die Strecke mehrfach mit einem kleineren Transporter zu fahren.

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3. Vor dem Umzug ausmisten und verkaufen statt wegwerfen

Je länger man in einer Wohnung gehaust hat, desto mehr Möbel, Elektrogeräte, Bücher, Geschirr und Dekoartikel sammeln sich an. Ganz zu schweigen vom prall gefüllten Kleiderschrank. Bemüht euch rechtzeitig darum, gründlich auszumisten. Das reduziert nicht nur die Kosten für Verpackung und Transport, sondern kann euch sogar zusätzliches Budget einbringen.

Wer keine Lust auf einen Flohmarkt hat, verkauft seine Schätze über Second-Hand-Läden oder online. Für Bücher, DVDs und Spiele gibt es beispielsweise Plattformen wie rebuy und momox, die eure Pakete sogar kostenfrei abholen. Für Kleidungsstücke bieten sich ebay Kleinanzeigen und Apps wie Vinted an.

Frau mistet Kleiderschrank aus
Vor einem Umzug ist es sinnvoll, den Kleiderschrank gründlich auszumisten.

4. Kleinanzeigen durchstöbern statt neu kaufen

Eine neue Bleibe lädt oftmals dazu ein, sich von Altem zu trennen und sich komplett neu einzurichten. Paare, die zum ersten Mal zusammenziehen, sind meist sogar auf neues Mobiliar, Elektrogeräte und Geschirr angewiesen.

Statt teuer in einem Fachgeschäft einzukaufen, stöbert lieber auf Flohmärkten, in Second-Hand-Möbelläden, in Outlets oder online. Manches wird sogar zum Verschenken angeboten. Oder ihr baut euch Möbel selbst – zum Beispiel aus Paletten.

Alternativ fragt im Freundes- und Bekanntenkreis nach Sachspenden. Ihr werdet staunen, wie viele Schätze auf Dachböden und in Kellerabteilen auf einen neuen Besitzer warten.

Noch eine Option: Möbel mieten statt kaufen – für wen sich die Möbelmiete lohnt, verraten wir hier.

5. Umzugstermin schlau wählen und Umzugskosten sparen

Zum Monatsende oder -anfang sowie um den 15. ziehen die meisten Menschen um. Der einfache Grund: So lassen sich in der Regel Doppelmieten umgehen. Allerdings sind zu diesen Stoßzeiten sowie an Wochenenden externe Umzugsservices wie Mietfahrzeuge meist teurer. Ihr könnt also Kosten sparen, wenn ihr euren Umzugstermin auf ein ungewöhnliches Datum wie den 7. oder 23. beziehungsweise auf einen Wochentag legt.

Sprecht am besten rechtzeitig mit eurem Nachmieter und Vermieter, um eine gemeinsame Lösung zu finden, die allen Parteien in die Karten spielt. Plus: Es lohnt sich, bei allen Dienstleistungen Preise zu vergleichen und nach Sondertarifen zu fragen.

Tipp: Geld spart ihr übrigens nicht nur, wenn ihr euren Umzugstermin schlau wählt, sondern auch, wenn ihr etwas Planung in den Umzugstag selbst investiert. Warum, lest ihr in: 15 typische Fehler, wenn ihr ein Umzugsunternehmen beauftragt

Umzugshelfer im Treppenhaus
Nicht nur auf fleißige Umzugshelfer kommt es an, sondern auch auf ein schlaues Umzugsdatum.

6. Rechtzeitig Nachmieter finden, um Umzugskosten zu senken

Die Kündigungsfrist für Mietwohnungen beträgt grundsätzlich drei Monate. Viele angebotene Wohnungen sind jedoch "ab sofort" bezugsfertig. Will man auf dem ohnehin schon stark umkämpften Immobilienmarkt sein Glück nicht verspielen, sagt man also notgedrungen zu und riskiert damit doppelte Mietzahlungen. Das kann ordentlich ins Geld gehen.

Bemüht euch also, rechtzeitig mit eurem Vermieter in den Austausch zu gehen. Im besten Fall könnt ihr einen Aufhebungsvertrag schließen oder einen Nachmieter vorschlagen, der nahtlos einzieht. Wichtig: Haltet die Vereinbarung so oder so schriftlich fest, dann gibt es im Nachhinein keinen Unmut.

Noch ein Lesetipp: Miet-Mythen: 5 häufige Irrtümer rund ums Mietrecht

7. Mietbürgschaft schmälert Umzugskosten

Beim Umzug kann die fällige Kautionszahlung eine große finanzielle Belastung darstellen. Vermieter fordern in den meisten Fällen bis zu drei Nettokaltmieten. Und das bereits zu einem Zeitpunkt, an dem die Kautionsrückzahlung der alten Wohnung noch aussteht. Als Alternative lässt sich mit beidseitigem Einverständnis eine Mietbürgschaft abschließen.

Gegen einen geringen monatlichen Beitrag erhaltet ihr eine Bürgschaftsurkunde, die beim Vermieter hinterlegt ist. So spart ihr die große Einmalzahlung und habt etwas mehr Budget für Renovierungskosten oder Neuanschaffungen übrig.

Noch mehr Tipps rund ums Umziehen gefällig? Dann lest mehr in diesen Ratgebern:

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