Wohnen | Ratgeber
Luftreiniger für Allergiker: Sagt Staub und Pollen den Kampf an
- Was bringen Luftreiniger bei Pollen- und Hausstauballergie?
- Was ist der beste Luftreiniger für Allergiker?
- 1. Der Luftreiniger-Testsieger: Mi Air Purifier Pro von Xiaomi
- 2. Guter Pollen-Luftreiniger: Core 400S von Levoit
- 3. Luftreiniger AC2887/10 von Philips für Allergiker geeignet
- 4. Luftreiniger gegen Pollen AC2939/10 von Philips
- 5. Bester Luftreiniger 2020: AC2889/10 von Philips
- 6. Luftfilter gegen Pollen: Airfresh Clean Connect 500 von Soehnle
- 7. Luftfilter Intense Pure Air Connect PU6080 von Rowenta
- 8. Pollen-Luftreiniger HPA710WE Premium Air Purifier von Honeywell
- 9. Luftreiniger Pure Cool Link Tower von Dyson
- Sind Luftreiniger für Allergiker sinnvoll?
- Was kosten Luftreiniger für Allergiker?
- Luftreiniger gegen Pollen: Welche Alternativen gibt es?
- Tipps für Pollen-Allergiker
- Tipps für Hausstaub-Allergiker
Ein guter Luftreiniger für Allergiker kann die Pollen- und Staubkonzentration in der Raumluft drastisch reduzieren. Wir nennen euch neun Luftreiniger, die von Stiftung Warentest in den neuesten Tests in puncto Pollen- und Staubreduktion am besten abgeschnitten haben. Zusätzlich könnt ihr weitere Maßnahmen treffen, um die Symptome eurer Allergien so erträglich wie möglich zu machen.
Übrigens: Die kompletten Tests mit allen Ergebnissen im Detail findet ihr in Ausgabe 01/2022 und Ausgabe 03/2020 der Zeitschrift "Test" oder online auf der Website der Stiftung Warentest (kompletter Artikel hinter einer Paywall).
Was bringen Luftreiniger bei Pollen- und Hausstauballergie?
Als Pollen- und Hausstauballergiker könnt ihr mit einem Luftreiniger für Allergiker effektiv etwas für eure Gesundheit tun. Ein gutes Gerät ist in der Lage, die Pollenkonzentration in der Raumluft um bis zu 95 Prozent zu reduzieren. Der Effekt ist leider nicht dauerhaft, der Luftreiniger muss also regelmäßig eingeschaltet werden, und der Filter muss dementsprechend oft ausgetauscht werden. Hier lauern Zusatzkosten, auf die ihr euch einstellen müsst.
Ein Luftreiniger alleine reicht nicht aus, um eure Allergien in den Griff zu bekommen, weshalb ihr weitere präventive Maßnahmen ergreifen solltet. Mit unseren Tipps für Pollen- und Hausstauballergiker könnt ihr das Gesundheitsrisiko aber zusätzlich minimieren.
Was ist der beste Luftreiniger für Allergiker?
Stiftung Warentest testet regelmäßig Luftreiniger und untersucht dabei, wie gut sie Pollen, Staub, Schadstoffe und Viren aus der Luft filtern können. Besonders sind Luftreiniger für Allergiker interessant, denn die Tests zeigen: Gute Geräte können die Pollenkonzentration in der Luft innerhalb von zehn Minuten um 92 bis 95 Prozent senken.
Im aktuellen Luftreiniger-Test 01/2022 konnten gleich vier Modelle überzeugen: Luftreiniger von Xiaomi, Levoit und Philips waren besonders wirksam gegen Pollen. Im Test 03/2020 schnitten Luftreiniger von Rowenta, Soehnle und ebenfalls Philips besonders gut ab. Weiter unten im Artikel könnt ihr herausfinden, welcher Luftreiniger für Allergiker euch am meisten zusagt.
Übrigens: Die Hersteller versprechen, dass die Luftreiniger neben Pollen auch aufgewirbelten Hausstaub aus der Luft filtern können. Die Luftreiniger sind also gleichermaßen bei einer Hausstauballergie geeignet. Lest hier gute Tipps, wie ihr effektiv gegen Milben im Haushalt vorgehen könnt. Viele der genannten Modelle sind außerdem als Luftreiniger für Raucher eine Unterstützung.
1. Der Luftreiniger-Testsieger: Mi Air Purifier Pro von Xiaomi
Der Mi Air Purifier Pro von Xiaomi ist Testsieger unter den Luftreinigern. Er überzeugte bei Stiftung Warentest (01/2022) in allen Belangen und filterte Pollen sehr gut aus der Luft. Auch Aerosole wie Viren und Schadstoffe wie Formaldehyd konnte das Gerät im Test im großen Stil filtern. Wer Allergene während der Pollen- und Grippesaison aus der Luft filtern will, ist mit dem Mi Air Purifier Pro also gut beraten.
Der Luftreiniger verfügt über eine intelligente App- und Sprachsteuerung und ist somit leicht zu bedienen.
- Max. Raumgröße: 200 Quadratmeter
- Lautstärke: 64 dB (A)
- Leistung: 66 Watt
- Wechselhäufigkeit der Filter laut Hersteller: alle drei bis zwölf Monate
- Preis: circa 230 Euro
2. Guter Pollen-Luftreiniger: Core 400S von Levoit
Auch der Core 400S von Levoit konnte als guter Luftreiniger im Kampf gegen Pollen und Staub im Test (01/2022) überzeugen. Er lieferte in puncto Pollenreduktion gute Ergebnisse.
Das Gerät soll auch für Raucher geeignet sein und gut vor Gasen und anderen Schadstoffen schützen.
- Max. Raumgröße: 83 Quadratmeter
- Lautstärke: 24 dB
- Leistung: 24 Watt
- Wechselhäufigkeit der Filter laut Hersteller: Alle sechs bis zwölf Monate
- Preis: circa 230 Euro
3. Luftreiniger AC2887/10 von Philips für Allergiker geeignet
Wirksam gegen Pollen und Aerosole: Auch der Luftreiniger AC 2887/10 von Philips konnte im Test die Pollenkonzentration in der Raumluft deutlich reduzieren. Wer eine smarte Steuerung übers Smartphone will, ist mit dem Philips AC2887/10 jedoch falsch beraten, denn er lässt sich nicht per App steuern.
- Max. Raumgröße: 79 Quadratmeter
- Lautstärke: 19 bis 55 dB
- Leistung: 56 Watt
- Wechselhäufigkeit der Filter laut Hersteller: Aktivkohlefilter alle zwölf Monate, HEPA-Filter alle 24 Monate
- Preis: ab 250 Euro
4. Luftreiniger gegen Pollen AC2939/10 von Philips
Ein weiteres Gerät von Philips beeindruckte im Pollentest mit guten Ergebnissen. Anders als bei den meisten anderen Geräten, bei denen der Filter schon nach drei Monaten gewechselt werden muss, soll es beim Luftreiniger AC2939/10 ausreichen, den Filter nur alle drei Jahre zu wechseln, so der Hersteller.
Bedenkt man die Zusatzkosten, die durch neue Filter entstehen können, ist das mit Sicherheit ein großer Pluspunkt. Ob die Wirksamkeit aber auch nach drei Jahren Einsatz noch gegeben ist, ist allerdings fraglich.
- Max. Raumgröße: 85 Quadratmeter
- Lautstärke: 65 dB
- Leistung: 46 Watt
- Wechselhäufigkeit der Filter laut Hersteller: alle drei Jahre
- Preis: ab 379 Euro
5. Bester Luftreiniger 2020: AC2889/10 von Philips
Auch schon 2020 überzeugten Geräte von Philips im Pollentest. Luftreiniger AC2889/10 von Philips ging als Testsieger (3/2020) unter den Luftreinigern hervor, denn er filtert nicht nur besonders gut Pollen aus der Raumluft, sondern auch Zigarettenrauch. Das Gerät könnt ihr außerdem mit der Sprachassistentin Siri von Apple steuern.
- Max. Raumgröße: 79 Quadratmeter
- Lautstärke: 64 dB
- Leistung: 56 Watt
- Wechselhäufigkeit der Filter laut Hersteller: Aktivkohlefilter alle zwölf Monate, HEPA-Filter alle zwei Jahre
- Preis: circa 220 Euro
6. Luftfilter gegen Pollen: Airfresh Clean Connect 500 von Soehnle
Das Verhältnis Preis-Leistung stimmt hier: Der Luftreiniger Soehnle Airfresh Clean Connect 500 war im Test 03/2020 der günstigste unter den am besten bewerteten Luftreinigern für Allergiker und befreit die Luft dennoch gut von Pollen. Und nicht nur das Gerät selbst ist günstig, auch die Kosten für Ersatzfilter halten sich mit circa 50 Euro in Grenzen.
Max. Raumgröße: 78 Quadratmeter
Lautstärke: keine Angabe
Leistung: 65 Watt
Wechselhäufigkeit der Filter laut Hersteller: Die Filter sollten alle 4.320 Stunden gewechselt werden.
Preis: ab 99 Euro
7. Luftfilter Intense Pure Air Connect PU6080 von Rowenta
Im Luftreiniger von Rowenta sind gleich drei unterschiedliche Filter verbaut. Die Pollenkonzentration in der Raumluft lässt sich so gut reduzieren. Bei Zigarettenrauch lieferte der Luftreiniger bei Stiftung Warentest (3/2020) das beste Ergebnis, nach Austausch der Filter fällt die Leistung jedoch um eine Note ab. Das Gerät verfügt zusätzlich über eine Kindersicherung.
Max. Raumgröße: 140 Quadratmeter
Lautstärke: 22 dB
Leistung: 30 Watt
Wechselhäufigkeit der Filter laut Hersteller: Aktivkohlefilter alle zwölf Monate, Partikelfilter alle drei Jahre, NanoCapture-Filter abhängig vom Sättigungsgrad
Preis: ab 259 Euro
8. Pollen-Luftreiniger HPA710WE Premium Air Purifier von Honeywell
Die Filter des HPA710WE Premium Air Purifier sind gut zu reinigen, der Vorfilter ist sogar wasch- und absaugbar. Er befreit die Raumluft gut von Pollen. Die Ersatzfilter sind allerdings verhältnismäßig teuer.
Max. Raumgröße: 84 Quadratmeter
Lautstärke: 45 dB
Leistung: 33 Watt
Wechselhäufigkeit der Filter laut Hersteller: Aktivkohle- und HEPA-Filter alle zwölf Monate
Preis: ab 132 Euro
9. Luftreiniger Pure Cool Link Tower von Dyson
In Sachen Pollen schneidet der Luftreiniger von Dyson nur befriedigend ab, dafür kann er an heißen Sommertagen als einziger auch als Ventilator genutzt werden. Das Gerät kann mit den Sprachassistentinnen Siri und Alexa gesteuert werden.
- Max. Raumgröße: keine Angabe
- Lautstärke: 63 dB
- Leistung: 63 Watt
- Wechselhäufigkeit der Filter laut Hersteller: Aktivkohlefilter und HEPA-Filter alle zwölf Monate
- Preis: ab 429 Euro
Sind Luftreiniger für Allergiker sinnvoll?
Die Pollenkonzentration in der Raumluft konnte bei allen Luftreinigern im Test nachweislich nach bereits rund zehn Minuten verringert werden. In der Realität können aber durch Ritzen, Fenster oder Türen immer wieder neue Pollen nachkommen und aufgewirbelt werden.
Stiftung Warentest rät besonders empfindlichen Personen deshalb dazu, das Gerät weitere zehn Minuten laufen zu lassen, um die Pollenkonzentration möglichst niedrig zu halten.
Manche Pollen, wie zum Beispiel die der Ambrosia-Pflanze, führen schon bei etwa zehn Partikeln pro Kubikmeter zu allergischen Reaktionen. Die Luftreiniger für Allergiker müssen also oft weitaus länger betrieben werden.
Was kosten Luftreiniger für Allergiker?
Die von Stiftung Warentest getesteten Luftreiniger für Allergiker, also gegen Pollen und Hausstaub, kosten im Schnitt zwischen 100 und 450 Euro. Andere Modelle gibt es bereits ab 55 Euro online zu kaufen. Doch es bleibt nicht bei den einmaligen Anschaffungskosten: Je nach absorbierter Schmutzmenge müssen neue Filter her.
Die meisten Filter können leider nicht gereinigt werden, Verbraucher müssen sie leider vollständig austauschen. Bei einigen Modellen ist das schon nach drei Monaten der Fall, andere Filter halten bis zu drei Jahre. Im Laufe der Zeit können da also eine ganze Menge Zusatzkosten anfallen.
Luftreiniger gegen Pollen: Welche Alternativen gibt es?
Statt einen Luftreiniger gegen Pollen und Hausstaub zu kaufen, könnt ihr auch noch einen Schritt weiter gehen und eine Lüftungsanlage einbauen lassen. Eine solche Anlage ermöglicht einen kontrollierten Luftaustausch, die Fenster können dabei geschlossen bleiben. Ein zusätzlicher Pollen- oder Luftfilter verhindert, dass Staub und Pollen in eure Wohnräume gelangen.
Doch auch hier solltet ihr euch vorher genau informieren. Mehr zur Wirkungsweise von Lüftungsanlagen und zu Kosten erfahrt ihr in unseren Artikeln "Zentrale Lüftungsanlage: Vorteile und Kosten" sowie "Dezentrale Lüftungsanlage: Vorteile und Kosten".
Wem Luftreiniger oder Lüftungsanlage zu teuer sind, kann alternativ auf ein günstigeres Pollenschutzgitter oder Pollenschutzvlies zurückgreifen. Wichtig ist hierbei, dass ihr es vor der Pollenflugzeit installiert. Sonst kann die Pollenkonzentration nicht reduziert werden.
Je nach Schweregrad der Allergie sind die Gitter allein nicht ausreichend und müssen außerdem regelmäßig erneuert werden. Das ergab ein Test des Allergiker-Fachhandels alfda, in dem Luftreiniger und Pollenschutzgitter getestet wurden. Dazu gibt es große qualitative Unterschiede bezüglich der Wirksamkeit von Pollenschutzgittern.
Lest hier, was Pollenschutzgitter als Maßnahme gegen Pollen für Allergiker wirklich bringen.
Übrigens: Es gibt auch luftreinigende Pflanzen. Welche zehn Zimmerpflanzen die Luft reinigen können, zeigen wir euch hier.
Tipps für Pollen-Allergiker
Deutschlandweit leiden etwa zwölf Millionen Menschen an Heuschnupfen, der mittlerweile häufigsten allergischen Erkrankung. Bedingt durch den Klimawandel blühen viele Pflanzen sogar früher, die Pollen fliegen vermehrt durch die Luft, werden vielfältiger und sogar aggressiver.
Da hilft nur aktiv gegenzusteuern. Wir geben euch ein paar Tipps, wie ihr eure Pollen-Allergie, abgesehen von Medikamenten und Desensibilisierungen, zumindest etwas in den Griff bekommen könnt.
Als Allergiker zu den richtigen Zeiten durchlüften
Der beste Zeitpunkt zum Lüften als Pollen-Allergiker? Natürlich dann, wenn die Pollenkonzentration am niedrigsten ist. Mehr Infos dazu in unserem Artikel "Wann lüften bei Pollenallergie?".
Während der Haupt-Pollenflugzeiten solltet ihr die Fenster im besten Fall geschlossen halten, damit sich die Konzentration in der Raumluft nicht dramatisch erhöhen kann.
Nach einem Regenguss könnt ihr mit gutem Gewissen lüften. Der Regen klärt die Luft weitestgehend von Schwebepartikeln wie Pollen. Dazu empfehlen wir euch, während der Pollenflugzeiten das Stoßlüften, statt das Fenster permanent auf Kipp zu lassen. Weitere Tipps zum Luftaustausch findet ihr in "Richtig lüften: So sorgt ihr für saubere, frische Luft in eurer Wohnung".
Verstärkende Einflussfaktoren minimieren
Einige Faktoren können Heuschnupfen-Symptome verstärken. Versucht sie also weitestgehend, oder so gut ihr könnt, zu vermeiden. Dazu zählen zum Beispiel:
- Zigarettenrauch
- Ozon
- Längere Aufenthalte im Grünen
- Chlorwasser (Schwimmbad)
- Brille statt Kontaktlinsen (wenn die Augenbindehaut gereizt ist)
Sonnenbrillen sind empfehlenswert. Sie schützen eure Augen zusätzlich vor dem direkten Kontakt mit herumfliegenden Pollen. Auch das Tragen einer medizinischen Maske oder FFP2-Maske erzielt bei stärkeren Beschwerden positive Effekte.
Pollenflugzeiten im Blick behalten
Wer weiß, wann seine kleinen Gegner fliegen, ist im klaren Vorteil und kann aktive als auch präventive Maßnahmen gegen sie ergreifen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, um euch über die Pollenflugzeiten zu informieren:
- Allgemeiner aktueller Pollenflug-Kalender
- Regionale Pollenflug-Vorhersagen, zum Beispiel von Hexal oder auf Allergieratgeber.de
- Pollenflug-Apps, zum Beispiel Klarify, Husteblume von der TK oder die App Pollenflug-Vorhersage
Pollenflug-Apps bieten, neben umfangreichen Informationen zu Pollenflugzeiten, die Möglichkeit, die eigenen Pollenwerte besser im Blick zu behalten. So könnt ihr Veränderungen feststellen und euch besser auf die nächste Saison vorbereiten.
Urlaubsplanung und -ziele an Pollenflugzeiten anpassen
Wisst ihr, gegen welchen Pollen ihr allergisch seid und wann die Pollenbelastung bei euch zuhause besonders hoch ist? Dann plant euren Urlaub am besten in diesem Zeitraum ein. Wählt ein Urlaubsziel, das möglichst pollenfrei ist.
Die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst nennt das Pollenflucht und empfiehlt euch dafür heuschnupfenfreie Regionen, in denen ihr entspannt Urlaub machen könnt.
Tipps für Hausstaub-Allergiker
Hausstaub-Allergiker haben es nicht leicht, denn – anders als bei Pollen – fliegen kleine Staubpartikel ganzjährig durch die Wohnung. Und auch der Kampf gegen Hausstaubmilben nimmt niemals ein Ende. Doch es gibt Möglichkeiten, die Gefahrenquellen einzudämmen, um so die Allergie etwas erträglicher zu machen.
Allergikerbettwäsche und -bezüge verwenden
Matratzen sind der Lieblingsort von Hausstaubmilben. Auch wenn man es kaum glauben mag, doch hier tummeln sie sich zu Millionen. Und es ist geradezu unmöglich, sie alle auf einmal los zu werden. Naheliegend wäre es natürlich, den Milben den Nährboden zu entziehen. Aber auch synthetische Matratzen oder der Verzicht auf organische Materialien sind nicht unbedingt wirksam. Denn die Nahrungsquelle liegt woanders.
Die Milben in der Matratze ernähren sich hauptsächlich von euren Hautschuppen. Mit einem speziellen milbenundurchlässigen Schutzbezug (Encasing) sowie Allergikerbettwäsche könnt ihr verhindern, dass die Milben zu ihrer Nahrungsquelle, eurer Haut, gelangen. Encasings sind zwar etwas teurer, doch viele Krankenkassen übernehmen dafür die Kosten. Nachfragen lohnt sich also. Ist eure Matratze älter als acht Jahre, solltet ihr sie dazu einmal austauschen und eine neue Matratze kaufen.
Bettzeug regelmäßig waschen
Im gleichen Zuge gilt: Wascht euer Bettzeug regelmäßig, denn hier lagern sich eine Menge Hautschuppen ab. Auch die milbendichten Encasings könnt ihr regelmäßig bei 60 Grad waschen. Den Matratzenbezug nur maximal drei- bis viermal pro Jahr, sonst wirkt er weniger effektiv. Nach zwei bis drei Jahren lohnt es sich, alle Encasings einmal zu erneuern.
Normale Tagesdecken, Bettdecken und Bettwäsche sollten genauso regelmäßig bei 60 Grad, wenn möglich sogar bei 95 Grad, gewaschen werden. Das tötet sämtliche Hausstaubmilben ab. Besonders allergikerfreundlich sind außerdem hochwertige Daunendecken. Milben können schwieriger durch das dichte Gewebe dringen und sich dort folglich nicht so gut einnisten. Lest hier, welche Daunendecken bei Stiftung Warentest besonders gut abgeschnitten haben.
Staubfänger eliminieren und regelmäßig abstauben
Viele Möbelstücke und Gegenstände sind ein echtes Paradies für Staub, besonders solche mit großen Ablageflächen. Auch Textilien sind eine Gefahrenquelle für Hausstaub-Allergiker. Da hilft nur noch regelmäßig waschen, feucht abwischen oder aber ihr holt euch folgende Möbel, Textilien und Gegenstände gar nicht erst ins Haus:
- offene Kleideraufbewahrungssysteme wie Kleiderstangen
- voluminöse Vorhänge
- offene Regale
- Kuscheltiere
Vor der Heizperiode solltet ihr unbedingt auch eure Heizkörper gründlich reinigen. Zwischen den Ritzen sammelt sich gerne Staub an, der dann aufgewirbelt wird. Verwendet statt offener Kleiderstangen lieber einen geschlossenen Kleiderschrank. So lagert sich weniger Staub auf den Kleidungsstücken ab. Leiden eure Kinder an einer Hausstaub-Allergie, schenkt ihnen Allergiker-freundliche Kuscheltiere, die waschbar sind.
Für richtige Luftfeuchtigkeit in Innenräumen sorgen
Warm, feucht und dunkel, solche Verhältnisse lieben die Hausstaubmilben: Bei einer Luftfeuchtigkeit von 70 bis 80 Prozent und Temperaturen um 25 Grad herrschen ideale Lebensbedingungen für die kleinen Tierchen. So zum Beispiel in eurer Matratze. Die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer solltet ihr als Hausstaub-Allergiker also möglichst gering halten, optimal sind 40 bis 55 Prozent, nicht feuchter. Überprüfen könnt ihr das mithilfe eines Hygrometers.
Zusätzlich empfehlen wir euch, drei bis viermal am Tag das Stoßlüften zu betreiben, um feuchte Raumluft gegen frische Luft auszutauschen. Im Sommer solltet ihr außerdem keine herkömmlichen Ventilatoren im Zimmer aufstellen, diese wirbeln nur den Hausstaub auf. Stattdessen gibt es aber spezielle Luftreiniger-Ventilatoren.
Regelmäßig staubsaugen und durchwischen
Auf dem Fußboden kann sich nicht nur eine Menge Staub ablagern, auch Pollen finden ihren Weg dorthin. Auf glatten Böden können sie durch Bewegung schnell wieder aufgewirbelt und in der Raumluft verteilt werden. Deshalb gilt: Regelmäßig staubsaugen und glatte Böden vorzugsweise nass wischen.
Für Allergiker gibt es außerdem Staubsauger mit speziellen Filtersystemen wie Wasserfilter oder HEPA-Filter, speziell für Feinstaub. Zu hundert Prozent solltet ihr euch aber nicht auf die Werbeversprechen von "Anti-Allergie-Staubsauger"-Herstellern verlassen, wichtig ist laut Stiftung Warentest ein gutes Staubrückhaltevermögen.
Fälschlicherweise werden Teppichböden in einem Allergiker-Haushalt als große Gefahrenquellen wahrgenommen. Warum aber nichts gegen einen Teppichbodenbelag spricht, und was ihr als Hausstaub-Allergiker beachten müsst, könnt ihr in unserem Ratgeber "Darauf sollten Allergiker bei Teppichboden achten" nachlesen.
Ihr seid Hausstauballergiker? In unserem Ratgeber "Hausstaubmilben: Alle Infos & 15 Tipps bei einer Milbenallergie" haben wir alle wichtigen Informationen für euch zusammengefasst.
Quellen: Stiftung Warentest