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Kosten für Kernsanierung: Was kostet es, ein Haus zu sanieren?

Wer eine Kernsanierung plant, der fragt sich vor allem eins: Was kostet das? Wir geben einen Überblick und erklären die ungefähren Kosten, mit denen ihr rechnen müsst, wenn ihr euer Haus sanieren wollt.

Die von uns genannten Preise verstehen sich inklusive Montage und Mehrwertsteuer, jedoch ohne vorbereitende Maßnahmen und notwendige Anschlussarbeiten. Bitte beachtet: Die im folgenden genannten Kosten für die Kernsanierung sind unverbindliche grobe Schätzungen. Je nach Haus, Region und Ausführung können sie stark differieren. Auch der Anstieg der Preise für Baumaterial lässt beim Hausumbau oder einer Kernsanierung die Kosten nach oben klettern. 

Ihr seid euch nicht sicher, an welchen Stellen in eurem Haus Sanierungsbedarf besteht? Mit unserem kostenlosen Modernisierungs-Check könnt ihr euch schnell und einfach einen ersten Überblick verschaffen.

Unser Tipp: Für viele Sanierungsmaßnahmen könnt ihr Fördermittel des Bundes nutzen. Lest dazu unseren Ratgeber Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG): Fördersummen, Konditionen, Anträge.

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Erhalte jetzt einen Überblick über energetische Maßnahmen für dein Objekt, deren Kosten & Fördermöglichkeiten.

1. Dachsanierung: Kosten für die Geschossdeckendämmung

Wenn ihr eurer Haus nach dem 1. Februar 2002 gekauft habt oder jetzt erwerbt, müsst ihr innerhalb bestimmter Fristen die oberste Geschossdecke zwischen den beheizten Wohnräumen und dem unbeheizten Dachgeschoss dämmen. Das schreibt das Gebäudeenergiegesetz vor. Mehr zu Nachrüstpflichten lest ihr hier.

Die Geschossdeckendämmung ist eine äußerst effiziente und kostengünstige Form der energetischen Sanierung. Mit ein wenig Geschick können Bauherren sie in Eigenleistung durchführen.

Besonders preiswert ist die Verlegung von nicht begehbaren Matten oder Platten aus Mineralwolle, Steinwolle oder organischen Fasern. Soll der Boden hingegen begehbar sein, dann bilden zusätzliche OSB- oder Spanplatten die Laufschicht. Sie kommt entweder auf druckfeste Styrodur- oder Polyurethan-Platten oder auf weiche Matten plus Tragekonstruktion.

  • Lebensdauer: 30 bis 40 Jahre
  • Kosten pro Quadratmeter (für U-Wert 0,24 w/(m²K)):
    • für einen unbegehbaren Boden ca. 25 bis 50 Euro
    • für einen begehbaren Boden ab ca. 75 Euro

Alle Details zur Geschossdeckendämmung findet ihr in unserem Text Dachboden dämmen: So geht's richtig, so viel kostet es

2. Dachsanierung: Kosten für die Dachdämmung

Wird der Dachraum bewohnt, dann gehört die Dämmung der Dachflächen unbedingt zur Kernsanierung dazu. Immerhin hat das Dach bei Einfamilienhäusern einen Wärmeverlust von mehr als 20 Prozent zu verantworten. Die Kosten für die Dachdämmung hängen vom Mate­rial, der Stärke, der Form des Dachs und der Art der ­Dämmung ab.

Die Aufsparrendämmung ist zwar teuer, aber die Methode der Wahl, wenn auch die Eindeckung erneuert wird, weil damit der Wohnraum nicht verkleinert wird. 

Bleibt die Eindeckung erhalten, dann kommt eine Zwischensparrendämmung oder Untersparrendämmung infrage. Häufig werden diese beiden Bauweisen kombiniert, denn meist sind die Fächer zwischen den Sparren nicht tief genug für die erforderliche Dämmstärke. Die zweite, raumseitige Schicht hat zusätzliche Vorteile: Sie reduziert das Risiko von Wärmebrücken und dient als Installationsebene. Hier können geübte Heimwerker die Kosten für die Kernsanierung durch Eigen­leistung verringern.

  • Lebensdauer: 20 bis 40 Jahre
  • Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: ca. 20/80
  • Kosten pro Quadratmeter (für U-Wert 0,24 w/(m²K)):
    • Aufsparrendämmung inklusive Eindeckung etwa 300 Euro
    • Zwischensparrendämmung ca. 150 Euro
    • Untersparrendämmung ab rund 100 Euro, ohne raumseitige Verkleidung ab ca. 60 Euro
Mann auf Dach sägt an einer Dämmplatte aus Mineralwolle
Die Dachdämmung ist eine der wichtigsten Maßnahmen im Rahmen einer Kernsanierung.

3. Dachsanierung: Kosten fürs Dachdecken

Die Kosten für die Neueindeckung des Dachs im Rahmen einer Kernsanierung setzen sich aus mehreren Posten zusammen: Gerüst, Abriss und Entsorgung des alten Daches, neue Lattung, neue Eindeckung und Zusatzarbeiten wie Regenrinnen und Fallrohre. Etwa ein Drittel dieser Gesamtkosten machen Material und Arbeitskosten der Eindeckung aus.

Betondachpfannen, Bitumenschindeln oder Stahlpfannen sind die ­preisgünstigsten Lösungen. Tonziegel sind etwas und Schiefer deutlich teurer, haben jedoch auch eine längere Lebensdauer. Bei einer geringen Dachneigung kommen vorrangig Metalle zum Einsatz.

  • Lebensdauer: 30 bis 100 Jahre
  • Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: circa 30/70
  • Materialkosten pro Quadratmeter: ab etwa 25 bis 120 Euro
  • Kosten für ein Dachflächenfenster (Material und Einbau): ab 800 Euro

Das Material bestimmt sowohl die notwendige Lattung als auch den Arbeitsaufwand. Um den Überblick zu erleichtern, findet ihr in der folgenden Tabelle nur die ungefähren Materialkosten pro Quadratmeter, wenn ihr ein Haus saniert und dafür eine Neueindeckung des Daches plant:

Lebensdauer, Regeldachneigung und Kosten pro Quadratmeter für Eindeckung
MaterialLebensdauerRegeldachneigungKosten pro Quadratmeter
Dachziegel60 bis 80 Jahreab 22 Gradab 25 Euro
Dachsteine, Betonziegel30 bis 60 Jahreab 22 Gradab 20 Euro
Schiefer90 bis 100 Jahreab 22 Gradab 90 Euro
Kupferbis 80 Jahre3 bis 35 Gradab 80 Euro
Titanzinkbis 75 Jahre3 bis 35 Gradab 50 Euro
Reet30 bis 50 Jahreab 38 Gradab 100 Euro

4. Komplettsanierung: Kosten für den Dachausbau

Für den Ausbau des Dachgeschosses reicht das Geld zum Zeitpunkt des Neubaus oft nicht. Im Zuge einer Kernsanierung lässt er sich gut nachholen. Soll im Dachgeschoss zusätzlicher Wohnraum entstehen, sind mindestens Dämmung und ­Ver­kleidung, Elektro- und Heizungsinstalla­tion, Estrich, Trittschalldämmung und Bodenbelag sowie neue Fenster nötig.

Dachflächen­fenster sind die kostengünstigste Lösung und bieten sich an, wenn die Gebäudehülle nicht angerührt werden soll. Gauben sind teurer, schaffen aber mehr Raum mit Stehhöhe. Lest hier das Praxisbeispiel für neue Fenster im Dachgeschoss.

Auf einer großen Grundfläche ist genug Platz, um Zwischenwände samt Innentüren einzuziehen und mehrere Räume zu schaffen oder eine Badezimmer einzubauen. Das erhöht die Kosten erheblich.

  • Lebensdauer: für alle Bauteile unterschiedlich
  • Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: hängt vom Anteil der einzelnen Gewerke ab
  • Kosten pro Quadratmeter:
    • rund 500 Euro für den reinen Innenausbau
    • rund 1.000 Euro für die Komplettsanierung
  • Kosten für ein Dachflächenfenster (Material und Einbau) ab 800 Euro
  • Kosten für eine Gaube: ab 5.000 Euro

Unser Tipp: Erkundigt euch frühzeitig beim Bauamt, ob eine Genehmigung erforderlich ist. Soll der Dachboden zu einer kompletten Wohnung ausgebaut werden, müsst ihr Richtlinien beispielsweise für Deckenhöhen und Geschossflächen einhalten. Auch eine Gaube oder eine Dachterrasse ist in der Regel genehmigungspflichtig. Dafür sind Gebühren fällig. Auch das kann die Kosten einer Kernsanierung erhöhen.

Dachgeschoss während des Ausbaus mit offenen Sparren und Spanplatten auf dem Dachboden
Aufwendig und bei den Kosten nicht zu unterschätzen: der Dachausbau.

5. Außensanierung: Kosten für die Einrüstung

Für die Dacheindeckung und die Fassadensanierung ist ein Gerüst notwendig. Kostentreiber sind dabei der Auf- und Abbau und die technische Abnahme. Hinzu kommen bei Bedarf Sicherungen. Üblicherweise beinhaltet der Basis-Preis eine Standdauer von bis zu vier Wochen. Wird das Gerüst länger benötigt, fallen zusätzliche Mietkosten an. Pro Woche betragen sie rund 10 Prozent des Preises.

Die Einrüstung kann zum Sparposten bei eurer Kernsanierung werden: Wenn ihr Dach und Fassade zeitgleich oder überlappend saniert, entstehen die Gerüstkosten nur einmal. Und wenn ihr die Komplettsanierung der Fassade mit der Fenstererneuerung verbindet, wird der Großteil der Arbeiten vom Gerüst aus erledigt. Dreck und Lärm bleiben damit weitgehend draußen.

  • Kosten pro Quadratmeter: 15 bis 20 Euro

6. Sanierung der Gebäudehülle: Kosten für die Fassadendämmung

Die Außenwanddämmung ist die wirkungsvollste Wärmeschutzmaßnahme am Gebäude und bei einer Kernsanierung unverzichtbar. Die gebräuchlichste und in der Regel kostengünstigste Form ist ein so­genanntes Wärmedämmverbundsystem (WDVS), das unmittelbar auf die Wand geklebt und verputzt oder verkleidet wird.

Für vorrangig in Norddeutschland verbreitetes zweischaliges Mauerwerk ist die Kerndämmung mit einblasbaren oder schüttbaren Flocken oder Granulaten die Methode der Wahl. Deutlich teurer ist eine vorgehängte hinterlüftete Fassade. Hinter eine Schale aus Holz, Schiefer oder Metall kommt ein biegsamer Dämmstoff oder eine Einblasdämmung. Für diese Bauweise kommen auch diverse ökologischen Dämmstoffe infrage.

Für die Kosten der Fassadendämmung spielen nicht nur Material und Konstruktion der Dämmung eine Rolle. Hinzu kommt das Baugerüst. Außerdem müssen Anschlüsse und Übergänge an Laibungen, Ecken, Fenstern, Dachvorsprüngen oder Sockelmauerwerk neu gestaltet werden. Das kann erheblich ins Geld gehen.

  • Lebensdauer: ca. 40 Jahre
  • Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: ca. 20/80
  • Kosten pro Quadratmeter:
    • Wärmedämmverbundsysteme: zwischen 100 und 200 Euro
    • Kerndämmung: ab 70 Euro
    • Vorhangfassade: zwischen 175 und 400 Euro
Mann verklebt Fassadendämmung aus Styropor
Die Außendämmung ist eine der wirkungsvollsten Wärmedämmmaßnahmen.

7. Sanierung der Fassade: Kosten für den Außenanstrich

Beim Sanieren eines Hauses gehört der Anstrich der Fassade scheinbar zu den einfachsten Aufgaben. Aber Vorsicht: Allein die Wahl der richtigen Fassadenfarbe ist eine Kunst für sich. Zwar sind Kalkfarbe oder Kunststoff-Dispersionsfarbe in Weiß am günstigsten, zu emp­feh­len sind aber die teureren und widerstandsfähigeren Silikatfarben oder Siloxanprodukte. ­

Wichtig: Vor dem Anstrich muss die Fassade überprüft werden. Eventuell lockerer Putz sollte ausgebessert werden, was jedoch zusätzliche Kosten für den Außenanstrich verursacht. Und natürlich müsst ihr neben der Farbe auch die Kosten für ein Gerüst mit einkalkulieren.

  • Lebensdauer: 5 bis 10 Jahre
  • Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: circa 20/80
  • Kosten pro Quadratmeter: ab circa 30 Euro
Außenanstrich
Beim Außenanstrich dürfen Zusatzkosten wie zum Beispiel die Einrüstung nicht vergessen werden.

8. Haussanierung von innen: Kosten für Innendämmung der Außenwände

Bei einem denkmalgeschützten Haus oder bei Gebäuden mit Sichtfachwerk darf das Äußere in der Regel nicht verändert werden. Dann ist die Innendämmung der Außenwände die einzige Möglichkeit.

Die Kosten dieser besonderen Art der Kernsanierung sind abhängig vom Wandaufbau und vom Dämmmaterial. Dabei ist die Auswahl erfreulich groß. Neben Styroporplatten und Mineralwollmatten sind vor allem Holzweichfaserplatten und Holzwolleleichtbauplatten weit verbreitet.

Zur fachgerechten Dämmung gehören eine Dampfbremse und eine raumseitige Verkleidung mit Platten aus Gipskarton oder Hartfaser. Sehr praktisch und auch für Heimwerker gut handhabbar sind Verbundplatten, beispielsweise mit EPS oder Mineralwolle kaschierte Gipskartonplatten.

  • Lebensdauer: 30 Jahre
  • Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: ca. 20/80
  • Kosten pro Quadratmeter: 50 bis 200 Euro
Innendämmung der Außenwände
Die Innendämmung kommt oft bei denkmalgeschützten Gebäuden zum Einsatz.

9. Sanierung der Gebäudehülle: Kosten für die Erneuerung von Türen und Fenstern

Keine Kernsanierung ohne Austausch der alten Außentüren und Fenster. Die Kosten für diese Maßnahmen richten sich unter anderem nach Zahl, Art und Größe von Türen und Fenstern. Deutliche Unterschiede gibt es außerdem in punkto Verglasung, Wärmedämmung und Einbruchschutz.

Das günstigste Fensterrahmenmaterial ist Kunststoff. Holzrahmen ist knapp ein Drittel teurer, ein Holz-Alu-Rahmen etwa 50 Prozent. Die Kosten einer besonders energieeffizienten Dreifach-Verglasung liegen rund 20 Prozent über denen einer Zweifach-Verglasung.

  • Lebensdauer: über 30 Jahre
  • Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: ca. 30/70, bei Außentüren ca. 40/60
  • Kosten pro Fenster: ab 650 Euro
  • die Kosten pro Fenstertür: ab 950 Euro
  • Kosten pro Hauseingangstür: 2.200 bis 8.000 Euro

Bei dieser Kostenschätzung sind Ausbau und Entsorgung der Altfenster inbegriffen, nicht jedoch Rollläden, Insektenschutz und anderes Zubehör.

Zwei Handwerker hängen Fenster in die Laibung
Neue Fenster geben dem Haus ein neues Gesicht.

10. Haussanierung von innen: Kosten für die Kellerdeckendämmung

Neben der Dämmung der obersten Geschossdecke empfehlen Energieberater die Dämmung der Kellerdecke als eine der ersten (und effektivsten) Maßnahmen bei der Kernsanierung. Die Kosten für die Dämmung der Kellerdecke werden wesentlich davon bestimmt, welches Material zum Wärmeschutz verwendet wird, wie dick die Dämmschicht sein soll und letztlich auch davon, wie der Keller aufgeteilt ist. Lest hier unsere Tipps & Tricks zur Dämmung der Kellerdecke.

  • Lebensdauer: mehr als 25 Jahre
  • Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: circa 20/80
  • Kosten pro Quadratmeter: ab circa 50 Euro
Mann dämmt eine Kellerdecke
Die Dämmung der Kellerdecke können auch handwerklich geschickte Laien vornehmen.

11. Heizungserneuerung: Kosten für eine neue Heizungsanlage

Wenn ihr ein älteres Haus kauft, seid ihr unter Umständen dazu verpflichtet, die Heizung innerhalb einer bestimmten Frist auszutauschen. Mehr zu Nachrüstpflichten lest ihr hier.

Die einfachste Form der Heizungserneuerung ist, einen alten Heizkessel durch ein effizientes Brennwertgerät zu ersetzen. Dabei kann auch der Brennstoff von Öl zu Gas gewechselt werden. Im Blick auf Versorgungssicherheit und die aktuelle Entwicklung der Gaspreise solltet ihr jedoch über erneuerbare Energien wie zum Beispiel Solarthermie nachdenken. In einigen Bundesländern ist heute schon vorgeschrieben, dass regenerative Energien beim Heizungstausch einen bestimmten Teil der Energie liefern müssen.

Wer auf regenerative Energien, zum Beispiel eine Holzpelletheizung oder eine Wärmepumpe, umsteigen will, muss zu Beginn mehr investieren, spart aber langfristig. Außerdem gibt es attraktive Fördermittel für eine neue Heizung. Je nach Zustand des alten Systems müssen noch die Installation einer neuen Pumpe, die Dämmung der ­Rohr­leitungen und der Austausch von Heizkörpern in die Kalkulation einfließen.

Ist der Heizungstausch eine von vielen Maßnahmen im Rahmen einer Kernsanierung, dann ist es wichtig zu wissen, wie hoch der Energiebedarf beispielsweise nach der Dämmung von Dach und Fassade sein wird. Die neue Heizung muss dann weniger leisten als die alte. Hier solltet ihr unbedingt einen Energieberater einschalten.

  • Lebensdauer: 15 bis 20 Jahre
  • Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: ca. 55/45
  • Kosten für eine neue Heizungsanlage:
    • Gasbrennwertheizung: ca. 9.000 bis 13.000 Euro
    • Wärmepumpe: ca. 25.000 (Luft-Wärmepumpe) bis 40.000 (Sole-Wärmepumpe mit Kollektoren) Euro
    • Pelletheizung inklusive Vorratsbehälter, Fördersystem und Kombi-Speicher: ca. 30.000 bis 35.000 Euro
  • Kosten für einen Heizkörper: ab ca. 500 Euro
JUnge guckt auf das Display einer neuen Heizungsanlage
Keine Kernsanierung ohne Heizungserneuerung. Sie spart viel Energie und Kosten.

12. Heizungserneuerung: Kosten für Einbau der Solarthermie-Anlage

Solarkollektoren in Kombination mit einem modernen Heizkessel senken die ­Ausgaben für Gas, Öl oder einen anderen Energieträger. Je nachdem, wie ihr die Anlage dimensioniert, richten sich die Kosten für die Solarthermie-Anlage nach:

  • der Art der Kollektoren,
  • der Größe der Kollektorfläche,
  • dem Speichervolumen und
  • der Leistungs­fähigkeit der ­Anlage.

Essenzielle Frage vor der Modernisierung: Soll die Anlage ausschließlich zur Warmwasserbereitung oder auch zur Heizungsunterstützung eingesetzt werden?

  • Lebensdauer: 20 Jahre
  • Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: 40/60
  • Kosten für die Solarthermie-Anlage in einem typischen Einfamilienhaus: 6.500 bis 10.000 Euro zur Warmwasserbereitung, 13.000 bis 20.000 Euro mit Heizungsunterstützung
Solarthermieanlage auf einem Dach
Solarthermie: Nur für Warmwasser oder auch für die Heizung geplant?

13. Energetische Sanierung: Kosten für eine PV-Anlage

Photovoltaik-Anlagen sind in einigen Bundesländern beim Neubau und bei Dachsanierungen bereits Pflicht, ein Bundesgesetz zur Solarpflicht wird diskutiert. Eine Solaranlage auf dem Dach verringert langfristig die Betriebskosten eures Hauses.

Außerdem kann sie kostenlosen Eigenstrom zum Antrieb der Heizungsanlage liefern. In Kombination mit einer Wärmepumpe lassen sich deren Betriebskosten in sonnenreichen Monaten erheblich reduzieren.

Die Investitionskosten für eine Photovoltaik-Anlage hängen vor allem von ihrer Leistungsfähigkeit und ihrer Größe ab. Wird zugleich ein Stromspeicher installiert, erhöht das die Kosten um mehr als 50 Prozent.

  • Lebensdauer: 20 bis 30 Jahre
  • Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: ca. 50/50
  • Kosten für eine PV-Anlage mit einer Leistung von 5 kWp (ohne Stromspeicher): 
    ab 10.000 Euro

Hinzu kommen die Kosten für ein Gerüst. Wenn ihr Dachdämmung und Dacheindeckung mit der Installation einer PV-Anlage kombiniert, könnt ihr diese Mehrkosten sparen.

Welche Sanierungsmaßnahmen sind noch sinnvoll? Lest hier mehr: "Energetische Sanierung: Welche Maßnahmen lohnen sich?"

14. Haus sanieren: Kosten für Elektroinstallation

Bei der Kernsanierung wird die Erneuerung der elektrischen Leitungen gerne übersehen. Dabei haben sich die Nutzung und die Sicherheitsanforderungen deutlich verändert. Für eine neue Elektroinstallation müssen nicht unbedingt die Wände aufgestemmt werden. Fertiginstallationen können heutzutage alter­nativ in Fußleisten oder auch in ­Deckenprofilen verlegt werden.

Wenn die neue Anlage allerdings zusätzlich zum zeitgemäßen Standard mehr Luxus bringen soll, dann wird es teurer. Für eine intelligente Haussteuerung ist in der Regel ein Bus-System nötig. Aber hier gibt es funkgesteuerte Alternativen.

  • Lebensdauer: etwa 30 Jahre
  • Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: ca. 30/70
  • Kosten pro Quadratmeter Wohnfläche: durchschnittlich 110 bis 170 Euro inklusive Montage von Schaltern und Steckern

Unser Tipp: Ein guter Zeitpunkt für die Komplettsanierung der Elektroinstallation ist der Einbau einer PV-Anlage. Dabei könnt ihr an vielen Punkten Kosten sparen.

Heraushängende Kabel bei einer Elektroinstallation
Bei der Elektroinstallation kann auch über die Verlegung eines Bus-Systems nachgedacht werden.

15. Haus sanieren: Kosten für die Sanierung der Trinkwasserleitungen

Die Sanierung alter Wasserrohre ist eine der aufwendigsten Maßnahmen im Gebäude. Je nach Größe des Leitungsnetzes und Zugänglichkeit der Rohre ist eine Neuinstallation oft günstiger als der Ersatz der alten Leitungen. Durch die Verlegung auf Putz oder hinter einer Vorwandkonstruktion könnt ihr Kosten verringern. Kunststoffrohre kosten nur einen Bruchteil von Kupferrohren und sind zudem deutlich langlebiger.

  • Lebensdauer: 30 Jahre (Kupfer) bis 50 Jahre (Kunststoff)
  • Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: ca. 40/60
  • Kosten pro laufenden Meter: rund 20 bis 60 Euro

16. Haus sanieren: Kosten fürs neue Bad

Standard oder Luxus? Die günstigste Variante: Eine Badezimmer-Modernisierung mit ­neuen Fliesen, ­Sanitärmöbeln, neuer Dusche beziehungs­weise Badewanne und kleineren Um­bauten. Teuerste Variante: Komplettsanierung des Bades mit hochwertigen Marken­produkten und individueller Gestaltung. Für altersgerechte Umbauten könnt ihr Fördermittel nutzen.

  • Lebensdauer: 15 bis 25 Jahre
  • Verhältnis Material/Arbeitskosten in Prozent: circa 40/60
  • Kosten pro Quadratmeter: 1.000 bis 3.500 Euro
Badezimmer im Dachgeschoss unter einer Dachschräge
Die Kosten für ein neues Badezimmer können, je nach Anspruch und persönlichem Geschmack, stark variieren.

Kernsanierung: Alle Kosten im Überblick

Wie viel es kostet, ein Haus komplett zu sanieren, lässt sich, wie eingangs schon erwähnt, natürlich nicht pauschal beantworten. Eine Studie der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. (Arge) hat je nach Ausgangszustand folgende Kosten für die Sanierung eines Ein- oder Zweifamilienhauses zum Effizienzhaus 55 ermittelt:

  • 1.060 bis 1.470 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche für die Modernisierung eines nicht oder nur gering modernisierten Gebäudes
  • 990 bis 1.400 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche für die Modernisierung eines größtenteils modernisierten Gebäudes
  • 520 bis 770 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche für die Modernisierung eines umfassend modernisierten Gebäudes

Die Studie basiert auf der Angabe von Material- und Arbeitskosten aus dem 3. Quartal 2021. Aufgrund der Preisentwicklung müsst ihr heute also mit deutlich höheren Kosten rechnen. 

Mehr zu den verschiedenen Effizienzhäusern lest ihr hier.

Die Kosten einer Kernsanierung sind von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Neben regionalen Unterschieden und Preisschwankungen bei den Materialien, hat auch die Auswahl der Handwerksbetriebe einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtkosten.

Überlegt euch also im Vorfeld genau, welche Sanierungsmaßnahmen dringend notwendig sind, welche Materialien ihr euch leisten könnt und welche Firmen ihr engagiert. Vergleicht Betriebe miteinander und lasst euch einen aussagekräftigen Kostenvoranschlag von ihnen zuschicken.

Mit welchen Kosten ihr bei einer Sanierung eures Hauses über den Daumen gepeilt rechnen könnt, haben wir hier zusammengefasst:

Sanierungsmaßnahmen Kosten pro Quadratmeter oder Einheit
Bereich/MaßnahmeKosten pro Quadratmeter oder Einheit
Dämmung oberste Geschossdeckeab 25 Euro (zuzüglich Arbeitskosten)
Dachdämmung100 bis 250 Euro
Dacheindeckung (ohne Dämmung)25 bis 120 Euro
Dachausbau (komplett)1.000 Euro
Gerüst15 bis 20 Euro
Fassadendämmung70 bis 400 Euro
Fassadenanstrichrund 30 Euro
Innendämmung der Außenwände50 bis 200 Euro
Erneuerung Fensterab 650 Euro
Erneuerung Hauseingangstür2.200 bis 8.000 Euro
Dämmung der Kellerdeckeab 50 Euro
Heizungsanlage9.000 bis 40.000 Euro
Solarthermie-Anlage6.500 bis 10.000 Euro für Warmwasserzubereitung
PV-Anlage (ohne Speicher)ab 10.000 Euro
Elektroinstallation110 bis 170 Euro
Trinkwasserleitungen20 bis 60 Euro je lfd. Meter

Kosten sparen bei einer Kernsanierung

Die Kosten für eine Kernsanierung können auf den ersten Blick erschlagen. An diesen drei Stellen könnt ihr spürbar Kosten sparen:

  1. Wenn ihr Maßnahmen kombiniert, könnt ihr Synergien nutzen: Das Gerüst muss nur einmal aufgestellt und die Baustelle nur einmal eingerichtet werden.
  2. Durch Fördermittel für Einzelmaßnahmen oder für die Komplettsanierung, also den Umbau zum KfW-Effizienzhaus, könnt ihr viel Geld sparen. 
  3. Vielleicht könnt ihr einen Teil der Arbeiten selbst erledigen. Eigenleistungen verringern zumindest den Anteil der Arbeitskosten.

Unser abschließender Tipp: Um die Kosten für die Kernsanierung besser einschätzen zu können, empfehlen wir euch, das Haus mit einem Bausachverständigen abzugehen. Dieser erkennt potentielle Problemstellen sowie altersbedingte Baumängel sofort und sagt euch, wo es sich auch finanziell lohnen kann zu modernisieren.

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