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Haus oder Wohnung kaufen – was ist besser?


Haus oder Wohnung kaufen? Neben individuellen Bedürfnissen gibt es praktische Gründe, die für den Hauskauf und gegen den Wohnungskauf sprechen – und umgekehrt. Wir verraten, was je nach Situation und Wünschen besser ist – Wohnung oder Haus.

  1. Wohnung oder Haus kaufen – was ist besser?
  2. Hauskauf – woran denken?
  3. Wohnungskauf – was ist zu beachten?
  4. Ist eine Wohnung billiger als ein Haus?
  5. Haus oder Wohnung – die Vorteile und Nachteile im Überblick
  6. Haus oder Wohnung – das sind die Vorteile und Nachteile beim Hauskauf
  7. Haus oder Wohnung – das sind die Nachteile und Vorteile beim Wohnungskauf

Der Kauf der eigenen Wohnimmobilie ist nicht nur die (wahrscheinlich) größte Investition im Leben vieler Menschen, sie ist auch eine emotionale Angelegenheit. Es ist nicht nur ein Haus, sondern die Heimat der Kinder. Es ist nicht nur eine Wohnung, es ist euer eigener Rückzugsort in der Stadt.

Der Kauf einer Immobilie prägt das Leben über viele Jahre hinweg. Deswegen sollte die Entscheidung "Haus oder Wohnung kaufen" von allen Seiten betrachtet werden. Was spricht für und was spricht gegen den Hauskauf? Wo liegen die Vor- und Nachteile beim Wohnungskauf?

Wohnung oder Haus kaufen – was ist besser?

Ob der Kauf eines Hauses oder eine Wohnung besser ist, kann nicht pauschal beantwortet werden. Es kommt – wie immer im Leben – auf viele unterschiedliche Faktoren an. Nicht nur die finanzielle Situation, auch die eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Zukunftspläne spielen eine große Rolle bei der Entscheidung.

Bevor ihr euch auf die Suche nach einem Haus oder einer Wohnung zum Kauf macht, denkt bewusst über eure Wünsche nach. Beantwortet folgende Fragen:

  • Platzbedarf: Wie viel Wohnraum brauche ich? Wie viel Wohnraum braucht meine Familie? Ist innerhalb der nächsten Jahre Nachwuchs geplant? Möchte ich Haustiere halten? Verkleinert sich die Familie in naher Zukunft, beispielsweise durch den Auszug der erwachsenen Kinder?
  • Lage: Bevorzuge ich das Leben auf dem Land oder möchte ich zentral leben?
  • Garten: Wünsche ich mir einen Garten? Eine Terrasse mit Gartenzugang? Möchte ich Hühner oder Kaninchen halten? Oder reicht mir ein Balkon?
  • Unabhängigkeit: Bin ich am liebsten unabhängig und treffe Entscheidungen allein? Stört es mich, den Garten mit Nachbarn zu teilen oder mich bei Gestaltungsplänen mit der Eigentümergemeinschaft abzusprechen?
  • Zukunftsplanung: Wie lange möchte ich in dieser Region leben? Wie flexibel möchte ich bleiben? Möchte ich meine Immobilie in Zukunft vermieten?
  • Finanzen: Wie viel Geld steht mir für den Immobilienkauf zur Verfügung? Welche Art der Immobilie kann ich mir meinem Budget realistisch leisten? Und: Kann ich die Zusatzkosten der Immobilie stemmen und genügend Rücklagen aufbauen?

Die Antworten auf diese Fragen können eine klare Tendenz oder zumindest eine Richtung angeben. Doch was, wenn ihr beiden Varianten generell offen gegenübersteht?

Immerhin kann eine Wohnung großzügig geschnitten sein und über ein Sondernutzungsrecht für einen Garten verfügen. Vielleicht hat eure Traumwohnung im Erdgeschoss einen direkten Gartenzugang. So lebt es sich in der Wohnung am Stadtrand fast so frei wie in einem Einfamilienhaus – nur günstiger und zentraler.

Ein Haus in günstiger Lage kann dagegen eine fast so gute Anbindung zu öffentlichen Verkehrsmitteln haben und in der Nähe von Kindergärten, Schulen, Supermärkten oder der Arbeitsstätte liegen. Ob Haus oder Wohnung – beide haben Vor- und Nachteile.

Zwei Personen berechnen die Kosten verschiedener Hausmodelle.
Haus oder Wohnung – weder das eine noch das andere ist pauschal besser. Die Finanzen sind jedoch ein entscheidender Faktor. Berechnet genau, wie viel Haus oder wie viel Wohnung ihr euch leisten könnt.

Hauskauf – woran denken?

Wer ein Haus kauft, ist allein dafür verantwortlich. Eine Checkliste zum Hauskauf gibt es hier.

Hauseigentümer haben eine größere Entscheidungsfreiheit, müssen aber auch mehr Arbeit in die Immobilie stecken. Reparaturen, Modernisierungen – diese Tätigkeiten kosten Geld und Zeit. 

Abgesehen von den vielen Aspekten, die ihr bereits vor dem Kauf beachten müsst, gilt es also auch die Kosten und den Aufwand der Instandhaltung eines eigenen Hauses im Auge zu behalten. Als Hauseigentümer müsst ihr schnell und konsequent Rücklagen aufbauen. 

Eine Faustregel besagt, dass Eigentümer etwa einen Euro pro Quadratmeter Wohnfläche im Monat zurücklegen sollten. Ist das Haus älter als 22 Jahre, sollte es noch etwas mehr sein. Welche Nebenkosten ihr als Hauseigentümer im Blick behalten solltet, lest ihr hier.

Sollten dringende Reparaturen oder Modernisierungsmaßnahmen anstehen, müsst ihr euch als Hauseigentümer selbst darum kümmern und beispielsweise Angebote von Handwerkern einholen, diese vergleichen und eine Firma beauftragen.

In Mehrfamilienhäusern kümmert sich in der Regel die Hausverwaltung um Reparaturen und Modernisierungsmaßnahmen. Die Kosten für diese Maßnahmen tragen die Eigentümer gemeinschaftlich.

Wohnungskauf – was ist zu beachten?

Als Wohnungseigentümer seid ihr bei großen und kleineren Entscheidungen nie ganz allein. Das kann ein Vorteil oder ein Nachteil sein. Muss beispielsweise eine neue Heizungsanlage eingebaut werden, ist das ein Vorteil. Die Eigentümergemeinschaft teilt die Verantwortung und die Kosten.

Möchtet ihr dagegen ein Spielgerüst auf eurem Gartenanteil aufstellen und die anderen Eigentümer stimmen dagegen, ist das ein Nachteil. Eine Wohnung schränkt eure Entfaltungsfreiheit zu einem gewissen Grad ein.

Beim Kauf einer Wohnung müsst ihr andere Punkte beachten als beim Hauskauf. Eine Checkliste zum Wohnungskauf findet ihr hier.

Rücklagen müssen Wohnungseigentümer aber ebenfalls aufbauen. Doch hier übernimmt die Hausverwaltung den Löwenanteil der Verwaltungsarbeit. Die Eigentümer der Wohnungen bezahlen diese Dienstleistung und ein monatliches Hausgeld. Dieses Hausgeld wird neben der Deckung der Betriebskosten für den Aufbau von Rücklagen für Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen am Gemeinschaftseigentum genutzt.

Mehr Infos rund um das Hausgeld gesucht? Die wichtigsten Informationen zum Thema haben wir hier für euch zusammengefasst.

Ist eine Wohnung billiger als ein Haus?

Die Immobilienpreise liegen nach wie vor hoch, die Zinsen steigen und die Inflation macht alles teurer. Der Kauf einer Immobilie – egal ob Wohnung oder Haus – ist eine große Investition. Sind Einfamilienhäuser zu teuer, weichen viele Immobilieninteressenten auf Wohnungen um.

Allerdings ist eine Wohnung nicht pauschal günstiger als ein Haus. Die Lage spielt beim Preis eine große Rolle. In München oder Hamburg kann eine kleine 2-Zimmer-Wohnung so teuer sein wie ein Bauernhaus mit riesigem Grundstück im ländlichen Sachsen-Anhalt.

Wo Immobilien in Deutschland günstiger sind – wir verraten es euch hier.

Das bedeutet aber nicht, dass sich der Kauf des Hauses in Sachsen-Anhalt eher rechnet. Wer eine Wohnung kaufen und vermieten möchte, der sollte diese in einer Lage kaufen, in der Mietwohnungen gefragt sind – also in einer Stadt mit einer guten Infrastruktur. Wer Düsseldorf seine Heimat nennt, interessiert sich kaum für das günstige Haus in Sachsen-Anhalt.

Allerdings stimmt es, dass eine Wohnung meist günstiger ist als ein Haus in der gleichen Region. Die Wohnfläche in Wohnungen ist in der Regel kleiner. Außerdem wirkt sich der Grundstückspreis eines Mehrfamilienhauses nur anteilig auf die Gesamtsumme aus. 

Wie ihr in der aktuellen Marktlage noch eine günstige Wohnung kaufen könnt? Hier lest ihr unsere Tipps.

Haus oder Wohnung – die Vorteile und Nachteile im Überblick

Ein Haus im Grünen klingt traumhaft – eine Wohnung in Fußnähe zu Kindergarten, Schule und Büro aber auch? Wenn ihr euch noch immer nicht entscheiden könnt, solltet ihr Pro und Kontra von Haus und Wohnung genau abwägen.

Es folgen die Vor- und Nachteile von Hauskauf oder Wohnungskauf im Überblick. Vorteile sind mit einem + markiert, Nachteile mit einem -.

 

Wohnung

Haus

ImmobilienpreisDer Kaufpreis ist geringer, 
da die Wohnfläche in der 
Regel kleiner ist und der
Grundstückspreis nur anteilig 
zu Buche schlägt.
Häuser sind teurer, da 
die Wohnfläche in der 
Regel größer ist und das
Grundstück bezahlt werden 
muss.
NeubauEin Wohnkomplex, der 
neu gebaut wird, wird zu 
einem festen Preis gekauft.
Ein Hausbau kann 
teurer ausfallen als geplant.
 
LageWohnungen liegen 
häufig zentraler und sind 
(je nach Region) dennoch 
bezahlbar. 


 
Es gibt zwar Häuser 
in zentraler Lage, diese sind 
aber entsprechend teurer.

Wohnraum auf dem Land
findet sich meist in Form 
eines Hauses.
Laufende KostenEigentümer bezahlen 
einen monatlichen Beitrag
 (Hausgeld) für Betriebskosten 
und Rücklagen.


 
Eigentümer müssen 
Rücklagen selbst aufbauen 
und Versicherungen, die
Grundsteuer und Gebühren 
für Straßenreinigung,
Müllentsorgung und 
Abwasser selbst abführen.
GestaltungsfreiheitDie Gestaltungsfreiheit ist
eingeschränkt. Bei baulichen
Veränderungen eines Gartens 
mit Sondernutzungsrecht muss die gesamte
Eigentümergemeinschaft
zustimmen.
Gesetzliche Vorschriften 
und Grenzen zu den
Nachbargrundstücken 
müssen eingehalten 
werden. Ansonsten besteht 
viel Gestaltungsfreiheit.
 
EinschränkungenDie Nähe zu den Nachbarn
erfordert gegenseitige
Rücksichtnahme und die 
Einhaltung der Ruhezeiten.

Wohnungseigentümer leben 
mit ihren Nachbarn Tür an Tür, 
Wand an Wand. Manchmal 
kommt es zu Streit oder
Unstimmigkeiten.
Auch wenn es im Haus lauter
zugeht: Durch die Distanz 
zum Nachbarhaus fühlen 
sich die Nachbarn nicht so schnell gestört. 

Umgekehrt hört man 
die Nachbarn in einem 
Haus nur selten.
 
VerantwortungDie Hausverwaltung übernimmt
verwaltende Tätigkeiten. Das
spart Zeit. Entscheidungen
werden mit den anderen
Eigentümern gemeinschaftlich getroffen.
Hauseigentümer sind alleine für Haus, 
Hof und die Verwaltung 
ihres Eigentums verantwortlich. 
Das kostet Zeit und Geld.


 

Haus oder Wohnung – das sind die Vorteile und Nachteile beim Hauskauf

Der Kaufpreis eines Hauses liegt in der Regel höher. Das Haus bietet aber mehr Freiheiten. Alleine durch die Distanz zum Nachbarn könnt ihr euch in Haus und Garten freier entfalten. Wenn ihr ein Instrument spielt, stört das die Nachbarn kaum. Bei einem frei stehenden Haus müsst ihr nicht so viel Rücksicht nehmen.

Möchtet ihr einen Kletterturm im Garten aufstellen, benötigt ihr kein Einverständnis der Nachbarn. Der Turm muss lediglich genügend Abstand zum Nachbargrundstück haben. Auch nachträgliche Anbauten und Haltung von Hühnern sind generell möglich. Wohnungseigentümer haben diese Freiheiten nicht.

Dafür liegen Häuser oft nicht zentral oder befinden sich in ländlichen Gebieten. Und: Stehen Reparaturen oder Modernisierungsmaßnahmen an, müssen Hauseigentümer alles selbst organisieren. Um den Austausch der Heizungsanlage etwa müssen sie sich alleine kümmern. 

Die laufenden Kosten – beispielsweise Heizkosten – liegen höher, da alle Hauswände allein beheizt werden müssen. Es gibt keine Nachbarn, die Wand an Wand mit heizen.

Bedenkt auch: Im Alter wird das Haus vielleicht zu groß, zu teuer und zu viel Arbeit. Spätestens dann denken viele Eigentümer über den Verkauf nach. Ihr auch? Hier erfahrt ihr, ob sich ein Hausverkauf derzeit lohnt.

Ein Paar repariert die Wand eines Hauses
Ein Haus bietet mehr Freiheiten – bedeutet aber auch viel Arbeit.

Haus oder Wohnung – das sind die Nachteile und Vorteile beim Wohnungskauf

Bei einer Wohnung müsst ihr, was die Gestaltungsfreiheit angeht, Abstriche machen. Innerhalb der Wohnung könnt ihr euch zwar austoben, das Gemeinschaftseigentum unterliegt jedoch strikten Regeln. 

Selbst wenn ihr einen Garten mit Sondernutzungsrecht habt, könnt ihr hier nicht einfach ohne Weiteres bauliche Veränderungen durchführen. Verändern die geplanten Maßnahmen die Optik der Wohnanlage, müssen alle anderen Eigentümer ihr OK abgeben.

Auch in puncto Lärm habt ihr in einer Eigentumswohnung das Nachsehen: Ihr seid den Alltagsgeräuschen eurer Nachbarn ausgeliefert und solltet für ein harmonisches Miteinander Lärmbelästigungen vermeiden.

Ein weiterer Nachteil bei Wohnungen gegenüber Häusern: Kommt es zu Nachbarschaftsstreit, wird es schwierig, sich ganz aus dem Weg zu gehen. Immerhin lebt ihr mit den Nachbarn unter einem Dach. Hauseigentümer haben den Luxus einer größeren Distanz zu den direkten Nachbarn. 

Was die Nachbarn nicht dürfen und wie ihr Konflikte lösen könnt – hier geben wir Tipps.

Doch der Wohnungskauf hat gegenüber dem Kauf eines Hauses einige Vorteile: Wohnungen bieten in der Regel weniger Wohnfläche, sie sind jedoch auch günstiger – und liegen oftmals zentraler. Die Schule, der Kindergarten, die Arztklinik und der Supermarkt: Sie sind bei Wohnungen in günstiger Lage sogar fußläufig erreichbar.

Um die Instandhaltung des Gebäudes und die Abgabe der Betriebskosten müssen sich Wohnungseigentümer auch nicht sorgen. Die Hausverwaltung regelt das. Als Eigentümer müsst ihr lediglich monatlich das Hausgeld bezahlen.

Ein weiterer Vorteil: Möchtet ihr die Wohnung nicht mehr selbst nutzen, kann sie zur Kapitalanlage werden. Ihr könnt eine Wohnung auch kaufen und sofort vermieten. Oder ihr kauft direkt eine vermietete Wohnung.

Für eine hübsche Wohnung in günstiger Lage findet ihr schnell Mieter. In Städten wie Berlin, Hamburg und Köln sind bezahlbare Mietwohnungen hart umkämpfte Mangelware. Ihr müsst in beliebten Regionen also noch nicht einmal einen Mieterleerstand befürchten. Wo es dennoch zu Mieterleerständen kommt, lest ihr hier.

Beim Kauf einer Wohnung als reine Kapitalanlage solltet ihr genau abwägen: Lohnt sich die Investition in eine Immobilie nach der aktuellen Marktlage? Hier erfahrt ihr mehr. Wie sich die Immobilienpreise entwickeln: In unserem Newsticker mit aktuellen Prognosen erfahrt ihr es.

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