Warm, charaktervoll, strapazierfähig, pflegeleicht: Welcher Bodenbelag passt zu welchem Zimmer? In unserer großen Fußboden-Übersicht zeigen wir, welche Bodenbeläge es gibt und stellen die beliebtesten Bodenbeläge-Arten vor – mit Eigenschaften und Kosten.
Ein Bodenbelag soll gut aussehen, pflegeleicht sein, dazu noch strapazierfähig und bitte gern auch fußwarm. Der Fußboden gilt als Basis eines Raumes. Deshalb solltet ihr die Wahl gut überlegt treffen. Der Einsatzort gibt quasi den Belag vor: In Wohn- und Schlafräumen mögen wir es behaglich. Diele, Küche und Kinderzimmer verlangen dagegen eine robuste Grundlage.
In unserer großen Übersicht zeigen wir, welche Bodenbeläge-Arten sich für welchen Raum und Zweck eignen und was sie kosten. Erfahrt hier alles, was ihr über die wichtigsten Bodenarten für die Wohnung wissen müsst.
Welche Bodenbeläge gibt es?
Es gibt inzwischen eine Vielzahl an Bodenbeläge-Arten. Die beliebtesten Bodenarten für die Wohnung sind:
Parkett
Linoleum
Kork
Naturstein
Fliesen
Teppich
Laminat
Vinyl beziehungsweise Designboden
In dieser großen Übersicht stellen wir euch die verschiedenen Fußböden, ihre Eigenschaften und Preise im Detail vor.
Bodenbeläge-Arten im Vergleich: Welcher Boden ist der beste?
Unsere Tabelle zeigt euch übersichtlich die verschiedenen Eigenschaften aller acht Bodenarten für die Wohnung im Vergleich. Welcher Fußbodenbelag für euch der richtige ist, hängt davon ab, in welchem Raum er verlegt werden soll und welche Eigenschaften euch persönlich am wichtigsten sind.
Bodenbeläge im Vergleich
Bodenbelag
Preis pro qm
Variation
Reinigung
Fußfreundlichkeit
Nutzungsdauer
Kratzfestigkeit
Gemütlichkeit
Aufbauhöhe/Dicke
Parkett
Ab 20 Euro
Sehr gut
Gut
Sehr gut
circa 30 Jahre
Gut
Mittel
10-25 mm
Linoleum
Ab 20 Euro
Mittel
Gut
Mittel
15-30 Jahre
Sehr gut
Mittel
2-4 mm
Kork
Ab 20 Euro
Mittel
Gut
Sehr gut
circa 15 Jahre
Gut
Gut
5-6 mm
Steinboden
Ab 30 Euro
Gut
Gut
Mittel
circa 50 Jahre
Sehr gut
Wenig
20-35 mm
Fliesenboden
Ab 5 Euro
Sehr gut
Sehr gut
Mittel
20-30 Jahre
Sehr gut
Wenig
9-10 mm
Teppich
Ab 10 Euro
Sehr gut
Gut
Sehr gut
circa 10 Jahre
Mittel
Sehr gut
8-10 mm
Laminat
Ab 10 Euro
Sehr gut
Sehr gut
Gut
10-15 Jahre
Gut
Mittel
5-14 mm
Designboden
Ab 15 Euro
Sehr gut
Sehr gut
Gut
10-15 Jahre
Sehr gut
Mittel
4-5 mm
1. Parkettboden als Fußboden
Parkett ist ein warmer, robuster und pflegeleichter Bodenbelag mit langer Lebensdauer. Die hohen Anschaffungskosten rechnen sich über die Jahrzehnte. Ist die Oberfläche stumpf geworden, wird sie einfach abgeschliffen. Wie häufig der Boden so renoviert werden kann, richtet sich nach der Stärke der Echtholz-Laufschicht. Schließlich geht gut ein halber Millimeter beim Abschleifen verloren.
Massivparkett wartet mit bis zu 22 Millimeter Dicke auf. Daran können sich also noch nachfolgende Generationen erfreuen. Mehrschichtparkett bietet eine Nutzschicht von 2,5 bis 6 Millimetern. Im Gegensatz zur massiven Variante, die vom Fachmann verlegt werden sollte, kann der geschickte Heimwerker dieses selbst aufbringen.
Preis von Parkett als Bodenbelag: einfaches Klick-Parkett (auch Schiffsbodenparkett) gibt es ab etwa 20 Euro pro Quadratmeter. Für höherwertige Parkettdielen müsst ihr mit Preisen ab etwa 40 Euro und bei massivem Parkett ab 60 Euro pro Quadratmeter rechnen. Je nach Holzart kann es aber bis zu 300 Euro pro Quadratmeter kosten.
Parkett ist ideal für: Wohnzimmer, Flur, Küche, Kinderzimmer, Schlafzimmer
Reine, natürliche Materialien in schnörkelloser Optik machen einen altbekannten, wohngesunden Bodenbelag aus: Längst ist Linoleum ein paar Schritte aus dem öffentlichen Raum herausgetreten, entwickelt sich in frischen Farben sogar zum Trendsetter und erobert die Wohnräume.
Das Bodenkleid mit langer Lebensdauer ist fußwarm und reinigungsfreundlich zugleich. Praktischer Vorteil im Home Office: Das antistatische Material stört nicht die empfindliche Büroelektronik. Zudem gilt der Naturstoff als nahezu unverwüstlich. Also ideal für rollende Bürostühle wie für Bobbycar-Rennen.
Für Linoleum wird ein Zement aus Leinöl, Harzen, Farbstoffen, Kork- und Holzmehl auf ein Jutegewebe gewalzt und in langen Bahnen getrocknet. Das Verlegen überlasst ihr besser dem Fachmann. Analog zum Fertigparkett gibt es auch Linoleumpaneele, die ganz unkompliziert auf vorhandenem Belag aufgelegt werden.
Preis von Linoleum als Bodenbelag: ab 20 Euro pro Quadratmeter für Bahnenware, Klicklinoleum kostet 40 bis 90 Euro pro Quadratmeter.
Linoleum als Bodenbelag ist ideal für: Wohnzimmer, Flur, Küche, Kinderzimmer, Schlafzimmer, Keller, Hauswirtschaftsraum
Der Ökotrend holt Kork aus seinem Dornröschenschlaf. Schließlich muss für seine Herstellung kein Baum fallen, die Korkeiche nur alle neun Jahre ihre Rinde lassen. Vor allem aber ist Kork ein Wohlfühlboden. Das liegt zum einen daran, dass er durch seine einzigartige Zellstruktur sehr elastisch ist und so einen hohen Geh- und Stehkomfort bietet. Das schont Rücken und Gelenke.
Zum anderen ist Kork als Bodenbelag warm und leise: Kork nimmt die Raumtemperatur an und dämmt sowohl den Schall im Raum als auch den Trittschall. Der Naturstoff wirkt antistatisch und gilt als pflegefreundlich. Ihr müsst ihn nur staubsaugen und regelmäßig nebelfeucht wischen.
Kork wird geölt, gewachst oder versiegelt angeboten. Je stärker die Materialdichte, desto strapazierfähiger der Belag. Wie seinen Kollegen aus Holz gibt es auch Korkparkett als Massivversion und als furnierte Ausführung.
Preis von Kork als Bodenbelag: ab 20 Euro pro Quadratmeter bis etwa 70 Euro pro Quadratmeter
Kork als Bodenbelag ist ideal für: Wohnzimmer, Flur, Kinderzimmer, Schlafzimmer
Lange Zeit war Naturstein eher Vertreter von Prunk, Protz und Politur. Dagegen stehen heute die matten, hellen Oberflächen der angesagten Sedimentgesteine Travertin, Kalk- und Sandstein für ursprüngliche Eleganz. Die hellen Naturstein-Legenden zählen aber zu den eher empfindlichen Materialien im Gegensatz zu ihren harten Artgenossen.
Naturstein-Bodenbeläge sind nicht besonders säureresistent und sollten imprägniert werden, vor allem in anspruchsvollen Bereichen wie Küche und Bad. Möglicherweise habt ihr sonst jahrelang ein Andenken, wenn euch ein Glas Rotwein umkippt.
Grundsätzlich gilt Naturstein als besonders pflegeleicht. Die Kosten für Reinigung und Wartung sind gering. Das rechnet sich über die hohe Lebensdauer und macht die höhere Investition gegenüber vergleichbaren künstlichen Baustoffen wieder wett. Statt unansehnlich zu werden, erhält Naturstein im Laufe der Jahre eine natürliche Patina.
Und wenn der Naturstein doch einmal wieder wie neu aussehen soll, ist das selbst nach Jahrhunderten kein Problem: Durch das Abschleifen kann man Natursteinplatten wieder in den Originalzustand versetzen. Kaum ein Bodenbelag ist so verschleißfest. Praktisch ist zudem: Die hohe Wärmeleitfähigkeit macht Natursteine zum perfekten Baustoff bei Fußbodenheizungen.
Sie ist hart im Nehmen – die Fliese. Verschleißfest, nicht brennbar, dazu quasi resistent gegen jegliche Art von Dreck und Flecken wie Chemikalien oder Fett. Deshalb gilt Keramik als idealer Bodenbelag für Räume, dies stark belastet werden.
Die Belastbarkeit glasierter Bodenfliesen ist in Gruppen gegliedert: Gruppe I und II sind für leichte bis mittlere Beanspruchung gedacht (Bad und Schlafraum, die barfuß oder nur mit weich besohltem Schuhwerk betreten werden), aber auf dem Markt kaum noch vertreten. Zum Standard zählen heute Fliesen der Gruppe III, die höhere Belastungen durch intensives Begehen aushalten (Flur), und der Klasse IV für hohe Beanspruchung (Küche, Terrasse). Bei der Auswahl von Fliesen als Bodenbelag solltet ihr auf die Rutschfestigkeit achten.
Beim Kauf ist eine Beratung unerlässlich, damit nicht versehentlich Wandfliesen auf den Boden gelangen. Denn die sind meist leichter und poröser als Bodenfliesen. Immer mehr Hersteller bringen heute Feinsteinzeug heraus, das für Wand und Boden gleichermaßen geeignet ist.
Preis für Fliesen als Bodenbelag: je nach Variante bewegt sich der Preis zwischen etwa 20 bis 100 Euro pro Quadratmeter
Kuscheliger, sprich hochfloriger Teppichboden schneidet in Sachen Wärme- und Geräuschdämmung am besten ab. Um bis zu 90 Prozent kann Auslegware den Schalldruck mindern. Je dichter und länger der Flor, desto kuscheliger und energiesparender. In mit Teppich ausgelegten Zimmern liegt die gefühlte Temperatur um gut zwei Grad höher als in Räumen mit glattem Boden.
Weil sie für ein ideales Raumklima sorgt und besonders pflegeleicht ist, erlebt gerade Schurwolle einen Aufschwung. Das Gros der angebotenen Teppichböden besteht aber aus synthetischen Fasern wie Polyamid oder Polypropylen. Beide sind reinigungsfreundlich und lichtecht. Polypropylen ist zudem schmutzunempfindlich, dafür weniger weich.
Preis für Teppichboden: ab 25 Euro pro Quadratmeter
Teppichboden ist ideal für: Wohnzimmer, Kinderzimmer, Schlafzimmer, Flure im Obergeschoss
Der Champion in der Familie der Bodenbeläge ist an Beliebtheit kaum zu überbieten: Laminat. Deutlich preisgünstiger als sein hölzerner Bruder Parkett erobert der Belag seit Ende der 1980er-Jahre Häuser, Wohnungen und auch den Objektbau.
Die rasante Entwicklung der Fertigungstechnologie macht Laminat zu einer bildschönen Kopie. Übrigens nicht nur vom Holzboden. Auch Beton, Stein, Terrakotta und Metall kann es täuschend echt vorgaukeln – je nachdem, was das imprägnierte Dekorpapier abbildet. Denn das ist für die Optik des Bodens verantwortlich. Darüber liegt eine Oberfläche aus Kunstharz. Sie macht den Belag strapazierfähig und pflegeleicht.
Gut für Allergiker: Staub und Schmutz können weder eindringen noch fest auf der geschlossenen Oberfläche haften. Als Untergrund dienen mehrere Schichten aus Holzwerkstoffen wie HDF-Platten. Die Trittschalldämmung ist zumeist integriert.
Laminat ist mittlerweile ein Hightech-Produkt. Es gibt Laminat mit antibakteriellen Oberflächen, die Bakterien und Keimen keine Chance lassen, feuchtigkeitsresistente Laminatböden fürs Bad und solche mit Beschichtungen, die Schadstoffe aus der Raumluft neutralisieren und unangenehme Gerüche reduzieren.
Laminat als Bodenbelag gilt als idealer Partner für Fußbodenheizungen. Mit bis zu sieben Millimetern Materialstärke trägt Laminat selbst auf vorhandenem Belag kaum auf. Es wird schwimmend verlegt, per Nut und Feder verleimt oder einfach ineinander gesteckt. Das macht das Verlegen einfach.
Preis für Laminat als Bodenbelag: preiswerte Varianten können bereits rund 10 Euro pro Quadratmeter kosten, mittlere Qualität gibt es ab rund 20 Euro pro Quadratmeter. Laminat für Feuchträume (zwischen 20 und 40 Euro pro Quadratmeter) sowie Premium-Laminat (bis zu 60 Euro pro Quadratmeter) sind etwas kostenintensiver
Vinyl- und Designböden werden oft über einen Kamm geschoren, haben auch viel gemein, aber dennoch einen großen Unterschied. Zunächst die Gemeinsamkeit: Beide sind aus Kunststoff. Der Unterschied ist die Art des Kunststoffs. Vinyl ist aus PVC und enthält in der Regel Weichmacher.
Bei Vinyl als Bodenbelag gibt es deutliche Qualitätsunterschiede. Ihr solltet beim Kauf von Vinylböden daher unbedingt darauf achten, dass "gesundheitlich unbedenkliche Weichmacher" verwendet wurden. Beim Designboden, dem jüngsten Spross der Belagsfamilie, müsst ihr euch diesbezüglich keine Sorgen machen. Bei Designböden wird PU oder PET verarbeitet, das gleiche Material, aus dem auch Trinkflaschen gefertigt sind.
Für echte Nassräume wie Bad oder Waschküche ist Designboden nur eingeschränkt geeignet. So sind holzträgerbasierte Dielen für Nassräume eher nicht zu empfehlen. Dagegen könnt ihr die Böden in der "massiven" Kunststoff-Variante, also ohne Holzträger, aber auch in Nassräumen verwenden.
Preis für Vinyl beziehungsweise Designboden: ab 15 Euro pro Quadratmeter
Vinyl oder Designboden ist ideal für: Wohnzimmer, Flur, Küche, Kinderzimmer, Schlafzimmer, Keller, Hauswirtschaftsraum, teilweise auch für Bad und Waschküche
Das Wohnzimmer ist mit der wichtigste Raum im Haus. Hier wollt ihr entspannen, vielleicht lesen, Musik hören oder fernsehen. Da muss auch der Fußboden einen hohen Wohlfühlfaktor haben und zusammen mit den Möbeln ein stimmiges Gesamtbild ergeben.
Der Bodenbelag im Schlafzimmer sollte natürlich schick sein, und sich vor allem gut anfühlen – schließlich seid ihr hier barfuß unterwegs. Lest hier, welcher Bodenbelag ins Schlafzimmer passt, welche Vorteile und Nachteile die jeweiligen Böden haben und was sie kosten.
Welcher Bodenbelag im Kinderzimmer?
Basteln, spielen, toben, abhängen – im Kinderzimmer muss der Bodenbelag einfach alles mitmachen. Während sich die Kinder wohlfühlen wollen und eine coole Optik schätzen, zählen für die Eltern eher praktische Aspekte.
Welche Fußböden meistern die Herausforderungen im Kinder- und Jugendzimmer am besten? Das haben wir in unserem Artikel "Bodenbelag im Kinderzimmer" behandelt.
Ein Küchenboden darf wirklich nicht zimperlich sein. In der Küche tropft Wasser auf den Boden, Kochwerkzeug fällt herunter, beim Braten spritzt Fett und beim Rühren die Tomatensoße. Dazu schieben wir uns noch die Stühle zurecht. Was hier vor allem zählt, ist Kratzfestigkeit und dass man die vielen Flecken gut wieder vom Fußboden wegbekommt.
An Fußböden im Keller werden besondere Anforderungen gestellt. Einen Überblick, welcher Belag sich für den Kellerboden wirklich eignet – und welcher eher nicht – bekommt ihr hier: Bodenbelag im Keller: Welche Fußböden sind am besten?
Welcher Bodenbelag für Balkon, Terrasse und Keller?