100 Prozent Natur, edle Optik und lebenslange Haltbarkeit. Wer diese Features schätzt, schwört auf Parkett. Der Bodenbelag kam einst nur in massiver Form daher, indem Vollholzstäbe oder Plättchen direkt auf den Untergrund gelegt und dann geschliffen wurden.
Dagegen bestimmt heute Mehrschichtparkett den Markt. Mehrere Lagen aus Birke oder Buche plus 3 bis 5 Millimeter Nutzschicht etwa aus Eiche, fix und fertig zu Dielen zurechtgesägt und versiegelt – inklusive Trittschalldämmung. Übrigens: Parkett darf sich ein Mehrschicht-Holzboden nur dann nennen, wenn er eine mindestens 2,5 Millimeter starke Nutzschicht hat. Alles darunter ist ein Furnierboden.
Neben dem typischen Stäbchen-, Mosaik- und Fischgrätmuster gibt es Parkett auch als Dielenboden. Meterlange 15 bis 30 Zentimeter breite Holzlatten, die früher auch gerne "roh", samt Rissen und Astlöchern, verlegt wurden. So eine klassische Landhausdiele verströmt ein tolles Flair – ähnlich wie der Schiffsboden, bei dem einzelne, kürzere Stäbe unregelmäßig nebeneinander gesetzt werden. Ahoi! Diese Looks gibt es natürlich auch als Fertigparkett.
Je nachdem, auf was eure Wahl fällt, sollte euer Budget auf jeden Fall etwas größer ausfallen: Parkett ist ein kostspieliges Vergnügen. Wir zeigen euch die Varianten, die Vor- und Nachteile dieses tollen Bodenbelags, was er kostet und welche Räume ihr damit auslegen könnt.
Vorteile von Parkett als Bodenbelag
Parkett als Bodenbelag macht einen Raum so richtig behaglich. Kein Wunder, fällt doch bei Tischen und Regalen auch oft die Wahl auf Buche oder Kirsche. Zu den Vorteilen gehört auch das warme Gefühl unter den Füßen. Macht einfach süchtig!
Edle Optik
Korrekturen sind nicht nötig, die Natur hat ganze Arbeit geleistet. Die unregelmäßige, mehr oder weniger fein gemaserte Oberfläche von Parkett sieht schön, lebendig und edel aus. Holzöl oder Hartwachsöl sorgen für ein natürliches Finish, Lack schafft herrlichen Glanz.
Und das gleich mehrfach. Zum einen ist Parkett weitgehend schadstofffrei. Darüber hinaus reguliert es das Raumklima: Dank der offenporigen Struktur wird überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft aufgenommen und wieder abgeben.
Parkett als Bodenbelag ist nachhaltig
Parkett, egal ob massiv oder in der Mehrschicht-Variante, besteht zu 100 Prozent aus Holz – und das wächst nach. Wenn Ihr in Sachen Ökobilanz auf Nummer sicher gehen möchtet, greift ihr zu heimischen Arten wie Buche, Esche oder Eiche. Teak kommt zum Beispiel aus Indonesien, wird aber auch dort fair angebaut. Haltet Ausschau nach dem FSC-Siegel (Forest Stewardship Council) für Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
Je härter das Holz (Eiche!), desto widerstandsfähiger ist die Oberfläche. Stilettos, Stuhlbeine oder Krallen hinterlassen kaum Spuren. Und falls doch, heißt es nach 15 Jahren: Fein abschleifen und neu einölen oder lackieren. Schleifmaschinen verleiht der Parketthandel oder der Baumarkt um die Ecke. Bei guter Pflege hält Parkett ein Leben lang.
Parkett ist leicht zu reinigen
Staubsaugen und gelegentlich mit leicht feuchtem, weichem Bodentuch feudeln – fertig! Ein paar Tropfen Neutralreiniger im Wasser reichen zur Reinigung aus. Profis gießen etwas Parkettreiniger (aus der Drogerie) in den Putzeimer, die darin enthaltenen Öle gönnen dem Bodenbelag eine Frischekur.
Warum auch nicht, schließlich enthält Parkett als Bodenbelag keine allergenen Stoffe, zudem lässt er sich prima reinigen. Und auch die klimaregulierenden Eigenschaften wissen Bewohner mit empfindlichen Atemwegen sehr zu schätzen.
Parkett passt für Haustiere
Wo sich Menschenfüße wohlfühlen, sollte es auch Katzenpfoten gutgehen. Wenn ihr hartes Holz (Eiche, Esche) wählt, widersteht es auch den üblichen Kratzattacken des geliebten Vierbeiners. Und falls beim Fressen etwas danebengeht, wird es einfach aufgewischt.
Nachteile von Parkett als Bodenbelag
Die Liste der Nachteile von Parkett als Bodenbelag hält sich in Grenzen. In erster Linie kommt es auf euer Budget an.
Parkett ist teuer
Bei 15 bis 20 Euro pro Quadratmeter für einfaches Mehrschichtparkett mit 2,5 Millimeter Nutzschicht in Buche geht es los. Solides Eichenparkett kostet 30 bis 60 Euro, schnell klettern die Preise hoch auf 80 (Steineiche) oder mehr Euro. Je hochwertiger beziehungsweise seltener das Holz und die Verarbeitung, desto teurer ist der Bodenbelag. Tipp: Parkett mit einer dicken Nutzschicht von 5 Millimetern lässt sich mehrfach abschleifen.
Fürs Verlegen kommt der Profi
Beim Fertigparkett kommen vorbereitete Dielenbretter ins Haus, die ihr selbst ineinander klicken könnt. Doch nicht jeder Untergrund ist perfekt, außerdem müssen die Kanten super sauber geschnitten und die Sockelleisten makellos angebracht werden. Also: Lieber den Profi anrufen, erst recht für aufwendigere Verlegetechniken. Der Parkettverleger verlangt für seine Arbeit 20 bis 30 Euro pro Quadratmeter.
Holz ist lebendig und reagiert damit auch auf UV-Strahlen. Je nach Art verändert das Parkett im Laufe der Jahre seine Farbe. Helles Holz wie Ahorn dunkelt zum Beispiel etwas nach.
Holzböden arbeiten
Holz als Naturmaterial reagiert auf Temperaturschwankungen oder auf jegliche Veränderungen der Luftfeuchtigkeit. Und das hat Auswirkungen. Das Holz gibt während der Heizperiode im Winter Feuchtigkeit ab und verringert sein Volumen. Dadurch können sich Fugen bilden. Das ist übrigens auch bei versiegelten Parkettfußböden der Fall, weil Versiegelungsschichten den Feuchtigkeitsaustausch zwischen Holz und Raumluft nicht verhindern, sondern nur etwas verzögern können. Wie ihr solche Fugen füllen könnt, erklären wir in diesem Expertentipp.
Parkett eignet sich nur bedingt über einer Fußbodenheizung
Holz arbeitet nicht nur, es ist auch ein schlechter Wärmeleiter, der gut gegen Kälte/Wärme abschirmt. Das bedeutet, dass bei der Verlegung auf einer Fußbodenheizung (im Vergleich zum Beispiel zu Fliesen) die Wärmeabgabe aus dem Untergrund verzögert wird. Die automatische Steuerung der Heizung reagiert nur noch langsam auf Sonneneinstrahlung oder auf die Fremdwärme, die durch eine größere Personenzahl eingebracht wird.
Außerdem bewirkt die Erhöhung des thermischen Widerstandes einen Energiemehrverbrauch von bis zu 13 Prozent. Deshalb solltet ihr über Fußbodenheizungen nur Parkett verlegen, das vom Hersteller ausdrücklich als dafür geeignet gekennzeichnet ist und die Zulassung für Fußbodenheizungen nach DIN 4725 + DIN 44576 hat.
Welche Zimmer mögen Parkett als Bodenbelag?
Parkett als Bodenbelag schmückt natürlich jeden Raum, allen voran Wohn- und Schlafzimmer, wo die klimaregulierende Wirkung kaum zu toppen ist. Das gleiche gilt beim Kinderzimmer. Fürs Home Office solltet ihr möglichst hartes, widerstandsfähiges Holz mit 1A-Versiegelung wählen. In Bad und Küche wird mit Wasser geplanscht, hier kommt es auf eine perfekte Verlegung, feine Fugen und eine wasserabweisende Schutzschicht an.
Fazit: Parkett als Bodenbelag
Natürlicher, wohnlicher und langlebiger geht es kaum – Parkett als Bodenbelag ist eine erstklassige Wahl für alle "Trockenräume". Größter Nachteil ist der hohe Preis.