Teakholz ist bei Käufern beliebt. Doch Umweltverbände kritisieren das Tropenholz als nicht nachhaltig. Wir haben für euch alles Wissenswerte zu Teak gesammelt und sagen euch, wie ihr möglichst nachhaltiges Teakholz kaufen könnt - und welche Alternativen es gibt.
Hart, langlebig, witterungsbeständig: Teak gilt als Königsholz, besonders im Outdoor-Bereich. Das tropische Edelholz ist aus hiesigen Gärten kaum noch wegzudenken und bei Käufern beliebt.
Doch Umweltverbände warnen seit einigen Jahren vor der schlechten Ökobilanz von Teakholz. Was soll der Verbraucher also tun: auf den Kauf verzichten oder doch zum Gartenklassiker greifen? Wir haben für euch alles Wissenswerte zu dem Tropenholz gesammelt und sagen euch, wie ihr möglichst nachhaltiges Teakholz kaufen könnt.
Was Teakholz ausmacht
Der Teakbaum kommt ursprünglich aus Südasien. Natürliche Bestände gibt es in Indien, Myanmar, Thailand und Laos. Heute werden die Bäume aber – wegen der großen Nachfrage – auch in anderen tropischen Gebieten angebaut. Teak kommt mittlerweile aus Afrika, Südamerika und anderen asiatischen Ländern wie Indonesien.
Der Teakbaum wird bis zu 40 Meter hoch, bis zu 20 Meter bleibt der Stamm astfrei. Sein Splintholz, also das junge Holz unterhalb der Rinde, ist hell. Das Kernholz ist gold- bis dunkelbraun und von einer dunklen Maserung durchzogen.
Positive Eigenschaften von Teakholz
Der Grund für die Beliebtheit des Holzes liegt in seinen positiven Eigenschaften:
Teakholz ist hart und stabil.
Gleichzeitig enthält es einen außergewöhnlich hohen Kautschukanteil, was für seine klebrig ölige Beschaffenheit und die stumpfe Oberfläche sorgt. Dadurch ist das Holz sehr abriebfest, säureresistent und wasserabweisend.
Durch die Stoffe Techochinon und Tectol ist Teakholz außerdem sehr widerstandsfähig gegen Insekten und Pilze.
Der hohe Siliziumgehalt von Teakholz sorgt dafür, dass Termiten gegen Teak kaum eine Chance haben. Ein Grund, wieso das Holz in Indien auch vermehrt für Fenster und Türen eingesetzt wird.
Die Oberfläche von Teak bleibt auch ohne Nachbehandlung wetterfest.
Außerdem lässt sich das Holz gut bearbeiten – egal ob drechseln, sägen oder schnitzen.
Die Holzqualität von Teakholz ist stark von Standort und Alter des Baumes abhängig. Dennoch lässt sich sagen, dass Teak ähnliche Eigenschaften bezüglich Festigkeit und Härte aufweist wie Eichenholz.
Wofür sich Teakholz eignet
Teak ist als Holz für Gartenmöbel beliebt, auch als Bodenbelag für innen und außen geeignet. Es eignet sich auch für Sitzmöbel, Zierleisten und Rahmenkonstruktionen von Fenstern und Türen. Außerdem wird Teak im Bootsbau verwendet. Denn: Ein Schiffsdeck aus Teak wird aufgrund der Holzeigenschaften auch bei Nässe nicht rutschig.
Kritik an der Nachhaltigkeit von Teakholz
Seit einigen Jahren warnen besonders Umweltverbände davor, das edle und beliebte Tropenholz zu kaufen. Der Grund: Seine Ökobilanz ist schlecht. Das liegt zum einen daran, dass die Transportwege sehr weit sind. Die Distanzen betragen in der Regel mehrere tausend Kilometer, das Holz wird mit Lkws und Schiffen transportiert. Dadurch fallen für alle Tropenhölzer allein für den Transport hohe CO2-Emissionen an.
Ein weiterer Nachteil für die Ökobilanz von Teakholz: Teakholz muss vor dem Verladen in Schiffe in Trockenkammern noch vor Ort getrocknet werden. Ist das Holz nicht vollkommen durchgetrocknet, wird die Qualität schlecht. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit in den Anbaugebieten, muss der Trockenvorgang von Technik begleitet werden – und das unter hohem Energieaufwand.
Grundsätzlich problematisch ist zusätzlich, dass Teak in Regenwäldern wächst – und deren Bestand ist bedroht. Häufig werden Teakbäume auch in Monokultur auf Plantagen angebaut, was zu Erosionen führen kann und die Bodenqualität beeinträchtigt.
Teak ist außerdem kein schnell nachwachsendes Holz. Bis ein Baum gefällt werden kann, muss er mindestens 25 bis 30 Jahre wachsen. Es gibt auch Bäume, die um die 100 Jahre alt sind.
Nachhaltiger Kauf von Teakholz
Wer trotz der weiten Transportwege nicht auf Teakholz verzichten will, sollte beim Kauf zumindest auf das FSC-Siegel achten. Dieses wird von der Wald- und Umweltschutzorganisation Forest Stewardship Council mit Sitz in Bonn vergeben. Der FSC wird von Umweltverbänden und Verbraucherzentralen unterstützt. Denn: Seine Kontrollen werden von unabhängigen Gutachtern durchgeführt. Bei anderen Siegeln können sich auch die Möbelhersteller selbst als Gutachter aufstellen – diese sind also alles andere als unabhängig.
Zu den Kriterien für das FSC-Siegel gehört nicht nur, dass die Bewirtschaftung des Waldes die Ressourcen schonen und die Artenvielfalt schützen muss. Es geht auch darum, dass die Arbeitsbedingungen für die Bevölkerung vor Ort sozial verträglich gestaltet sind.
Der Kauf von Teakholz aus nachhaltigem Anbau kann auf lange Sicht sogar besser sein für die Umwelt als der gänzliche Verzicht auf Tropenholz. Denn eine nachhaltige Bewirtschaftung kann Monokultur-Plantagen verhindern – das sichert auch den Erhalt von Regenwald.
Allerdings muss, wer Möbel aus FSC-zertifiziertem Holz kauft, deutlich tiefer in die Tasche greifen. Für einen Gartentisch zahlt ihr zum Bespiel rund das doppelte, als wenn er aus Teakholz ohne FSC-Siegel gefertigt ist.
Recyceltes Teakholz kaufen
Eine weitere Möglichkeit, nachhaltig Teakholz zu kaufen, ist der Kauf von recyceltem Holz. Das Holz kommt in der Regel von zerfallenen Häusern oder Bänken aus Indonesien. Dort wird es per Hand geschliffen und gebürstet. Die Kosten sind ähnlich hoch wie bei Teakholz von Plantagen. Ihr erkennt recyceltes Teakholz an Produktnamen wie Green Line Teak oder Green Collection Teak.
Recyceltes Teakholz ist ungefähr so teuer wie Plantagenholz, für die Umwelt aber schonender.
Alternativen zu Teakholz
Eine Tropenholz-Alternative zu Teakholz ist Bangkirai - mit den gleichen ökologischen Nachteilen. Es gibt aber auch regionale Hölzer mit Eigenschaften, die Teak ähnlich sind. In erster Linie sind hier Eiche, Lärche, Douglasie und Robinie zu nennen. Diese Hölzer werden mit neuesten Verfahren so robust gemacht, dass sie mit Teak in Sachen Langlebigkeit locker mithalten können. Sie sind unter dem Namen Thermoholz im Handel.
Hier fällt die Ökobilanz aufgrund der weitaus kürzeren Transportwege schon deutlich besser aus. Ein angenehmer Nebeneffekt: Möbel aus heimischen Hölzern sind oft günstiger zu haben als solche aus Tropenholz.