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Schnäppchenhäuser: 10 Tipps, wie ihr günstig ein Haus kaufen könnt

Beim Blick auf die Immobilienpreise kann einem schon mulmig werden. Auch ihr gehört zu denjenigen, die wenig Eigenkapital besitzen und sich den Traum vom Eigenheim deshalb schon abgeschminkt haben? Die gute Nachricht: Schnäppchenhäuser öffnen euch womöglich doch noch die Tür zu den eigenen vier Wänden. Wir zeigen, wie ihr preiswerte Immobilien finden und eventuell ein günstiges Haus kaufen könnt. Klickt euch hier gerne direkt durch aktuelle Immobilienangebote.

Tipp: Lest vorab, wie viel Haus ihr euch überhaupt mit euren finanziellen Mitteln leisten könnt.

1. Schnäppchenhäuser von privat: Günstiges Haus kaufen ohne Makler

Ein Makler nimmt Verkäufern und Hausbesitzern in spe viel Arbeit ab. Dafür fallen natürlich Kosten an – und zwar nicht gerade wenig: Die Maklerprovision beträgt in Deutschland bis zu 7,14 Prozent des Kaufpreises. Also werden für Käufer bis zu 3,57 Prozent des Kaufpreise fällig. Deutlich günstiger kommt ihr weg, wenn ihr eine Immobilie von einem privaten Anbieter kauft. Achtet bei Online-Inseraten auf den Hinweis "von privat". Hier geht es direkt zur Immobiliensuche von Wohnglück.

Ihr seid unsicher, ob sich der Kauf eurer Wunschimmobilie wirklich lohnt? Nutzt gerne unseren  Immobilienbewertungs-Service – kostenlos und unkompliziert.

2. Ein sanierungsbedürftiges Haus günstig kaufen

Ein Neubau ganz nach den eigenen Vorstellungen ist der Traum vieler zukünftiger Hausbesitzer. Dafür müssen sie aber tief in die Tasche greifen. An gebrauchte Immobilien – übrigens auch ehemalige Gewerbebauten – kommt ihr für weit weniger Budget. Und wenn ihr bereit seid, viel Eigenleistung zu investieren, lässt sich selbst aus sanierungsbedürftigen Schnäppchenhäusern eine Menge rausholen. In Immobilienanzeigen werden solche Häuser oft mit dem Zusatz "Für Handwerker" angeboten.

Natürlich sollte die Bausubstanz intakt sein. Ein Wertgutachten kann sinnvoll sein, damit ihr zwar ein Schnäppchen, aber keinen Schrott bekommt. Informiert euch auch über Fördermöglichkeiten für die Haussanierung, um Geld zu sparen. Lest dazu außerdem unseren Artikel "Altbau sanieren: Was muss ich beachten?". 

Extra-Tipp: Wer eine günstige Eigentumswohnung sucht, sollte die Augen nach nicht ausgebauten Dachböden und Souterrain-Wohnungen offenhalten. 

Unsere Empfehlung: Nehmt zur Hausbesichtigung unbedingt einen Bausachverständigen mit. Er kann bauliche Mängel identifizieren, die ihr auf den ersten Blick nicht seht. So könnt ihr den Immobilienpreis vielleicht sogar noch etwas drücken. Was ihr generell bei der Besichtigung beachten solltet, erklären wir euch in dieser Checkliste.

Abrissphase bei Renovierungsarbeiten
Wer aufwändige Renovierungsarbeiten nicht scheut, kann mit dem Kauf eines Altbaus ein echtes Schnäppchen machen.

3. Schnäppchenhäuser in Randlagen suchen

Die Immobilienpreise in Deutschland explodieren vor allem in den Top 7 Metropolen. Dazu gehören Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf. Grundsätzlich ist Wohnen in Städten und Gegenden mit guter Infrastruktur teurer als im ländlichen Umkreis. 

Wenn ihr ein günstiges Haus kaufen wollt, lohnt sich daher der Blick über die Stadtgrenzen: In Randlagen und sogenannten B-Städten finden Wohneigentümer in spe günstigere Immobilien und Grundstücke.

Extra-Tipp: Macht doch einfach mal einen Sonntagsausflug in Vororte oder Dörfer in vertretbarer Entfernung, um ein Gefühl für Alternativstandorte zu bekommen. Günstige Häuser in der Nähe findet ihr hier!

4. Günstige Baulücken finden

Ihr wollt unbedingt bauen, aber mit angezogener Kostenbremse? Dann kann es lohnenswert sein, eine Baulücke zu suchen. Das können beispielsweise Flächen sein, auf denen früher mal ein Gebäude stand, oder auch Hanggrundstücke in zweiter Reihe. Großer Vorteil: Baulücken sind häufig in begehrten Wohnlagen verfügbar und bereits erschlossen. Dafür müsst ihr euch als Bauherr kompromissbereit zeigen, was die Wohnfläche und die Gestaltungsmöglichkeiten angeht. In diesem Artikel stellen wir euch günstige Häuser unter 100 Quadratmetern vor.

Wie genau eine Baulücke definiert ist und wie ihr an eine solche kommt, erfahrt ihr im Ratgeber "Baulücke finden: So kommt ihr an ein günstiges Grundstück mit Potenzial".

5. Alternative zum Schnäppchenhaus: Tiny House

Schnäppchenjäger, die sich auch mit wenig Platz zufriedengeben, sollten bei ihrer Immobiliensuche auch Minihäuser ins Visier nehmen. Ein Tiny House ermöglicht minimalistisches Wohnen und ist natürlich deutlich günstiger als ein großzügiges Einfamilienhaus. Die größte Herausforderung ist, ein passendes Grundstück zu finden, wo Tiny-House-Besitzer sesshaft werden dürfen. Dazu verraten wir euch hier mehr: Stellplatz fürs Tiny House: Mieten, kaufen oder pachten?

Hier findet ihr eine Übersicht über geplante Tiny House-Siedlungen in Deutschland.

Tiny House
Ein Tiny House bietet wenig Platz, dafür könnt ihr beim Kauf viel Geld sparen.

6. Günstige Häuser kaufen aus Zwangsversteigerungen

Kann ein Immobilieneigentümer seine Raten nicht mehr zahlen, wirft die Bank das Haus oder die Wohnung wieder auf den Markt. Bei einer solchen Zwangsversteigerung kann man mit etwas Glück sehr günstig an Eigentum kommen.

Der Kaufpreis liegt häufig unter dem geschätzten Marktwert und auch die Kaufnebenkosten fallen vergleichsweise gering aus. Allerdings müssen Bieter risikobereit sein. So habt ihr zum Beispiel meist keine Chance auf eine Besichtigung, kauft also die Katze im Sack, und übernehmt unter Umständen bestehende Grund- und Hypothekenschulden.

7. Ein Haus geschenkt oder überschrieben bekommen

Nießbrauch bedeutet, dass man das Recht hat, eine Immobilie zu bewohnen, obwohl einem diese gar nicht gehört. Besonders Menschen, die ihr Zuhause in familiärer Hand wissen wollen, machen davon Gebrauch. Sie geben es zu Lebzeiten an ihre Nachkommen weiter. Ihr werdet als Nießbrauchnehmer im Grundbuch eingetragen und dürft das "fremde" Gut nach eigenem Ermessen nutzen. Sind eure Großeltern oder Eltern also bereit zu einer solchen Schenkung, wäre dies ein günstiger Weg, an ein Eigenheim zu kommen. Erfahrt hier alles, was ihr rund ums Nießbrauchrecht wissen müsst.

Noch eine Option: Euch wird ein Haus überschrieben. Was das bedeutet und inwiefern sich eine Überschreibung vom Nießbrauch unterscheidet, lest ihr hier.

Umgebautes Wohnzimmer in einer ehemaligen Schreinerwerkstatt
Aus alt mach neu: Aus einem günstigen Bestandsbau oder einer alten, überschriebenen Wohnung lässt sich viel rausholen.

8. Schnäppchen: Haus oder Wohnung tauschen statt kaufen

Eine weitere Möglichkeit, günstig an Wohneigentum zu kommen, ist der Immobilientausch. Davon machen immer mehr Singles und junge Familien Gebrauch, aber auch ältere Menschen, die sich nach dem Auszug der Kinder verkleinern möchten. Fündig werdet ihr auf Plattformen wie Homeday oder Immobilientausch. Sind sich die Tauschpartner über die Konditionen einig, läuft der Verkauf über einen Notar.

Vorteil von Tauschgeschäften: Ihr könnt auch mit wenig Kapital an Wohneigentum kommen und braucht im besten Fall nicht mal eine finanzierende Bank. Plant für euer Vorhaben aber genug Zeit ein. Denn es gestaltet sich in der Praxis oftmals als schwer, Tauschwillige zu finden und sich dann auch noch auf einen angemessenen Preis zu einigen.

9. Schnäppchenhäuser finden über Immobiliengesuch

Noch eine Option: Anstatt selbst nach einem Schnäppchenhaus zu suchen, lasst euch einfach finden. Ein Gesuch kann sich lohnen, denn nicht jeder potenzielle Verkäufer hat die Muße, sich selbst um Inserate und das Anwerben von Interessenten zu kümmern. Gute Plattformen für euch sind zum Beispiel Facebook-Gruppen, ebay-Kleinanzeigen oder auch das Intranet am Arbeitsplatz. Ebenso erfolgversprechend kann eine Anzeige in der lokalen Tageszeitung sein.

10. Günstige Häuser kaufen ohne Eigenkapital

Auf eurem Konto sieht es mau aus? Dann ist die Vollfinanzierung eine Option. Die Bank finanziert in diesem Fall 100 Prozent des Kaufpreises. Von einer "110-Prozent-Finanzierung" spricht man, wenn auch die Kaufnebenkosten übernommen werden. Was auf den ersten Blick verlockend klingt, ist allerdings mit großen Risiken verbunden. Denn tilgen müsst ihr das Darlehen natürlich trotzdem und die Zinskosten können euch am Ende doppelt und dreifach belasten.

Abschließender Tipp: Günstige Häuser sind oft älteren Datums. Da kann einiges schief gehen. Erfahrt hier, was typische Stolperfallen sind, wenn ihr ein altes Haus kauft und wie ihr sie umgeht. 

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