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Optimale Luftfeuchtigkeit im Keller: So lüftet ihr ihn richtig

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Antonia Eigel


Euer Keller ist feucht, an den Wänden bildet sich Schimmel? Dann solltet ihr versuchen, die Luftfeuchtigkeit im Keller zu senken. Wir nennen euch Ursachen für feuchte Keller und geben Tipps, worauf ihr im Sommer und Winter beim Keller lüften achten solltet.

  1. Schimmel im Keller: Wie hoch darf die Luftfeuchtigkeit im Keller sein?
  2. Luftfeuchtigkeit im Keller: Häufige Fehler beim Keller lüften
  3. Keller lüften im Sommer: So geht's richtig
  4. Keller lüften im Winter: Darauf müsst ihr achten
  5. Keller lüften ohne Fenster: So funktioniert's
  6. 3 Luftentfeuchter für den Keller

Feuchte Kellerräume sind anfälliger für Schimmel und Salzausblühungen. Ist die Luftfeuchtigkeit im Keller zu hoch, greift sie im schlimmsten Fall die Bausubstanz an. Deshalb immer den Keller lüften! Oder etwa nicht? Je nach Jahreszeit und Außentemperatur solltet ihr einige Dinge beachten, bevor ihr den Zustand in euren Kellerräumen mit falschem Lüften verschlimmert.

Wir nennen euch außerdem die häufigsten Ursachen und Folgen von zu viel Feuchtigkeit und Schimmel im Keller und geben euch Tipps zum richtigen Lüften im Sommer und Winter. Euer Keller hat keine Fenster? Einen Tipp zum Lüften in fensterlosen Räumen haben wir ebenfalls.

Schimmel im Keller: Wie hoch darf die Luftfeuchtigkeit im Keller sein?

Habt ihr in eurem Keller Schimmel entdeckt, ist das in der Regel ein eindeutiges Indiz dafür, dass es in eurem Keller zu feucht ist. Ursache für die zu hohe Luftfeuchtigkeit sind meist schlecht isolierte Kellerräume und undichte Kellerwände in alten Häusern. Die Luftfeuchtigkeit in jeglichen Wohnräumen inklusive Keller sollte dauerhaft nicht über 60 bis 65 Prozent liegen.

Sind die Kellerwände einmal durchfeuchtet, kann das schnell die Bausubstanz angreifen und zum Schimmelpilzbefall führen. In diesem Fall solltet ihr den Keller unbedingt trockenlegen und nachträglich den Keller von außen dämmen, um Feuchtigkeit auszusperren.

Um den Keller trocken zu bekommen, denken viele zunächst an ordentliches Auslüften. Dabei kann falsches Lüften im Sommer und Winter eine weitere Ursache für eine ansteigende Luftfeuchtigkeit und folglich feuchte Kellerwände, Schimmel oder Salzausblühungen sein.

Wann eure Kellerwand zu feucht ist und wie ihr die Wandfeuchte messen könnt, erfahrt ihr in unserem Artikel "Feuchte Wände: So bekommt ihr eure Wand wieder trocken".

Unser Tipp: Ihr wollt den Feuchtigkeitsschaden im Keller von einem Profi beurteilen lassen? Über unsere Modernisierungsberatung vor Ort vermitteln wir euch einen Bausachverständigen aus eurer Region, der euch über notwendige Maßnahmen informieren kann.

Schematische Zeichnung der Feuchtigkeitsgefahr bei undichten Kellerwänden
So kann eine undichte Kellerwand durchfeuchten: durch Regen- und Spritzwasser, Feuchtigkeit im Erdreich, die Kondensation der Luftfeuchtigkeit sowie aufsteigende Feuchtigkeit.

Luftfeuchtigkeit im Keller: Häufige Fehler beim Keller lüften

Draußen ist es brütend heiß, im Keller hingegen ist es angenehm kühl. An heißen Sommertagen würde man sich dann am liebsten den ganzen Tag in den Kellerräumen verschanzen und vor der Hitze fliehen. Eine wunderbare Vorstellung, wäre da nicht oftmals der modrige Geruch der feuchten Kellerwände, der einem in die Nase steigt. Kurz das Fenster auf, damit der Geruch verfliegt. Doch wer so handelt, holt sich noch mehr Feuchtigkeit in den Keller.

Öffnet ihr an heißen Sommertagen tagsüber das Kellerfenster, strömt warme feuchte Luft von draußen in den kühlen Kellerraum. Die kalte Kellerluft hingegen kann Feuchtigkeit nur schwer bis gar nicht aufnehmen. Sind Türen oder Fenster im Keller tagsüber geöffnet, setzt sich die eindringende Feuchtigkeit aus der warmen Luft dann in Form von Kondenswasser an den kalten Kellerwänden ab. Die Wand wird noch feuchter, der muffige Geruch wird verstärkt und im schlimmsten Fall befeuert ihr so die Schimmelproduktion.

Keller im Winter zu viel heizen und zu wenig lüften

Der Keller wird häufig als Waschküche, Arbeitszimmer, Hobbykeller oder auch als Fitnessraum genutzt. Da möchte man es im Winter im Kellerraum natürlich schön warm haben und dreht deshalb die Heizung auf. Die Luft im Raum wird warm und trocken. Bloß nicht das Fenster aufmachen, damit keine Kälte und Feuchtigkeit reinkommt? Falsch gedacht!

Wer die klirrende Kälte von draußen dauerhaft aussperrt und zwischendurch nicht richtig lüftet, der hat auch bald einen feuchten Keller. Warme Heizungsluft nimmt zwar Feuchtigkeit auf, irgendwann ist diese jedoch gesättigt. Die restliche Feuchtigkeit setzt sich an den Wänden ab, wieder kann sich Schimmel bilden oder es kommt zu sogenannten Salzausblühungen.

Keller lüften im Sommer: So geht's richtig

Den kühlen Keller solltet ihr an heißen Sommertagen möglichst gar nicht lüften, damit keine warme feuchte Luft in den Raum eindringen kann. Achtet deshalb darauf, dass sämtliche Kellerfenster und Türen geschlossen bleiben.

Wenn ihr trotzdem im Sommer den Keller lüften wollt, rät das Hessische Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz dazu, am besten nur nachts zu lüften. Dann ist die Außenluft abgekühlt und enthält weniger Feuchtigkeit, die sich im kühleren Kellerraum an den Wänden niederschlagen kann. Wenn möglich, solltet ihr sogar nur dann lüften, wenn die Außentemperatur fünf Grad Celsius unter der Raumtemperatur im Keller liegt.

Keller lüften im Winter: Darauf müsst ihr achten

Da es im Winter draußen kälter ist als im Keller, könnt ihr zu jeder Tageszeit während der Heizperiode stoßlüften. Öffnet dazu zehn bis maximal fünfzehn Minuten das Fenster. So dringt kalte Außenluft ein, wärmt sich auf und nimmt anschließend die Feuchtigkeit im Kellerraum auf. Ihr solltet jedoch nicht länger als die empfohlenen fünfzehn Minuten lüften, da sonst der Kellerraum zu stark auskühlt.

Diesen Prozess könnt ihr täglich wiederholen, wenn ihr euren feuchten Kellerraum trockenlüften möchtet. Lüftet jedoch nur an kalten und trockenen Wintertagen. Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt bei einem Wert zwischen 40 und 60 Prozent, wenn ihr den Keller als Wohnraum oder Hobbykeller benutzt. Wie feucht eure Luft ist, könnt ihr mit einem sogenannten Hygrometer am besten und schnellsten feststellen.

Keller lüften ohne Fenster: So funktioniert's

Viele Kellerräume besitzen oftmals nur eine kleine Luke oder gar kein Fenster. Dennoch sollte die Kellerluft regelmäßig ausgetauscht werden, um Schimmel oder Salzausblühungen vorzubeugen. Ist der Luftaustausch nicht über ein Fenster möglich, könnt ihr auf eine dezentrale Lüftungsanlage zurückgreifen. Mehr Infos dazu findet ihr in diesem Artikel: Dezentrale Lüftungsanlage: Vorteile und Kosten der Wohnraumlüftung.

Das regelmäßige Lüften des Kellers ist nicht nur wichtig, um Schimmel vorzubeugen, es verringert auch die Radonbelastung - sowohl im Keller als auch im Haus. Das ist vor allem bei Altbauten in Radonvorsorgegebieten wichtig. Mehr dazu lest ihr in: Radonbelastung: Die unterschätzte Gefahr im Haus.

3 Luftentfeuchter für den Keller

Ihr habt schon alle Lüftungs-Methoden ausprobiert und trotzdem bekommt ihr die Feuchtigkeit nicht aus dem Keller? Um die Zeit bis zu notwendigen Sanierungsmaßnahmen zu überbrücken, könnt ihr die Luftfeuchtigkeit im Keller auch mit einem Luftentfeuchter oder Bautrockner reduzieren. So könnt ihr Schimmel zumindest übergangsweise vorbeugen.

Für kühle und ungeheizte Kellerräume eignen sich Kompressionstrockner und noch besser Adsorptionstrockner, da sie die Feuchtigkeit aus der Luft durch wasserbindende Materialien aufnehmen. Je kühler die Luft desto größer der Effekt. Drei Modelle zur Auswahl:

1. Comfee Luftentfeuchter

Der Comfee Luftentfeuchter enthält ein umweltfreundliches Kältemittel, um das Gerät herunter zu kühlen. An der kalten Oberfläche kondensiert das Wasser und wird anschließend abgeführt. Das Modell gibt es in verschiedenen Ausführungen, geeignet für Raumgrößen ab 16 bis 100 Quadratmeter.

  • Leistung: 340 Watt
  • Entfeuchtungsleistung: 12 Liter (24 Stunden)
  • Wassertank: 2,1 Liter
  • Raumgröße: 50m³/20m²
  • Preis: ca. 106 Euro* (Anzeige)

Luftentfeuchter von comfee
Der Luftentfeuchter von comfee läuft bei einer Lautstärke von 46 Dezibel.

2. Pro Breeze Luftentfeuchter mit smarter App-Steuerung

Für etwas größere Kellerräume empfiehlt sich der Pro Breeze Luftentfeuchter, den ihr sogar per App bedienen und so auch Zeitpläne für den Betrieb festlegen könnt. Der automatische Feuchtigkeitssensor erfühlt zudem, wann die Luft im Keller zu feucht ist und schaltet sich automatisch ein.

  • Leistung: 715 Watt
  • Entfeuchtungsleistung: 30 Liter (24 Stunden)
  • Wassertank: 3 Liter
  • Raumgröße: 58 bis 74 m²
  • Preis: ca. 210 Euro* (Anzeige)

Luftentfeuchter von Pro Breeze
Ein weiteres Plus: Für den kontinuierlichen Betrieb könnt ihr an den Luftentfeuchter von Pro Breeze einen mitgelieferten Abfluss-Schlauch anschließen.

3. Luftentfeuchter TTR 57 E von Trotec

Der Adsorptionstrockner von Trotec eignet sich besonders gut zur Entfeuchtung kühler Kellerräume und um feuchten Wänden und Schimmelbildung vorzubeugen. Per Luftfilter und Aktivkohlefilter wird die Luft gleichzeitig von Staub- und Tierhaaren gereinigt. Über das Display kann der gewünschte Zielwert von 40 bis 70 Prozent Raumluftfeuchtigkeit eingestellt werden.

  • Leistung: 730 Watt
  • Entfeuchtungsleistung: 9 Liter (24 Stunden)
  • Wassertank: 5 Liter
  • Raumgröße: 20 m²
  • Preis: ab 298 Euro* (Anzeige)

Luftentfeuchter von Trotec
Beim Luftentfeuchter von Trotec handelt es sich um einen Adsorptionstrockner, der besonders gut in kalten Kellerräumen funktioniert.

Unser Tipp: Euer Keller ist nicht die einzige Baustelle, die ihr mal angehen müsst? Über unsere Modernisierungsberatung vor Ort helfen euch Bausachverständige dabei, euren konkreten Sanierungsbedarf zu ermitteln. Bei einem unverbindlichen Telefonat erfahrt ihr mehr.

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