Eignet sich Teppichboden für Allergiker? Teppichboden ist weich und wohnlich, dazu ein effektiver Schallschlucker. Das Design zeigt sich vielfältig und die Farbpalette ebenso. Zudem kostet der Bodenbelag nicht die Welt. Mit 10 Euro pro Quadratmeter für Velours seid ihr dabei. Für einen Schurwollteppich bezahlt ihr um die 25 Euro.
Doch wie steht es um jene, die auf die Ablagen der Hausstaubmilben, Tierhaare oder auf Chemikalien mit Husten, Niesen oder brennenden Augen reagieren? Folgend lest ihr, worauf ihr als achten müsst, welche Teppiche passen und wie ihr den Bodenbelag reinigt.
Worauf müssen Allergiker bei Teppichboden achten?
Überraschend, aber es stimmt: Teppich bindet Schmutz und reduziert im Vergleich zu anderen Bodenbelägen den Feinstaubgehalt in der Raumluft um bis zu 50 Prozent. Er ist also für Allergiker als Bodenbelag geeignet. Trotzdem sollten Allergiker vor der Anschaffung ein paar Dinge beachten.
Ist der Teppich schadstofffrei?
Viele Teppiche werden mit Chemikalien behandelt, damit sie fleckenresistent und schön bunt sind. Das kann Atemwegsbeschwerden verursachen. Achtet beim Kauf auf den Blauen Engel. Das Siegel verbietet die meisten der bedenklichen Stoffe.
Teppich für Allergiker verlegen
Teppichboden kommt von der Rolle oder als Fliese. Das Verlegen geht relativ leicht und zügig. Allerdings können die Klebstoffe die Schleimhäute reizen. Tipp: Verlegt den Teppich lieber mit doppelseitigem Klebeband statt vollflächig mit Kleber.
Welcher Teppich ist für Allergiker geeignet?
Man könnte denken, es kommt nur auf das Material an. Alles, was natürlich ist, ist gut. Leider nein. Welcher Teppich passt für Allergiker?
Auf die Länge kommt es an
Teppichboden mit langen Fasern können von Nachteil sein: Hochflor-Teppich nimmt mehr Schmutz auf. Ein Kurzflorteppich ist die bessere Wahl, auch weil er sich besser reinigen lässt.
Wolle ist manchmal im Vorteil
Reine Wolle sorgt für ein gutes Raumklima. Die Fasern nehmen Feuchtigkeit aus der Raumluft auf und geben sie wieder ab. Auch kann Wolle dank des natürlichen Fettgehalts den Staub aus der Luft besser binden. Gleichzeitig frisst sich der Schmutz nicht so tief in die Fasern.
Synthetik eignet sich oft besser
Viele Teppiche aus Synthetik lassen sich hervorragend säubern. In diesem Punkt sind sie gegenüber manchen Belägen aus natürlichem Material klar im Vorteil.
Wie sollen Allergiker den Teppich reinigen?
Möglichst oft. Schließlich bleibt am Teppich mehr Schmutz haften als an glatten Böden. Die Hersteller empfehlen tägliches Staubsaugen, auch damit der Dreck sich nicht festsetzt.
Der richtige Filter
Allergiker besorgen sich einen Staubsauger mit einem HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air-Filter). Hier gibt es mehrere Abscheideklassen: H14 heißt, dass der Filter nahezu 100 Prozent der Staubpartikel aufnimmt. Wer auf Tierhaare allergisch reagiert, setzt auf einen Aktivkohle-Filter im Staubsauger. Der bindet zugleich schlechte Gerüche.
Die passende Bürste
Tipp: Ein Sauger für Allergiker sollte zusätzlich einen mechanischen Bürstenkopf haben. Damit entfernt er feinste Staubpartikel aus dem Teppichflor. Spezielle Tierhaarbürsten werden auch mit Hundefell fertig.
Der ideale Beutel
Für Stauballergiker ist das Wechseln des Beutels schwierig, da das ganze Zeug wieder aufgewirbelt wird. Zum Glück gibt es Beutel mit antibakterieller Beschichtung. Diese verhindert, dass sich Schimmel, Milben und Bakterien vermehren.
Flecken entfernen ohne Chemie
Teppichpulver oder Fleckenspray enthalten Chemikalien. Kenner schwören bei der Fleckentfernung auf Backpulver. Eine intensive Reinigung schafft ein Sprühsauger, den ihr im Baumarkt ausleiht. Tipp: Ihr müsst in den Wassertank ja nicht so viel Reinigungsmittel kippen.
Fazit: Teppich für Allergiker
Teppich eignet sich prima für Allergiker, wenn sie auf einen niedrigen Flor und Schadstofffreiheit achten. Auch regelmäßiges Staubsaugen mit einem guten Filter ist Pflicht.
Ihr sucht eventuell doch einen anderen Bodenbelag? Lest in unserer Übersicht die Vorteile, Nachteile und Kosten von verschiedenen Bodenbelägen: