Die Zeiten, in denen Fußbodenheizungen noch als Luxus galten, sind lange vorbei. In der Anschaffung sind sie zwar nicht günstig, aber auf lange Sicht könnt ihr euch mit dem richtigen System Heizkosten sparen. Wir zeigen euch, mit welchen Kosten ihr für eine Fußbodenheizung rechnen müsst.
Fußbodenheizungen sind beliebt: Die Mehrheit der Bauherren entscheidet sich heute für ein solches System. Kein Wunder, denn die Heizungen schaffen über Strahlungswärme ein wohliges Gefühl und kommen mit geringeren Durchflusstemperaturen aus. Das ist umweltfreundlich und spart Heizkosten. Welche Kosten für eine Fußbodenheizung auf euch zukommen, zeigen wir euch hier.
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Was kostet eine Fußbodenheizung pro Quadratmeter?
Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten, denn die Quadratmeterkosten für die Installation einer Fußbodenheizung sind in erster Linie vom System euer Wahl abhängig und den damit verbundenen Material- und Montagekosten. Ihr könnt wählen zwischen folgenden Varianten:
wassergeführte Heizung im Nasssystem unter dem Heizestrich
wassergeführte Fußbodenheizung im Dünnbettsystem über dem Estrich
wassergeführte Fußbodenheizung im Trockensystem
elektrische Fußbodenheizung
Je nachdem, für welche Variante ihr euch entscheidet, liegen die Kosten für die Fußbodenheizung im Neubau inklusive Installation zwischen 75 und 130 Euro pro Quadratmeter. Eine Fußbodenheizung im Trockensystem ist grundsätzlich teurer als ein Nasssystem. Die preiswertesten Varianten sind das Dünnbettsystem und die elektrische Fußbodenheizung.
Durchschnittliche Kosten für eine Fußbodenheizung im Neubau inklusive Leitungen und Dämmung. Quelle: Baukosteninformationszentrum Deutscher Architektenkammern (BKI). Angaben ohne Gewähr, Stand 3. Quartal 2023.
Art der Fußbodenheizung
Materialkosten pro Quadratmeter
Montagekosten pro Quadratmeter
Gesamtkosten pro Quadratmeter
Nassheizungssystem
45 bis 55 Euro
55 bis 75 Euro
100 bis 130 Euro
Trockenheizungssystem
40 bis 50 Euro
70 bis 85 Euro
110 bis 135 Euro
Dünnbettsystem
60 bis 75 Euro
20 bis 35 Euro
80 bis 110 Euro
Elektrische Fußbodenheizung
50 bis 65 Euro
25 bis 30 Euro
75 bis 95 Euro
Egal, was ihr wählt, hinzu kommen in jedem Fall noch die jährlichen Betriebskosten für die Fußbodenheizung, die ihr bei euren Überlegungen unbedingt berücksichtigen solltet. Auch wer nicht neu baut, sondern eine Fußbodenheizung nachrüsten will, muss auf den Quadratmeterpreis noch einiges draufrechnen. Mehr dazu erfahrt ihr weiter unten im Text.
Was kosten 100 Quadratmeter Fußbodenheizung?
Wenn ihr im Neubau eine Fußbodenheizung auf einer Fläche von 100 Quadratmetern verlegen wollt, kostet euch das zwischen 2.000 und 10.000 Euro. Ob ihr eher im unteren oder oberen Bereich dieser Preisspanne landet, hängt stark vom System sowie von den aktuellen Material- und Handwerkerkosten ab.
In Neubauten kommen meistens wassergeführte Systeme zum Einsatz, die Heizungsinstallateure im Nassverfahren verlegen. Dabei verlegen sie zunächst Heizleitungen auf Dämmplatten. Anschließend wird das System mit einem flüssigen Heiz-Estrich übergossen. Das System ist auf diese Art und Weise dauerhaft und fest im Boden integriert.
Für eine solche Fußbodenheizung müsst ihr 100 bis 130 Euro pro Quadratmeter inklusive Einbau rechnen. Wenn es sich um eine Sanierung handelt und der Heizungsmonteur den alten Estrich entfernen muss, kommen noch einmal rund 20 Euro pro Quadratmeter oben drauf. Die Preise einzelner Betriebe können natürlich je nach Region abweichen.
Danach kostet eine 100-Quadratmeter-Fußbodenheizung im Nasssystem circa 10.000 bis 13.000 Euro inklusive Einbau.
Ein wassergeführtes System kann der Profi auch über dem Estrich verlegen. Hier werden die Heizleitungen über eine dünne Trägerplatte auf dem alten Boden verlegt. Diese Art der Verlegung ist für Altbauten besser geeignet als das Nassverfahren unter dem Estrich.
Ihr kommt damit auch etwas günstiger weg. Im Schnitt kostet eine Fußbodenheizung im Dünnbettsystem rund 80 bis 110 Euro pro Quadratmeter. Umgerechnet auf 100 m2 bedeutet das Kosten in Höhe von etwa 8.000 bis 11.000 Euro.
Das Trockenverfahren ist etwas aufwendiger als das Nassverfahren. Es verzeiht keine Unebenheiten. Es gibt die Möglichkeit, die Heizleitungen trocken auf spezielle Trägerplatten zu legen, über die dann ein Trockenestrich gegeben wird. Oder aber der Monteur fräst aus dem vorhandenen Boden schmale Kanäle aus, in die dann Heizleitungen verlegt werden.
Für eine wassergeführte Fußbodenheizung im Trockensystem müsst ihr zwischen 110 und 135 Euro pro Quadratmeter rechnen. Auf 100 Quadratmeter sind das also zwischen 11.000 und 13.500 Euro.
Am günstigsten in der Anschaffung ist eine elektrische Fußbodenheizung. Diese Systeme arbeiten nicht mit Wasser, sondern mit strombetriebenen Heizmatten oder Folien. Die werden direkt unter dem Fußbodenbelag verlegt. Die Montage ist deutlich einfacher als bei wassergeführten Systemen.
Die Anschaffungskosten einer elektrischen Fußbodenheizung liegen inklusive Einbau zwischen 75 und 95 Euro pro Quadratmeter. Bei 100 m2 ergeben sich also Kosten von 7.500 bis 9.500 Euro. Aber Achtung: Die laufenden Kosten sind bei elektrischen Fußbodenheizungen oftmals deutlich höher.
Fußbodenheizung nachrüsten: Was kostet das?
Ihr könnt eine Fußbodenheizung nicht nur im Neubau verlegen, sondern sie auch in Altbauten nachrüsten. Das kann jedoch einige Probleme und auch zusätzliche Kosten für das Entfernen des alten Bodens und Estrichs mit sich bringen. Im Schnitt zahlt ihr 30 Prozent mehr. Außerdem ist wegen der nötigen Aufbauhöhe nicht jedes System für die Altbausanierung geeignet.
Das leistungsstarke wassergeführte System, das im Nassverfahren unter dem Heizestrich verlegt wird, könnt ihr in Altbauten oft nicht einsetzen oder nur mit viel Aufwand. Das Dünnbettsystem oder ein im Trockenverfahren verlegtes System allerdings schon. Auch das Nachrüsten mit elektrischen Fußbodenheizungen ist möglich und in der Regel unkompliziert.
Folgende Tabelle gibt euch einen Überblick über die möglichen Kosten, wenn ihr eine Fußbodenheizung im Rahmen einer Sanierung verlegt:
Fußbodenheizung nachrüsten: Mögliche Kosten für eine Fußbodenheizung im Rahmen einer Sanierung (Angaben ohne Gewähr, Stand: November 2023)
Eine Fußbodenheizung kostet nicht nur in der Anschaffung, sondern muss natürlich auch betrieben werden. Wie hoch diese Kosten sind, hängt von mehreren Faktoren ab:
Betriebskosten für wassergeführte Fußbodenheizungen
Ihr könnt euer wassergeführtes System mit unterschiedlichen Heiztechnologien betreiben. Das funktioniert sowohl mit Standardbrennstoffen wie Öl und Gas, aber auch mit Holz, Brennstoffzellen oder Wärmepumpen. Auch mit Photovoltaik-Anlagen oder Pellets könnt ihr heizen.
Der Preis für die Betriebskosten hängt auch davon ab, wie ihr die Heizung betreibt. Clevere Spartipps fürs Heizen gibt es hier. Ihr könnt im Schnitt davon ausgehen, dass ihr euren Energieverbrauch um rund zehn Prozent reduziert, weil Fußbodenheizungen aufgrund der Strahlungswärme eine geringere Durchflusstemperatur benötigen.
Besonders gut eignet sich daher auch die Kombination mit einer Wärmepumpe, die sich wider vieler Stimmen auch im Altbau eignet. Mehr dazu erklären wir euch im Artikel "Wärmepumpe im Altbau: Bauweisen und Heizkörper, Kosten und Förderung". Wärmepumpen arbeiten im Niedertemperaturbereich am effizientesten und so lassen sich noch einmal sechs bis zwölf Prozent der Kosten senken. Ihr müsst aber die Stromkosten für die Wärmepumpe bedenken.
Folgende Tabelle zeigt beispielhaft die Kosten zum Heizen mit den verschiedenen Heiztechnologien – einmal mit klassischem Heizkörper und einmal mit Fußbodenheizsystem:
Mögliche Heizkosten pro Jahr für eine Heizung im Einfamilienhaus, 140 m2, 28.000 kWh Wärmebedarf mit Heizkörper oder Fußbodenheizung. Energiepreise = Durchschnittspreise 2022. Quellen: energieheld.,de, heizspiegel.de, eigene Recherchen (Angaben ohne Gewähr, Stand: November 2023) *Wärmepumpentarif bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 7.500 kWh pro Jahr
Heiztechnologie
Heizkosten pro Jahr mit einem herkömmlichen Heizkörper
Heizkosten pro Jahr mit einer Fußbodenheizung
Öl (12,92 ct/kWh)
circa 3.600 Euro
circa 3.240 Euro
Gas (16,25 ct/kWh)
circa 4.500 Euro
circa 4.050 Euro
Pellets (10,78 ct/kWh)
circa 3.000 Euro
circa 2.700 Euro
Wärmepumpe (34,5 ct/kWh*)
circa 2.600 Euro
circa 2.340 Euro
Elektro (43,22 ct/kWh)
circa 12.000 Euro
circa 10.800 Euro
Über den Daumen lässt sich sagen, dass eine Fußbodenheizung im Vergleich zu herkömmlichen Heizkörpern rund zehn Prozent an Energie spart.
Am teuersten im Betrieb sind elektrische Fußbodenheizungen. Zumindest dann, wenn ihr den Strom nicht selbst erzeugt und er aus öffentlichen Netzen kommt. Die tatsächlichen Kosten hängen vom jeweiligen Strompreis ab.
Häufig lohnt sich wegen der hohen laufenden Kosten ein elektrisches System daher eher für kleinere Bereiche im Haus wie das Bad. Wenn ihr ein ganzes Haus damit beheizen wollt, kann es schnell teuer werden.
Der durchschnittliche Stromtarif lag nach Angaben von heizspiegel.de im Jahr 2022 bei 43,22 Cent pro Kilowattstunde. Eine Kilowattstunde Gas hingegen gab es für 16,25 Cent, Öl war sogar für 12,92 Cent pro Kilowattstunde zu haben. Diese Preise schwanken jedoch stark von Region zu Region und sind auch abhängig von der Jahreszeit und den konjunkturellen Entwicklungen.
Kosten für Fußbodenheizung: Regelmäßige Wartung
Ihr solltet eure Fußbodenheizung regelmäßig warten lassen. So könnt ihr teure Reparaturkosten häufig vermeiden, weil der Fachmann kleine Schäden erkennt. Erstmals wird eine Wartung nach zehn Jahren fällig, anschließend sollte sich ein Profi alle zwei Jahre von der Funktionsfähigkeit des Systems überzeugen.
Je nachdem, wie umfangreich die Wartung durchgeführt wird und wie groß die Heizung ist, müsst ihr hier Kosten zwischen 700 und 2.500 Euro einplanen.
Förderung für Fußbodenheizungen
Legt ihr euch eine Fußbodenheizung zu und setzt gleichzeitig auf eine emissionsarme, nicht fossile Energiequelle, könnt ihr euch das vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördern lassen.
Wenn ihr beispielsweise in eine Wärmepumpe samt Fußbodenheizung investiert, sind 30 Prozent der Kosten pauschal förderfähig. Für den Austausch einer alten Gas- oder Ölheizung gibt es sogar extra Zuschüsse. Die aktuellen Förderbedingungen beim Heizungstausch findet ihr hier.
Die KfW bietet Kredite mit Zinsvergünstigung und Tilgungszuschuss für Sanierungen zum Effizienzhaus. Wenn ihr bei einer solchen Sanierung eine neue Heizung mit erneuerbaren Energien einbaut, ist das Teil der Förderung, zum Beispiel mit dem KfW-Kredit 261. Einzelmaßnahmen werden von der Kreditanstalt für Wiederaufbau hingegen nicht unterstützt.
Ob ein Fachmann für Heizungstechnik beim Verlegen der Fußbodenheizung gute Arbeit leistet, seht ihr natürlich erst im Ergebnis. Und zwar auf lange Sicht – denn schließlich soll die Heizung die Wohnung nicht nur eine Saison wärmen. Dennoch gibt es bestimmte Kriterien, anhand derer ihr schon vor der Auftragsvergabe erkennen könnt, ob der Heizungsmonteur kompetent ist.
Fachkenntnisse und Qualität der Arbeit
Das wichtigste ist zunächst, dass der Heizungsmonteur sein Fach versteht. Ein wichtiger Anhaltspunkt für die Qualifikation kann ein Meisterbrief sein. Nicht jeder Installateur eines Betriebs muss diesen haben. Bei Innungsbetrieben ist es aber so, dass zumindest ein Meister im Haus sein muss. Falls euch der Heizungsmonteur seine Qualifikation nicht unaufgefordert zeigt oder sie öffentlich macht, solltet ihr ihn danach fragen.
Natürlich wünscht man sich, dass ein Auftrag so schnell wie möglich erledigt wird. Allerdings heißt es nicht unbedingt Schlechtes, wenn der Betrieb nicht sofort Zeit dafür hat. Denn das zeigt auch, dass er viele Aufträge hat und die Nachfrage nach der Leistung groß ist – das spricht für die Qualität der Arbeit.
Zuverlässigkeit und Erreichbarkeit
Ein professioneller Installationsbetrieb ist für euch gut zu erreichen. Außerdem halten sich die Profi-Heizungsmonteure an Vereinbarungen und Zeitpläne. Wenn Probleme auftauchen sollten, suchen gute Handwerker unkompliziert nach einer Lösung und helfen euch konkret weiter.
Fairer Preis
Klar, das Geld ist wichtig. Ein seriöser Betrieb wird euch daher einen fairen, marktüblichen Preis anbieten, wenn ihr eine Fußbodenheizung nachrüsten wollt. Aufpassen solltet ihr allerdings bei auffällig günstigen Angeboten. Denn in der Regel gilt: Hört sich ein Preis zu gut an, um wahr zu sein, ist er das meist auch.
Weil Fußbodenheizungen immer beliebter werden, gibt es auch immer mehr Betriebe, die sie einbauen. Häufig arbeiten die auch mit bestimmten Herstellern zusammen. Doch das heißt noch lange nicht, dass der Handwerker auch wirklich gut ist. Es gibt aber einige Tricks, wie ihr einen kompetenten Heizungsbauer findet.
Persönliche Empfehlung ist viel wert
Zunächst solltet ihr euch im Freundes- und Bekanntenkreis umhören. Hat jemand schon Erfahrungen mit dem Nachrüsten von Fußbodenheizungen gemacht und kann einen Betrieb empfehlen? Sinnvoll ist es auch, sich an Handwerker aus einem anderen Bereich zu wenden, die ihr kennt und denen ihr vertraut. Häufig können sie euch einen kompetenten Kollegen empfehlen.
Tipp: Sucht euch einen Betrieb aus, der in eurer Nähe ist. Ihr unterstützt dadurch nicht nur einen lokalen Handwerker, sondern spart auch Geld: Je weiter die Anfahrt für den Heizungsmonteur ist, desto mehr berechnet er in der Regel dafür.
Internetrecherche hilft bei der Suche nach einem guten Heizungsmonteur
Auch die Recherche im Internet kann euch dabei helfen, einen guten Handwerker für das Verlegen einer Fußbodenheizung zu finden.
Bei Google Maps, in Online-Branchenbüchern, bei speziellen Handwerkerportalen wie zum Beispiel "Wirsindhandwerk.de" sind zahlreiche Betriebe aufgelistet. Außerdem findet ihr beim Zentralverband Sanitär Heizung Klima oder der Handwerkskammer in eurer Nähe qualifizierte Innungsbetriebe.
Tipp: Schaut euch auf jeden Fall die Webseite des Heizungsmonteurs gut an. Sie ist ein erster Fingerzeig, ob der Betrieb professionell arbeitet. Sind dort Fotos der Arbeiten zu sehen und gibt es Referenzen? Bietet der Betrieb das Nachrüsten einer Fußbodenheizung an? Gibt es Bewertungen anderer Kunden?
Wann ist es sinnvoll, ein Gesuch aufzugeben?
Bei Online-Portalen wie "My Hammer" oder "Check24" könnt ihr außerdem ein Gesuch für eine bestimmte Handwerkerleistung aufgeben.
Dafür solltet ihr die auszuführende Arbeit so genau wie möglich beschreiben. Ein Gesuch empfiehlt sich besonders dann, wenn ihr einen nicht zu komplexen, umfangreichen Auftrag habt. Wer eine Fußbodenheizung nachrüsten lassen möchte, hat es nicht so leicht, da es auf viele Faktoren ankommt.
Wenn ihr ein Gesuch aufgeben wollt, sind folgende Angaben wichtig:
Welche Arbeiten soll der Handwerker erledigen?
Wo ist das Objekt?
Welches Zeitfenster gibt es für den Auftrag?
Wie groß ist die Fläche?
Es ist auch empfehlenswert, Fotos der Räume hochzuladen, in denen die Fußbodenheizung verlegt werden soll. So kann sich der Heizungsinstallateur schon vorab ein Bild machen.