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Fliesenboden: Vorteile und Nachteile von Fliesen als Bodenbelag


Fliesen werden meist in Bad und Küche verlegt. Aber auch in anderen Räumen könnt ihr sie durchaus als Bodenbelag einsetzen. Fliesenboden hat folgende Vorteile und Nachteile.

  1. Vorteile von Fliesenboden
  2. Nachteile von Fliesen als Bodenbelag
  3. Für welche Zimmer eignet sich Fliesenboden?

Fliesen gehören ins Schwimmbad oder bestenfalls ins Badezimmer!? Das stimmt, aber der Bodenbelag aus glasiertem Steinzeug macht auch im Wohnbereich einen guten Eindruck. Dank der grandiosen Vielfalt an Formaten, Farben, Mustern und Oberflächen ist Fliesenboden schon allein optisch eine richtig tolle Alternative.

Wir haben für euch zusammengetragen, welche Vorteile und Nachteile Fliesen haben. Außerdem lest ihr, was der Bodenbelag kostet und für welche Zimmer er geeignet ist.

Vorteile von Fliesenboden

Fliesen sind robust

Egal ob Wasser, verschütteter Rotwein, heiße Kamin- oder Zigarettenglut oder spitze Absätze: Nichts davon kann Fliesen etwas anhaben.

Je nach Abriebriebklasse sind glasierte Bodenfliesen extra stoß- und kratzfest. Gruppe I und II sind für leichte bis mittlere Beanspruchung gedacht. Sie sind aber auf dem Markt kaum noch vertreten. Zum Standard zählen heute Fliesen der Gruppe III, die höhere Belastungen durch intensives Begehen aushalten (Flur), und der Klasse IV für hohe Beanspruchung (Küche, Terrasse). Klasse V ist die höchste.

Fliesen sind lange haltbar

Gute Fliesen halten, je nach Material und Verlegung, mindestens 30 Jahre. So ist es in den offiziellen technischen Listen über die Nutzungsdauer von Fliesenbelägen angegeben. In der Praxis sieht man bei sehr alten Häusern aber oft, dass Fliesenbeläge auch nach 70 oder 100 Jahren noch völlig intakt sind. Die Haltbarkeit von Fliesenböden wird nur von Massivholzdielen übertroffen.

Da ihr den Fliesenboden nicht mal eben fix auswechseln könnt, empfehlen wir ein eher zurückhaltendes Design. Ein zarter Naturton, etwa Sandstein-, Granit- oder Betonoptik – an so etwas sieht man sich nicht über.

Fliesen sind antistatisch

Im Gegensatz zu vielen anderen Bodenbelägen laden sich Fliesen nicht elektrisch auf. Sie verhindern beispielsweise, dass ihr beim Anfassen eines Wasserhahns oder einer Türklinke einen unangenehmen, kleinen Wisch bekommt.

Überwältigende Designvielfalt

Ein Besuch im Fliesencenter verschlägt euch die Sprache. Allein das Format: Vom kleinen Mosaik bis hin zur 1,20 Meter langen "Diele" oder 80 mal 80 Zentimeter großen Platte ist alles möglich. Bei den Farben und Mustern ebenso, etwa blumiger Landhausstil oder Schachbrett. Ihr bekommt auch Fliesen in Schieferoptik mit täuschend echter Oberflächenstruktur oder solche in Holzoptik. Oder wie wäre es mit Glanzeffekten? Viel Spaß beim Aussuchen.

Mehr zu den aktuellen Fliesentrends lest ihr hier. Und wie vielfältig der Bodenbelag ist und wie ihr ihn einsetzen könnt, zeigt unsere Bildergalerie.

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  • Bodenfliesen in klassischem Muster inspiriert von schottischen Farben
  • Geometrisches Fliesendekor mit Kristallglasur

Fliesenboden ist super pflegeleicht

Staubsaugen oder fegen, dann feucht wischen. Fertig. Wenn dann noch was am Boden klebt, dürft ihr auch ein wenig schrubben. Kalkflecken verschwinden mit Essigwasser, hartnäckiger Fettschmutz mit speziellem Küchenreiniger. Fliesen sind auch da hart im Nehmen.

Perfekt für Fußbodenheizungen

Für Fußbodenheizungen gibt es kaum einen besseren Bodenbelag als Fliesen, denn diese besitzen eine sehr gute Temperaturleitfähigkeit. Dadurch spart die Fußbodenheizung Energie, da sie mit einer geringeren Vorlauftemperatur gefahren werden kann.

Fliesen sind günstig

Ganz einfache Fliesen für Badezimmer oder Küche starten bei 5 Euro pro Quadratmeter. Für 20 bis 30 Euro bekommt ihr schon eine sehr ordentliche Qualität, zum Beispiel großformatige Fliesen in glänzender Schieferoptik.

Gut fürs Wohnklima

Die Oberfläche von keramischen Fliesen – egal ob glasiert oder unglasiert – ist sehr dicht. Mikroben, Milben und andere Mikroorganismen, die für sehr viele Allergien verantwortlich sind, haben kaum eine Überlebenschance. Zudem dünstet Fliesenboden keine Schadstoffe aus.

Nachteile von Fliesen als Bodenbelag

Neben den zahlreichen Vorteilen haben Fliesen als Bodenbelag auch ein paar Nachteile.

Fliesenboden ist fußkalt

Wir wollen ehrlich sein: Fliesen sind ein wenig fußkalt, vor allem wenn im Winter keine Heizung den Boden von unten wärmt. Wer gerne auf dem Fußboden sitzt, für den gibt es sicher gemütlichere Bodenbeläge. Da helfen nur ein Teppich oder Hausschuhe.

Fliesen sollte der Profi verlegen

Kleine Fliesenformate werden bei absolut ebenem Untergrund im Dünnbett verlegt, also mit einer dünnen Flexkleberschicht. Größere (ab 45 x 90 Zentimeter) oder unterschiedlich starke Fliesen kommen ins Mittelbett. Ganz schwierige Untergründe erfordern die Dickbett-Methode.

Einen Fliesenboden lasst ihr am besten vom Profi verlegen. Der weiß auch, wie man damit kleinere Unebenheiten ausgleicht. Allerdings fallen für das Verlegen zusätzlich zum Materialpreis Kosten von etwa 30 bis 80 Euro pro Quadratmeter an. Gut qualifizierte Fliesenleger findet ihr beispielsweise beim Fachverband Fliesen und Naturstein.

Lest hier mehr über Verlegemuster für Wand und Boden.

Fliesen erneuern macht Arbeit

Falls doch mal die Oberfläche einer Fliese platzt, hilft keine Reparatur. Das Ding muss raus. Und das heißt: vorsichtig den Mörtel drumherum wegfräsen, Fliese zerschlagen und dann den Untergrund säubern. Nun die neue Fliese in die Lücke kleben.

Voraussetzung ist natürlich, dass es die Fliesen noch zu kaufen gibt. Falls nicht, muss man auf eine ähnliche ausweichen – und das sieht nicht besonders gut aus. Deshalb solltet ihr immer ein paar Ersatzfliesen aufbewahren. Fliesen erneuern macht man nicht mal eben so zwischendurch. Erst recht nicht einen kompletten Austausch des Bodenbelags.

Eine Leser fragte uns: Wie kann ich einen hässlichen Fliesenboden umgestalten?

Achtung Rutschgefahr!

Fliesen können rutschig sein, wenn sie nass sind. Im Badezimmer kann man darauf schnell mal ausrutschen und sich verletzen. Deshalb solltet ihr bei der Auswahl auf die Rutschsicherheitsklasse achten. Fliesen der Klasse R 9 und R 10 bieten eine geringe bis durchschnittliche Rutschhemmung. Eine höhere Rutschsicherheit bieten Fliesen ab der Klasse R 11. Die höchste Klasse ist R 13. Ansonsten könnt ihr Fliesen nachträglich rutschfest machen.

Ein lauter Bodenbelag

Je nach Schuhwerk verursachen eure Schritte auf Fliesenboden ein lautes Klacken. Aber so ist das eben bei harten Böden. Abhilfe schaffen dieselben Mittel wie die gegen Fußkälte: leise, weiche Sohlen oder hier und da ein schallschluckender Teppich.

Für welche Zimmer eignet sich Fliesenboden?

Badezimmer und Küche sowie Hauswirtschaftsraum oder Keller sind nach wie vor die klassischen Fliesenräume. Hier soll der Bodenbelag gleichzeitig widerstandsfähig und wasserfest sein, außerdem extra pflegeleicht.

Für Wohnräume sowie in den Schlaf- und Kinderzimmern eignen sich Fliesen, deren Design und Oberfläche ein möglichst warmes und wohnliches Flair verströmen.

Wer jetzt von Fliesen als Bodenbelag überzeugt ist, der kann sich in unserem Artikel zu neuen Fliesen-Trends Inspiration für die Auswahl holen.

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