Modernisieren | Ratgeber
Förderung energetische Sanierung: Welche Zuschüsse gibt es fürs Sanieren?
- Welche Zuschüsse gibt es fürs energetische Sanieren?
- KfW Förderung: Energetische Sanierung zum Effizienzhaus
- BAFA Förderung: Energetische Sanierung mit Einzelmaßnahmen
- Regionale Förderung energetische Sanierung
- Förderung für die Energieberatung beim Sanieren
- Energetische Sanierung von der Steuer absetzen
- Förderung für altersgerechtes Umbauen
Eine Förderung fürs energetische Sanieren kann Hauseigentümer enorm entlasten. Immerhin kostet eine Komplettsanierung um die 1.000 Euro pro Quadratmeter. Und auch einzelne Sanierungsmaßnahmen gehen ins Geld. Wer sparen will, beantragt eine staatliche Förderung für die energetische Sanierung.
Welche Zuschüsse es aktuell fürs Sanieren gibt und für wen sie in Frage kommen, zeigen wir euch in dieser Übersicht – mit Links zu weiterführenden Ratgebern rund um die einzelnen Förderprogramme.
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Welche Zuschüsse gibt es fürs energetische Sanieren?
Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wird die Förderung der Sanierung von Bestandsbauten gesteuert. Dabei gibt es grundsätzlich zwei unterschiedliche Modelle:
- Die Komplettsanierung zum Effizienzhaus wird durch KfW-Kredite gefördert.
- Für Einzelmaßnahmen gibt es Zuschüsse vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
Bei den energetischen Einzelmaßnahmen im Rahmen einer Sanierung werden aktuell diese vier Bereiche gefördert:
- Heizung: Einbau einer neuen oder die Optimierung einer bestehenden Heizungsanlage
- Gebäudehülle: Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle, beispielsweise Dämmung von Dach oder Fassade und Austausch von Türen oder Fenstern
- Anlagentechnik: Einbau energieeffizienter Anlagentechnik, beispielsweise einer Lüftungsanlage mit Wärme-Rückgewinnung
- Energieberatung: Fachplanung der Sanierungsmaßnahmen durch einen Energieeffizienz-Experten
Im Folgenden stellen wir euch die Fördermöglichkeiten fürs Sanieren im Detail vor.
KfW Förderung: Energetische Sanierung zum Effizienzhaus
Wer bei der Komplettsanierung seines Hauses den KfW-Kredit 261 nutzen will, muss sich an die Vorgaben des Effizienzhaus-Standards halten. Im Gegensatz zum Neubau werden in der Sanierung jedoch viel mehr Effizienzhaus-Stufen gefördert, nämlich EH/EG 85 und besser. Auch für die Sanierung von Baudenkmälern oder Gebäuden mit besonders erhaltenswerter Bausubstanz gibt es Geld vom Staat.
KfW Förderung Sanierung: Voraussetzungen
Wichtigste Voraussetzung: Der Bauantrag oder die Bauanzeige des Wohngebäudes müssen zum Zeitpunkt des Antrags mindestens fünf Jahre zurückliegen. Bedingung ist außerdem, dass ein Energieeffizienz-Experte in die Sanierung eingebunden ist.
Die Förderung wird in Form eines zinsgünstigen Kredites mit Tilgungszuschuss gewährt. Die Höhe des Tilgungszuschusses richtet sich nach dem erreichten Effizienzhaus-Standard. Darüber hinaus sind diverse Boni möglich.
KfW Förderung Sanierung: Alle Zuschüsse
Hier die Übersicht, welche Fördermittel es für welche Komplettsanierung von der KfW gibt:
Effizienzhausstandard | Tilgungszuschuss | WPB-Bonus | SerSan-Bonus | maximal förderfähige Kosten | maximale Fördersumme |
---|---|---|---|---|---|
Denkmal | 5 % | 120.000 Euro | bis zu 6.000 Euro plus Zinsvorteil | ||
Denkmal EE | 10 % | 150.000 Euro | bis zu 15.000 Euro plus Zinsvorteil | ||
Effizienzhaus 85 | 5 % | 120.000 Euro | bis zu 6.000 Euro plus Zinsvorteil | ||
Effizienzhaus 85 EE | 10 % | 150.000 Euro | bis zu 15.000 Euro plus Zinsvorteil | ||
Effizienzhaus 70 | 10 % | 120.000 Euro | bis zu 12.000 Euro plus Zinsvorteil | ||
Effizienzhaus 70 EE | 15 % | 10 % | 150.000 Euro | bis zu 37.500 Euro plus Zinsvorteil | |
Effizienzhaus 55 | 15 % | 10 % | 15 % | 120.000 Euro | bis zu 42.000 Euro plus Zinsvorteil |
Effizienzhaus 55 EE | 20 % | 10 % | 15 % | 150.000 Euro | bis zu 60.000 Euro plus Zinsvorteil |
Effizienzhaus 40 | 20 % | 10 % | 15 % | 120.000 Euro | bis zu 48.000 Euro plus Zinsvorteil |
Effizienzhaus 40 EE | 25 % | 10 % | 15 % | 150.000 Euro | bis zu 67.500 Euro plus Zinsvorteil |
Wie ihr bei der Komplettsanierung zum Effizienzhaus die Boni erreichen könnt, wie ihr einen Energieeffizienz-Experten findet und wie ihr an die Fördermittel kommt, erfahrt ihr im Detail in diesem Artikel: Sanierung zum KfW-Effizienzhaus: So kommt ihr an Fördermittel
BAFA Förderung: Energetische Sanierung mit Einzelmaßnahmen
Gerade Eigentümer älterer Häuser möchten ihr Haus nicht in jedem Fall komplett sanieren, um zwingend den KfW-Effizienzhausstandard zu erreichen. Manchen reicht es schon, mit einer Einzelmaßnahme Energie zu sparen.
Die gute Nachricht: Wer nur dämmen möchte, die Heizung erneuert, die Fassade dämmt oder die Fenster austauscht, hat ebenfalls Anspruch auf eine staatliche Förderung, wenn die Maßnahme die jeweiligen technischen Mindestanforderungen erfüllt.
Für die Bundesförderung für effiziente Gebäude-Einzelmaßnahmen (BEG EM) ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zuständig. Diese Förderung gibt es ausschließlich in Form von direkten Investitionszuschüssen. Das heißt: Das BAFA zahlt einen von der Maßnahme abhängigen Prozentsatz (Fördersatz) der förderfähigen Kosten nach dem Bau an den Antragsteller zurück.
Tipp: Lest hier, welche Sanierungsmaßnahmen am meisten bringen.
BAFA Förderung Sanierung: Voraussetzungen
Um den BAFA-Zuschuss zu bekommen, müsst ihr in vielen Fällen einen Energieeffizienz-Experten einbinden. Außerdem müsst ihr mindestens 2.000 Euro (bei der Heizungsoptimierung mindestens 300 Euro) investieren. Förderfähig sind maximal 60.000 Euro pro Wohneinheit und Kalenderjahr, maximal 600.000 Euro pro Gebäude.
BAFA Förderung Altbausanierung: Alle Zuschüsse
Für die verschiedenen Maßnahmen sind die Fördersätze vom BAFA unterschiedlich hoch. Außerdem können diverse Boni oben drauf kommen. Unsere Tabelle zeigt das im Überblick:
Einzelmaßnahme | Basis-Fördersatz | Austausch-Bonus funktionsfähige Öl-/Gasheizung | iSFP-Bonus | maximaler Fördersatz | maximale Fördersumme |
---|---|---|---|---|---|
Biomasse-Heizung | 10 % | 10 % | 20 % | 12.000 Euro | |
Gebäudehülle (Dämmung Fassade, Dach, Geschossdecken, Austausch Fenster und Außentüren, sommerlicher Wärmeschutz) | 15 % | 5 % | 20 % | 12.000 Euro | |
Anlagentechnik (Lüftungsanlage, Smart Efficiency Home) | 15 % | 5 % | 20 % | 12.000 Euro | |
Heizungsoptimierung | 15 % | 5 % | 20 % | 12.000 Euro | |
Solarthermie | 25 % | 10 % | 35 % | 21.000 Euro | |
Brennstoffzellenheizung | 25 % | 10 % | 35 % | 21.000 Euro | |
Anschluss an ein Gebäudenetz | 25 % | 10 % | 35 % | 21.000 Euro | |
Luft-Wasser-Wärmepumpe | 25 % | 10 % | 35 % | 21.000 Euro | |
Wärmepumpe, für die das Erdreich, Grundwasser oder Abwasser erschlossen wird oder die ein natürliches Kältemittel nutzt | 30 % | 10 % | 40 % | 24.000 Euro | |
Errichtung eines Gebäudenetzes | bis zu 30 % | bis zu 30 % | 18.000 Euro | ||
Anschluss an ein Wärmenetz | 30 % | 10 % | 40 % | 24.000 Euro |
Für welche Einzelmaßnahmen ihr Förderung bekommt, welche Bedingungen ihr erfüllen müsst und wie das Antragsverfahren funktioniert? Erfahrt hier alle Details zum Thema staatliche Förderung für eine neue Heizung und hier mehr zu Fördermitteln für Dämmung, Lüftung und Fenstertausch bei der Sanierung.
Regionale Förderung energetische Sanierung
Genau wie der Bund fördern die einzelnen Bundesländer die energetische Sanierung von Wohneigentum.
Wichtig zu wissen: Die Förderinhalte sind oft ähnlich, doch die Förderbedingungen unterscheiden sich zum Teil stark. Die Länder knüpfen die Vergabe von zinsgünstigen Krediten oder Zuschüssen für Sanierungsmaßnahmen häufig an ganz konkrete Bedingungen.
Beispielsweise müsst ihr das Haus oder die Wohnung in der Regel selber nutzen und es gelten Höchstgrenzen beim Einkommen. Dafür profitieren Familien mit Kinder häufig von Sonderkonditionen.
Ebenfalls gut zu wissen: Etlichen Kommunen vergeben zusätzliche Fördermittel, wenn ihr beim Sanieren ökologische Bauprodukte einsetzt, die mit dem Umweltzeichen "Blauer Engel" gekennzeichnet sind. Bis zu 35 Euro pro Quadratmeter sind beispielsweise für eine nachträgliche Dämmung drin.
Förderung für die Energieberatung beim Sanieren
Ob ihr nur die Fenster tauscht oder gleich euer ganzes Haus zum KfW-Effizienzhaus saniert – bei allen Sanierungsmaßnahmen empfiehlt es sich, vorher einen Fachmann zu Rate zu ziehen.
Ein Energieberater (oder auch Energieeffizienz-Experte) ist solch ein Fachmann. Er sagt euch, welche Maßnahme was bringt, welche Sanierungsschritte aufeinander aufbauen sollten und vor allem, wie ihr an die verschiedenen Fördermittel kommt.
Achtung: In den meisten Fällen ist die Begleitung durch einen Energieberater sogar vorgeschrieben, um Fördergelder zu erhalten. Aber selbst wenn nicht, eine gute Sanierungsplanung mithilfe eines Energieberaters spart euch in jedem Fall Zeit und Geld.
Je nach Bauvorhaben gibt es unterschiedliche Fördermittel für die Energieberatung, Nachhaltigkeitsberatung und Fachplanung:
- Bei Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP): 80 Prozent Zuschuss zu den Kosten des Energieberaters
- Bei energetischer Fachplanung oder Baubegleitung durch einen Energieeffizienz-Experten in der Sanierung: 50 Prozent Zuschuss (BEG EM) oder 50 Prozent Tilgungszuschuss (BEG WG)
Erfahrt hier wie ihr einen guten Energieberater findet und was eine Energieberatung kostet.
Energetische Sanierung von der Steuer absetzen
Neben der direkten Förderung durch Zuschüsse und Kredite gibt es eine weitere Möglichkeit, um die Sanierungskosten zu minimieren. Statt Fördergelder zu beantragen, könnt ihr große Teile der Sanierungskosten einfach von eurer Steuerschuld abziehen.
Dafür müsst ihr drei Voraussetzungen erfüllen:
- Das Haus muss älter als zehn Jahre sein.
- Ihr müsst das Haus selbst bewohnen.
- Ihr habt bisher keine anderen Steuervorteile genutzt oder öffentliche Fördermittel erhalten.
Ist das der Fall, dann könnt ihr die Steuerermäßigung über drei Jahre folgendermaßen verteilt in Anspruch nehmen:
- 1. Jahr (Abschlussjahr der Sanierung): Steuerermäßigung von 7 Prozent auf die Sanierungskosten, maximal 14.000 Euro.
- 2. Jahr: Steuerermäßigung von 7 Prozent auf die Sanierungskosten, maximal 14.000 Euro.
- 3. Jahr: Steuerermäßigung von 6 Prozent auf die Sanierungskosten, maximal 12.000 Euro.
In vielen Fällen ist das zwar nicht ganz so lukrativ wie das Einstreichen von staatlichen Zuschüssen. Der Aufwand ist aber deutlich geringer. Denn ihr müsst nur zusammen mit eurer Steuererklärung eine Fachunternehmererklärung einreichen.
Wir haben in diesem Artikel einmal alle Steuertipps, wie ihr die Sanierung absetzt, zusammengefasst.
Förderung für altersgerechtes Umbauen
Wenn ihr euer Haus oder eure Wohnung nicht nur energetisch sanieren, sondern ach barrierefrei gestalten und altersgerecht umbauen wollt, dann könnt ihr auch dafür Fördermittel einstreichen. Allerdings könnt ihr nicht so einfach drauflos sanieren. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat ziemlich genau festgelegt, welche Umbaumaßnahmen zur Barrierereduzierung sie fördert.
Für diesen Umbau gibt es seitens der KfW einen zinsgünstigen Kredit (Kredit 159). Außerdem gib es in begrenzter Anzahl, also nicht dauerhaft, einen Investitionszuschuss (Zuschuss 455-B), den ihr nicht zurückzahlen müsst.
Über die genauen Konditionen, wie ihr an die Fördermittel kommt und was ihr beachten solltet, das alles findet ihr in diesem Artikel: Fördermittel für altersgerechtes Umbauen: So bekommt ihr die KfW-Förderung