Basteln, spielen, toben, abhängen – im Kinderzimmer muss der Bodenbelag einfach alles mitmachen. Während sich die Kinder wohlfühlen wollen und eine coole Optik schätzen, zählen für die Eltern eher praktische Aspekte. Welche Bodenbeläge meistern die Herausforderungen im Kinder- und Jugendzimmer am besten?
Parkett, Laminat, Kork, Designboden, Teppich, Stein oder Fliesen – wir präsentieren die Vorteile und Nachteile der verschiedenen Kinderzimmer-Bodenbeläge und nennen die Kosten pro Quadratmeter.
Was macht einen guten Kinderzimmer-Boden aus?
Zuerst zeigen wir aber, was ein Bodenbelag im Kinderzimmer können muss:
- Der Bodenbelag soll modern aussehen und möglichst wohnlich sein.
- Unter den Füßen soll es sich angenehm anfühlen.
- Er muss wilden Sprüngen, Autorennen und Murmelspielen standhalten.
- Farbe und Kleber sollten sich leicht vom Bodenbelag entfernen lassen. Und er sollte es am besten auch wegstecken können, wenn mal Wasser oder Kirschsaft ausläuft.
- Der Bodenbelag im Kinderzimmer sollte frei von Schadstoffen sein. Das ist Eltern natürlich besonders wichtig.
- Schall schlucken sollte der Belag auch. Schließlich geht es beim Nachwuchs oft ziemlich laut zu.
Auf einen Blick: Bodenbeläge im Kinderzimmer
In unserer Tabelle könnt ihr leicht die Stärken und Schwächen aller Bodenbeläge fürs Kinderzimmer erkennen. Ihr müsst euch nur darüber klar werden, worauf ihr im Kinderzimmer besonderen Wert legt.
- Bodenbelag
- Preis pro qm
- Variation
- Reinigung
- Fußfreundlichkeit
- Nutzungsdauer
- Kratzfestigkeit
- Gemütlichkeit
- Aufbauhöhe/Dicke
- Fliesenboden
- Ab 5 Euro
- Sehr gut
- Sehr gut
- Mittel
- 20-30 Jahre
- Sehr gut
- Wenig
- 9-10 mm
- Steinboden
- Ab 30 Euro
- Gut
- Gut
- Mittel
- 50 Jahre
- Sehr gut
- Wenig
- 20-35 mm
- Parkett
- Ab 20 Euro
- Sehr gut
- Gut
- Sehr gut
- 30 Jahre
- Gut
- Mittel
- 10-25 mm
- Laminat
- Ab 10 Euro
- Sehr gut
- Sehr gut
- Gut
- 10-15 Jahre
- Gut
- Mittel
- 5-14 mm
- Kork
- Ab 20 Euro
- Mittel
- Gut
- Sehr gut
- 15 Jahre
- Gut
- Gut
- 5-6 mm
- Designerboden
- Ab 15 Euro
- Sehr gut
- Sehr gut
- Gut
- 10-15 Jahre
- Sehr gut
- Mittel
- 4-5 mm
- Linoleum
- Ab 20 Euro
- Mittel
- Gut
- Mittel
- 15-30 Jahre
- Sehr gut
- Mittel
- 2-4 mm
- Teppich
- Ab 10 Euro
- Sehr gut
- Gut
- Sehr gut
- 10 Jahre
- Mittel
- Sehr gut
- 8-10 mm
Worauf legt ihr in eurem Zimmer Wert?
Teppich im Kinderzimmer: Hoher Kuschelfaktor
Teppichboden als Bodenbelag im Kinderzimmer ersetzt so manches Kissen oder die Matratze. Einfach hinfläzen und chillen.
Vorteile von Teppichboden im Kinderzimmer
Teppichboden ist urgemütlich und super kuschelig. Doch es gibt noch mehr Vorteile.
- Der Bodenbelag ist sooo schön weich und warm unter den Füßen.
- Die Fasern des Teppichbodens schlucken Schall.
- In der Regel ist Teppichboden wohngesund und schadstofffrei.
- Echte Wolle reguliert die Luftfeuchtigkeit und schafft ein angenehmes Raumklima.
- Unfallfrei toben: Teppichboden ist natürlich rutschfest.
- Der Einstieg in die Teppichwelt ist preiswert, Synthetikware startet bei 10 Euro, Schurwolle bei 20 bis 25 Euro pro Quadratmeter.
- Es klingt paradox, aber für Allergiker ist Teppichboden häufig ideal. Denn: Dank seiner Struktur reduziert der Bodenbelag den Feinstaubgehalt in der Raumluft.
- Teppichboden kann auch was ab. Schaut einfach wie bei Laminat auf die Nutzungsklasse: 22 oder 23 dürfte im Kinderzimmer lange überleben.
Nachteile von Teppichboden im Kinderzimmer
Regelmäßiges Staubsaugen ist Pflicht, denn Flusen und Dreck bleiben eher haften als an glatten Böden. Weitere Nachteile von Teppichboden im Kinderzimmer:
- Feucht wischen geht nicht, Flecken auf dem Teppichboden müssen extra behandelt werden.
- Nach spätestens 10 Jahren hilft alles nichts. Der Teppichboden muss ersetzt werden. Das ist allerdings auch für Eltern mit zwei linken Händen gut machbar.
- Hat euer Kind eine Katze? Hoffentlich hat die den Kratzbaum akzeptiert. Sonst gibt es keine Garantie fürs Überleben des Teppichbodens.
Fazit zu Teppichboden im Kinderzimmer
Wer ein kuscheliges Ambiente wichtiger findet als eine abwischbare Oberfläche, liegt mit Teppichboden richtig. Zumal es auch richtig widerstandsfähige Teppichböden gibt.
Weiter geht's mit einem rundum natürlichen Bodenbelag.
Korkboden im Kinderzimmer: Kork ist klasse
Kork verschließt nicht nur Flaschenhälse, die geschnitzelte und gepresste Rinde der Korkeiche macht sich auch gut als Bodenbelag.
Vorteile von Korkboden im Kinderzimmer
Kork ist ein rundum natürlicher und wohngesunder Bodenbelag. Weitere Vorteile:
- Korkboden liefert euch ein schönes, warmes Gefühl unter den Füßen.
- Der Boden eures Kinderzimmers wird damit herrlich flexibel und gibt auf Druck nach. Da macht das Toben noch mehr Spaß.
- Robust und langlebig ist Korkboden dank seiner Schutzschicht dennoch.
- Kork ist zudem ein effektiver Schallschlucker.
- Dank gut versiegelter Oberfläche nimmt Korkboden keinen Schmutz auf und lässt sich kinderleicht reinigen.
- Ihr könnt den Korkboden sogar fein abschleifen und so Flecken daraus entfernen.
Nachteile von Korkboden im Kinderzimmer
Da Korkboden elastisch ist, hinterlassen schwere Möbel Druckstellen. Extrem widerstandsfähig ist Kork also eher nicht. Weitere Nachteile:
- Kork dehnt sich mit der Zeit aus. Somit muss der Bodenbelag mit Fugen verlegt werden.
- Kork kann mit der Zeit ausbleichen.
- Mit einem Preis von 20 bis 70 Euro pro Quadratmeter ist Korkboden kein Schnäppchen.
Fazit zu Korkboden im Kinderzimmer
Kork ist als Bodenbelag fürs Kinderzimmer eine echte Empfehlung: fußwarm, elastisch und dennoch ziemlich haltbar.
Designboden (Vinyl, PVC) im Kinderzimmer: Chic, chic
Ist euer Nachwuchs extrem anspruchsvoll in Sachen Optik? Dann ist Designboden eine prima Idee. Die Auswahl beim Dekor ist so groß, dass es einen fast umhaut.
Vorteile von Designboden im Kinderzimmer
Die Dekorschicht lässt sich mit praktisch jedem Muster in allen Farben bedrucken. Weitere Vorteile von Designboden im Kinderzimmer:
- Je nach Oberflächenart (mit Struktur oder glatt) schmeichelt Designboden den Fußsohlen.
- Der Bodenbelag federt beim Laufen oder Hüpfen.
- Je nach Nutzungsklasse (22 oder 23) ist er dennoch hart im Nehmen.
- Bei schwimmender Verlegung (ohne Kleber) könnt ihr einzelne Platten leicht ersetzen.
- Designboden ist schmutzabweisend und gut zu reinigen: Das ist ideal für Allergiker.
- Das Muster bleibt schön wie am ersten Tag, denn moderner Designboden bleicht nicht aus.
- Preislich liegt Designboden im Mittelfeld. Ihr müsst mit etwa 20 bis 50 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Nachteile von Designboden im Kinderzimmer
Vinyl, PVC oder Polyurethan sind keine natürliche Materialien. In der Vergangenheit waren sie mit schädlichen Weichmachern belastet. Einige davon sind inzwischen verboten, allerdings solltet ihr genau hinschauen, aus welchem Kunststoff der Designboden besteht. (Lest hier mehr zu schadstoffarmen Vinyl-Böden). Gibt es weitere Nachteile?
- Designboden ist häufig etwas empfindlich gegen Kratzer.
- Größere Macken lassen sich wie bei Laminat schwer reparieren. Kleinere Fehler entfernt ihr mit spezieller Füllmasse.
- Bei schweren Möbeln bleiben manchmal Dellen im Bodenbelag zurück. Doch dieses Problem bekommen die Hersteller zunehmend in den Griff.
Fazit zu Designboden als Bodenbelag im Kinderzimmer
Designboden passt prima ins Kinderzimmer. Die Optik stimmt und robust genug ist der Bodenbelag allemal.
Linoleum im Kinderzimmer: Die Öko-Alternative
Leinöl, Harz, Holzmehl und Kalkstein sind die Hauptzutaten für Linoleum. Mit farbigem Dekor rutscht der Bodenbelag fast in die Design-Liga von Vinyl oder Laminat.
Vorteile von Linoleumboden fürs Kinderzimmer
- Linoleum als Bodenbelag besteht zu 80 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen. Für viele Käufer ein wichtiger Vorteil.
- Die Oberfläche gibt sich sehr robust, da kann der Nachwuchs auch gerne Werkstatt spielen.
- Linoleum ist außerdem rutschfest.
- Linoleum ist antibakteriell und leicht zu reinigen.
Nachteile von Linoleum fürs Kinderzimmer
- Linoleum ist recht teuer. Handliche Platten mit der praktischen Klick-Variante kosten etwa 40 Euro pro Quadratmeter. Als Bahn, also von der Rolle, kostet Linoleum deutlich weniger.
- Die Auswahl beim Design hält sich bei Linoleum als Bodenbelag in Grenzen.
Fazit zu Linoleum als Bodenbelag im Kinderzimmer
Für das Kinderzimmer ist Linoleum gut geeignet, der Bodenbelag ist aber nicht sonderlich cool und recht teuer. Dann kann es doch eigentlich auch gleich Parkett sein, oder?
Parkett im Kinderzimmer: Edel und natürlich
Echtes Holz ist Natur pur. Je nach Holzhärte und Versiegelung hält Parkett auch den Strapazen im Kinderzimmer stand.
Vorteile von Parkett als Bodenbelag im Kinderzimmer
Parkett ist wohnlich und es lässt sich prima darauf barfuß laufen. Noch mehr Vorteile gefällig?
- Parkettboden ist hochwertig und hat von Natur aus eine edle Optik. Das sehen auch Kinder.
- Holzboden enthält keine Schadstoffe.
- Wenn ihr hartes, festes Holz (Eiche) aussucht, hält der Fußboden eine Menge aus.
- Bei guter Pflege toben auch noch die Enkel auf demselben Parkett herum.
- Gut behandeltes Parkett lässt sich leicht reinigen. Nicht zu nass wischen bitte!
- Nach 10 oder 15 Jahren könnt ihr Parkettboden einfach abschleifen und neu versiegeln (lassen).
Nachteile von Parkett als Bodenbelag im Kinderzimmer
Hochwertiger Parkettboden ist eine Investition. Gutes Eichenparkett kostet 40 Euro pro Quadratmeter, einfaches Buchen-Mehrschichtparkett bekommt ihr aber schon für 20 Euro.
- Auf Dauer sind besonders im Kinderzimmer Kratzer in der Oberfläche zu erwarten – aber die schleift ihr wie gesagt einfach aus dem Parkett.
- Parkettboden ist nicht lichtecht. Dunkles Holz bleicht mit der Zeit aus. Wo Möbel standen oder Teppiche lagen, bleiben dann dunklere Flecken.
Fazit zu Parkettboden im Kinderzimmer
Parkett macht sich gut im Kinderzimmer. Vor allem härteres, gut gewachstes oder lackiertes Holz hält ordentlich was aus.
Laminat im Kinderzimmer: Preiswerte Parkett-Alternative
Hartfaserplatte plus Holzdekor, das ist Laminat. Das Ergebnis sieht Parkett sehr ähnlich und kann richtig was ab – das klingt doch prima fürs Kinderzimmer, oder?
Vorteile von Laminat als Bodenbelag fürs Kinderzimmer
Laminat ist je nach Beanspruchungsklasse (21 bis 23) sehr widerstandsfähig – einer von vier Vorteilen von Laminat im Kinderzimmer:
- Laminat lässt sich leicht säubern.
- Im Vergleich zu Parkett ist Laminat relativ preiswert. Mit rund 10 bis 15 Euro pro Quadratmeter seid ihr schon dabei.
- Die Farben bleiben lange schön, denn Laminatboden ist lichtecht.
Nachteile von Laminat als Bodenbelag im Kinderzimmer
Wenn die Macken erstmal drin sind, wird es mit Laminat schwierig. Nachteil: Abschleifen ist leider nicht möglich.
- Dauerhaft kratz- und stoßfest ist Laminat natürlich nicht. Der Bodenbelag hält maximal 15 Jahre.
- Achtung Trittschall: Laminat benötigt eine solide Dämmschicht, die aber oft schon in den Platten enthalten ist.
Fazit zu Laminatboden im Kinderzimmer
Laminat ein rundum praktischer und robuster Bodenbelag, der im Kinderzimmer auch noch toll aussieht.
Fliesen und Stein im Kinderzimmer: Einfach die Härte
Wenn es absolut unverwüstlich sein soll, lohnt der Blick in Richtung Fliesen oder Steinboden für das Kinderzimmer.
Vorteile von Fliesen- und Steinboden im Kinderzimmer
Der große Vorteil von Stein und Fliesen als Bodenbelag im Kinderzimmer ist ihre Widerstandsfähigkeit. Gegen alles.
- Coole Kiesel gefällig? Auch das Design von Fliesen lässt in seiner Vielfalt keine Wünsche offen. Es gibt sogar Fliesen in Holzoptik.
- Fliesen und Naturstein halten lange, also vielleicht lieber ein schlichtes Design wählen.
- Die Oberfläche lässt sich gut reinigen, sogar wenn die Kinder ihr Getränk verschütten. Allerdings mag Naturstein keine säurehaltigen Pflegeprodukte. Dafür gibt es spezielle Wachspolitur.
- Im Vergleich zu Stein sind Fliesen sehr günstig. Es gibt sie schon ab 5 Euro pro Quadratmeter.
Nachteile von Fliesen und Stein als Bodenbelag im Kinderzimmer
Glatte, steinharte Böden haben natürlich den Nachteil, dass sie fußkalt sind. Aber wofür gibt es schicke Hausschuhe oder Teppiche? Weitere Nachteile:
- Fliesen und Stein geben nicht nach. Wenn Kinder darauf fallen, ist die Verletzungsgefahr groß.
- Fliesen und Steinböden sind etwas laut im Auftritt.
- Naturstein ist teuer, das Material kostet 30 bis 90 Euro. Hinzu kommen die Kosten für das Verlegen vom Profi.
Fazit zu Fliesen und Stein als Bodenbelag im Kinderzimmer
Fliesen und Stein halten zwar viel aus, sind aber für das Kinderzimmer vielleicht etwas zu hart und kühl. Schließlich geht es auch um Gemütlichkeit. Mit einem schicken Teppich könnt ihr das aber wieder ausgleichen.
Fazit zu Bodenbelag im Kinderzimmer
Im Kinderzimmer punkten leise, elastische und fußwarme Bodenbeläge wie Designböden, Teppich oder auch Kork. Sie sind relativ hart im Nehmen und weitgehend frei von Schadstoffen. Hinzu kommt die große Design-Auswahl.
Parkett vereint Natürlichkeit mit extra langer Haltbarkeit, gutes Laminat kommt hier sehr nahe ran.
Fliesen oder Stein als Bodenbelag im Kinderzimmer sind zwar praktisch und unverwüstlich, aber vergleichsweise hart, kühl und laut.
Unser Tipp: Denkt bei der Wahl des Bodenbelags daran, dass der Kinderzimmer-Fußboden am meisten von allen Bodenbelägen im Haus aushalten muss. Und vielleicht ist es schlau, nicht einem Trend zu folgen – auch wenn der Sohn gerade auf Neongelb abfährt oder die Tochter am liebsten einen Teppich mit Pferdemuster hätte. Die meisten Eltern fahren mit natürlichen Bodenbelägen sehr gut.