Wohnkeller mit schönem Bodenbelag und Schreibtisch unter dem Treppenaufgang.

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Bodenbelag im Keller: Welche Fußböden sich am besten eignen

Wer sich den Keller als Wohnraum oder Hobbyraum einrichtet, der muss auch über den richtigen Bodenbelag für den Keller nachdenken. Denn im Untergeschoss solltet ihr nicht jedes x-beliebige Material verlegen. Welcher Bodenbelag sich für den Keller eignet und welcher eher nicht, welche Vorteile und Nachteile sie haben und was sie kosten, das erfahrt ihr hier.

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Bodenbelag für den Keller: Achtung, Feuchtigkeit!

Ihr wollt den Keller als Wohnraum einrichten? Dann müsst ihr vor allem auf Feuchtigkeit achten. Gerade ältere Häuser haben oft das Problem, dass die Feuchtigkeit von unten durch den Kellerboden dringt.

Bei Neubauten verhindert die aufsteigende Feuchtigkeit eine fachgerecht verbaute Bodenplatte plus die passende Perimeterdämmung. Bei älteren Häusern ist der Kellerboden meist nicht so gut abgedichtet. Hier gibt es drei Möglichkeiten, für einen trockenen Kellerboden zu sorgen:

  • Kellerboden mit Estrich abdichten: Ist der ursprüngliche Kellerboden noch einigermaßen intakt, dann reicht in der Regel zum Abdichten eine wasserdichte Trennschicht und eine zusätzliche Estrichschicht.
  • Kellerboden mit Sperrschicht abdichten: Ist der Estrich des Kellerbodens arg beschädigt oder besteht der Kellerboden aus einer Ziegelschicht, muss der Boden versiegelt werden, um die Feuchtigkeit auszusperren (zum Beispiel mit Kunstharz). Auf diese Sperrschicht kommt dann Haftgrund, darauf dann die neue, abschließende Deckschicht.
  • Neuen Kellerboden aufbauen: Manche Kellerböden sind nur aus Lehm gestampft. Hier müsst ihr mit Beton, einer Sperrschicht oder Dampfsperre und am besten einer Dämmung den Kellerboden ganz neu aufbauen.

Auch richtiges Lüften im Keller hilft gegen Feuchtigkeit. Was ihr dabei beachten solltet, lest ihr in diesem Artikel: Optimale Luftfeuchtigkeit im Keller: So lüftet ihr ihn richtig

Ihr habt das Problem mit der Feuchtigkeit im Keller einigermaßen im Griff? Dann kommt es für den richtigen Bodenbelag im Keller vor allem auf die Nutzung an.

Beton als Bodenbelag für den Keller

Ihr nutzt den Kellerraum hauptsächlich als Abstellkammer oder Wäscheraum? Dann braucht es hier unter Umständen gar keinen speziellen Bodenbelag. Ist der Betonboden intakt und wasserundurchlässig, dann reicht zur Verschönerung meist schon ein Acryl- oder Epoxidharzlack, wie er zum Beispiel auch bei der Sanierung von Garagenböden verwendet wird.

  • Kosten von Betonboden: zwischen 10 und 30 Euro pro Quadratmeter (inklusive Reinigung und Grundierung).
  • Vorteile: Der Lack ist günstig und lässt sich schnell und einfach auftragen.
  • Nachteile: Die Garagenoptik ist nicht besonders wohnlich.
  • Als Bodenbelag für den Keller geeignet? Ja, wenn die optischen Ansprüche nicht allzu hoch sind.

Laminat als Bodenbelag für den Keller

Laminat gilt als günstiger und recht einfach zu verlegender Bodenbelag. Warum also nicht auch für den Keller? Das funktioniert, solange die Luftfeuchtigkeit dauerhaft unter 60 Prozent bleibt. Liegt sie allerdings oft darüber, dann ist das für das Laminat ganz schlecht, weil der Belag dann an den Fugen aufquellen kann. Steht also eine Waschmaschine oder ein Wäschetrockner mit im Raum, dann lasst vom Laminat als Bodenbelag im Keller lieber die Finger. Wenn ihr euch aber für Laminat entscheidet, dann solltet ihr sicherheitshalber darunter eine Folie als Dampfsperre legen.

  • Kosten von Laminat: Laminat ist schon für unter 5 Euro pro Quadratmeter zu haben. Wenn ihr länger Freude an dem Bodenbelag haben wollt, dann investiert aber lieber ein paar Euro mehr.
  • Vorteile: Es gibt sehr schicke Dekors und Laminat ist recht einfach zu verlegen.
  • Nachteile: Laminat ist sehr trittlaut. Es gibt natürlich Laminat mit einer Dämmschicht gegen den Schall. Das ist dann aber auch entsprechend teurer.
  • Als Bodenbelag für den Keller geeignet? Nur bedingt. Ein wenig zu viel Feuchtigkeit und das Laminat ist in den meisten Fällen hin. Und auch Temperaturschwankungen bekommen Laminat gar nicht gut.

PVC als Bodenbelag für den Keller

Günstig gekauft, einfach verlegt – und wasserabweisend ist er auch. PVC scheint auf den ersten Blick als der ideale Bodenbelag für den Keller. Grundsätzlich ist das robuste Material auch dafür geeignet – wenn das Wasser nur von oben und nicht von unten kommt. Denn wird der Bodenbelag von unten feucht, dann staut sich die Nässe und ermöglicht so die Schimmelbildung. Auch hier gilt also: Dampfsperre mit verlegen – oder den PVC-Boden vollflächig verkleben.

  • Kosten von PVC-Boden: Ähnlich wie Laminat gibt es auch PVC schon für unter 10 Euro pro Quadratmeter. Aber auch hier gilt: Ein paar Euro mehr, und das PVC ist deutlich dicker und damit auch unempfindlicher.
  • Vorteile: Supereinfach zu verlegen. Und der Boden hält einiges aus.
  • Nachteile: Macht optisch jetzt nicht so den allerschönsten Eindruck.
  • Als Bodenbelag für den Keller geeignet? Ja, aber die Dampfsperre nicht vergessen.

Fliesen als Bodenbelag für den Keller

Fliesen sind der Klassiker, wenn es um den Kellerboden geht. Es gibt sie in allen erdenklichen Formen und Farben und Preisklassen. Wenn ihr den Keller häufiger nutzt, dann achtet auch die Rutschfestigkeit und Abriebklasse. Ein wenig robuster sollten die Fliesen nämlich schon sein. Wichtig sind auch der richtige Mörtel und Fliesenkleber sowie die Fliesengröße.

Sind die Fliesen zu groß, brechen sie bei größerer Belastung (zum Beispiel durch eine schleudernde Waschmaschine) leichter durch. Sind die Fliesen dagegen zu klein, wird's schwerer mit dem Putzen.

  • Kosten für Fliesenboden: Für eine vernünftige Fliese solltet ihr mit rund 10 Euro pro Quadratmeter rechnen.
  • Vorteile: Nahezu unempfindlich und in allen denkbaren Dekors zu haben.
  • Nachteile: Nicht so einfach zu verlegen. Im Zweifelsfall sollte das lieber ein Fliesenleger machen.
  • Als Bodenbelag für den Keller geeignet? Ja, wenn ihr auf Qualität setzt und auf Belastbarkeit und Rutschhemmung achtet.

Vinyl als Bodenbelag für den Keller

Im Unterschied zum PVC, der als Kunststoffboden von der Rolle kommt, wird Vinyl als Platte oder Diele vertrieben. Im Kern steckt eine dünne Hartfaserplatte (HDF), darüber kommt Vinyl sowie eine Dekorschicht plus Versiegelung. Dabei gibt es drei Arten von Vinyl:

  • Das "normale" Vinyl auf HDF-Träger wird schwimmend verlegt.
  • Massiv-Vinyl oder auch Voll-Vinyl gibt es als Klick-Vinyl zum schwimmenden Verlegen, zum Verkleben oder auch selbstklebend.
  • Hartvinyl beziehungsweise Rigid Vinyl hat eine Trägerplatte aus SPC und eine Deckschicht aus Vinyl. SPC steht für 'Solid Polymer Core'. Meist ist damit ein Gemisch gemeint, das sich aus Kalk- oder Steinmehl und Kunststoff zusammensetzt. Dieses Material macht die Trägerplatte extrem robust, formstabil und feuchtigkeitsunempfindlich. Hartvinyl eignet sich besonders für Renovierungen, denn kleinere Unebenheiten (und die gibt es beim Kellerboden häufig) drücken sich durch das Material nicht durch.

Von der Art des Vinyl-Bodens hängen natürlich auch die Kosten für diesen Bodenbelag ab.

  • Kosten von Vinylboden: Loses Vinyl ab 5 Euro, Klickvinyl ab 10 Euro und Hartvinyl ab rund 13 Euro pro Quadratmeter.
  • Vorteile: Einfach zu verlegen, unempfindlich, kostengünstig, große Auswahl an Dekors.
  • Nachteile: Schwere Gegenstände können Druckstellen hinterlassen. Und ein verklebter Vinylboden lässt sich nur schwer wieder entfernen.
  • Als Bodenbelag für den Keller geeignet? Ja. Allerdings ist auch hier aufsteigende Nässe die größte Gefahr, deshalb empfiehlt sich eine vollflächige Verklebung.

Lest hier, wie ihr Kratzer im Vinylboden einfach unsichtbar machen könnt.

Teppichboden als Bodenbelag für den Keller

Ein Kellerboden ist in der Regel ziemlich fußkalt. Ein kuscheliger Teppichboden als Belag scheint da eine gute Idee. Davon raten wir euch aber ab, denn Teppichboden ist extrem empfindlich bei Feuchtigkeit. Da hilft auch keine Dampfsperre. Wenn es denn unbedingt ein textiler Belag auf dem Kellerboden sein muss, dann legt doch lieber ein paar Läufer aus. Die sind auch einfacher zu reinigen.

  • Kosten von Teppichboden: Teppichboden gibt es in den unterschiedlichsten Qualitäten, 10 Euro pro Quadratmeter solltet ihr schon investieren.
  • Vorteile: Teppichboden gibt ein wohnliches Gefühl und lässt sich gut verlegen.
  • Nachteile: Das Material reagiert einfach zu empfindlich auf Feuchtigkeit, Schimmelbildung droht.
  • Als Bodenbelag für den Keller geeignet? Nein. Teppichboden ist als Bodenbelag für den Keller nicht geeignet.

Ausgebauter Keller mit Waschmaschine und Schlafraum
Die richtige Wahl des Bodenbelags im Keller richtet sich vor allem danach, wie gut sich die Feuchtigkeit im Untergeschoss in den Griff bekommen lässt.

Linoleum als Bodenbelag für den Keller

Auch bei Linoleum ist die wichtigste Bedingung für die Verlegung im Keller dauerhafte Trockenheit. Denn Linoleum besteht aus einem Gemisch aus Leinöl und Korkmehl, das auf ein Jutegewebe aufgebracht wird. Bei Feuchtigkeit verzieht sich das Jutegewebe sehr schnell und wirft dann Falten.

  • Kosten: Als Naturprodukt ist Linoleum nicht billig. Von der Rolle müsst ihr mit 15 bis 20 Euro pro Quadratmeter rechnen.
  • Vorteile: Linoleum wird als Meterware verkauft, das heißt ihr habt nicht viel Verschnitt.
  • Nachteile: Bei zu viel Nässe fängt Linoleum schlimmstenfalls an zu verrotten.
  • Als Bodenbelag für den Keller geeignet? Nur bedingt. Linoleum empfiehlt sich nur bei absolut trockenen Wohnkellern.

Übersicht: Welcher Bodenbelag sich für den Keller am besten eignet

Hier eine Kurzübersicht der für den Kellerboden als Belag geeigneten und weniger geeigneten Beläge. Aber Achtung: Auch bei geeigneten Bodenbelägen müsst ihr immer auf die Feuchtigkeit achten. Egal, ob diese vom Kellerboden aufsteigt oder es sich um die Luftfeuchtigkeit im Raum handelt, zu viel Nässe ist auf die Dauer schlecht für jeden Bodenbelag.

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Fliesen Linoleum
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Bodenbelag für den Keller: Welche Fußböden sich am besten eignen

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