Ein Bauarbeiter saniert und dämmt die Fassade eines Hauses.

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Fassade sanieren: Tipps, Kosten und wann es sich lohnt


Wenn die Fassade nicht mehr schön aussieht, wird es Zeit für einen neuen Anstrich. Lest hier, was ihr bei der Sanierung der Fassade beachten müsst, welche Kosten auf euch zukommen und welchen Pflichten ihr nachkommen müsst.

  1. Wann muss die Fassade saniert und gedämmt werden?
  2. Welche Fassadendämmung eignet sich?
  3. Welche Fassadendämmung für Altbau?
  4. Welche Fassadenfarbe eignet sich?
  5. Was kostet die Fassadensanierung?
  6. Was kostet die Fassadendämmung?

Der Putz bröckelt, die Fassade sieht nicht mehr hübsch aus: Reicht ein einfacher Anstrich oder muss die ganze Fassade aufwendig saniert werden? Ist eine Fassadendämmung nötig oder sogar Pflicht? Welche Kosten erwarten euch? Diese und weitere Fragen rund um die Fassadensanierung klären wir hier.

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Wann muss die Fassade saniert und gedämmt werden?

Die Fassade ist in die Jahre gekommen? Dann wird es Zeit, die Fassade zu sanieren. Was viele nicht wissen: Es gibt eine (indirekte) Pflicht zur Fassadendämmung. Diese greift immer dann, wenn mehr als 10 Prozent der Außenfläche saniert werden müssen.

Solange ihr die Fassade also nicht saniert, müsst ihr sie auch nicht dämmen. Sobald ihr an mehr als 10 Prozent der Außenfläche Hand anlegen wollt, gilt die Fassadendämmungspflicht. § 48 des GEG bildet die gesetzliche Grundlage dieser Pflicht.

Ob es noch andere Sanierungspflichten gibt, lest ihr in diesem Artikel.

Nach den energetischen Vorgaben muss ein maximaler U-Wert von 0,24 W/(m²K) eingehalten werden. Das ist wichtig, denn dieser U-Wert bestimmt auch die Dämmstärke der Fassade. Wie dick die Dämmung der Fassade sein muss, lest ihr auch hier.

Übrigens: Streicht ihr die Fassade lediglich oder bessert nur ein paar Risse in der Fassade aus, gilt die Pflicht zur Fassadendämmung noch nicht. Erst wenn die gesamte Fassade neu verputzt und gestrichen werden soll, müsst ihr sie auch nach den geltenden Energiesparmaßnahmen dämmen. Jetzt stellt sich die Frage: Wann wird es nötig, die Außenfassade zu sanieren?

An diesen Anzeichen erkennt ihr, dass die Fassade saniert werden sollte:

  • Der Außenputz ist älter als 50 Jahre
  • Die Fassadenfarbe ist ausgeblichen und verwittert
  • Die Fugen sind gerissen oder die Fugenkammern ausgewaschen
  • Es bestehen sichtbare Risse im Putz und im Mauerwerk
  • Die Fassade ist durch Moos, Pilze oder Algenbelag grün bis schwarz verfärbt
  • Die Putzschicht bröckelt oder platzt an vielen Stellen ab
  • Das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) weist Schäden auf

Oberflächliche und sichtbare Schäden könnt ihr leicht selbst erkennen. Handelt es sich um leichte Schäden, könnt ihr den Putz der Fassade auch selbst ausbessern.

Bei älteren Häusern und Fassaden, die noch nie saniert wurden, empfehlen wir eine professionelle Schadensanalyse. Im Rahmen einer solchen Analyse erfahrt ihr, welche Schäden ausgebessert werden müssen, welche Farbe die Richtige ist und welches Material sich als Fassadendämmung eignet. 

Im Rahmen einer Kernsanierung lohnt sich häufig auch die komplette Sanierung der Fassade – inklusive Wärmedämmung.

Ein Bauarbeiter dämmt die Fassade eines Hauses.
Die Hausfassade kann auch nachträglich gedämmt werden. Möchtet ihr die Fassade neu verputzen und streichen ist die Fassadendämmung sogar Pflicht!

Welche Fassadendämmung eignet sich?

Es gibt verschiedene Methoden der Fassadendämmung. Am häufigsten werden Fassaden durch ein Wärmedämmverbundsystem, kurz WDVS, gedämmt. Bei einem WDVS handelt es sich um mehrere Komponenten, die aufeinander abgestimmt sind.

Ein WDVS besteht meist aus Dämmplatten, Armierungsgewebe, Armierungsmörtel, Fassadenputz und der Fassadenfarbe. Beliebt sind Klinkerfassaden. Dabei handelt es sich um etwa 120 mal 70 Zentimeter große Bauelemente. Sie bestehen aus Dämmplatten, die mit dünnen Klinkersteinen oder Klinker-Riemchen auf der Außenseite versehen sind. Diese Platten können mit vergleichsweise wenig Aufwand auf der Fassade montiert werden.

Als Dämmmaterialien für die Fassade eignen sich:

Da bei der Anbringung einer Wärmedämmung sehr exakt gearbeitet werden muss, solltet ihr diese Aufgabe nicht selber machen. Die Sanierung der Fassade mit Dämmmung ist eine Aufgabe für die Profis.

Welche Fassadendämmung für Altbau?

Häuser aus den 70ern und früheren Baujahren, die noch nie energetisch saniert wurden, verlieren viel Energie über ungedämmte Wände, Dächer und alte Fenster. Durch eine komplette energetische Sanierung könnte ein Haus aus den 70er-Jahren bis zu 75 Prozent Energie einsparen. 

Die Kosten für eine komplette Sanierung sind jedoch nicht ohne – wir empfehlen die Sanierungskosten mit unserem Sanierungsrechner zu berechnen.

Generell eignen sich sowohl beim Altbau als auch beim Neubau unterschiedliche Dämmmethoden. Die Einblasdämmung ist gut für alte Häuser mit einem zweischaligem Mauerwerk geeignet, da der Dämmstoff nachträglich durch gebohrte Löcher in die Hauswand geblasen werden kann. Neben der verbesserten Wärmedämmung bleibt auch die Optik der Fassade erhalten. Ebenso eignen sich Wärmedämmverbundsysteme für den unsanierten Altbau.

Welche Fassadenfarbe eignet sich?

Möchtet ihr lediglich die Fassade frisch streichen oder einzelne Risse im Außenputz ausbessern, müsst ihr die Fassade nicht zwingend dämmen. Risse im Außenputz könnt ihr sogar selbst reparieren – wie das funktioniert, lest ihr hier. Bei einer kompletten Sanierung der Fassade bildet der frische Anstrich den Abschluss.

Wichtig: Bevor die Fassade neu gestrichen wird, muss sie entsprechend vorbereitet werden – d. h., Risse im Putz müssen ausgebessert und die Fassade muss gereinigt werden. Auch Schäden im Putz müssen vor dem Anstrich behoben werden.

Der Neuanstrich der Fassade umfasst diese Arbeitsschritte:

  1. Prüfung des Putzes – dabei müssen alle Schäden ausgebessert werden. Bei großflächigen Schäden im Putz sollte der gesamte Putz erneuert werden. In diesem Fall greift zusätzlich die Pflicht zur Fassadendämmung!
  2. Fassadendämmung – handelt es sich um eine umfassende Sanierung der Fassade, müsst ihr auch an die Dämmung der Fassade denken.
  3. Reinigung des Putzes – vor dem Anstrich muss der Putz von Verunreinigungen wie Moos und Algen befreit werden
  4. Grundierung – diese sorgt dafür, dass die Farbe eben aufgetragen werden kann und besser haftet.
  5. Anstrich – zu guter Letzt kommt der neue Anstrich. Mit der Wahl von Weiß- oder Grautönen seid ihr dabei auf der sicheren Seite.

Für den Neuanstrich der Fassade eignen sich spezielle Fassadenfarben – beispielsweise Silikonharzfarbe oder Silikatfarbe. Welche Fassadenfarbe die beste ist, lest ihr hier.

Die Fassadenfarbe sollte… 

… eine hohe Deckkraft mitbringen.

… Pilz- und Algenwachstum verhindern.

… eine hohe Witterungsbeständigkeit haben.

… Wasserabweisend sein.

Der Fassadenanstrich muss etwa alle 10 bis 20 Jahre erneuert werden.

Was kostet die Fassadensanierung?

Die komplette Fassade renovieren zu lassen, bringt leider auch hohe Kosten mit sich. Je nach Region, Umfang und Materialienwahl schwanken diese Kosten stark.

Das sind die Kosten der Fassadensanierung im Überblick:

Sanierungsarbeit

Kosten pro Quadratmeter

Reinigung der Fassade10 bis 20 Euro
Ausbesserung des Putzes10 Euro
Komplette Erneuerung des Putzes120 bis 200 Euro
Fassadendämmung50 bis 300 Euro
Neuanstrich20 Euro
Gerüst-Miete1000 bis 2500 Euro für 4 Wochen

Bei diesem Überblick handelt es sich um grobe Richtwerte. Ob sich die Kosten für das Erneuern der Fassade lohnen, könnt ihr auch mithilfe des Energieberaters feststellen.

Was kostet die Fassadendämmung?

Kosten sparen und die Fassade ohne Dämmung sanieren? Müssen Putz und Anstrich der Fassade ohnehin erneuert werden, lohnt es sich, die Fassade mit Dämmung zu sanieren. Die Kosten für Putz, Anstrich und das Gerüst fallen ohnehin an. Die Mehrkosten umfassen dann lediglich die Anbringung der Fassadendämmung.

Je nach Dämmmaterial schwanken die Kosten stark. Am günstigsten ist die Einblasdämmung mit 20 bis 30 Euro pro Quadratmeter. Eine Sanierung zur Klinkerfassade bringt höhere Kosten mit sich: Je nach Wahl der Klinker liegen die Kosten bei bis zu 300 Euro pro Quadratmeter. Die Fassadendämmung durch ein Wärmedämmverbundsystem bewegt sich preislich bei 100 bis 200 Euro pro Quadratmeter. 

Mehr über die Materialien, Methoden und Kosten der Fassadendämmung erfahrt ihr hier.

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