Ein Garagenboden hat so einiges auszuhalten: Regen und Schnee, Sand und Gummiabrieb und dazu noch die Gewichtsbelastung durch das Auto setzen dem Betonboden ziemlich zu. Um das zu verhindern, ist eine Bodenbeschichtung sinnvoll. Wir zeigen euch die verschiedenen Möglichkeiten auf und nennen die Kosten, mit denen ihr rechnen müsst.
Es gibt zwei Möglichkeiten, den Garagenboden zu beschichten
Ob Fertiggarage oder gemauerte Garage: Um den Garagenboden dauerhaft vor Schmutz, Flüssigkeiten und mechanischen Belastungen zu schützen, müsst ihr ihn versiegeln. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
- 1-komponentige-Versiegelung: Hierbei handelt es sich um Acryllack (oder auch Acrylatlack), also ein fertig gemischter Lack, dem Acrylharz beigemengt wurde. Diese Lacke gibt es im Baumarkt zu kaufen. Oft sind diese Lacke mit Lösemitteln versetzt, umweltverträglicher sind aber die Varianten mit einem möglichst hohen Wasseranteil. Diese Lacke wurden in den vergangenen Jahren in Bezug auf die Haltbarkeit und Abriebfestigkeit ständig verbessert
- 2-komponentige-Versiegelung: Bei der "2k-Bodenbeschichtung" kommt in der Regel ein Epoxidharzlack zum Einsatz. Zwei Komponenten deshalb, weil dem Epoxidharz vor der Anwendung noch ein Härter beigemischt wird. Dieser Härter sorgt für eine hohe Belastbarkeit, 2K-Bodenbeschichtungen sind dazu unempfindlich gegen Chemikalien.
Garagenboden beschichten: Die Vorarbeiten
Bei der Renovierung des Garagenbodens ist es mit der Beschichtung allein nicht getan. Es kommen noch diverse vorbereitende Arbeiten dazu. Ein zweiter Faktor bei der Preisfindung ist die Frage, ob ihr die Arbeiten selbst erledigen wollt oder sie von einem Fachunternehmen durchführen lasst.
Hier erst einmal eine grobe Übersicht, was ihr vor dem Versiegeln mit dem Boden noch alles anstellen müsst.
- Oberfläche reinigen: Der Boden muss vor der Bearbeitung trocken sowie öl-, schmutz- und staubfrei sein.
- Garagenboden glätten und füllen: Der Boden sollte möglichst eben und frei von Ablagerungen sein. Wenn es gar nicht anders geht, müsst ihr gegebenenfalls die Oberfläche abschleifen. Risse solltet ihr unbedingt mit einem elastischen Flüssigkunststoff füllen. Auch Dellen oder schadhafte Ränder solltet ihr nach Möglichkeit ausgleichen.
- Garagenboden grundieren: Egal, ob ihr bei der Versiegelung die 1k- oder 2k-Variante wählt: Den Boden solltet ihr vorher grundieren (auf Verträglichkeit mit der Versiegelung achten!). Das vermindert die Saugfähigkeit, ihr benötigt dann weniger Material für die Beschichtung und spart so Kosten.
Garagenboden beschichten: Mit diesen Kosten müsst ihr rechnen
So, was kostet euch jetzt die Versiegelung des Garagenbodens über den Daumen? Hier die möglichen Varianten für eine 20 Quadratmeter große Garage und was ihr dafür bezahlt:
Vorarbeiten selbst erledigen, 1k-Versiegelung (Acryllack) selbst aufbringen
- Kleinmaterial (Folie, Klebeband etc.): ca. 15 Euro
- Reinigungsmittel, Spachtelmasse: ca. 30 Euro
- Grundierung: ca. 40 Euro
- 1k-Acrylharzlack: 7,5 Liter für insgesamt ca. 100 Euro
- Gesamtkosten: ab knapp 200 Euro
Vorarbeiten selbst erledigen, 2k-Versiegelung (Expoxidharz) selbst aufbringen
- Kleinmaterial (Folie, Klebeband etc.): ca. 15 Euro
- Reinigungsmittel, Spachtelmasse: ca. 30 Euro
- Grundierung: ca. 40 Euro
- 2k-Epoxidharz: 10 Liter für insgesamt ca. 150 Euro
- Gesamtkosten: ab rund 250 Euro
Achtung: Die Kosten für die Lacke erhöhen sich natürlich, wenn ihr mehrere Schichten aufbringt. Achtet beim Kauf darauf, wieviel Fläche ihr mit einem Gebinde laut Herstellerangaben versiegeln könnt.
Vorarbeiten und 2k-Versiegelung (Expoxidharz) vom Fachunternehmen
Saubermachen, ausbessern, grundieren, versiegeln: Der Fachmann berechnet diese Arbeitsaufwände mit mindestens 25 Euro pro Quadratmeter. Das wäre dann aber auch die einfachste Variante. Das heißt, die Vorbereitung des Bodens ist einfach und schnell erledigt, die Versiegelung einmalig aufgetragen.
- Gesamtkosten: ab 500 Euro
Wollt ihr eine dickere Beschichtung, erhöhen sich damit auch die Kosten. Auch Designvarianten (zum Beispiel eingestreute, farbige Flakes) kosten extra.
Fazit: Welche Beschichtung für den Garagenboden soll ich wählen?
Geringe Kosten sowie eine recht zufriedenstellende Haltbarkeit und Belastbarkeit: Wenn ihr eure Garage nicht allzu sehr beansprucht, dann tut es normalerweise auch die 1-Komponenten-Versiegelung, also Betonfarbe mit Acrylharz. Allerdings müsst ihr hier auch häufiger mal nachstreichen.
Wenn ihr euch schon die Mühe mit säubern und spachteln macht, warum dann nicht auch gleich die Versiegelung mit Epoxidharz wählen? Die Kosten sind nur geringfügig höher, die Verarbeitung auch nicht wesentlich komplizierter. Der Nutzen ist allerdings wesentlich höher. Ein mit Epoxidharz versiegelter Garagenboden hält deutlich länger und ist wesentlich strapazierfähiger.
Und wenn ihr euch nicht sicher seid oder nicht die Mühe machen wollt: Auch die Kosten für eine Fachfirma sind überschaubar. Bei den Profis habt ihr die Gewissheit einer erstklassigen Ausführung und vor allem Gewährleistung.
Noch mehr Infos findet ihr in folgendem Expertentipp: