Der richtige Bodenbelag ist gerade für Allergiker ganz wichtig. Teppichboden ist dabei besser als sein Ruf. Wir haben alle Infos, worauf ihr beim Teppich für Allergiker achten müsst und sagen euch, wo ihr Allergiker-Teppiche kaufen könnt.
Teppichboden ist weich und wohnlich, dazu ein effektiver Schallschlucker und – anders als sein Ruf – sogar für Allergiker geeignet. Lest hier, was ihr bei einem Teppich für Allergiker alles beachten müsst, welche besonders gut geeignet sind und wie ihr solche Bodenbeläge richtig reinigt.
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Welcher Bodenbelag ist am besten für Allergiker?
Parkett, Laminat und allgemein Holzböden werden oft zuerst genannt, wenn es um den besten Bodenbelag für Allergiker geht. Doch wer auf Hausstaubmilben, Tierhaare oder Chemikalien mit Husten, Niesen und brennenden Augen reagiert, der kann auch mit einem Teppich etwas Gutes für seine Gesundheit tun.
Es klingt erst einmal überraschend, aber es stimmt: Ein Teppich bindet nicht nur Schmutz, er reduziert im Vergleich zu anderen glatten Bodenbelägen den Feinstaubgehalt in der Raumluft um bis zu 50 Prozent. Das ist jedenfalls das Ergebnis einer Studie des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB).
Tatsächlich gelten Teppiche sogar als eine nicht zu unterschätzende Präventionsmaßname im Kampf gegen Allergien. Teppich ist für Allergiker als Bodenbelag also nicht nur geeignet, sondern sogar empfehlenswert. Trotzdem sollten Allergiker vor der Anschaffung eines Teppichbodens ein paar Dinge beachten.
Welcher Teppich ist für Allergiker geeignet?
Man könnte denken, es kommt nur auf das Material an. Alles, was natürlich ist, ist gut. Leider nein. Es gibt noch weitere, für Allergiker wichtige Kriterien bei der Wahl des Teppichs.
Allergiker-Teppiche sind schadstofffrei
Viele Teppiche werden mit Chemikalien behandelt, damit sie fleckenresistent und schön bunt sind. Das kann Atemwegsbeschwerden verursachen. Achtet beim Kauf auf den "Blauen Engel". Das Umweltsiegel verbietet die meisten der bedenklichen Stoffe.
Teppichboden mit langen Fasern können für Allergiker von Nachteil sein. Denn ein Hochflor-Teppich nimmt mehr Schmutz auf. Ein Kurzflorteppich ist die bessere Wahl, auch weil er sich leichter reinigen lässt. Ein Kurzflorteppich eignet sich auch gut als Bodenbelag fürs Kinderzimmer.
Teppiche für Allergiker aus Wolle oder Synthetik
Reine Wolle sorgt für ein gutes Raumklima. Die Fasern nehmen Feuchtigkeit aus der Raumluft auf und geben sie wieder ab. Auch kann Wolle dank des natürlichen Fettgehalts den Staub aus der Luft besser binden. Gleichzeitig frisst sich der Schmutz nicht so tief in die Fasern.
Viele Teppiche aus Synthetik lassen sich dagegen hervorragend säubern. In diesem Punkt sind sie gegenüber manchen Belägen aus natürlichem Material klar im Vorteil.
Worauf muss ich achten, wenn ich einen Allergiker-Teppich verlege?
Teppichboden kommt von der Rolle oder als Fliese. Den Teppichboden zu verlegen geht relativ leicht und zügig. Allerdings können die Klebstoffe die Schleimhäute reizen, denn sie dünsten häufig Schadstoffe aus.
Tipp: Verlegt den Teppich lieber mit doppelseitigem Klebeband statt vollflächig mit Kleber. Ist dies nicht möglich, solltet ihr nur Kleber mit dem Emicode-Siegel EC1PLUS oder dem Blauen Engel einsetzen.
Als Allergiker solltet ihr den Teppich möglichst oft reinigen. Schließlich bleibt am Teppich mehr Schmutz haften als an glatten Böden wie zum Beispiel bei Korkboden, Laminat oder Parkett. Die Hersteller empfehlen tägliches Staubsaugen, auch damit der Dreck sich nicht festsetzt.
Allergiker-Teppich mit dem richtigen Filter saugen
Allergiker besorgen sich einen Staubsauger mit einem HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air-Filter). Hier gibt es mehrere Abscheideklassen: H14 heißt, dass der Filter nahezu 100 Prozent der Staubpartikel aufnimmt. Wer auf Tierhaare allergisch reagiert, setzt auf einen Aktivkohle-Filter im Staubsauger. Der bindet zugleich schlechte Gerüche.
Zusätzlich könnt ihr beim Staubsauger-Kauf auf das Prüfzeichen des TÜV Nord achten. Dieser prüft und zertifiziert Staubsauger und Staubsaugerbeutel, die die Qualität der Raumluft beeinflussen können. Mehr Infos zu den Prüfgrundlagen erhaltet ihr auf der Website des TÜV Nord.
Ein Sauger für Allergiker sollte zusätzlich zum Filter einen mechanischen Bürstenkopf haben. Damit entfernt er feinste Staubpartikel aus dem Teppichflor. Spezielle Tierhaarbürsten werden auch mit Hundefell fertig.
Der ideale Staubsaugerbeutel für Allergiker
Für Stauballergiker ist das Wechseln des Beutels schwierig, da das ganze Zeug wieder aufgewirbelt wird. Zum Glück gibt es Beutel mit antibakterieller Beschichtung. Diese verhindert, dass sich Schimmel, Milben und Bakterien vermehren und wieder in die Raumluft gelangen.
Allergiker sollten den Staubsaugerbeutel regelmäßig wechseln. Der DAAB empfiehlt, ihn alle vier bis sechs Wochen auszutauschen.
Teppich-Flecken entfernen ohne Chemie
Teppichpulver oder Fleckenspray enthalten Chemikalien, worauf Allergiker verzichten sollten. Kenner schwören bei der Fleckentfernung auf Backpulver beziehungsweise Natron. Eine intensive Reinigung schafft ein Sprühsauger, den ihr im Baumarkt ausleiht.
Wer einen allergikerfreundlichen Teppichboden kaufen will, der sollte auf einen Bodenbelag mit niedrigem Flor setzen und auf Schadstofffreiheit achten. Wie bereits erwähnt, ist der "Blaue Engel" dafür ein guter Indikator. Bei folgenden Herstellern könnt ihr gute Teppichböden für Allergiker (unter anderem aus weichem Velours) finden:
Weitere Hersteller, die Allergiker-Teppiche mit dem Blauen Engel verkaufen, findet ihr direkt auf der Website der RAL gGmbH (Blauer Engel).
Nachhaltig gefertigte Naturteppiche für Allergiker, zum Beispiel aus Schurwolle, findet ihr bei Grüne Erde, bei hessnatur oder bei allnatura.
Fazit: Sind Teppiche für Allergiker sinnvoll?
Teppich eignet sich prima für Allergiker, wenn ihr auf einen niedrigen Flor und Schadstofffreiheit achten. Auch regelmäßiges Staubsaugen mit einem guten Filter ist Pflicht.