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Holzboden für Balkon und Terrasse: Diese Holzarten eignen sich für draußen

Ein Holzboden auf dem Balkon oder auf der Terrasse wirkt hochwertig, natürlich und ist außerdem nachhaltig. Allerdings ist nicht jede Holzart für den Außenbereich geeignet. Wir erklären euch, welche Möglichkeiten es gibt, einen dauerhaften Holzbelag für Balkon oder Terrasse herzustellen und geben euch einen Überblick, welche Holzarten sich für draußen eignen.

Einheimische Hölzer als Bodenbelag für Balkon oder Terrasse

Der Holzboden für Balkon und Terrasse muss nicht zwangsläufig aus Tropenholz sein. Folgende einheimische Hölzer eignen sich ebenfalls:

Kiefernholz ist geeignet, aber nur, wenn es "kesseldruckimprägniert" ist. Das bedeutet, es wurde in einem speziellen Verfahren mit einem Holzschutzsalz getränkt. Erkennbar ist das an der leicht grünlichen Farbe der Holzoberfläche, die sich im Laufe der Zeit verliert.

Lärchenholz weist einen starken Gehalt an Harz auf. Es ist von sich aus wetterfest und pilzresistent und benötigt daher keine Imprägnierung. Allerdings treten an seiner Oberfläche oft sogenannte Harzausflüsse ("Harzgallen") auf. Ein weiteres Kennzeichen von Lärchenholz: Es ist sehr astreich und verwindet sich sehr stark. Bauteile mit großen Abmessungen sind daher aus Lärchenholz nur schwer herzustellen.

Widerstandsfähiger als Kiefern- und Lärchenholz ist das Holz der Douglasie (= Oregon Pine), welches deshalb auch gerne als Fassadenholz verwendet wird. Aufgrund ihres großen Harzgehalts müsst ihr bei dieser aus Nordamerika stammenden Holzart allerdings ebenfalls mit Harzausflüssen rechnen.

Gerne als Parkettholz verwendet, kann Eiche auch als Holzboden auf der Terrasse eingesetzt werden, auch wenn das relativ selten geschieht. Die Eiche ist eine der wenigen europäischen Holzarten in der mittleren Einstufungsklasse. Sie ist im Außenbereich 15 bis 20 Jahre lang haltbar. Aufgrund ihrer Oberflächenhärte kann eine Terrassendiele aus Eichenholz in stärker frequentierten Bereichen verlegt werden. Im Vergleich zu anderen Harthölzern ist die Eiche kurzfaserig und neigt nur selten zur Splitterbildung.

Wichtig ist allerdings eine entsprechende Pflege und Wartung. Zur Pflege eignen sich natürliche Öle mit Farbpigmenten, die das Holz gegen Witterung, Vergrauung und UV-Strahlen schützen. Bedacht werden sollte auch der relativ hohe Preis. Dafür überzeugt die Eiche im Vergleich zu exotischen Harthölzern aus ökologischen Gesichtspunkten.

Outdoor-Lösungen mit Thermoholz als Holzboden

Seit einiger Zeit wird für den Außenbereich als Holzboden für Balkon und Terrasse sogenanntes Thermoholz angeboten. Das ist ein Holz, das durch Wärmebehandlung ohne chemische Zusätze witterungsbeständig gemacht wurde. Es gibt verschiedene Verfahren: Erhitzen im Wasserbad, im Ölbad oder in heißem Wasserdampf. In allen Fällen wird das Holz je nach Verfahren auf Temperaturen zwischen 180 bis 240 Grad Celsius erhitzt und danach abgekühlt und getrocknet.

Bei diesem Prozess tritt eine gleichmäßig dunkle Verfärbung ein. Die Wechselwirkung mit Wasser (Quellen und Schwinden) und die Aufnahmefähigkeit von Feuchtigkeit wird dadurch vermindert. Außerdem wird Thermoholz seltener von holzzerstörenden Pilzen befallen. Thermoholz ist besonders hart und formstabil, kann aber bei großer Belastung brechen, da es durch die Wärmebehandlung seine Elastizität weitgehend verloren hat. Allerdings sind seine Eigenschaften sehr stark von der behandelten Holzart und vom eingesetzten Verfahren abhängig.

Inwieweit dieses Verfahren anderen überlegen ist, muss sich erst noch zeigen. Fachleute vertreten nach wie vor die Auffassung, dass man auch bei Thermoholz die Grundsätze des "konstruktiven Holzschutzes" (dazu unten mehr) beachten muss, damit eine ausreichende Haltbarkeit gewährleistet ist. Ob dieses Holz ein Bodenbelag für eure Terrasse oder euren Balkon sein könnte? Ansehnlich ist es allemal.

Tropische Holzböden: Auf Nachhaltigkeit achten

Tropische Holzarten sind als Holzboden für Balkon, Terrasse sowie den gesamten Außenbereich ebenfalls gut geeignet. Zum Beispiel:

  • Azobe = Bongossi
  • Bangkirai = Balan
  • Bilinga
  • Afzelia = Merbau
  • Teak

Diese tropischen Hölzer sind wetterbeständig und benötigen wegen ihrer Holzinhaltsstoffe keinerlei Imprägnierung. Allerdings kann es bei diesen Hölzern gelegentlich dazu kommen, dass die Holzinhaltsstoffe (Gerbsäure) durch Regenwasser ausgewaschen werden, was zu Verfärbungen führen kann. Das hat jedoch keinen Einfluss auf die Haltbarkeit.

Tropenholz aus Farmen hat nicht die gleiche Haltbarkeit und Festigkeit wie "wildgewachsene" Hölzer. Das liegt daran, dass in Plantagen nur schnellwachsende Baumsorten angepflanzt werden, damit das Holz bereits nach kurzer Zeit geschlagen werden kann.

Wir möchten euch als Alternative gern Tropenholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft empfehlen, das ihr am "FSC"-Gütesiegel erkennt. Dieses Siegel ist nach Auskunft der Naturschutzverbände international am glaubwürdigsten.

Mehr zu Bangkirai-Holz lest ihr hier. Zudem haben wir euch sämtliche Informationen über Teak und dessen Nachhaltigkeit in folgendem Ratgeber aufbereitet: "Teakholz kaufen: Wie nachhaltig ist das beliebte Tropenholz?"

Bambusdielen als ökologische Alternative

Seit rund 15 Jahren werden Terrassendielen aus Bambus für den Außenbereich angeboten. Bambus wächst extrem schnell und bindet sehr viel CO2.

Die meisten der angebotenen Bambus-Terrassendielen bestehen aus verpresstem Bambusmaterial. Sie sind eher in dunklen Farbtönen erhältlich und relativ schwer. Daneben gibt es auch Terrassendielen aus stabverleimtem Bambus. Diese sind heller und leichter.

Lest hier, welche Vorteile und Nachteile Bambus-Dielen haben.

Holz-Kunststoff-Dielen als Bodenbelag für draußen

Seit wenigen Jahren werden als Bodenbeläge für Balkone und Terrassen Holz-Kunststoff-Dielen unter den Bezeichnungen Wetterholz, Megawood, Terraza, oder KOVALEX angeboten. Es handelt sich dabei in der Regel um stranggepresste Dielen, die aus 70 bis 80 Prozent Holzspänen und 20 bis 30 Prozent Kunststoff bestehen.

Die Dielen sind braun eingefärbt und haben eine geriffelte Oberfläche. Sie haben je nach Fabrikat verschiedene Nut- und Feder-Kanten, damit sie zu einer zusammenhängenden Fläche zusammengesteckt werden können. Sie werden zum Teil mit den Lagerhölzern verschraubt oder mit speziellen Klammern befestigt.

Vorteile von Holz-Kunststoff-Dielen

  • Feuchtigkeitsbeständig
  • Geringer Pflegeaufwand
  • Witterungsbeständig ohne Anstrich oder Imprägnierung
  • Riss- und splitterfrei

Nachteile von Holz-Kunststoff-Dielen

  • Das Aussehen weicht vom Naturholz ab.
  • Großes Ausdehnungs- und Schwundverhalten
  • Hoher Preis (ca. 80 bis 90 Euro pro Quadratmeter)

Haltbarkeit von Holz-Kunststoff-Dielen

Auch Holz-Kunststoff-Dielen verwittern auf dem Balkon oder der Terrasse langfristig. Alle Erzeugnisse der organischen Chemie – und das sind die Kunststoffe – werden im Laufe der Zeit durch die ultravioletten Strahlen des Sonnenlichtes zerstört. Es findet eine schleichende Verwitterung statt, die sich darin zeigt, dass die ursprünglich glatte Oberfläche matt wird.

Ein weiterer unangenehmer Effekt besteht darin, dass sich viele Kunststoffe – besonders bei starker Erwärmung – elektrostatisch aufladen und Staub und Schmutz anziehen, der dann in die Oberfläche förmlich eingebrannt wird.

Mehr dazu, ob sich WPC-Dielen auch für freistehende Balkone eignen, lest ihr in diesem Expertentipp.

Nur bedingt geeignet: Stabverleimte Terrassendielen

Es steht außer Frage, dass stabverleimte Holzelemente witterungsbeständig sind. Bei der Verwendung als Terrassendielen oder als Holzboden auf dem Balkon ist jedoch folgendes zu bedenken: Da Holz ein natürlicher Werkstoff ist, gleicht kein Stück dem anderen, selbst wenn es aus dem selben Stamm geschnitten wurde. Holz hat ein ausgeprägtes Schwind- und Ausdehnungsverhalten je nach Einwirkung von Wärme/Kälte und Feuchtigkeit/Trockenheit. Das bedeutet, dass sich jedes kleine Einzelstück Holz in einem stabverleimten Element ein wenig anders verhält als seine benachbarten Holzteile und als die Leimfuge dazwischen.

Das kann zur Folge haben, dass stabverleimte Holzoberflächen, die ständig der Witterung ausgesetzt sind, im Laufe der Zeit die einheitlich glatte Oberfläche verlieren.

Glatte oder geriffelte Holzdielen auf Balkon oder Terrasse?

Welche Art der Oberfläche ihr bei eurem Holzboden für Balkon oder Terrasse wählt, hängt nicht nur von ästhetischen Gesichtspunkten ab. Glatte und geriffelte Holzdielen haben verschiedene Vor- und Nachteile.

Glatte Terrassendielen können zum Beispiel geschliffen und somit renoviert werden. Sie lassen sich außerdem leichter reinigen als geriffelte Holzdielen, so dass der Pflegeaufwand geringer ist. Auch das Behandeln mit Holzöl geht schneller und einfacher von der Hand und die Bildung von Staunässe ist unwahrscheinlicher.

Geriffelte Terrassendielen sind bei Nässe nicht so rutschig, was gerade bei Familien mit Kindern von Vorteil ist. Allerdings läuft in den Rillen das Wasser schlechter ab. Damit bleibt die Diele länger feucht und es können sich schnell Algen, Moos und Pilze bilden.

Der Trend geht deshalb inzwischen zu glatten Holzdielen für den Balkon oder die Terrasse.

Stabverleimte Bambus-Terrassendiele
Geriffelte Holzdielen waren im Außenbereich eine zeitlang sehr beliebt. Inzwischen geht der Trend zum glatten Holzboden.

Holzboden-Verlegung auf Balkon oder Terrasse: Darauf solltet ihr achten

Unter "konstruktivem Holzschutz" versteht man die Tatsache, dass Holz so verlegt werden muss, dass es nicht dauerhaft feucht ist.

Ganz wichtig ist bei Holzbelägen, dass sie nicht in einer zusammenhängenden Fläche verarbeitet werden. Es sollten immer ausreichend breite Fugen zwischen den einzelnen Hölzern, Dielen oder Latten vorhanden sein, durch die das Wasser nach unten ablaufen kann. Das heißt, Lattenroste oder fertige Holzfliesen (Holzhandel, Baumarkt) sind ideal. Das Gefälle des Balkon- oder Terrassen-Bodens sollte mindestens zwei Prozent betragen.

Beim Verlegen müsst ihr darauf achten, dass diese Holzelemente keinen direkten Kontakt mit dem Untergrund oder dem Erdboden haben. Die Unterseiten dürfen nicht ständig auf dem feuchten Untergrund liegen. Der Abstand muss mindestens fünf Zentimeter betragen. Das Holz muss auch auf der Unterseite abtrocknen können. Das erhöht die Lebensdauer beträchtlich.

Um Holzböden von Terrassen vor direktem Erdkontakt zu schützen, gibt es neuerdings sogenannte "Fundament-Steine" aus Beton. In den Steinen befinden sich Aussparungen, in welche die Traglatten der Unterkonstruktion fest eingepasst werden können (Hersteller: Brinkmann System-Beton, Bezugsquellen: Baumarkt oder Baustoff-Großhandel). Ihr könnt aber auch einfach hartgebrannte Klinker, Fliesen oder ähnliches verwenden.

Die richtigen Schrauben

Zur Montage außen verbauter Hölzer sollte man immer rostbeständige Schrauben und Nägel aus V2A-Stahl verwenden. V2A-Stahl ist allerdings nicht säurebeständig. Bei der Montage von tropischen Hölzern, die viel Gerbsäure enthalten, sind deshalb Schrauben aus säurebeständigem V4A-Stahl besser.

Wer diese Punkte beachtet und die Oberfläche jährlich reinigt, der kann mit bei hölzernen Balkon- oder Terrassenbelägen mit einer Lebensdauer von bis zu 15 Jahren rechnen.

Übrigens: Auch Wege im Garten könnt ihr mit Holz gestalten. Hier bieten wir euch 5 tolle Ideen für Gartenwege aus Holz.

Holzboden-Pflege auf Balkon und Terrasse

Grundsätzlich müssen alle Holzbeläge gepflegt werden. Da sich auf ihnen zwangsläufig ein grüner Algenbelag bildet und oftmals zwischen den Fugen Moos entsteht, solltet ihr jährlich einmal im Frühjahr den hölzernen Boden mit einer Sodalösung oder mit einem Algen- und Moosentferner (es gibt unbedenkliche, ungiftige Produkte) reinigen.

Holzhändler und die Fachabteilungen der Baumärkte bieten auch spezielle Reinigungsmittel für Holz an. Trotzdem wird es oftmals erforderlich sein, zusätzlich einen Hochdruckreiniger einzusetzen, damit die Fugen richtig sauber werden. Schrubber und Bürste tun es bei kleinen Flächen auch.

Pflege von Terrassendielen
Um die Haltbarkeit zu erhöhen, sollten Beläge aus Kiefernholz und Douglasie mit einem farblosen Holzschutzmittel eingestrichen werden.

Um die Haltbarkeit zu erhöhen, sollten Beläge aus Kiefernholz und Douglasie zusätzlich – zumindest auf der Oberfläche – mit einem farblosen Holzschutzmittel (keine Lasur!) eingestrichen werden. Damit sich das Holz durch Bläuepilze nicht schwarz färbt, empfiehlt sich als erster Anstrich eine Imprägnierung mit Bläueschutzgrund.

Kleiner Tipp: Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, eine Terrasse aus Paletten selbst zu bauen? Das ist gar nicht so schwer – guckt mal in unsere DIY-Anleitung:

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