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Wertgutachten Haus – Vorteile, Kosten und was du beachten solltest

Das Wichtigste in Kürze

  • Mithilfe eines Wertgutachtens wird der Verkehrswert deines Eigentums oder deiner Traumimmobilie ermittelt.
  • Es gibt kostenlose Immobilienbewertungen durch Vergleichsportale, Kurzgutachten von freien Sachverständigen und gerichtsfeste Vollgutachten von zertifizierten Gutachtern.
  • Die Wertbestimmung erfolgt durch Vergleichswertverfahren, Sachwertverfahren oder Ertragswertverfahren – je nach Immobilie und dem Zweck der Bewertung.
  • Faktoren wie Lage, Größe, Zustand, Ausstattung und Marktentwicklung beeinflussen den Wert einer Immobilie.
  • Ein Kurzgutachten kann bis zu 1.000 Euro kosten, ein rechtssicheres Vollgutachten etwa 0,5 bis 1,0 Prozent des ermittelten Wertes.
  • Ein Wertgutachten bietet Sicherheit für Käufer und Verkäufer, unterstützt bei Preisverhandlungen, schlichtet Konflikte im Scheidungsfall und verhindert Überbesteuerung bei Erbschaft oder Schenkung.

Das kannst du tun

  • Vergleiche ähnliche Immobilien in deiner Umgebung, um ein Gefühl für den aktuellen Marktwert zu bekommen.
  • Eine Online-Immobilienbewertung ist eine erste Orientierungshilfe – bei uns kannst du deine Immobilie innerhalb von fünf Minuten kostenlos bewerten lassen.
  • Beauftrage einen zertifizierten Gutachter: Auch als Käufer lohnt sich die Beauftragung eines unabhängigen Gutachters.
  • Bereite alle relevanten Unterlagen vor.
  • Bei jedem Besitzerwechsel oder großen Veränderungen am Immobilienmarkt oder der Immobilie ist ein neues Gutachten sinnvoll.

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Was ist ein Wertgutachten für ein Haus und wofür wird es benötigt?

Ob du planst, dein Haus zu verkaufen oder Käufer werden möchtest – das Wertgutachten ist ein wichtiges Dokument in der Welt der Immobilien. Durch einen sachkundigen Experten, in der Regel einem zertifizierten Immobiliengutachter oder Sachverständigen, wird der Wert der Immobilie ermittelt und in einem Wertgutachten schriftlich festgehalten.

Das Wertgutachten basiert auf verschiedenen Faktoren wie dem Zustand des Hauses, der Lage, der Größe des Grundstücks, baulichen Besonderheiten und dem aktuellen Immobilienmarkt. Das Wertgutachten wird in unterschiedlichen Situationen benötigt, darunter:

  1. Kauf oder Verkauf der Immobilie: Das Wertgutachten hilft dabei, einen fairen und marktkonformen Preis für ein Haus festzulegen.
  2. Finanzierungen: Banken und Kreditinstitute verlangen oft ein Gutachten, um den Wert des Hauses zu bestimmen, bevor sie eine Hypothek oder einen Kredit gewähren.
  3. Erbschaft und Schenkung: Bei der Übertragung von Immobilien ist ein Wertgutachten wichtig, um den genauen Wert für steuerliche Zwecke zu ermitteln.
  4. Scheidungen: Das Wertgutachten hilft bei der Aufteilung von Vermögenswerten - der Immobilienwert wird objektiv festgestellt.
  5. Versicherungen: Für Versicherungen kann ein Wertgutachten wichtig sein, um eine angemessene Versicherungssumme festzulegen.
  6. Zwangsversteigerungen: In solchen Fällen dient das Gutachten als Grundlage für den Schätzwert der Immobilie.

Warum ist das Wertgutachten wichtig?

Ein Wertgutachten ist aus mehreren Gründen wichtig – nicht nur beim Kauf oder Verkauf einer Immobilie.

Das sind die wichtigsten Gründe für das Wertgutachten:

SituationArt des GutachtensWer erstellt das Gutachten?Zusätzliche Hinweise
Kauf oder Verkauf einer ImmobilieOnlinebewertung, Kurzgutachten, Verkehrswertgutachten oder rechtssicheres VollgutachtenZertifizierter Immobiliengutachter, SachverständigerDas Verkehrswertgutachten gibt Käufern und Verkäufern eine fundierte Grundlage für den Angebotspreis. Online-Bewertungen sind oft nicht ausreichend präzise, eignen sich jedoch für eine erste Einschätzung.
FinanzierungVerkehrswertgutachten oder rechtssicheres VollgutachtenBankinterner Gutachter oder externer GutachterDer ermittelte Beleihungswert liegt in der Regel unter dem Marktwert, um das Risiko der Bank abzusichern.
Erbschaft oder SchenkungVerkehrswertgutachten oder rechtssicheres VollgutachtenÖffentlich bestellter und vereidigter GutachterWichtig für die korrekte Berechnung der Erbschaft- oder Schenkungssteuer. Es kann zu erheblichen Steuerersparnissen führen.
ScheidungRechtssicheres VollgutachtenUnabhängiger ImmobiliengutachterDient der gerechten Vermögensaufteilung zwischen den Parteien. Die Parteien erhalten eine neutrale Bewertung, Konflikte werden vermieden.
ZwangsversteigerungRechtssicheres VollgutachtenGerichtlicher Gutachter oder SachverständigerErmittelt den Verkehrswert, der als Ausgangspunkt für die Versteigerung dient. Dieser kann deutlich unter dem Marktwert liegen.
Modernisierung oder RenovierungOnlinebewertung oder KurzgutachtenZertifizierter GutachterBewertet den aktuellen Zustand der Immobilie und den Einfluss von Modernisierungen auf den Marktwert. Erleichtert die Entscheidung für gewisse Investitionsmaßnahmen.
VersicherungOnlinebewertung, Kurzgutachten, Verkehrswertgutachten oder rechtssicheres VollgutachtenVersicherungsexperten oder externe SachverständigeErmittelt den Versicherungswert, um den Ersatz im Schadensfall abzusichern.
Steuerliche BewertungRechtssicheres VollgutachtenSteuerberater in Zusammenarbeit mit GutachternDas Steuerwertgutachten ist wichtig, um den steuerlichen Wert für das Finanzamt korrekt zu berechnen. Relevant für Erbschaft, Schenkung oder Verkauf an nahe Angehörige.
Enteignung oder öffentliches InteresseRechtssicheres VollgutachtenÖffentlich bestellter GutachterBei Bauvorhaben oder Straßenplanungen ist dies erforderlich, um den Eigentümer fair zu entschädigen.
Vermögensaufteilung im UnternehmenRechtssicheres VollgutachtenImmobiliengutachter und WirtschaftsprüferBei Firmenverkäufen oder Insolvenzen wird der Immobilienwert in die Gesamtbewertung des Unternehmens einbezogen.

Welche Arten von Wertgutachten gibt es?

Es gibt Onlinebewertungen, Kurzgutachten und ausführliche Vollgutachten. Jede Variante hat wichtige Funktionen und kommt zu unterschiedlichen Anlässen zu tragen.

So unterscheiden sich die Wertgutachten-Varianten:

Online-Gutachten oder Onlinebewertung deiner Immobilie:

Ein Online-Gutachten bietet eine schnelle, unkomplizierte und kostengünstige oder sogar kostenlose Möglichkeit, eine erste Schätzung des Immobilienwertes zu erhalten. Der Immobilienwert basiert auf statistischen Daten wie Lage, Größe, Baujahr und Vergleichsobjekten in der Region. Es ist keine Vor-Ort-Besichtigung erforderlich. Bei Wohnglück.de kannst du innerhalb von nur fünf Minuten den Marktpreis deiner Immobilie herausfinden – mit unserer kostenlosen Immobilienbewertung.

Kurzgutachten:

Ein Kurzgutachten für eine Immobilie oder ein Grundstück ist die kompakte Form eines Vollgutachtens. Es umfasst nur zehn bis 15 Seiten, kann zeitnah erstellt werden und ist sehr viel günstiger als ein Komplettgutachten.

Für den Kauf oder Verkauf einer privat genutzten Immobilie ist es als Orientierung oft ausreichend. Rechnest du allerdings mit einer gerichtlichen Auseinandersetzung – etwa bei einer Scheidung oder Erbstreitigkeiten – kommst du mit einem Kurzgutachten nicht weit. Es ist nicht gerichtsfest. Auch Banken oder Behörden verlangen oft ein Vollgutachten.

Kurzgutachten beschränken sich auf die wichtigsten Fakten. Sie verzichten oft auf eine dokumentierte Berechnung des Verkehrswerts und weisen nur ein Wertergebnis aus. Grundlage sind die Angaben des Auftraggebers, die in der Regel nicht überprüft werden. Auch Bauzeichnungen, Lage- und Baubeschreibungen und Fotos sind in der Regel nicht Teil eines Kurzgutachtens. Augenscheinliche Mängel werden auch in einem Kurzgutachten dokumentiert. Da aber oft keine Objektbesichtigung stattfindet, bleiben viele Mängel ungenannt.

Vollgutachten oder Verkehrswertgutachten:

Das Vollgutachten oder Verkehrswertgutachten umfasst meist 20 bis 30 Seiten und besteht aus Berechnungen, textlichen Begründungen, Auszügen aus öffentlichen Registern und Zeichnungen. Der Marktwert deiner Immobilie wird von einem Gutachter dabei im Rahmen der Immobilienwertermittlungsverordnung (ImmoWertV) anhand objektiver Kriterien ermittelt. Das Verkehrswertgutachten wird nach einer Vor-Ort-Besichtigung durch einen Gutachter erstellt.

Wichtig ist ein rechtssicheres Vollgutachten, wenn du gerichtliche Auseinandersetzungen erwartest – beispielsweise im Falle von Scheidungen, Erbschaften, Zwangsversteigerungen und für finanzielle Entscheidungen wie Hypotheken. Der große Vorteil dieses Gutachtens ist die Rechtssicherheit – die Erstellung ist jedoch teurer und aufwendiger.

Wann sollte ein Wertgutachten für ein Haus erstellt werden?

Kauf, Verkauf, Scheidung oder Erbfall: Das Wertgutachten ist in unterschiedlichen Situationen wichtig.

In diesen Situationen ist das Wertgutachten für ein Haus oder eine Wohnung sinnvoll:

  • Kauf oder Verkauf: Das Wertgutachten schafft Transparenz für Käufer und Verkäufer. Es ermittelt und bestätigt einen realistischen und marktgerechten Preis. Es verhindert damit Über- oder Unterbewertung und erleichtert die Preisverhandlungen. Sind keine Konflikte zu erwarten, ist ein Kurzgutachten ausreichend.
  • Finanzierung: Banken und Kreditinstitute verlangen oft ein Beleihungswertgutachten, um den Kredit abzusichern. Ein detailliertes Gutachten hilft, den finanziellen Spielraum zu bestimmen und erleichtert die Kreditvergabe. Die Immobilie dient dann als Sicherheit.
  • Erbschaft oder Schenkung: Bei der Übertragung von Immobilien im Rahmen einer Erbschaft oder Schenkung ist ein steuerliches Wertgutachten notwendig, um den korrekten Immobilienwert zu bestimmen und Auseinandersetzungen mit dem Finanzamt zu vermeiden. Es kann auch helfen, Steuern zu sparen.
  • Scheidung: In einer Scheidung hilft ein Wertgutachten, den gerechten Anteil am gemeinsamen Vermögen zu ermitteln. Ein neutrales, rechtssicheres Gutachten vermeidet Konflikte und stellt sicher, dass beide Parteien eine faire Vermögensaufteilung erhalten.
  • Zwangsversteigerung: Bei einer Zwangsversteigerung wird der Verkehrswert der Immobilie durch ein Gutachten ermittelt. Dieser Verkehrswert dient als Ausgangspunkt für den Auktionspreis. Er stellt sicher, dass der Eigentümer einen angemessenen Preis erhält.
  • Modernisierung oder Renovierung: Nach größeren Modernisierungsmaßnahmen oder Renovierungen kann ein neues Gutachten den aktuellen Wert der Immobilie festlegen. Das hilft bei zukünftigen Verkäufern oder zur Erhöhung der Kreditwürdigkeit, da der Wertzuwachs nachgewiesen werden kann.
  • Versicherung: Ein Versicherungsgutachten bestimmt den korrekten Wert einer Immobilie, sodass diese im Schadensfall, beispielsweise bei Feuer oder Hochwasser, angemessen abgesichert ist. Ein präzises Gutachten verhindert Unter- oder Überversicherung und sorgt für eine faire Entschädigung im Schadensfall.
  • Steuerliche Zwecke: Das Verkehrswertgutachten hilft, den steuerlichen Wert korrekt zu ermitteln, beispielsweise bei der Schenkungs- oder Erbschaftssteuer. So verhinderst du Streitigkeiten mit dem Finanzamt.

Wer erstellt ein Wertgutachten für ein Haus?

Welcher Dienstleister oder Gutachter der Richtige ist, hängt von der Art und dem Zweck des Gutachtens ab. Verkehrswertgutachten und Vollgutachten werden in der Regel von vereidigten Sachverständigen erstellt. Neben ihrer staatlichen Anerkennung müssen sie bestimmte Zertifikate (zum Beispiel nach DIN EN ISO/IEC 17024) vorweisen können.

Kurzgutachten dagegen von Sachverständigen mit entsprechenden Zertifizierungen im Bereich der Immobilienbewertung. Sie sind jedoch nicht vereidigt und können keine gerichtsfesten Gutachten erstellen. Sie können von Architekten, Bauingenieuren und Immobilienmaklern mit entsprechenden Qualifikationen erstellt werden – beispielsweise für die Bewertung von Renovierungsmaßnahmen oder vor dem Verkauf einer Immobilie.

Zuständige Gutachter nach Art des Wertgutachtens:

Art des GutachtensGutachter
Kostenlose ImmobilienbewertungVergleichsportale im Internet, auch bei Wohnglück.de
Kurzgutachten, nicht gerichtsfestFreie Immobiliensachverständige
Gerichtsfeste VollgutachtenÖffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige sowie nach der weltweit gültigen NID-Vorschrift EN ISO/IEC 17024 zertifizierte Sachverständige
Verkehrswertgutachten, die aus steuerlichen Gründen oder für behördliche Zwecke erstellt werdenStaatlich anerkannter Immobiliengutachter (von der IHK zertifiziert und unter der Aufsicht der Landesbehörde stehend)

Wie wird der Wert eines Hauses ermittelt?

Welches Verfahren der Wertermittlung der Gutachter anwendet, liegt auch an der Art und Nutzung der Immobilie sowie dem Anlass der Bewertung.

Infrage kommen das

  • Vergleichswertverfahren,
  • Sachwertverfahren,
  • Ertragswertverfahren.

Willst du einen Hauskauf über deine Bank finanzieren, wird diese in der Regel das Sachwertverfahren nutzen. Ist dein Plan, eine eigene Immobilie auf den Markt zu bringen, wird dein Makler vermutlich das Vergleichswertverfahren anwenden, um zu ermitteln, welchen Preis ein potenzieller Käufer aktuell zu zahlen bereit ist. Oft setzen Gutachter die Verfahren auch kombiniert ein und ermitteln einen Durchschnittswert.

Vergleichswertverfahren:

Das Objekt wird mit ähnlichen Immobilien in deiner Region verglichen. Die Datengrundlage ist die Kaufpreissammlung des Gutachterausschusses der betreffenden Region. An diesen melden die Notare fortlaufend alle abgeschlossenen Immobilienkaufverträge. Die Gutachterausschüsse veröffentlichen auf dieser Datenbasis regelmäßig Grundstücksmarktberichte und Bodenrichtwertkarten.

Wurden mehrere ähnliche Objekte in jüngster Vergangenheit zu einem bestimmten Preis verkauft, heißt das aber noch nicht, dass dein Haus denselben Marktpreis erzielen wird. Eine ungünstigere Lage, ein anderer Zuschnitt des Grundstücks, ungünstige Um- oder Anbauten, Einschränkungen durch Denkmalschutz oder ein bestehendes Mietverhältnis können den Verkehrswert mindern.

Sachwertverfahren:

Bei dieser Methode wird der Verkehrswert einer Immobilie auf Grundlage des Boden- und Gebäuderichtwerts ermittelt. Was das Grundstück wert ist, wird dabei anhand des lokalen Bodenrichtwerts abgelesen. Der Wert des Gebäudes beruht auf den (fiktiven) Herstellungskosten. Der Gutachter stellt die Frage, was es kosten würde, das Gebäude heute neu zu errichten. Das Alter der Immobilie und seine Abnutzung wirken sich dabei wertmindernd aus. Das Sachwertverfahren wird oft genutzt, wenn zu wenig vergleichbare Objekte zur Verfügung stehen oder das Haus stark renovierungsbedürftig ist.

Ertragswertverfahren:

Bei diesem Verfahren setzt sich der Verkehrswert aus dem Bodenwert und dem Ertrag des Gebäudes zusammen. Bei selbst genutzten Immobilien macht das keinen Sinn. Daher wird das Ertragswertverfahren bei Objekten genutzt, die durch Vermietung tatsächlich einen Ertrag erwirtschaften.

Welche Faktoren beeinflussen den Immobilienwert bei der Erstellung eines Wertgutachtens?

Ob der ermittelte Verkehrswert eher hoch oder niedrig ausfällt, ist nicht nur von der Größe und dem Zustand der Immobilie abhängig. Bei der Erstellung des Wertgutachtens fließen diese Faktoren in die Bewertung ein:

  1. Lage: Die Lage der Immobilie, einschließlich der Nachbarschaft, dem Stadtteil und der Umgebung, hat einen erheblichen Einfluss auf den Wert der Immobilie. Beliebte Lagen mit guter Infrastruktur, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und Verkehrsanbindungen steigern den Wert. Die Nähe zu Straßen, Bahnhöfen, Gewerbegebieten kann den Preis aufgrund der Lärmemissionen negativ beeinflussen. Die Nähe zu Parks oder Seen machen die Immobilie dagegen attraktiver.
  2. Größe und Nutzfläche: Die Größe des Grundstücks, die Nutzfläche, die Gesamtwohnfläche, die Anzahl der Zimmer und die Aufteilung der Räume sind entscheidend für die Bewertung.
  3. Baujahr und Zustand: Ältere Gebäude haben in der Regel einen geringeren Wert, es sei denn, sie sind gut erhalten oder historisch bedeutend. Der aktuelle Zustand der Immobilie beeinflusst den Wert stark. Gut gepflegte und modernisierte Immobilien erzielen einen höheren Verkehrswert.
  4. Die Ausstattung: Hochwertige Baustoffe, moderne Küchen, Badezimmer und andere Ausstattungsmerkmale steigern den Immobilienwert. Auch Immobilien mit modernen Heizsystemen, einer guten Dämmung und energieeffizienten Fenstern sind mehr wert, da die Betriebskosten geringer ausfallen.
  5. Die Marktentwicklung: Die Marktlage beeinflusst den Verkehrswert. Ist die Nachfrage in der Region hoch und das Angebot begrenzt, gilt die Immobilie als wertvoller. Auch die wirtschaftliche Entwicklung in der Region und die Entwicklung der Bauzinsen beeinflussen den Immobilienwert.
  6. Rechtliche Rahmenbedingungen: Ist es möglich, die Immobilie zu erweitern oder zu verändern? Was steht im Bebauungsplan des Grundstücks? Einschränkungen durch Bebauungspläne können den Wert einer Immobilie negativ beeinflussen.

Kosten eines Wertgutachtens für ein Haus oder eine Wohnung

Ein Kurzgutachten wird häufig pauschal oder über einen festen Stundensatz abgerechnet. Für ein Kurzgutachten musst du mit Kosten von 700 bis 1.000 Euro rechnen.

Ein Vollgutachten ist deutlich teurer. Die Kosten für das Wertgutachten hängen neben Lage und Zustand der Immobilie in erster Linie vom erwarteten Verkehrswert ab. Beträgt dieser beispielsweise 350.000 Euro, wird euch das Gutachten zwischen 0,5 und 1,0 Prozent des ermittelten Werts kosten. In diesem Fall zwischen 1.750 und 3.500 Euro.

Noch kostspieliger wird es, wenn es um Erbbaurecht oder den Verkauf eines Gewerbes geht, denn dann müssen die Gutachter mehr Zeit und Aufwand investieren.

Auch wenn das Honorar des Sachverständigen frei verhandelbar ist, bildet die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) in ihrer Fassung von 2002 in der Praxis häufig den Kostenrahmen.

Es ist sinnvoll, sich bei unterschiedlichen Gutachtern über die zu erwartenden Kosten eines Wertgutachtens zu informieren, bevor du einen Auftrag erteilst. Für die Anfrage brauchst du die Rahmendaten deiner Immobilie. Dazu gehören Größe des Grundstücks und der Immobilie, Lage, Gebäudetyp, Zustand, Nutzungsart und mögliche Besonderheiten.

Du möchtest Kosten sparen und nichts für das Wertgutachten deines Hauses investieren? Dann lasse deine Immobilie hier kostenlos bewerten.

Welche Unterlagen werden für ein Wertgutachten benötigt?

Für die Erstellung eines Wertgutachtens sind verschiedene Unterlagen erforderlich. Diese Dokumente helfen Sachverständigen und Gutachtern, die Häuser und Wohnungen präzise zu bewerten. Alle relevanten Faktoren müssen bei der Immobilienbewertung berücksichtigt werden.

Die folgenden Informationen braucht dein Gutachter:

Benötigte UnterlagenBeschreibungWo beantragen?
GrundbuchauszugBelegt die Eigentumsverhältnisse sowie bestehende Belastungen und Rechte Dritter.Beim zuständigen Grundbuchamt oder online über Grundbuchportal.
FlurkarteVisualisiert die genaue Lage und Grenzen des Grundstücks im Kataster (Eigentumsregister).Beim örtlichen Katasteramt oder online über Katasterportale.
Auszug aus dem BaulastenverzeichnisGibt Auskunft über öffentliche Lasten, die auf dem Grundstück lasten (z. B. Wegerechte).Beim zuständigen Bauamt oder der Gemeindeverwaltung.
Baupläne und GrundrisseZeigen die ursprüngliche Planung sowie eventuell durchgeführte Änderungen oder Umbauten.Vom Architekten, Bauunternehmen oder der zuständigen Baubehörde.
WohnflächenberechnungDokumentiert die tatsächliche Wohnfläche der Immobilie, einschließlich aller relevanten Räume.In der Regel vom Eigentümer oder bei Erstellung durch den Gutachter.
Anzahl der RäumeGibt einen Überblick über die Aufteilung der Immobilie.Im Grundbuchauszug oder durch persönliche Besichtigung.
GrundstücksgrößeInformationen zur Größe des Grundstücks, die für die Bewertung entscheidend sind.Im Grundbuchauszug oder bei Katasteramt erfragen.
Nachweise zu ModernisierungsmaßnahmenDokumentation von Renovierungen oder Umbauten, die den Wert der Immobilie beeinflussen können.Von den vorherigen Eigentümern oder durch eigene Unterlagen.
EnergieausweisInformationen über die energetische Effizienz des Gebäudes und die Heizsysteme.Vom Eigentümer oder zertifizierten Energieberatern.
Erbbauzins und ErbbaurechtsvertragRelevant für Immobilien im Erbbaurecht, um die finanziellen Verpflichtungen zu klären.Bei der Gemeinde oder dem Erbbauverwalter anfragen.
Informationen zum DenkmalschutzGibt Aufschluss über mögliche Einschränkungen oder besondere Anforderungen an denkmalgeschützte Objekte.Beim zuständigen Denkmalschutzamt oder der Gemeindeverwaltung.
Angaben zur AusstattungDetails zu Bädern, Küchen, Heizungen und anderen wichtigen Ausstattungsmerkmalen.Vom Eigentümer oder durch persönliche Besichtigung.
Mietverträge und Informationen zu MieternBeinhaltet bestehende Mietverträge sowie Angaben zur Nettokaltmiete und zu Mietverhältnissen.Vom Eigentümer oder Mieter einholen.
Betriebs- und InstandhaltungsnachweiseDokumentation über durchgeführte Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten sowie Reparaturen.Vom Eigentümer oder durch Wartungsunternehmen.
VersicherungsunterlagenInformationen über bestehende Versicherungen, die die Immobilie betreffen.Vom Eigentümer oder der Versicherungsgesellschaft.
Marktanalyse-DatenVergleichswerte von ähnlichen Immobilien in der Umgebung zur Unterstützung der Bewertung.Immobilienportale, Makler oder Gutachter anfragen.
Bei Wohnungen: Protokolle der letzten Eigentümerversammlungen Dokumentation von Beschlüssen und wichtigen Informationen aus den letzten Eigentümerversammlungen.Vom Hausverwalter oder der Verwaltung der Eigentümergemeinschaft anfordern.
Bei Wohnungen: TeilungserklärungRegelung der Aufteilung des Gemeinschaftseigentums und der Sondereigentumsrechte.Vom Hausverwalter oder im Grundbuch einsehen.
Bei Wohnungen: NebenkostenabrechnungAufstellung der Betriebskosten und deren Verteilung auf die einzelnen Eigentümer für das letzte Jahr.Vom Hausverwalter oder der Verwaltung der Eigentümergemeinschaft anfordern.

Ablauf: So läuft die Erstellung eines Wertgutachtens ab

Du benötigst ein ausführliches Wertgutachten? So gehst du vor:

  1. Beratung: Kontaktiere einen zertifizierten und vereidigten Gutachter für Immobilien und lasse dich beraten.
  2. Vorbereitung: Damit der Gutachter ein ausführliches Wertgutachten erstellen kann, musst du relevante Informationen und Unterlagen zusammentragen.
  3. Besichtigung der Immobilie: Nach Terminvereinbarung findet eine Besichtigung der Immobilie vor Ort statt. Jetzt beurteilt der Gutachter den Zustand, die Ausstattung und die Umgebung der Immobilie. Alle relevanten Faktoren werden in die Bewertung einbezogen.
  4. Datenerhebung: Alle wichtigen Daten wie Wohnfläche, Grundstücksgröße, Anzahl der Zimmer, Baujahr, Renovierungszustand und weitere Besonderheiten werden erfasst.
  5. Marktanalyse: Der Immobiliengutachter führt eine Marktanalyse durch, um vergleichbare Immobilien in der Umgebung zu identifizieren und deren Verkaufspreise zu berücksichtigen.
  6. Wertberechnung: Basierend auf den gesammelten Informationen und der Marktanalyse ermittelt der Gutachter den Wert der Immobilie. Dabei werden Verfahren wie das Vergleichswertverfahren, Ertragswertverfahren oder Sachwertverfahren angewandt.
  7. Gutachtenerstellung: Der Gutachter erstellt das Wertgutachten, das alle wichtigen Informationen, Berechnungen und die Schlussfolgerungen zur Wertermittlung umfasst.
  8. Prüfung und Abstimmung: Das Gutachten wird intern geprüft und gegebenenfalls mit dem Auftraggeber besprochen, um Unklarheiten zu klären.
  9. Übergabe des Gutachtens: Das endgültige Wertgutachten wird dem Auftraggeber übergeben, oft in gedruckter und digitaler Form.

Wertgutachten für das Haus: Unterschied zwischen Marktwert und Verkehrswert

Die Begriffe Marktwert und Verkehrswert werden oft synonym verwendet – es gibt jedoch Unterschiede. Der Verkehrswert ist der Preis, der im Geschäftsverkehr zu einem bestimmten Tag für eine Immobilie erzielt werden kann. Er basiert auf objektiven Kriterien wie Zustand, Lage und Marktentwicklung. Der Verkehrswert wird oft in gerichtlichen oder steuerlichen Angelegenheiten benötigt, da er rechtssicher und umfassend dokumentiert ist – in einem Wertgutachten.

Der Marktwert bezeichnet den wahrscheinlichsten Preis, der auf dem freien Markt unter normalen Bedingungen erzielt werden kann. Er berücksichtigt die aktuelle Marktnachfrage und die Zahlungsbereitschaft potenzieller Käufer. Der Marktwert kann durch Angebot- und Nachfrage kurzfristig schwanken. Der Marktwert wird oft in der Immobilienbewertung von Maklern oder bei Verkaufsverhandlungen verwendet.

Wertgutachten für den Hauskauf: Worauf Käufer achten sollten

Interessierst du dich für eine Immobilie, bietet ein Wertgutachten eine erste Orientierungshilfe. Mit diesem kannst du den realistischen Preis der Immobilie erfahren. Achte dabei auf die Art des Gutachtens. Basiert der Preis auf einer einfachen Onlinebewertung, ist die Einschätzung nicht präzise. Ein Kurzgutachten reicht dagegen für eine erste Einschätzung aus.

Die Frage nach der Ermittlungsmethode des Verkehrswertes kann sich lohnen. Basiert der Preis auf dem Vergleichswertverfahren, dem Ertragswertverfahren oder dem Sachwertverfahren? Je nach Ermittlungsverfahren können die Ergebnisse variieren.

Auf der sicheren Seite bist du dagegen, wenn du selbst einen unabhängigen und zertifizierten Gutachter bestellst. Das Gutachten sollte den aktuellen Zustand der Immobilie, inklusive Mängel und Renovierungsbedarf, berücksichtigen. Auch die Lärmemissionen der Umgebung und die Lage müssen im Gutachten berücksichtigt werden.

Tipp: Als Käufer ein unabhängiges Wertgutachten anzufertigen verursacht zunächst Kosten – das Gutachten kann jedoch als Beleihungsgrundlage für die Finanzierung der Immobilie genutzt werden.

Wertgutachten beim Verkauf: Warum es sich lohnt

Auch für Verkäufer lohnt sich die Beauftragung eines Wertgutachtens für das Haus oder die Wohnung. Mit diesem kannst du einen realistischen Verkaufspreis ermitteln und deine Immobilie zu einem fairen Preis verkaufen. So riskierst du keine Verluste und schreckst potenziellen Käufer auch nicht durch zu hohe Preise ab.

Ein Wertgutachten erweckt bei potenziellen Käufern Vertrauen und sorgt dafür, dass du schneller geeignete Käufer findest. Außerdem unterstützt dich ein detailliertes Wertgutachten bei Preisverhandlungen. Mit dem Wertgutachten kannst du den Preis souverän rechtfertigen.

Die Kaufabwicklung wird durch ein vorhandenes Wertgutachten oft verkürzt. Wechselt die Immobilie aufgrund von Scheidung oder Erbschaft den Eigentümer, bietet ein Vollgutachten eine rechtssichere Grundlage, die dich vor Konflikten schützen kann.

Wertgutachten für Erbschaft und Schenkung: Was zu beachten ist

Bei einer Erbschaft oder Schenkung spielt das Wertgutachten eine entscheidende Rolle, da es zur fairen Bewertung der Immobilie beiträgt und für steuerliche Zwecke unerlässlich ist. Im Erbfall oder im Falle einer Schenkung raten wir die Anfertigung eines rechtssicheren Vollgutachtens.

Diese Details solltest du bei einem Wertgutachten für Erbschaft und Schenkung beachten:

  1. Steuerliche Relevanz: Der ermittelte Wert der Immobilie dient als Grundlage für die Berechnung der Erbschafts- oder Schenkungssteuer. Unberechtigte Steuerforderungen des Finanzamtes werden vermieden.
  2. Verkehrswert als Basis: Das Finanzamt setzt in der Regel den Verkehrswert der Immobilie an, der von einem qualifizierten Sachverständigen bestimmt werden muss. Dieser Wert kann nicht einfach geschätzt werden, sondern muss auf objektiven Kriterien beruhen.
  3. Gleichmäßige Aufteilung: Wenn mehrere Erben beteiligt sind, sorgt ein Gutachten für Klarheit und Fairness bei der Aufteilung der Immobilie.
  4. Berücksichtigung von Renovierungsbedarf und Zustand: Ein Wertgutachten sollte den aktuellen Zustand der Immobilie, einschließlich des Modernisierungsbedarfs oder vorhandener Mängel, berücksichtigen. Dies kann den Wert der Immobilie beeinflussen und sollte in der Bewertung klar dokumentiert werden.
  5. Vermeidung von Schätzungsfehlern: Ein sachverständiges Gutachten schützt vor einer Überbewertung durch das Finanzamt. Ohne Gutachten kann das Finanzamt Schätzungen vornehmen, die oft zu einem höheren Wert führen und somit die Steuerlast erhöhen.
  6. Anpassung bei späterem Verkauf: Sollte die Immobilie nach einer Erbschaft oder Schenkung verkauft werden, ist es sinnvoll, den im Gutachten ermittelten Wert zu kennen. Mithilfe des Gutachtens kann ein fairer Preis ermittelt werden.

Ein Wertgutachten schafft im Erbschaftsfall oder bei einer Schenkung neben rechtlicher und finanzieller Sicherheit auch Klarheit für alle Beteiligten.

Wie oft sollte ein Wertgutachten aktualisiert werden?

Es gibt keine gesetzliche Regelung, wie lange ein Wertguthaben gültig ist. Im Zweifelsfall muss gerichtlich beurteilt werden, ob ein Wertgutachten noch aktuell ist. Eine Erneuerung des Wertgutachtens ist sinnvoll, wenn es signifikante Änderungen am Immobilienmarkt gab, die Immobilie baulich verändert wurde oder einige Jahre ins Land gestrichen sind.

Liegt das letzte Gutachten mehr als fünf Jahre zurück und soll die Immobilie den Besitzer wechseln oder mit einer Hypothek beliehen werden, lohnt es sich, ein neues Gutachten in Auftrag zu geben.

Fazit: Darum lohnt sich das Wertgutachten

Ein Wertgutachten ist sowohl für Käufer als auch Verkäufer einer Immobilie ein wertvolles Instrument. Es bietet Klarheit über den tatsächlichen Wert der Immobilie und hilft, Entscheidungen zu treffen.

Verkäufer können so einen realistischen, marktgerechten Preis festlegen, der die Verkaufschancen erhöht und den Verhandlungsprozess erleichtert. Käufer hingegen profitieren von einer unabhängigen Bewertung, die sie vor überteuerten Angeboten schützt.

Besonders in komplexen Situationen wie Erbschaften, Scheidungen oder bei steuerlichen Anliegen ist ein gerichtsfestes Gutachten unverzichtbar. Es schafft rechtliche Sicherheit und verhindert Streitigkeiten über den tatsächlichen Wert der Immobilie. Auch bei geplanten Modernisierungen oder Veränderungen an der Immobilie sollte der Wert regelmäßig neu ermittelt werden.

Einen ersten Überblick über den tatsächlichen Wert deines Eigentums oder deiner Traumimmobilie bietet dir unsere kostenlose Immobilienbewertung. Innerhalb von nur fünf Minuten erhältst du die erste Bewertung.

Wichtige Gründe für ein Wertgutachten im Überblick:

  • Realistischer Verkaufspreis: Verhindert Über- oder Unterbewertung der Immobilie.
  • Vertrauen und Verhandlungssicherheit: Schafft Transparenz für Käufer und Verkäufer.
  • Rechtliche Absicherung: Unverzichtbar bei Erbschaft, Scheidung und gerichtlichen Verfahren.
  • Finanzierung: Banken verlangen oft ein aktuelles Gutachten zur Absicherung einer Hypothek.
  • Marktentwicklungen: Berücksichtigung von Renovierungen und Marktschwankungen.

Ein Wertgutachten schafft Sicherheit und Vertrauen – ob beim Verkauf, Kauf oder bei rechtlichen und steuerlichen Angelegenheiten. So stellst du sicher, dass der tatsächliche Wert der Immobilie fair und objektiv ermittelt wird.

Gutachten bei Immobilien: Häufig gestellte Fragen

Ein Wertgutachten für ein Haus bewertet den Marktwert der Immobilie. Es wird von einem zertifizierten Gutachter erstellt und berücksichtigt Lage, Größe und Zustand. Wertgutachten für Wohnungen und Häuser sind wichtig für Kauf, Verkauf, Darlehensanträge und rechtliche Angelegenheiten.

Ein Wertgutachten für ein Haus berücksichtigt mehrere wichtige Kriterien zur Ermittlung des Marktwerts. Zu den wesentlichen Faktoren zählen:

  • Lage der Immobilie
  • Grundstücksgröße
  • Wohnfläche
  • Baujahr
  • Zustand der Immobilie
  • Ausstattung
  • Aktuelle Marktlage
  • Vergleichswerte ähnlicher Immobilien
  • Rechtliche Einschränkungen

Die Erstellung eines Wertgutachtens für ein Haus oder eine Wohnung erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Sammlung von Informationen und Unterlagen der Immobilie
  2. Besichtigung vor Ort durch einen staatlichen oder vereidigten Gutachter
  3. Analyse und Bewertung der Immobilie
  4. Anfertigung des Wertgutachtens
  5. Übergabe des Wertgutachtens

Ein Wertgutachten für ein Haus darf von qualifizierten Fachleuten erstellt werden, die über das notwendige Wissen und die Erfahrung verfügen. Typischerweise sind dies:

  • Zugelassene Gutachter: Mitglieder von Kammern oder Verbänden.
  • Immobilienmakler: Mit einer Ausbildung zum Immobilienkaufmann/-frau oder einer IHK-Zertifizierung in Immobilienbewertung.
  • Öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige: Diese Gutachter sind nach der weltweit gültigen NID-Vorschrift ED ISO/IEC 17024 zertifiziert.
  • Architekten und Bauingenieure: Diese haben sich durch Fortbildungen und Zusatzqualifikationen auf Immobilienbewertung spezialisiert.

Ein Wertgutachten für ein Haus bietet zahlreiche Vorteile für Käufer und Verkäufer. Die wichtigsten Vorteile sind:

  • Eindeutige Wertbestimmung
  • Transparenz
  • Finanzierungshilfe
  • Rechtssicherheit
  • Investitionssicherheit

Ein öffentlich bestellter Immobiliensachverständiger ist notwendig, wenn eine verbindliche Wertfeststellung für Immobilien erforderlich ist, etwa bei Erbschaften, Scheidungen oder gerichtlichen Auseinandersetzungen. In diesen Fällen ist ein rechtssicheres Wertgutachten notwendig.

Das Vollgutachten bietet eine umfassende und detaillierte Analyse einer Immobilie. Die Erstellung eines solchen Gutachtens kostet etwa 0,5 bis 1,0 Prozent des ermittelten Verkehrswertes. Vollgutachten sind ideal für komplexe Fälle wie Erbschaften oder rechtliche Streitigkeiten. Sie werden von öffentlichen, vereidigten Gutachtern erstellt und sind rechtssicher. Das bedeutet, sie werden von Gerichten anerkannt.

Ein Kurzgutachten ist kürzer und weniger detailliert. Es eignet sich für schnelle Verkaufsentscheidungen. Die Erstellung kostet etwa 700 bis 1000 Euro. Kurzgutachten sind nicht rechtssicher.

Der im Wertgutachten ermittelte Verkaufspreis ist ein geschätzter Wert. Er dient als Richtlinie. Ob du diesen Preis beim Hausverkauf tatsächlich erzielst, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Marktnachfrage, der Lage, dem Zustand der Immobilie und deiner Verkaufsstrategie. In der Praxis kann der tatsächliche Verkaufspreis variieren und deutlich höher (bei entsprechender Nachfrage) oder niedriger ausfallen.

Ein Kurzgutachten kostet etwa 700 bis 1000 Euro. Ein Vollgutachten kostet 0,5 bis 1,0 Prozent des ermittelten Verkehrswertes. Kostengünstig oder sogar kostenlos sind Online-Immobilienbewertungen. Bei Wohnglück.de bewerten wir deine Immobilie innerhalb von nur fünf Minuten.

Der Immobiliengutachter ermittelt den Immobilienwert durch verschiedene Methoden und Kriterien. Zunächst sammelt er relevante Daten über die Immobilie, einschließlich Lage, Größe und Zustand. Dann verwendet er eine der folgenden Bewertungsmethoden:

  1. Vergleichswertverfahren: Der Gutachter vergleicht die Immobilie mit ähnlichen, kürzlich verkauften Objekten in der Umgebung.
  2. Ertragswertverfahren: Diese Methode wird häufig bei Mietimmobilien angewendet und basiert auf den zu erwartenden Einnahmen.
  3. Sachwertverfahren: Hierbei wird der Wert der Immobilie anhand der Kosten für Neubau und den Wert des Grundstücks ermittelt.

Diese Verfahren helfen, einen realistischen Marktwert zu bestimmen.

Es gibt keine gesetzliche Regelung, die die Gültigkeitsdauer eines Gutachtens vorgibt. Im Zweifelsfall entscheidet das Gericht. In der Regel muss jedoch ein neues Immobiliengutachten erstellt werden, wenn sich die Marktlage geändert hat, Änderungen an der Immobilie vorgenommen wurden oder sich der Zustand der Immobilie deutlich verändert hat.

Anhängig von der Verfügbarkeit des Gutachters dauert die Erstellung eines Vollwertgutachtens etwa zwei bis vier Wochen.

Nein, ein Wertgutachten ist nicht rechtlich bindend. Es dient als unabhängige Einschätzung des Immobilienwerts, kann jedoch als Grundlage für Verhandlungen, gerichtliche Entscheidungen oder steuerliche Zwecke verwendet werden.

Ja, ein Wertgutachten kann angefochten werden, wenn Zweifel an der Richtigkeit oder Objektivität der Bewertung bestehen. Dies kann durch ein Gegengutachten oder im Rahmen eines Gerichtsverfahrens erfolgen.

Ein Wertgutachten ist in bestimmten Fällen Pflicht, beispielsweise bei Zwangsversteigerungen, im Rahmen von Erbauseinandersetzungen, bei Scheidungen oder für steuerliche Zwecke, wie etwa bei der Festsetzung der Erbschaftssteuer. Auch Banken können es bei der Vergabe von Hypotheken verlangen.

Ein Wertgutachten ist für den Hausverkauf nicht zwingend erforderlich, kann jedoch sehr hilfreich sein. Es bietet eine objektive Grundlage für die Preisfindung, schafft Vertrauen bei Käufern und kann den Verkaufsprozess beschleunigen.

Ja, der Käufer eines Hauses kann ein eigenes Wertgutachten verlangen, um den angebotenen Preis unabhängig überprüfen zu lassen.

Ja, bei einer Scheidung oder einem Erbfall wird oft ein Wertgutachten benötigt, um den Immobilienwert rechtssicher festzustellen. Zwar ist dies nicht gesetzlich vorgeschrieben, viele Gerichte und Finanzämter verlangen es jedoch. Das Gutachten hilft bei der fairen Vermögensaufteilung oder der Festlegung der Erbschaftssteuer.

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