Als Belag für Wand oder Boden sind sie ein Klassiker. Trotzdem unterliegen auch Fliesen den Trends der Zeit. Wir zeigen euch, welche Optik derzeit bei Fliesen angesagt ist und warum groß bei Fliesen oft auch besser ist. Dazu gibt es noch Beispiele aus den Kollektionen verschiedener Fliesenhersteller.
Jahrtausendealt und doch innovativ: keramische Fliesen. Die Industrie forscht permanent an Oberfläche und Design und bringt jedes Jahr neue Dekore heraus. Ob puristisch im modernen Ambiente oder natürlich im Landhaus, gleich welcher Einrichtungsstil, die Fliese macht ihn mit.
Trotz der Fliesen-Vielfalt gibt es aber auch in dieser Branche deutliche Trends. Lest hier über die vier wichtigsten Tendenzen, die derzeit den Fliesenmarkt prägen und schaut euch unsere zehn trendigen Beispiele dazu an.
Trend 1: Fliesen als Wand- und Bodenbilder
Die neuen Dekorfliesen lassen sich wunderbar zu effektvollen Wandbildern zusammenstellen, machen sich aber auch als Spritzschutz zwischen Oberschränken und Arbeitsplatte dekorativ. Gerade in offenen Küchen dient Feinsteinzeug als ideale Klammer zwischen Kochplatz und Essbereich. Dank einheitlichem Fußboden verschmelzen die Räume optisch miteinander. Sind Wand- und Bodenfliesen dann noch aufeinander abgestimmt, macht das den harmonischen Look perfekt.
Mutige fliesen einen andersfarbigen Streifen – quasi einen keramischen Läufer – von der Küche bis unter den Esstisch, vielleicht sogar noch die Wand hinauf. Besonders schmuck wirken hier die angesagten Dekorfliesen. Hier besinnen sich die Hersteller auf traditionelle Kacheldessins zurück und interpretieren diese zeitgemäß. Aber auch Ornamente und Reliefstrukturen liegen im Trend.
Trend 2: Fliesen in Naturoptik
Auch die Natur dient den Fliesenherstellern als Vorbild: Feinsteinzeug in Natursteinoptik erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Kein Wunder, lassen sich Sandstein, Schiefer & Co. dank innovativer Fertigungsprozesse heute nahezu perfekt imitieren, selbst deren Struktur und Haptik. Der im Vergleich zu den Originalen günstigere Preis macht die Keramik zusätzlich attraktiv.
Auch die Optik von Holz imitiert Feinsteinzeug täuschend echt. Und mit den aktuellen Riegelformaten lassen sich klassische Parkettlegearten spielen. Quer verlegte Rechteckformate erzeugen übrigens das Gefühl von Weite. Das lässt sich noch mit einem dunklen Boden verstärken. Hochkant verlegte Rechtecke strecken hingegen niedrige Zimmer optisch. Hier gibt's noch mehr Infos zu Fliesen in Holzoptik.
Trend 3: Großformatige Fliesen
Große Formate eignen sich im Minibad eher als die kleinen Standardgrößen. Da sie weniger Fugen erzeugen, erscheinen die Flächen homogener. Fliesenfugen rufen eine Unruhe hervor, die drückend wirkt. Ohnehin zeigt Feinsteinzeug heute Größe. Das Format 60 mal 60 Zentimeter ist fast schon Usus. Kantenlängen von drei Metern bilden jetzt die Spitze unter den Riesen.
Die XXL-Fliese kommt am besten auf ebenso opulentem Grund zur Geltung. Sie unterstreicht die Weite des Raumes und vermittelt Großzügigkeit. Mit einem kaum sichtbaren Fugenraster bieten solch klare Flächen eine einzigartige Raumwirkung. Besonders attraktiv ist die diagonale Verlegung, machbar aber wirklich nur in größeren Zimmern. Mehr zu Verlegemustern für Fliesen lest ihr hier.
Trend 4: Fliesen als Hingucker
Reinweiß und möglichst unauffällig? Von wegen. Immer häufiger werden Fliesen auch als bewusstes Deko-Element eingesetzt. Zum Beispiel Terrazzo. Das kennen die meisten als fugenlosen Bodenbelag, der häufig Anfang des 20. Jahrhunderts wegen seiner hohen Belastbarkeit vor allem für Fußböden in Küchen, Bädern und Hauseingängen verwendet wurde. Jetzt gibt es ihn auch als Fliese.
Eine ganz spezielle Optik strahlen auch die Metro-Fliesen aus. Sie haben ihren Namen von der Pariser U-Bahn, wo die Kacheln mit dem typischen Facettenkante verlegt wurden. Und auch Kacheln, die auf den ersten Blick wie aus Glas gemacht wirken, zeigen: moderne Fliesen sind viel, viel mehr als nur Gebrauchskeramik.
Unser Fliesen-Kauftipp
Beim Kauf von Fliesen ist eine Beratung unerlässlich, damit nicht versehentlich Wandfliesen auf den Fußboden gelangen. Denn die sind zumeist leichter und poröser als Bodenfliesen. Zudem sind sie nicht rutschfest. Lest hier, woran ihr rutschfeste Fliesen erkennt.
Immer mehr Hersteller bringen aber heute Feinsteinzeug heraus, das für Wand und Boden gleichermaßen geeignet ist. Das vereinfacht die gemeinsame Gestaltung von Koch- und Speiseraum ungemein, wie übrigens auch die des Badezimmers, wo Wandfliesen nach wie vor als bester Schutz hinter dem Sanitärblock, überm Waschtisch und in der Dusche gelten.