Jung kauft Alt: Die neue KfW-Förderung für den Kauf und Sanierung von Altbau


"Jung kauft Alt" ist ein neues Förderprogramm der KfW, das am 03.09.2024 startete. Damit will die Bundesregierung den Kauf älterer Immobilien durch junge Familien unterstützen. Erfahre hier alles, was du zur Förderung wissen musst.

  1. Was ist Jung kauft Alt? 
  2. JkA-Förderung für Wohneigentum: Voraussetzungen und Konditionen 
  3. Alternativen zum Förderprogramm Jung kauft Alt  
  4. Fazit: Könnte sich die Förderung Jung kauft Alt lohnen? 
  5. Jung kauft Alt: Häufig gestellte Fragen

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Förderprogramm "Jung kauft Alt" (JkA) für den Erwerb von Altbauten startete am 03.09.2024 und richtet sich an Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind im Haushalt. 
  • Eine energetische Sanierung ist Voraussetzung für die JkA-Förderung. 
  • Die Familie darf festgelegte Einkommensgrenzen nicht überschreiten 

  • Zusätzlich gibt es regionale Programme, die Zuschüsse für den Kauf und die Sanierung von Altbauten bieten, sowie die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).  
  • Das Programm "Wohneigentum für Familien" (WEF) unterstützt ebenfalls Familien bei Neubauten und Erstkäufen mit zinsgünstigen Krediten und Kinderzuschüssen. 

Das kannst du tun

  • Informiere dich über das "Jung kauft Alt"-Programm sowie regionale Förderungen und die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), um alle verfügbaren Zuschüsse und Kredite zu nutzen. 
  • Hole dir eine Finanzierungsbestätigung von deiner Bank, um deine Kreditwürdigkeit nachzuweisen und die Finanzierung eines Immobilienkaufs sicherzustellen. 
  • Suche gezielt nach Bestandsimmobilien in attraktiven Lagen, die deinen Anforderungen und finanziellen Möglichkeiten entsprechen – nutze dafür zum Beispiel die Immobiliensuche von Wohnglück 
  • Hole dir Unterstützung von einem Sachverständigen, um den Zustand der Immobilie und den notwendigen Sanierungsaufwand besser einschätzen zu können. 
  • Plane die notwendigen energetischen Sanierungen sorgfältig und beantrage die entsprechenden Fördermittel rechtzeitig, um die Kosten zu optimieren und langfristig zu sparen. 

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Was ist Jung kauft Alt? 

"Jung kauft Alt" ist ein Förderprogramm der KfW, das seit September 2024 verfügbar ist. Es richtet sich an Familien und bietet ihnen zinsverbilligte Kredite für den Kauf von sanierungsbedürftigen Bestandsimmobilien.  

Der Bund verfolgt mit der JkA-Förderung mehrere wichtige Ziele: 

  • Familien den Zugang zu Wohneigentum erleichtern: Der Bedarf an Wohnraum, besonders bei jungen Familien, ist ungebrochen hoch, während der Neubau von Einfamilienhäusern stark zurückgeht. Gerade einkommensschwache Haushalte benötigen finanzielle Unterstützung, um den Traum vom Eigenheim realisieren zu können. 
  • Leerstand abbauen und Altbau erhalten: Die Bundesregierung will bestehende Immobilien erhalten. Das JkA-Programm soll die Attraktivität von Gebäuden erhöhen, die leer stehen oder von Leerstand bedroht sind, und sie für Kaufinteressenten interessant machen. Die Nutzung solcher Bestandsimmobilien spart nicht nur Material, sondern auch Flächen, die ansonsten für Neubauten benötigt würden. 
  • Energiewende vorantreiben: Durch die Auflage, dass die Altbauten saniert werden müssen, wird die Energiewende im Gebäudebestand vorangetrieben. Diese Sanierungen reduzieren den Energieverbrauch der Gebäude erheblich und verringern ihren CO₂-Fußabdruck. 
  • Wirtschaft ankurbeln: Gleichzeitig kurbeln die erforderlichen Baumaßnahmen die Wirtschaft an und sichern Arbeitsplätze. 
  • Städte attraktiver machen: Nicht zuletzt verschönern sanierte Gebäude das Stadtbild und werten das Wohnumfeld auf. 

Für wen ist die KfW-Förderung "Jung kauft Alt" geeignet? 

"Jung kauft Alt" richtet sich an dieselbe Zielgruppe wie die Neubau-Förderung "Wohneigentum für Familien" (WEF) mit dem KfW-Kredit 300: Familien mit geringem Einkommen und mindestens einem minderjährigen Kind

Die beiden Programme ergänzen sich inhaltlich gut: WEF fördert den Bau oder Erstkauf eines Hauses oder einer Eigentumswohnung zur Selbstnutzung, während JkA den Kauf einer Bestandsimmobilie unterstützt. Folgende Richtlinien gelten sowohl für die JkA- als auch für die WEF-Förderung: 

  • Antragsberechtigt sind Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind. 
  • Das jährliche Haushaltseinkommen darf maximal 90.000 Euro betragen. 
  • Für jedes weitere Kind erhöht sich die Einkommensgrenze um 10.000 Euro. 
  • Berücksichtigt werden nur Kinder, die zum Zeitpunkt der Antragstellung im Haushalt leben und unter 18 Jahre alt sind. 

JkA-Förderung für Wohneigentum: Voraussetzungen und Konditionen 

Die Förderung richtet sich an Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind, deren jährliches Haushaltseinkommen maximal 90.000 Euro beträgt, zuzüglich 10.000 Euro je weiteres Kind, und gilt für Bestandsgebäude

Eine Grundvoraussetzung für die JkA-Förderung ist die energetische Sanierung des Gebäudes. Zum Zeitpunkt der Antragstellung muss die Wohnimmobilie gemäß eines Energiebedarfs- oder verbrauchsausweises in die Energieeffizienzklasse F, G oder H eingestuft sein. Ab der Förderzusage müssen sich Antragsteller dazu verpflichten, innerhalb 54 Monaten das Bestandsgebäude mindestens auf Niveau eines „Effizienzhauses 70 EE“ zu sanieren. 

Zu den förderfähigen Kosten gehören der Kaufpreis inklusive Grundstückskosten. Die maximale Höhe des Kredits ist abhängig von der Anzahl der im Haushalt lebenden minderjährigen Kinder

Anzahl minderjähriger Kinder 

Höhe des Kredits 

1 Kind 

bis zu 100.000 Euro 

2 Kinder 

bis zu 125.000 Euro 

ab 3 Kinder 

bis zu 150.000 Euro 

Die Kreditlaufzeiten sind ab sieben und bis zu 35 Jahren möglich. Abhängig von der Laufzeit kann die Zinsbindung zwischen zehn und 20 Jahren betragen.  

Bei einer Laufzeit von 35 Jahren und zehn Jahren Zinsbindung liegt zum Start des Förderprogramms der KfW der Zinssatz bei 1,51 Prozent effektiv. Damit liegt er stark unter den aktuellen Bauzinsen von ca. 3,5 Prozent. 

Alternativen zum Förderprogramm Jung kauft Alt  

Zusätzlich zur JkA-Förderung können Käufer und Eigentümer von Bestandsgebäuden weitere Fördermittel für energetische Sanierungen in Anspruch nehmen, beispielsweise aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Diese Förderungen decken verschiedene Sanierungsmaßnahmen ab, die den Energieverbrauch und den CO₂-Ausstoß der Gebäude reduzieren sollen. 

In vielen Regionen gibt es auch lokale "Jung kauft Alt"-Programme, die unabhängig von der KfW-Förderung sind und sich in ihren Bedingungen und Leistungen unterscheiden. Sie bieten oft Zuschüsse, die sich aus einem Grundbetrag und Kinderzuschüssen zusammensetzen, und können sowohl für den Kauf als auch für die Sanierung von Altbauten verwendet werden. 

Das Forschungsinstitut empirica hat 2022 insgesamt 119 solcher regionalen Programme untersucht. Vorrangig werden junge Haushalte gefördert, darunter Alleinerziehende, Paare mit Kindern und manchmal auch Paare ohne Kinder. Im Gegensatz zum neuen Bundesprogramm ist in den meisten kommunalen Programmen eine Sanierung des Altbaus keine Bedingung für die Förderung. Etwa zwei Drittel der Kommunen unterstützen sogar den Abriss des erworbenen Hauses und den Bau eines Neubaus. Außerdem fördern vier von fünf Kommunen die Erstellung eines Altbaugutachtens. 

Hier findest du eine aktuelle Übersicht über staatliche Förderungen für Hauskauf und Hausbau: Förderung für Hausbau, Hauskauf und Wohneigentum 2024 

Fazit: Könnte sich die Förderung Jung kauft Alt lohnen? 

Insgesamt stellt das JkA-Programm eine umfassende Lösung dar, um jungen Familien den Zugang zu Wohneigentum zu erleichtern, während es gleichzeitig zur Erhaltung und klimafreundlichen Nutzung von Bestandsgebäuden beiträgt. 

Altbauten sind oft günstiger als Neubauten, was sie zu einer attraktiven Option macht. Angesichts der Zinsentwicklungen in den letzten Jahren, hoher Sanierungskosten und drohender Sanierungspflichten sind die Preise für Bestandsimmobilien zuletzt etwas gefallen, was den Kauf gerade noch interessanter macht. 

Viele dieser Altbauten befinden sich in innerstädtischen Gebieten oder Ortszentren mit gut ausgebauter Infrastruktur. In diesen Lagen sind Mietwohnungen oft schwer zu finden oder kaum erschwinglich. Das "Jung kauft Alt"-Programm kann daher eine wertvolle Möglichkeit für Familien sein, bezahlbaren Wohnraum in guten Lagen zu erwerben und gleichzeitig von einer nachhaltigen Sanierungsförderung zu profitieren. 

Kaufinteressierte sollten aber auch Alternativen im Blick behalten, etwa regionale Förderprogramme für den Kauf und die Sanierung von Bestandsgebäuden. Wer mit dem Gedanken spielt, ein älteres Haus zu kaufen, kann bei der Kommune nachfragen und sich zusätzlich über die bestehenden Sanierungsförderungen informieren, um alle finanziellen Möglichkeiten auszuschöpfen.

Jung kauft Alt: Häufig gestellte Fragen

Das Förderprogramm "Jung kauft Alt" startete am 03.09.2024.  

Der Förderkredit richtet sich an Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind bei einem jährlichen Haushaltseinkommen von maximal 90.000 Euro. Der Erwerb einer Bestandsimmobilie muss mit einer energetischen Sanierung verbunden sein. 

"Jung kauft Alt" wird über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) abgewickelt. Interessierte Familien können sich, wie bei KfW-Förderkrediten üblich, bei ihrer Hausbank informieren und den Kredit beantragen. 

Neben "Jung kauft Alt" gibt es das Programm "Wohneigentum für Familien" (WEF), das Neubauten und Erstkäufe fördert. Es bietet zinsgünstige Kredite und zusätzliche Kinderzuschüsse. Außerdem haben zahlreiche Gemeinden regionale Programme speziell für Familien, die den Erwerb von Alt- und Neubauten fördern. 

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