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Alle Fertighaus-Bauweisen im Vergleich


Kennt ihr den Unterschied zwischen Holzrahmen- und Holzblockbau? Oder wisst ihr, was ein Massivhaus als Fertighaus ausmacht? Wir erklären euch hier die wichtigsten Unterschieden bei den Fertighaus-Bauweisen.

  1. Fertighaus-Bauweise 1: Die Holzbauweise
  2. Fertighaus-Bauweise 2: Die Holzblockbauweise
  3. Fertighaus-Bauweise 3: Fertighäuser in Massivbauweise

Ein Fertighaus lässt sich in verschiedensten Bauweisen errichten. Wir erklären euch die wichtigsten Begriffe und zeigen euch Beispiele der verschiedenen Bauweisen bei Fertighäusern.

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Fertighaus-Bauweise 1: Die Holzbauweise

Die Holzbauweise ist die klassische Bauweise im Fertighaus-Bau. Sie ist einer der Gründe dafür, warum sich der Anteil an Fertighäusern beim Neubau in den vergangenen Jahren stetig erhöht, bietet sie doch folgende Vorteile:

  • Kurze Bauzeiten, fixe Preise: Aufgrund der standardisierten Bauteile und Bauweise sind es nur wenige Wochen vom Kauf bis zum Einzug. Als Fertighaus-Kunde wisst ihr von vornherein ganz genau, was ihr bekommt. Gleichzeitig kann der Anbieter seine Kosten auf den Punkt kalkulieren, so dass ihr eine doch ziemlich verbindliche Kosteneinschätzung habt. Aufwendige Nachverhandlungen ("Das war so leider nicht mit einkalkuliert...") entfallen in der Regel.
  • Großer Komfort: Der Werkstoff Holz liefert nicht nur ein gutes Raumklima, sondern auch gute Dämmeigenschaften. Mit einem Fertighaus lässt sich relativ einfach der Effizienzhaus-Standard erreichen, für den ihr beim Neubau Fördergelder kassiert.
  • Hoher Individualisierungsgrad: Ja, ein Fertighaus ist ein "Haus von der Stange". Aber die Fertighaus-Anbieter haben eine Vielzahl von Möglichkeiten im Programm, um so ein Haus euren individuellen Bedürfnissen anzupassen. Das reicht von flexiblen Grundrissen über die Fassadengestaltung bis hin zur Dachform.
Kran mit Fertighaus-Wand auf Baustelle
Typisch Fertighaus: Aus vorgefertigten Elementen entsteht an der Baustelle ruckzuck ein Haus.

Holzrahmenbauweise, Holztafelbauweise, Holzständerbau – wer sich für ein Fertighaus interessiert, wird zwangsläufig mit den unterschiedlichen Bauweisen in Berührung kommen. Hier eine kurze Übersicht der wichtigsten Holzbauweisen bei Fertighäusern:

Die Holzrahmenbauweise

Senkrechte Ständer mit waagrechten Riegeln kennzeichnen den Aufbau der Wände beim Holzrahmenbau. Diese Holzbauweise bei Fertighäusern ist besonders für Decken- und Dachelemente geeignet. Dabei ist das Holz in den Elementen meist gar nicht sichtbar, weil Putz oder vorgemauerte Ziegel als Fassade davorgesetzt sind.

Infografik Aufbau einer Holzrahmenbauwand

Die Holztafelbauweise

Die Holtafelbauweise ist der Holrahmenbauweise sehr ähnlich. Der Unterschied: Auf die Baustelle werden bereits vorgefertigte Wandelemente, die Holztafeln, geliefert, der eigentliche Holzrahmenbau fand schon im Werk statt.

Der Holzriegelbau

Holzriegelbau wird als Oberbegriff für den Holzständerbau und den Holzskelettbau verwendet. Sowohl beim Holzständerbau als auch beim Holzskelettbau wird Bezug genommen auf den klassischen Fachwerkbau. Ausführliche Infos zu den einzelnen Holzbauweisen bekommt ihr hier: Holzbauweise: Alles über Holzbau bei Häusern.

Fertighausmodell Lazise von Rubner Haus.
In Riegelbauweise erstellt: Das Fertighaus Lazise von Rubner Haus, Silber-Gewinner beim Deutschen Traumhauspreis 2021.

Fertighaus-Bauweise 2: Die Holzblockbauweise

Strenggenommen gehört die Holzblockbauweise natürlich auch zu den Holzbauweisen bei Fertighäusern. Wir haben diese traditionelle, naturnahe Bauweise aber extra rausgenommen, weil sie beim Fertighausbau doch eine Sonderstellung hat.

Blockhäuser gibt es entweder aus Naturstämmen oder aus maschinell bearbeiteten Kantholz- oder Rundholzbalken. Die Wände beim Holzblockbau bestehen aus einer einschaligen Vollblockwand oder einer mehrschichtigen Blockwand.

Blockhäuser werden oft auch als Ferienhaus angeboten. Der urige optische Eindruck erinnert sofort an Almwiesen und naturverbundenes Wohnen. Ein Gefühl, das manche auch in klassische Neubaugebiete transportieren wollen.

Aber Achtung: Längst nicht überall dürft ihr so ein rustikales Blockhaus hinstellen. Es kommt immer drauf an, was der örtliche Bebauungsplan vorsieht. Alles zu den Vorteilen und Nachteilen dieser Bauweise sowie tolle Angebote findet ihr in diesem Artikel: Blockhaus bauen: Preise, Anbieter, schicke Chalets.

Blockhaus bauen: Fertighaus-Modell Blockhaus 224 von Finnscania.
 Das Modell Blockhaus 224 des Anbieters Finnscania. Preis für die schlüsselfertige Variante: 359.000 Euro.

Fertighaus-Bauweise 3: Fertighäuser in Massivbauweise

Der Begriff "Massivhaus" führt gerade bei Fertighäusern oft zu Verwirrung, verbindet man diese Bauweise doch oft mit einem Stein-auf-Stein gebauten Haus. Bei einem Massivhaus als Fertighaus oder Massivfertighaus kombiniert man die Vorfertigung beim Fertighausbau mit den Materialien des Massivbaus. Das bedeutet, hier kommen oft vorgefertigte Wandelemente aus Ziegeln, Beton oder Betonsteinen zum Einsatz. Oder es werden vorgefertigte Wandelemente aufgestellt und am Bauort mit Beton verfüllt.

Bei einem Massivhaus als Fertighaus habt ihr wie bei einem Fertighaus aus Holz nur einen Vertragspartner für das gesamte Haus und bekommt dieses schlüsselfertig übergeben.

Wenn ihr mehr dazu wissen wollt, hier der passende Artikel: Massiv-Fertighaus: 10 Fertighäuser in Massivbauweise unter 300.000 Euro

Fertighaus als Massivhaus: Dreigiebelhaus mit Einliegerwohnung von Roth Massivhaus
Ein typisches Fertighaus als Massivhaus: Dreigiebelhaus mit Einliegerwohnung von Roth Massivhaus.

Ihr seht: Es gibt die unterschiedlichsten Fertighaus-Bauweisen. Manche unterscheiden sich nur in Details voneinander, andere weichen doch ziemlich voneinander ab und ermöglichen so ein andere Art des Bauens.

Für welche Bauweise ihr euch bei eurem Traum-Fertighaus auch entscheidet: Macht euch, bevor ihr einen Vertrag mit einem Fertighausanbieter abschließt, mit den Vorteilen und Nachteilen der Fertighaus-Bauweisen vertraut. Und lasst die gewünschte Bauweise auch im Bauvertrag hinterlegen.

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