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Exposé für Immobilien: So präsentiert ihr euer Haus für den Verkauf

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Lisa Gutknecht


Wer Haus oder Wohnung erfolgreich veräußern will, muss sie gut vermarkten. Ein Exposé für Immobilien kann eure Verkaufschancen erhöhen. Voraussetzung ist, dass ihr euer Objekt darin optimal präsentiert. Was ins Exposé gehört, was nicht und wie ihr das Dokument richtig aufbaut.

  1. Was ist ein Exposé und wer braucht es?
  2. Was macht ein gutes Exposé aus?
  3. Was steht in einem Immobilien-Exposé?
  4. Typische Fehler beim Exposé für Immobilien
  5. Wie ist ein Exposé für Immobilien aufgebaut?
  6. Exposé selber erstellen: Tipps und Tools

Das Exposé für Immobilien ist das Kernstück jeder guten Verkaufsstrategie. Es ist das Erste, was potenzielle Interessenten von eurem Objekt sehen. Deshalb sollte der Funke sofort überspringen. Wie euch das gelingt, erfahrt ihr in diesem Ratgeber.

Was ist ein Exposé und wer braucht es?

Ein Exposé für Immobilien ist eine Zusammenstellung aller relevanten Objektdaten. Dabei ist es egal, ob es sich um ein Haus, eine Wohnung oder um ein Grundstück handelt. Im Exposé stehen Informationen zu den Kosten, zur Lage, zum Zustand und zur Ausstattung.

Die einfachste Form des Exposés ist die Immobilienanzeige auf einem Online-Portal. Darüber hinaus erstellen viele Privatverkäufer und insbesondere Makler ausführliche Exposés als PDF-Dokument.

Exposés sind in der Immobilienvermarktung Standard. Daher sollte jeder, der eine Immobilie verkaufen will, ein solches Übersichtsdokument erstellen. Denn es ist der erste Schritt zu einem erfolgreichen Verkauf. Mehr zum Thema: "Haus verkaufen: So holt ihr am meisten raus"

Was macht ein gutes Exposé aus?

Mit einem Exposé macht ihr auf eure Immobilie aufmerksam. Der erste Eindruck entscheidet, ob die potenziellen Käufer sich mit euch in Verbindung setzen oder ihr Interesse verwerfen. Außerdem habt ihr die Chance, mit eurem Exposé die Zielgruppe einzugrenzen. Das ergibt insofern Sinn, weil die Nachfrage in vielen Regionen extrem gestiegen ist.

Darüber hinaus spart es Zeit und Nerven, wenn sich nur Kaufinteressenten melden, zu denen die Immobilie auch wirklich passt. Führt lieber drei erfolgversprechende Besichtigungen durch als zehn, die im Sande verlaufen. Deshalb empfiehlt es sich, ein professionelles Exposé aufzusetzen.

Ein gutes Exposé:

  • enthält alle wichtigen Informationen über die Immobilie, zum Beispiel zu Angebotspreis, Lage und Größe.
  • vermittelt einen realistischen Eindruck der Immobilie, zum Beispiel durch Beschreibungen und aussagekräftige Fotos.
  • ist auf die Zielgruppe zugeschnitten, zum Beispiel Familien oder Singles.
  • hat eine übersichtliche Gestaltung.
  • ist verständlich formuliert.

Lest auch: "Verkaufsberatung: Immobilie verkaufen mit professioneller Wertermittlung"

Hände mit Smartphonekamera bei der Wohnungsbesichtigung
Gute Fotos sind für ein Exposé besonders wichtig.

Was steht in einem Immobilien-Exposé?

Das Exposé ist die Visitenkarte eurer Immobilie. Es sollte alle Informationen enthalten, die für Kaufinteressenten wichtig sind. Dabei können die Angaben variieren, je nachdem, ob es sich um ein Haus, eine Wohnung oder um ein Grundstück handelt.

  • Angebotspreis, der sich am Verkehrswert der Immobilie orientiert
  • Art der Immobilie oder des Grundstücks, zum Beispiel freistehendes Einfamilienhaus, Hanggrundstück oder Dachgeschosswohnung
  • Lage
  • Baujahr
  • Wohnfläche und Grundstücksfläche
  • Anzahl der Zimmer
  • Angaben zur Ausstattung, zum Beispiel Einbauküche, Keller, Dachboden oder Stellplatz
  • Bezugstermin
  • Status der Immobilie oder des Grundstücks, zum Beispiel aktuell noch bewohnt oder leer stehend, vermietet oder unvermietet, voll erschlossen oder teilerschlossen
  • Zustand des Objekts und Qualität der Ausstattung
  • Energieträger
  • Heizungsart

Außerdem sollten folgende Dokumente beigefügt sein:

Lest auch: "Welche Unterlagen benötigt man beim Wohnungsverkauf?"

Typische Fehler beim Exposé für Immobilien

Das Exposé soll einen realistischen Überblick über die Immobilie geben. Das heißt, vom Angebotspreis bis zum Zustand solltet ihr nichts schön reden. Natürlich dürft ihr euer Objekt in ein positives Licht rücken. Allerdings: Übertreibt es nicht und geht im Exposé auch auf Mängel oder mögliche Nachteile ein. Lasst außerdem vorab den Immobilienwert berechnen, um einen guten Angebotspreis zu ermitteln.

Neben der Beschreibung sind die Fotos das Kernstück eines jeden Exposés. Verschwommene Bilder, die Darstellung unaufgeräumter Zimmer und Nachtaufnahmen sind No-gos. Vermittelt auch hier einen realistischen Eindruck. Macht bei Tageslicht aktuelle Innen- und Außenaufnahmen und räumt dafür persönliche Gegenstände beiseite. Ziel ist es, dass die Interessenten sich selbst in den Räumlichkeiten vorstellen können.

Neben den inhaltlichen Fallstricken solltet ihr auf die Form achten: Lange, unverständliche Sätze und zu viel Text ohne Zwischenüberschriften schrecken ab. Auch Rechtschreib- und Grammatikfehler solltet ihr vermeiden.

Mehr zum Thema: "Haus verkaufen ohne Makler: Diese Fehler solltet ihr vermeiden"

Wie ist ein Exposé für Immobilien aufgebaut?

Ein gutes Exposé ist informativ, übersichtlich und ansprechend gestaltet. Als Grundregel gilt: Die wichtigsten Informationen sollten immer zuerst genannt werden. Darauf folgen alle Daten und Fakten in absteigender Relevanz. Ein aussagekräftiger Titel und Zwischenüberschriften geben dem Exposé Struktur und erleichtern das Lesen.

Folgender Aufbau hat sich bei Exposés für Immobilien bewährt:

1. Überblick über die Immobilie

Im ersten Abschnitt fasst ihr die zentralen Informationen stichpunktartig zusammen. Auch Fotos sollten prominent platziert werden. Tipp: Wer noch einen drauf setzen möchte, kann mit einem Video der Immobilie überzeugen.

  • Überschrift mit zwei bis drei zentralen Vorzügen der Immobilie
  • Fotos der Immobilie
  • Eckdaten: Objektart, Ort und optional Adresse, Angebotspreis, Größe, Zimmerzahl, optional Etage, Baujahr, Zustand, Heizungsart, Energieträger

2. Objektbeschreibung

Beschreibt im Anschluss als Fließtext oder in Stichpunkten die Immobilie näher. Beantwortet dafür folgende Fragen:

  • Um welche Objektart handelt es sich?
  • Wie viele Zimmer hat die Immobilie?
  • In welcher Etage befindet sich die Wohnung?
  • Wie viele Etagen hat das Haus?
  • Ist die Immobilie barrierefrei?
  • Gibt es einen Fahrstuhl?
  • Ist ein Stellplatz vorhanden?
  • Wie sind die Zimmer geschnitten?
  • Sind Balkon, Terrasse oder Garten vorhanden?
  • Zu welchen Himmelsrichtungen ist die Immobilie ausgerichtet?
  • Gibt es weitere Besonderheiten wie Keller, Dachboden, Kamin, Einbauküche, Rollläden oder Markise?
  • Welche Qualität haben Fenster und Bodenbelag?
  • Wie alt und hochwertig sind Küche und Sanitäreinrichtungen?

3. Lage der Immobilie

Neben dem Objekt an sich spielt auch die Lage eine entscheidende Rolle für Interessenten. Euer Exposé sollte deshalb eine Lagebeschreibung enthalten. Im Optimalfall gibt es zusätzlich eine Karte der Umgebung beziehungsweise einen Lageplan. Folgende Fragen helfen euch für euren Text:

  • In welchem Ortsteil liegt die Immobilie?
  • Wie ist die Infrastruktur vor Ort?
  • Wie weit entfernt sind Schulen, Kindergärten, Ärzte und Einkaufsmöglichkeiten?
  • In welcher Entfernung ist die nächste Autobahn?
  • Wie gut sind öffentliche Verkehrsmittel zu erreichen?
  • Sind Grünflächen, Gewässer, Wälder oder ein Naturschutzgebiet in der Nähe?
  • Leben in der Umgebung eher Senioren, Studenten oder Familien?

4. Haus- oder Wohnungsunterlagen

Spätestens bei der Besichtigung seid ihr verpflichtet den Energieausweis vorzulegen. Es macht einen guten Eindruck, wenn ihr das Dokument bereits dem Exposé beifügt. Weitere wichtige Unterlagen sind ein Grundriss der Immobilie und gegebenenfalls der Bauplan.

Mehr zum Thema: "Energieausweis: Für wen er Pflicht ist und was er kostet"

5. Kontakt

Vergesst nicht, eure Kontaktdaten anzugeben, unter denen euch die Kaufinteressenten erreichen können. Zum Beispiel E-Mail-Adresse und Telefonnummer. Falls ihr einen Makler beauftragt habt, stehen hier selbstverständlich dessen Daten.

Grundriss Obergeschoss: Fertighausmodell Kaiserstraße von Keitel-Haus.
Ein Grundriss, in dem beispielhaft Möbel eingezeichnet sind, macht im Exposé viel her.

Exposé selber erstellen: Tipps und Tools

Wer einen Immobilienmakler für den Verkauf beauftragt hat, muss sich in der Regel nicht um die Vermarktung kümmern. Auch das Exposé liegt in den Händen des Profis. Lest hier, wie ihr einen guten Makler findet.

Anders sieht es aus, wenn ihr euch für eine private Veräußerung entscheidet. Sammelt zunächst alle relevanten Objektdaten und Unterlagen. Dazu gehört auch, den Wert eures Objekts zu ermitteln. Damit euch nichts entgeht, nutzt gerne unsere Checkliste für den Immobilienverkauf.

Kümmert euch im nächsten Schritt um gute Fotos. Falls ihr dabei Unterstützung braucht, kann es sich lohnen, einen professionellen Fotografen oder sogar Videografen zu beauftragen. Ansonsten sind die Bilder mit modernen Smartphones meist hochwertig genug. Bildbearbeitungsprogramme wie "Photoshop" helfen euch beim Feinschliff. Achtet auf eine ansprechende Optik und ausreichend Lichteinfall. Macht außerdem sowohl Aufnahmen von außen als auch von innen.

Wenn ihr eure Wohnung oder euer Haus auf einer Online-Plattform einstellt, füllt ihr einfach die vorgegebene Maske aus und fertig ist euer Exposé. Für ein PDF-Dokument könnt ihr Grafikprogramme nutzen wie beispielsweise "Canva". Lasst euch als Vorlage ruhig Unterlagen von anderen Objekten zukommen. Diese sollt ihr natürlich nicht kopieren, aber sie können als Inspiration für euer eigenes Exposé dienen.

Informationen zum Bedarfsausweis findet ihr in "Bedarfsausweis: Wer diesen Energieausweis braucht und was er kostet".

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