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Welche Fassadenfarbe ist die beste für den Hausanstrich?

Portrait von Lisa Gutknecht
Lisa Gutknecht


Welche Fassadenfarbe eignet sich am besten für die Hauswand? Unser Experte weiß, was es beim Fassade streichen zu beachten gibt. Erfahrt hier, welche Farbe lange hält und Wasser, Staub und Schmutz einfach abperlen lässt.

  1. Haus streichen: Welche Farbe eignet sich am besten? 
  2. Silikonharz oder Silikat: Welche Fassadenfarbe passt zu meinem Haus?
  3. Fassade streichen: Vorteile von Silikonharzfarben
  4. Vorsicht mit Fassadenfarbe aus dem Baumarkt

Eure Hausfassade ist in die Jahre gekommen und braucht mal wieder einen Anstrich? Kein Problem: Schnell in den Baumarkt fahren, eine x-beliebige Farbe kaufen und los. Ganz so einfach ist es dann doch nicht. In diesem Ratgeber beantworten wir die Frage, warum sich nicht jede Farbe für die Hausfassade eignet und welche Fassadenfarbe auf Altanstrichen am besten hält.

Bevor es an die Arbeit geht, lest hier welche typischen Anfängerfehler beim Streichen ihr vermeiden solltet.

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Haus streichen: Welche Farbe eignet sich am besten? 

Hausfassaden müssen nicht nur Tag für Tag der Witterung standhalten, auch Schmutz und Schadstoffe lagern sich auf der Oberfläche ab und greifen die Substanz an. Darum solltet ihr eure Fassade vorzugsweise mit einem hochwertigen, schützenden Material streichen. Unser Wohnglück-Experte empfiehlt für den Neuanstrich Silikonharz-Fassadenfarben. Sie gibt es bereits seit 40 Jahren und wegen ihrer guten Eigenschaften haben sie sich überall durchgesetzt. 

Bei den herkömmlichen "normalen" Fassadenfarben ist die getrocknete Farbschicht thermoplastisch. Das heißt, bei niedrigen Temperaturen ist sie hart und unelastisch, bei Wärme weich. In diesem Zustand zieht sie verstärkt Staub und Schmutz an. Dazu kommt noch, dass der getrocknete Farbfilm bei Nässe aufquillt und damit das Abtrocknen der Oberfläche verzögert. Je mehr Schichten übereinander gestrichen sind, desto geringer ist die Wasserdampf-Durchlässigkeit (Atmung) der Fassade.

Eine Alternative zu Silikonharzfarbe ist mineralische Silikatfarbe. Sie basiert auf natürlichen Inhaltsstoffen und gilt als sehr langlebig. Größte Nachteile sind, dass Silikatfassadenfarben Wasser und Schmutz nur bedingt abweisen und nicht auf allen Altanstrichen haften. Im Gegensatz dazu sind Silikonharzfarben deutlich vielseitiger und hochwertiger. 

Setzt eure Hausfassade so richtig in Szene mit der passenden Beleuchtung: Fassadenbeleuchtung: Trends und Tipps vom Lichtprofi

Silikonharz oder Silikat: Welche Fassadenfarbe passt zu meinem Haus?

Silikatfassadenfarben sind ökologisch, günstiger als Produkte auf Silikonharzbasis, sehr langlebig und schützen zuverlässig vor Pilzbefall. Allerdings haben Silikatfassadenfarben keinen Lotos-Effekt, sind also nur bedingt wasser- und schmutzabweisend, und haften ausschließlich auf mineralischen Untergründen. 

Wenn ihr euch nicht sicher seid, wie eure Hausfassade beschaffen ist, solltet ihr auf eine Silikonharzfarbe setzen. Sie kostet zwar mehr, erfüllt dafür aber höchste Ansprüche an eine Fassadenfarbe. 

Wie wäre es alternativ zum Neuanstrich mit einer Fassadenbegrünung? Zu diesem Thema haben wir euch hier alle Infos zusammengestellt: Fassade begrünen: Vertikale Gärten für eure Hauswand.

Fassade streichen: Vorteile von Silikonharzfarben

Im Gegensatz zu herkömmlichen Farben für die Hausfassade sind Silikonharz-Fassadenfarben nicht thermoplastisch. Das bedeutet, ihre Farbschicht verändert sich nicht bei Wärme und Kälte. Sie ist auch nicht wasserquellbar. Diese Eigenschaften bewirken, dass auf ihrer Oberfläche Schmutzpartikel nicht anhaften. Regenwasser perlt sofort ab und nimmt den Schmutz mit sich fort. Man spricht in diesem Zusammenhang vom Lotos-Effekt oder Selbstreinigungs-Effekt. Aufgrund dieser Eigenschaften wird zusätzlich die Entwicklung von Algen stark erschwert oder gar verhindert.

Lest passend dazu: Wie bekomme ich Grünbeläge vor dem Fassade streichen von der Hauswand?

Generell bilden Silikonharz-Fassadenfarben so gut wie kein Hindernis bei der Wasserdampf-Durchlässigkeit, sie lassen die ungehinderte "Atmung" der Fassade zu. Aus diesem Grund übersteht der Anstrich selbst kleine Beschädigungen gut, es erfolgt in der Regel keine Hinterfeuchtung und damit auch kein Abplatzen von Farbschichten.

Hochwertige Marken-Silikonharz-Fassadenfarben enthalten als Bindemittel je zur Hälfte mineralähnliches Silikonharz und Polymer(Kunstharz)-Dispersionen.

Gut zu wissen: Kann ich eine Klinkerfassade streichen?

Vorsicht mit Fassadenfarbe aus dem Baumarkt

Mittlerweile gibt es verschiedene verschnittene Qualitäten, bei denen der Anteil an Silikonharz geringer ist. Sie werden zum Beispiel als "silikonharz-verstärkte" oder "silikon-veredelte" ("Siloxan-veredelte") Fassadenfarben angeboten. Diese sogenannte Veredelung wird als ein besonderer Vorteil dargestellt.

Dabei wird einer Fassadenfarbe, deren Bindemittel hauptsächlich aus herkömmlichen Kunstharzen besteht, nur ein geringer Anteil Silikonharz beigefügt. Dadurch werden die besonderen Eigenschaften der Silikonharz-Fassadenfarbe herabgesetzt. Der Selbstreinigungseffekt, das thermoplastische Verhalten und die Wasserdampf-Durchlässigkeit werden erheblich eingeschränkt. Diese Qualitäten werden oft in Baumärkten angeboten.

Unser Experte rät deshalb: Verwendet in eurem eigenen Interesse nur Marken-Silikonharz-Fassadenfarben, die ihr beispielsweise im Farbenfach- oder Großhandel (Maler-Einkaufsgenossenschaft) kaufen könnt.

Keine Lust auf Malerarbeiten alle zehn bis 20 Jahre? Alternativ könnt ihr eure Fassade verkleiden. Lest hier mehr: Fassadenverkleidung: So könnt ihr eure Hausfassade günstig verkleiden.

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