Luxus-Haus mit Fassadenbeleuchtung

Bauen | Listicle

Fassadenbeleuchtung: Trends & Tipps vom Licht-Profi


Wer ein schönes Haus hat, der will es auch in Szene setzen. Mit einer Fassadenbeleuchtung klappt das. Doch worauf müsst ihr achten, wenn ihr eure Fassade in das beste Licht tauchen wollt? Ein Licht-Profi kennt die Antwort.

  1. Warum die Fassade beleuchten?
  2. 1. Akzente setzen – und es bei der Fassadenbeleuchtung nicht übertreiben
  3. 2. Streifendes Licht verwenden
  4. 3. Das Licht wirken lassen
  5. 4. Die Fassadenbeleuchtung steuerbar machen
  6. 5. LEDs verwenden
  7. 6. Qualität der Lampen
  8. 7. Gute Planung ist alles

Beleuchtete Fassaden an Kirchen, Museen oder anderen öffentlichen Gebäuden sind schon lange üblich. Aber mittlerweile entscheiden sich auch immer mehr Hausbesitzer, ihr Gebäude mit einer Fassadenbeleuchtung in Szene zu setzen. Wenn auch ihr darüber nachdenkt, dann erfahrt ihr hier, was ihr beachten solltet – und von einem Lichtprofi, welche Trends es gerade gibt.

Warum die Fassade beleuchten?

Klar, eine Fassadenbeleuchtung kann sehr schön aussehen. Doch es gibt noch mehr Gründe, die für sie sprechen.

Toller Effekt

Zum einen erzielt ihr mit einer beleuchteten Fassade natürlich einen Wow-Effekt bei Gästen und Nachbarn. Wer ein schönes Haus und einen schönen Garten hat, der will das auch optisch betonen. Und das geht natürlich – wenn es draußen dunkel ist – am besten mit der passenden Beleuchtung.

Schutz vor Einbrechern

Aber eine beleuchtete Fassade hat noch andere Vorteile. Denn da, wo es hell ist, trauen sich Einbrecher meist nicht ans Werk. Dunkle Ecken zu erhellen kann ein sehr wirkungsvoller Einbruchschutz sein. Mehr dazu lest ihr in folgendem Ratgeber:

Beleuchtung für Bewohner und Gäste

Was Einbrecher fern hält, ist Gästen und Bewohnern willkommen. Denn auf einem beleuchteten Grundstück findet man den Weg besser – und ist sicherer vor Stolperfallen und Unfällen.

Wenn ihr eure Fassade beleuchten wollt, dann solltet ihr auf einiges achten. Wir haben mit Jürgen Waldorf, seines Zeichens Vorsitzender des Fachverbands Licht im Zentralverband Elektrotechnik und Elektroindustrie (ZVEI), gesprochen.

1. Akzente setzen – und es bei der Fassadenbeleuchtung nicht übertreiben

"Man sollte nicht nach dem Motto 'viel hilft viel' arbeiten", sagt Waldorf. Zu viel Licht kann das Gegenteil von dem bewirken, was ihr erzielen wollt und das Haus mit Licht überladen. Wenn eure Beleuchtung zu hell ist, könnt ihr außerdem Probleme mit den Nachbarn bekommen. Ausschlaggebend ist hier das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG). Aber auch das Baugesetzbuch und die Baunutzungsverordnung geben Aufschluss darüber, zu welchen Zeiten und mit welcher Helligkeit Beleuchtungsanlagen betrieben werden dürfen.

Die Beleuchtung darf keine schädliche Umwelteinwirkung darstellen, sie darf keine erheblichen Nachteile oder eine erhebliche Belästigung für die Allgemeinheit und die Nachbarschaft hervorrufen, heißt es im BImSchG. Allgemein gültige Grenzwerte gibt es nicht, die Beurteilung erfolgt im Einzelfall.

Neubau mit Fassadenbeleuchtung
Gezielte Beleuchtung an der Fassade setzt die Architektur auch nachts in Szene – und wirkt einladend.

2. Streifendes Licht verwenden

Besonders schöne Effekte könne man mit streifendem Licht erzielen, sagt Waldorf. "So können hervortretende Bauteile sowie die Struktur der Fassade besonders schön angestrahlt werden." Hier gilt es natürlich erstmal zu entscheiden: Welche Teile eures Gebäudes wollt ihr in Szene setzen und beleuchten? Das kommt natürlich ganz auf das Haus an. Es können schöne Fenstersimse sein, Reliefe, besondere Steinteile an der Fassade oder Figuren. Außerdem kann ein Wechselspiel von Up- und Downlights – also Leuchten, die nach oben oder unten strahlen, zu schönen Effekten führen und helfen, die Details am schönsten herauszuarbeiten.

3. Das Licht wirken lassen

Bei einer Fassadenbeleuchtung geht es nicht wie bei anderen Arten der Außenbeleuchtung oder bei Lampen für den Innenbereich darum, dass die Lampe im Vordergrund steht. "Nicht die Leuchte sollte wirken, sondern das Licht an sich", sagt Waldorf. "Mit einer Fassadenbeleuchtung soll ein Haus in Szene gesetzt werden." Eine Designer-Lampe braucht ihr also nicht. Es gilt vielmehr, die Leuchten richtig, gekonnt und ausgewogen zu platzieren.

4. Die Fassadenbeleuchtung steuerbar machen

Der aktuell wohl weit verbreitetste Trend ist eine steuerbare Beleuchtung, sagt Waldorf. "Heute ist es üblich, die Beleuchtung zu steuern. Und zwar nicht nur mit einem Ein- und Ausschalter. Die Fassade muss nicht die ganze Nacht über beleuchtet werden. Da sollte man auch an die Natur denken. Eine Fassadenbeleuchtung ist nur zu gewissen Uhrzeiten sinnvoll." Als Minimum empfiehlt er eine Zeitsteuerung, die aber auch mit Bewegungsmeldern kombiniert werden könne. Das ganze geht mittlerweile mit smarten Leuchten natürlich auch per App. Je steuerbarer, desto flexibler seid ihr auch damit, wann ihr welche Teile der Fassade beleuchten wollt.

5. LEDs verwenden

Waldorf rät dazu, LEDs zu verwenden. "Heute sollte jeder zu LEDs greifen", sagt der Experte. Denn die sind nicht nur viel umweltfreundlicher und langlebiger als herkömmliche Glühbirnen. Sie sind auch schaltfester und nicht so schädlich für herumschwirrende Insekten. Außerdem haben LEDs, die aktuell auf dem Markt sind, nichts mehr mit dem grell-weißen Licht, das sie früher erzeugt haben, gemein.

"LEDs gibt es mittlerweile in verschiedenen Farbtemperaturen. Die Farbtemperatur sollte immer zum Stile des Hauses passen", sagt Waldorf. Deshalb kann man keine allgemeine Empfehlung aussprechen, wie viel Kelvin die Leuchte haben sollte. Eine höhere Farbtemperatur ab 3.300 Kelvin erzeugt weißes Licht, warmweißes Licht liegt zwischen 2.000 bis 3.300 Kelvin. Bei modernen Häusern passt weißes Licht oft besser, bei einem Altbau eher warmweißes.

6. Qualität der Lampen

Lampen sind – gerade im Außenbereich – vielen Umwelteinflüssen und Belastungen ausgesetzt. Wer lange etwas von seiner Fassadenbeleuchtung haben will, der sollte deshalb auf Qualitätslampen setzen. "Edelstahl, Stahlblech oder gutes, langlebiges Aluminium sind natürlich sehr robuste Materialien. Aber es gibt auch hochwertigen Kunststoff, der für einen langen Einsatz im Außenbereich geeignet ist", sagt Waldorf.

Die Leuchten müssen natürlich für den Außenbereich geeignet sein. Das heißt: Sie sollten mindestens die Schutzart IP44 haben. Wer sich unsicher ist, welche Leuchte den Daueraußeneinsatz auch nach Jahren noch gut übersteht und wie tief er dafür in den Geldbeutel greifen muss, dem könne eine Beratung durch den Lichtprofi helfen, sagt Waldorf.

7. Gute Planung ist alles

Einfach loszulegen mit der Fassadenbeleuchtung sei keine gute Idee, sagt Waldorf. "Entweder, man probiert erst mal aus, wo etwas am besten hinpasst und wie es am besten eingebaut werden kann. Oder man lässt sich direkt von einem kompetenten Fachbetrieb beraten. Die Experten wissen, wie etwas richtig platziert werden muss, was zu viel an Licht ist und wo Akzente gesetzt werden sollten."

Das ganze wird natürlich einfacher, wenn ihr die Beleuchtung nicht erst plant, wenn das Haus schon fertig gebaut ist. Man sollte sich damit frühzeitig vor Bau- oder Renovierungsbeginn auseinandersetzen, sagt Waldorf. "Häufig wird das Licht in der Planungsphase vergessen – sowohl im Innen- wie auch im Außenbereich. Aber es ist viel einfacher, beim Bau oder in der Renovierungsphase direkt die Beleuchtung mit zu planen."

Passend zum Thema: "Fassadenverkleidung: Welche Fassade ist die beste?".

Das wird dich auch interessieren