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Parkett verlegen: Das sind die beliebtesten Verlegemuster


Vom Altdeutschen Verband bis zum Würfelmuster: Wir zeigen euch die beliebtesten Verlegemuster für den Parkettboden und geben euch ein paar Tipps an die Hand, wie ihr für euren Raum das richtige Muster auswählt.

  1. Welches Verlegemuster passt zum Raum?
  2. 5 Tipps für die Wahl des richtigen Verlegemusters
  3. Die 7 gängigsten Parkett-Verlegemuster

Wenn ihr Parkett als Fußbodenbelag wollt und dafür kein industrielles Fertigparkett, sondern klassisches Stabparkett wählt, dann stellt sich auch die Frage: Welches Verlegemuster soll der Boden haben?

Vielleicht habt ihr schon mal vom Englischen Verband oder Fischgrätmuster gehört. Damit bezeichnen Fachleute die Art und Weise, in welchem Muster das Parkett verlegt wird. Wir zeigen euch hier beispielhaft die gängigsten Verlegemuster. Und wir geben euch Tipps an die Hand, wie ihr das für euren Raum passendste Verlegemuster wählt.

Welches Verlegemuster passt zum Raum?

Unterschiedliche Verlegemuster beim Parkett haben auch unterschiedliche Wirkungen. Bevor ihr euch also für ein Muster entscheidet, sollte ihr folgende Fragen klären:

  • Wie groß ist der Raum beziehungsweise wie ist er geschnitten?
  • Wie wird der Raum genutzt?
  • Wieviel Bodenfläche bleibt im Raum sichtbar?
  • Welchen Stil hat die Einrichtung im Raum?
  • Wie ist der Lichteinfall?

Große, repräsentative Räume werden durch ein aufwändiges Verlegemuster zusätzlich noch einmal aufgewertet. Umgekehrt ergibt es aber wenig Sinn, für einen kleinen Raum, der vielleicht noch mit zahlreichen Möbeln vollgestellt ist, ein kompliziertes Parkettmuster zu planen.

Dazu kommt dann noch die Holzart, die Holzfarbe und die Beschaffenheit der Oberfläche (zum Beispiel nur geölt oder komplett versiegelt). Es gibt also eine Menge Faktoren, die ihr bei der Wahl des Verlegemusters beachten solltet.

5 Tipps für die Wahl des richtigen Verlegemusters

Das richtige Verlegemuster gibt es per se also nicht. Einige Grundregeln können euch bei der Auswahl aber helfen.

  1. Optische Vergrößerung/Verkleinerung: Große, breite Parkettstäbe eignen sich eher für große Räume. Umgekehrt wirken kleine Räume optisch größer, wenn beim Parkett kleine Stäbe verwendet werden und die Verlegung im 45-Grad-Winkel erfolgt. Auch eine parallele Verlegung zum Raum macht ihn optisch größer, weil die Stäbe den Raum so optisch strecken. Verlegt ihr die Stäbe im rechten Winkel zur Wand, erscheint der Raum für das Auge kürzer.
  2. Ruhe reinbringen: Der Raum, in dem ihr das Parkett verlegen wollt, ist mit vielen Möbeln vollgestellt? Ihr wollt noch einen Teppich auf das Parkett legen? Der Lichteinfall ändert sich (zum Beispiel durch vor dem Fenster stehende Bäume) häufiger? Allem, was in einem Raum für optische Unruhe sorgt, solltet ihr mit einem ruhigen, gleichmäßigem Parkettmuster entgegenwirken, zum Beispiel dem Englischen Verband.
  3. Große Räume: Umgekehrt gilt: Bei viel freier Bodenfläche wirkt ein aufwändiges Muster besonders edel. Hier könnt ihr es dann gern mit einem Fischgrätmuster versuchen.
  4. Neutraler Hingucker: Für alle, die ein optisch relativ neutrales Muster auf dem Boden haben wollen, empfiehlt sich das Würfelmuster.
  5. Lichteinfall beachten: Nun sind beim Verlegen von modernem Parkett heutzutage fast keine Fugen mehr zu sehen. Trotzdem: Verlegt die Parkettstäbe möglichst parallel zum Lichteinfall. Zum einen sind so die Fugen noch weniger sichtbar. Zum anderen kommen Farbe und Struktur des Parketts noch besser zur Geltung.

Die 7 gängigsten Parkett-Verlegemuster

Es gibt zahlreiche Verlegemuster, die sich teils grundsätzlich, teils nur in kleinen Details voneinander unterscheiden. Wir haben hier die sieben klassischen Verlegemuster im Überblick zusammengefasst.

1. Englischer Verband/ Regelmäßiger Verband/ Halbverband

Die wohl beliebteste Variante bei den Verlegemustern. Die Stäbchen sind beim Englischen Verband immer um exakt eine halbe Länge versetzt, deshalb ist dieses Verlegemuster auch noch unter der Bezeichnung "Halbverband" bekannt. Diese Regelmäßigkeit bringt Ruhe in den Raum. Bei Variationen dieses Musters können die Stäbchen auch jeweils um zwei Drittel (Oxford-Verband) oder ein Viertel versetzt sein. Der Englische Verband lässt sich auch diagonal im Raum verlegen (Diagonalverband), das ist aber eine ziemlich anspruchsvolle Verlegearbeit.

Beispiel eines Parkett-Verlegemuster: der Englische Verband
Wahrscheinlich das klassische Verlegemuster schlechthin. Beim Englischen Verband liegen die Stäbe jeweils um eine halbe Länge versetzt.

2. Wilder Verband/ Unregelmäßiger Verband/ Schiffsboden

Ähnlich wie beim Englischen Verband werden die Stäbchen auch beim Wilden/Unregelmäßigen Verband parallel verlegt. Der Unterschied: Der Versatz ist nicht exakt bestimmt, sondern willkürlich. Weil das Muster an die Beplankung eines Schiffes erinnert, wird dieses Verlegemuster auch Schiffsboden genannt.

Beispiel eines Parkett-Verlegemuster: der wilde Verband
Der Wilde beziehungsweise Unregelmäßige Verband ist auch als Schiffsboden bekannt.

3. Parallelverband

Das ordentlichste Verlegemuster. Die Stäbchen sind hier streng parallel ausgerichtet. Das sorgt für ein harmonische, entspanntes Bodenbild. So lassen sich auch unterschiedliche Holzfarben kombinieren, ohne dass sich das Auge daran stört. Der Parallelverband eignet sich also für jeden Raum und jede Holzart. Deshalb ist der Parallelverband dass gängigste Muster beim industriellen Fertigparkett.

Beispiel eines Parkett-Verlegemuster: der Parallelverband
Beim Parallelverband beherrscht die strenge Geometrie die Optik.

4. Leiterverband

Grundlage des Leiterverbandes (auch Leiterboden) ist ein Parallelverband. Zu den parallel verlegten Stäbchen wird eine um 90 Grad gedrehte Stäbchenreihe hinzugefügt. Der optische Effekt: Der Raum wird durch diese Reihe optisch leicht verlängert, ohne dass durch das Muster zu viel Unruhe entsteht.

Beispiel eines Parkett-Verlegemuster: der Leiterboden
Zwei in einem: Der Leiterboden ist ein Parallelverband mit einer zusätzlich eingeschobenen Einzelreihe.

5. Altdeutscher Verband

Der Altdeutsche Verband erinnert ein wenig an ein Flechtmuster. Hier werden zwei Stäbe parallel verlegt, an den beiden Enden schließt sich dann ein Stab im rechten Winkel an. Die nächste Einheit wird dann genau um die Hälfte der Längsstäbchen versetzt. So entsteht ein Ornament, das sehr dekorativ wirkt und dank seiner streng geometrischen Form trotzdem nicht aufdringlich ist.

Beispiel eines Parkett-Verlegemuster: der Altdeutsche Verband
Zwei parallel verlegte Stäbe werden bei diesem Verlegemuster um einen um 90 Grad gedrehten Stab ergänzt: der Altdeutsche Verband.

6. Würfelmuster/Tafelmuster

Mehrere, parallel zueinander verlegte Stäbe sind hier zu Quadraten zusammengefügt. Diese Quadrate wiederum werden dann senk- und waagerecht gegeneinander versetzt. Parkettleger bezeichnen dieses Verlegemuster auch als Tafelmuster. Die schachbrettartige Anordnung verleiht dem Boden eine gewisse Sachlichkeit. Das Muster war noch bis in die 1960er-Jahre sehr beliebt und findet sich noch in so manchem Haus aus dieser Zeit.

Beispiel eines Parkett-Verlegemuster: der Würfelverband
Der Würfelverband wurde häufig noch bis in die 1960er-Jahre verlegt.

7. Fischgrätmuster

Darf's ein wenig auffälliger sein? Beim Fischgrätmuster werden die Stäbchen im rechten Winkel zueinander verlegt, so dass sie ein V ergeben. Die richtige Wirkung erzielt dieses Verlegemuster aber nur in großen Räumen, die nicht zu voll gestellt sind. Beim Französschen Fischgrät, einer Variante, werden die Parkettstäbe an beiden Seiten abgeschrägt und dann aneinandergereiht.

Beispiel eines Parkett-Verlegemuster: das Fischgrätmuster
Das Fischgrätmuster eignet sich besonders für große, repräsentative Räume.

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