Linoleum ist umweltfreundlich, langlebig und pflegeleicht. Kein Wunder, dass der Bodenbelag immer beliebter wird. Lest hier, welche Vorteile und Nachteile er hat und was er kostet.
Linoleum im eigenen Zuhause, diese Kombination hatte lange Zeit nicht den besten Ruf. Zum Glück ist der grünlich-graue, etwas schmuddelig wirkende Bodenbelag aus Küchen und Kantinen von gestern. Heute kommen die Bahnen oder Platten in frischen Farben, mit Intarsienmustern, in Marmoroptik und Holzdekor daher. Einzig das Basismaterial blieb gleich: Ein Mix aus Leinöl, Harz, Holzmehl und Kalkstein. Hinzu kommt Jute als Trägerstoff, manchmal auch PET.
Wir haben für euch eine Übersicht erstellt, welche Vorteile und Nachteile Linoleum hat. Außerdem lest ihr, was der Bodenbelag kostet und für welche Zimmer er geeignet ist.
Vorteile von Linoleum als Bodenbelag
Ganz so naturbelassen wie Kork ist Linoleum nicht, doch immerhin besteht der Bodenbelag zu rund 80 bis 90 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen. Dazu kommen noch andere Vorteile.
Der Bodenbelag kann schwer was ab
Es ist kein Wunder, dass Linoleum die Flure so mancher Kindergärten, Turnhallen und Büros bedeckt. Dieser Bodenbelag gilt als praktisch unverwüstlich. Je nach Nutzungsklasse (23 bis 33) machen ihm rollende Regale ebenso wenig aus wie Stühle, Sportgeräte oder Menschenmassen.
Der Boden ist rutschfest
Wer viel über Linoleum läuft, wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht ins Schlittern kommen: Der Bodenbelag ist von Haus aus rutschhemmend. Wie sehr, das zeigen die Rutschsicherheitsklassen R9 bis R13.
Große Hitze macht Linoleum nichts aus
Warum liegt Linoleum im Chemieraum der Schule oder im Labor? Weil hier so manch heiße Flüssigkeit heruntertropft und weil hier kräftig mit Flammen hantiert wird. Egal, der Bodenbelag hält das aus, selbst eine brennende Zigarette dürfte hier herunterfallen.
Schnell wieder sauber!
Linoleum weist Schmutz ab und ist antibakteriell. Beim feuchten Wischen verschwindet so auch größerer Dreck. Vorsicht: Scheuerpulver oder konzentrierte Säuren (Essigessenz) mag der Bodenbelag leider nicht.
Leicht zu verlegen
Wie Kork gibt es auch Linoleum von der Rolle, die Bahnen müssen dann vollflächig verklebt werden. Allerdings bekommt ihr den Bodenbelag auch als formstabile Planke oder Fliese, deren Aufbau dem von Laminat ähnelt: Dämmung plus Hartfaserplatte plus Linoleum-Deckschicht. Das Verlegen geht hier einfach und ratzfatz, ganz ohne Leim.
Lange haltbar
Die Nutzungsdauer von Linoleum schwankt wie bei jedem Bodenbelag, es kommt auf die Dicke an, die Verarbeitung und Verlegungsart. Von 15 Jahren könnt ihr mindestens ausgehen, eher von 30 und mit etwas Glück sogar von 40 Jahren.
Der ist aber flach!
Ähnlich wie die anderen elastischen Bodenbeläge (Kork, Designboden) macht sich Linoleum ziemlich dünn, mit 2 bis 3 Millimetern (4 mm kommen eher im öffentlichen Bereich zum Einsatz) sogar sehr dünn. Das ist einfach wunderbar für die Sanierung von Altbauten. Wenn ihr das Linoleum auf den vorhandenen Belag gelegt habt, erhöht sich der Fußboden kaum.
Nachteile von Linoleum als Bodenbelag
Wie oben erwähnt: Beim Linoleum hat sich das Aussehen enorm verbessert. Doch trotz neuer Farben und Strukturen bleibt die Auswahl deutlich hinter der von Designboden zurück. Weitere Nachteile von Linoleum:
Nicht zu nass, bitte!
Wo hin und wieder mit Wasser gespritzt wird, fühlt sich Linoleum durchaus wohl. Doch so richtige Pfützen mag der Bodenbelag auf Dauer nicht. Vor allem an unsauberen Fugen oder strapazierten Nähten kann Feuchtigkeit eindringen und so das Material verrotten.
Reparieren ist schwer
Linoleum lässt sich wie Designboden nicht abschleifen. Ihr könnt allerdings kleinere Fehler mit Sekundenkleber und Linoleumresten stopfen.
Linoleum als Bodenbelag hat einen hohen Preis
Im Vergleich zu Designboden ist Linoleum kein Preisknaller. Von der Rolle seid ihr mit 15 bis 20 Euro pro Quadratmeter dabei, für hochwertige Klick-Platten beziehungsweise -Fliesen müsst ihr aber schon mit 40 Euro rechnen.
Welche Zimmer könnt ihr mit Linoleum auslegen?
Eigentlich passt Linoleum überall hin, wo es auf Strapazierfähigkeit ankommt und eine perfekte Optik nicht allzu sehr im Mittelpunkt steht. Also eher im Home Office als im Wohn- und Schlafzimmer. Für die Küche ist der Bodenbelag ganz okay, im Badezimmer eher nicht. Dort wird es ihm auf Dauer doch zu nass.
Ihr seid noch auf der Suche nach dem richtigen Bodenbelag? Dann lasst euch doch von unserem ausführlichen Artikel über die Vorteile und Nachteile sowie Kosten einzelner Bodenbeläge inspirieren: