Ein eigenes Häuschen – mit Küche, Dusche und Terrasse. Und das schon ab 15.000 Euro. Das ist keine Utopie, sondern ein neuer Trend: Mit einem Minihaus könnt ihr euch den Traum vom Eigenheim günstig erfüllen.
Lange war der Traum vom eigenen Haus mit der Vorstellung verbunden, erstmal viele Jahre lang zu sparen und nach dem Bau ebenso lange einen Kredit abzubezahlen. Deshalb entstanden Eigenheime meist gleichzeitig mit der Gründung einer Familie und nach einigen Jahren beruflicher Tätigkeit.
Seit Jahren steigen in den Großstädten die Mieten extrem an. Deshalb wünschen sich zunehmend auch Singles und kinderlose Paare ein bezahlbares Eigenheim. Dazu kommt, dass bei modernen Lebensstilen Mobilität, Nachhaltigkeit und die Reduktion auf das Wesentliche eine große Rolle spielen.
In diese Lücke stoßen Minihäuser. Sie sind eine erschwingliche und umweltverträgliche Möglichkeit, sich eigenen Wohnraum zu schaffen und gerade für Singles oder Paare eine Alternative zur Eigentumswohnung.
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Was ist ein Minihaus?
Es gibt keine offizielle, allgemeingültige Definition für den Begriff Minihaus. Daneben kursieren auch die Begriffe Mikrohaus, Kleinhaus, Modulhaus, Nomadhome, Singlehaus oder Tiny House. Der Begriff Tiny House wird meist für Minihäuser auf Rädern verwendet.
Egal ob Minihaus, Mikrohaus, Kleinhaus oder Singlehaus – es geht bei Minihäusern um stationäre Gebäude, die bis zu 100 Quadratmeter Wohnfläche bieten. Die meisten Modelle haben aber um die 50 Quadratmeter. Diese Fläche kann auf einer oder zwei Ebenen realisiert werden.
Vorteile von Minihäusern
Minihäuser haben eine Reihe von Vorteilen:
Minihäuser sind kostengünstig in der Herstellung.
Man kann sie vergleichsweise schnell errichten.
Aufgrund der kleinen Wohnfläche fallen meist viel geringere Unterhalts- und Heizkosten an als in herkömmlichen Wohnungen oder Häusern.
Einige der kleineren Minihäuser kann man aufgrund ihrer Größe auch als Ganzes transportieren.
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) gilt für Gebäude unter 50 Quadratmetern nicht.
Das Marktforschungsunternehmen Catella Research hat 2016 erstmals konkrete Zahlen zu Minihäusern in Europa veröffentlicht. Damals hatten 13 Prozent aller europäischen Mikrohäuser eine Wohnfläche von weniger als 25 Quadratmetern. 58 Prozent waren zwischen 25 bis 60 Quadratmeter groß, und bei 29 Prozent der erfassten Häuser lag die Wohnfläche über 60 Quadratmeter.
Gebaut sind die Minihäuser mehrheitlich in Holzbauweise (55 Prozent). Bei 18 Prozent handelt es sich um Steinbauten, elf Prozent wurden aus Kunststoffen und neun Prozent aus Stroh gebaut.
Die meisten Minihäuser sind voll ausgestattet und haben einen Schlafbereich, Küchennische, Bad, einen Wohnbereich sowie eine Terrasse.
In unserer Bildergalerie könnt ihr sehen, wie vielfältig Minihäuser aussehen können.
Für wen sich Minihäuser eignen
Minihäuser eignen sich für Menschen, die auf der Suche nach preisgünstigem Wohnraum sind und im eigenen Haus leben wollen. Da sie oft transportierbar sind, passen sie gut zu den Anforderungen der modernen Arbeitswelt, die von Beschäftigten oft auch die Bereitschaft zu Umzügen fordert. Ideal sind sie für moderne Nomaden, denen Mobilität und Flexibilität wichtig ist.
Mit weniger als 100 Quadratmetern werden Minihäuser viel besser dem Bedarf einer wachsenden Zahl von Singles, Alleinerziehenden oder Paaren ohne Kinder gerecht, als die bisher üblichen Einfamilienhäuser mit mehr als 100 Quadratmetern. Wohl deshalb werden sie oft auch als Singlehaus beworben.
Soll der Wohnraum in Zukunft erweiterbar sein – wenn beispielsweise Kinder kommen – bieten sich containerförmige Modulhäuser als flexible Lösung an, da diese aufgestockt oder angesetzt werden können.
Minihaus-Anhänger verbindet aber meist mehr als nur der Wunsch nach preiswertem Wohnraum. Um das Minihaus rankt sich eine umfassendere Philosophie, zu der der „Small is beautiful“-Gedanke gehört. Das ist die Idee, dass das eigene Leben am Ende erfüllter sein könnte, wenn man sich auf eine Strategie des Gesundschrumpfens („Downsizing“) einlässt. Aber auch ein ökologisches, nachhaltiges Bewusstsein ist typisch für die Mikrohaus-Bewegung. Lest hier, wie nachhaltig Minihäuser wirklich sind.
Darüber hinaus entdecken auch zunehmend Unternehmen Minihäuser als temporäre Geschäftsräume oder Messebüros. Oder sie schaffen mit Minihäusern in Städten mit großer Wohnungsnot schnell Wohnraum für ihre Mitarbeiter.
Für wen Minihäuser nicht geeignet sind
Minihäuser eignen sich nicht für jeden. Wer viel Platz und Stauraum braucht, wer gerne alles aufbewahrt, was er einmal gekauft oder geschenkt bekommen hat, wer ein Sammler ist, der dürfte mit dieser Wohnform nicht glücklich werden.
Auch wer kurze Wege im Haus nicht praktisch, sondern nur als einengend empfindet, der sollte lieber ein großes Haus bauen. Menschen, die gerne viel Platz für Gäste haben, sollten ebenfalls auf eine andere Wohnform ausweichen.
Was kostet ein Minihaus?
Laut der Studie von Catella Research werden von Minihaus-Anbietern für die günstigsten Modelle mit eher spartanisch-funktioneller Einrichtung Preise ab 15.000 Euro verlangt. Im Luxussegment reicht die Preisspanne bis zu 350.000 Euro.
Anbieter von Minihäusern
Minihäuser sind in Europa bisher eher Nischenprodukte. Dennoch hat Catella Research vor drei Jahren europaweit rund 80 Anbieter von Mikrohäusern gezählt. Inzwischen dürften es noch mehr geworden sein.
Mehr Informationen zu Minihaus-Anbietern im deutschsprachigen Raum findet ihr in unserem Artikel: Anbieter von Minihäusern.