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Designboden als Bodenbelag: Vorteile und Nachteile der beliebten Fußboden-Art


Designboden wird als Bodenbelag immer beliebter. Was unterscheidet ihn von herkömmlichen PVC, warum wird er manchmal Vinylboden genannt und welche Vorteile und Nachteile hat das Material? Wir nennen euch die wichtigsten Fakten zu Designboden.

  1. Unterschiede: PVC, Vinyl oder Designboden
  2. Vorteile von Vinyl- und Designboden
  3. Nachteile von Vinyl- und Designböden
  4. Für welche Räume sich Vinylboden und Designboden eignet
  5. Fazit: Vinylboden und Designboden als Bodenbelag

Wer sich auf die Suche nach einem neuen Bodenbelag macht, stößt zwangsläufig auf Designboden. Hersteller preisen diese Fußboden-Art vollmundig an: als günstige, variantenreiche und sogar nachhaltige Alternative zu Parkett, Laminat oder Fliesen. Viele Vorteile, wenig Nachteile – trifft dies tatsächlich auf Designboden zu? Wir haben für euch mal genau hingeguckt.

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Unterschiede: PVC, Vinyl oder Designboden

PVC, Vinyl oder Designboden – diese Begriffe landen häufig in einem Topf. Leider ist das nicht so einfach, obwohl es einige Überschneidungen gibt. Klären wir zuerst, was denn nun was ist:

PVC heißt der klassische, bunt bedruckte Kunststoffboden von der Rolle. Früher steckte das Polyvinylchlorid (PVC) häufig voller schädlicher Weichmacher und litt zunehmend unter einem schlechten Ruf. Deshalb verkaufen die Hersteller ihre Ware heute meist unter dem Begriff Vinylboden. Die darin verwendeten Weichmacher sind weitgehend unbedenklich – sofern die Ware in Europa hergestellt und zertifiziert wurde.

Vinyl gibt es allerdings noch in anderer Form, und zwar als Platte oder Diele. Der Aufbau ähnelt dem von Laminat: Im Kern steckt eine dünne Hartfaserplatte (HDF), darüber kommt Vinyl sowie eine Dekorschicht plus Versiegelung. Dank des vielseitigen Designs kommt dieser Bodenbelag heute gerne als Designboden auf den Markt.

Designboden hat sich weiterentwickelt. Mittlerweile halten die Hersteller neben Vinyl noch andere Kunststoffoberflächen parat. Zum Beispiel Polyurethan (PU), PET oder Polypropylen (PP) – ganz ohne schädliche Weichmacher oder Lösungsmittel.

Tipp: Achtet am besten auf eine Zertifizierung durch das eco-Institut oder durch den Blauen Engel.

Wir reden hier nun also von Vinyl- und Designboden und zeigen euch, welche Vorteile die Bodenbeläge haben und welche Nachteile. Zudem erfahrt ihr die Preiskategorie und für welche Zimmer beide Varianten geeignet sind.

Bodenbelag Aufbau Designboden (Vinylboden)

Vorteile von Vinyl- und Designboden

Holzoptik, Fliesenmuster oder Industrial Look – so vielfältig ist kein anderer Bodenbelag. Aber das ist längst nicht der einzige Vorteil von Designboden.

Vorteil 1: Riesige Designauswahl

Wer sich eine extra große Auswahl in Sachen Optik wünscht, liegt bei Designboden richtig. Holzdielen oder Steinoptik, Beton, schwarz-weißes Schachbrett oder knallig bunte Muster: Beim Dekor gibt es keine Grenzen.

Vorteil 2: Vinylboden ist besonders leicht zu verlegen

Vinylboden kauft ihr in zwei Meter breiten Bahnen, die auf dem Untergrund verklebt werden. Designboden kommt in handlichen Fliesen oder Dielen daher. Diese werden wie Laminat einfach ineinander geklickt. Ohne es zu kleben. So einen schwimmend verlegten Belag nehmt ihr beim Auszug wieder mit. Prima: Einzelne Platten sind ersetzbar.

Vorteil 3: Designboden ist gelenkschonend

Im Gegensatz zu hartem Laminat geben Vinyl- und Designboden beim Gehen etwas nach. Das heißt, der Bodenbelag ist ähnlich wie Kork elastisch. Dieses Federn schont eure Gelenke, ihr werdet es merken.

Vorteil 4: Fußwarm, leise und sicher

Unter den Füßen fühlen sich die heutigen Kunststoffböden ziemlich fußwarm und rundum gut an, aber das hängt auch von der gewählten Struktur ab. Trittschall wie bei Laminat gibt es bei Designboden nicht. Das Auftreten passiert leise – und sicher: Auf diesem Bodenbelag rutscht ihr nicht aus.

Vorteil 5: Vinylboden ist extra pflegeleicht

Vinyl- und Designboden sind antistatisch und weisen Schmutz ab. Für die Reinigung gilt das Gleiche wie für Laminat: saugen oder fegen und dann feucht wischen, fertig!

Vorteil 6: Designboden-Farben bleiben schön

UV-Strahlen, also Sonnenlicht, können gutem Designboden nichts anhaben. Die Dekorschicht ist lichtecht, also bleichen die Farben nicht aus und bleiben wie sie sind.

Vorteil 7: Vinylboden ist perfekt für Renovierer

Nur vier bis fünf Millimeter dünn ist Vinyl- bzw. Designboden. Ein Merkmal, das vor allem bei der Renovierung wichtig wird. Denn wegen der geringen Aufbauhöhe kann der Belag meist auf den alten Untergrund gelegt werden, ohne dass ihr Stress mit den Türen, Fußleisten oder Schwellen bekommt.

Vorteil 8: Designboden ist preisgünstig

Vinyl-Meterware kostet rund 12 Euro pro Quadratmeter. Mehrschicht-Designboden ist ähnlich preiswert wie Laminat, vielleicht etwas teurer. Ab zirka 15 Euro seid ihr dabei, für 20 Euro gibt es schon eine gute Qualität.

  • Designboden in Holzoptik in einer Küche.
  • Vinyl Badezimmer
  • Designboden Vinyl
  • DISANO HARO Designboden
  • Designboden HARO
  • Designboden DISANO

Nachteile von Vinyl- und Designböden

Nachteil 1: Künstlich und damit nicht nachhaltig

Viele stören sich an der Tatsache, dass es sich bei Vinylboden um einen künstlichen Bodenbelag handelt. Kunststoff bleibt Kunststoff, egal ob Vinyl oder Polyurethan.

Nachteil 2: Vorsicht, Macken!

Dauerhaft kratzfest sind weder Vinyl- noch Designboden. Auch hinterlassen schwere Möbel häufig sichtbare Druckstellen. Und wenn ein spitzes Messer oder ein schwerer Kochtopf auf den Boden fällt, bleibt das nicht ohne Folgen. Allerdings haben einige Hersteller bereits nachgebessert und versprechen, dass ihre Designböden unempfindlich gegen Druckstellen seien.

Wie ihr Kratzer wieder nahezu unsichtbar machen könnt, erfahrt ihr in unserem Ratgeber "Wie kann man Vinylboden-Kratzer entfernen?".

Nachteil 3: Vinylboden lässt sich nicht abschleifen

Vinyl als Bodenbelag hält nicht ewig, man rechnet mit einer Nutzungsdauer von maximal 10 bis 15 Jahren. Leider ist Abschleifen wie bei Parkett oder Kork nicht möglich. Die Macken könnt ihr wie bei Laminat mit Hartwachs oder einer farblich passenden Paste auffüllen. Alternativ tauscht ihr bei Designboden die Diele oder die Platte aus.

Nachteil 4: Vinylboden ist nicht besonders wohngesund

Zwar sind die schädlichen Weichmacher der alten PVC-Böden heute weitgehend passé. Das gilt aber nicht immer. Schaut beim Kauf genau, ob die Kunststoffböden zertifiziert sind, etwa mit dem Siegel "Blauer Engel" oder "natureplus". Vinyl- oder Designboden aus der EU gilt als unbedenklich. Mehr dazu in unserem Artikel "Gibt es auch schadstoffarme Vinylböden?".

Nachteil 5: Nässe mag Designboden nicht so gerne

Elastische Böden sind eher nicht die erste Wahl für Feuchträume. Allerdings verbessert sich der Nässeschutz der modernen Designböden immer mehr, geeignete Varianten sind gekennzeichnet.

Für welche Räume sich Vinylboden und Designboden eignet

Auf die Frage, in welchen Zimmern Designboden sich verlegen lässt, muss man mittlerweile klar antworten: in allen! Das Design zeigt sich ja vielseitig genug. Es kommt eben darauf an, wie widerstandsfähig euer Lieblingsboden sein soll. Für Küche und Badezimmer funktionieren Vinyl- oder Designboden nur bedingt, in viel genutzten Feuchträumen verlegt ihr vielleicht doch lieber Fliesen.

Fazit: Vinylboden und Designboden als Bodenbelag

Vor allem Designboden hat mehr Vorteile als Nachteile und wird zu Recht immer beliebter. Schließlich ist er gleichzeitig schick, komfortabel und bezahlbar. Für Badezimmer und Küche würden wir den Bodenbelag allerdings nur mit Einschränkungen empfehlen.

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