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Plusenergiehaus: Kosten, Förderung, Vor- und Nachteile


Mehr Energie erzeugen als verbrauchen – das ist das grundsätzliche Konzept bei einem Plusenergiehaus. Dafür braucht es diverse technischen Voraussetzungen. Hier erfahrt ihr, welche das sind und was so ein Plusenergiehaus kostet.

  1. Was ist ein Plusenergiehaus?
  2. Welche Komponenten machen ein Plusenergiehaus aus?
  3. Wie funktioniert ein Plusenergiehaus?
  4. Wie viel Energie produziert ein Plusenergiehaus?
  5. Was kostet ein Plusenergiehaus (mehr)?
  6. Wie viel Förderung gibt es für ein Plusenergiehaus?
  7. Welche Vorteile und Nachteile hat ein Plusenergiehaus?
  8. Plusenergiehaus als Fertighaus: 5 Beispiele

Ein Plusenergiehaus ist die Königsklasse unter den Aktivhaus-Konzepten: Es verbraucht weniger Energie als es selbst erzeugt. Wie das im Neubau funktioniert und was es kostet, lest ihr hier. Am Ende des Artikels stellen wir euch noch fünf Plusenergie-Fertighäuser vor.

Immer mehr Energiesparhäuser sind so geplant, dass sie nicht nur wenig Energie verbrauchen, sondern außerdem Energie – vor allem Strom – produzieren. In diese Kategorie der sogenannten Aktivhäuser gehört neben dem Sonnenhaus und dem Nullenergiehaus auch das Plusenergiehaus.

Was ist ein Plusenergiehaus?

Ein Plusenergiehaus verfügt im Jahresmittel über eine positive Energiebilanz: Im oder am Gebäude wird im Jahresverlauf mehr Energie aus erneuerbaren Quellen produziert, als zum Betrieb des Gebäudes benötigt wird. Überschüsse werden für die spätere Nutzung im Haus gespeichert oder ins öffentliche Netz eingespeist, um für andere Sektoren wie den Verkehr oder die Industrie verwendbar zu sein.

Als erstes Plusenergiehaus in Deutschland hat der Architekt Rolf Disch 1994 in Freiburg das Drehsolarhaus Heliotrop errichtet. Rolf Disch hat das Konzept des Plusenergiehauses mittlerweile in unterschiedlichen Gebäudeformen und Quartieren umgesetzt. Heute wird dieser Begriff allerdings von einer Vielzahl von Gebäudeherstellern, Architekten und Planern verwendet, ohne dass eine einheitliche verbindliche Definition dahinter steht. Es gibt auch kein Zertifikat oder Gütezeichen.

Die Bewertung eines Plusenergiehauses erfolgt rechnerisch anhand der Energiebilanz. Der Haken dabei ist: Es gibt kein standardisiertes Berechnungsverfahren und kein einheitliches Verständnis, welche Faktoren in diese Bilanzrechnung einbezogen werden. Schließlich wird im Gebäude Energie in ganz unterschiedlicher Form eingesetzt – zum Heizen und zur Warmwasserbereitung, zum Lüften und Kühlen, als Hilfsenergie etwa für Pumpen und Ventilatoren.

Wird auch nur ein Faktor weggelassen oder auch auf die Einbeziehung von Strom verzichtet, so ändert das die gesamte Bilanz. Für euch als Bauherren heißt das: Plusenergiehaus ist bei Weitem nicht gleich Plusenergiehaus. Ihr müsst genau hinterfragen, wie ein konkreter Anbieter diesen Begriff definiert und welche Energieflüsse er abbildet, denn das hat im Zweifel erhebliche Auswirkungen beispielsweise für die Annahme der künftigen Betriebskosten.

Welche Komponenten machen ein Plusenergiehaus aus?

Stark vereinfacht könnte man sagen: Ein Plusenergiehaus ist ein Passivhaus mit Photovoltaikanlage, oft auch mit weiterer Technik zur Energiegewinnung.

Ähnlich wie im Passivhaus geht es im Plusenergiehaus zunächst darum, den Energiebedarf und die Energieverluste des Gebäudes zu reduzieren. Der Restbedarf wird einerseits – genau wie im Passivhaus – durch die Nutzung vorhandener Wärmequellen wie etwa der Sonnenstrahlung oder der Abwärme genutzt. Zum anderen wird im oder am Gebäude aktiv Energie erzeugt. Das Plusenergiehaus ist also eine Variante des Aktivhauses.

Die wichtigsten Komponenten zur Verringerung des Energiebedarfs sind:

Als vorhandene Wärmequellen kommen zum Einsatz

  • automatische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
  • Sonneneinstrahlung durch große Fensterflächen

Zur Energiegewinnung gibt es unterschiedliche technische Möglichkeiten:

Ergänzend kommt in der Regel ein Batteriespeicher und / oder ein Wärmespeicher ins Haus.

Mann dämmt von außen die Fassade eines Hauses.
Die umfassende Dämmung der Gebäudehülle ist eine Grundvoraussetzung bei einem Plusenergiehaus.

Wie funktioniert ein Plusenergiehaus?

Elementar ist im Plusenergiehaus die Photovoltaikanlage. Sie liefert den gesamten Haushaltsstrom und sichert den Betrieb einer Wärmepumpe zur Heizung und Warmwasseraufbereitung. Überschüssiger Strom lagert für späteren Bedarf im Batteriespeicher. Alternativ oder ergänzend zur Wärmepumpe kann auch eine Solarthermieanlage eingebaut werden. Die Wärmeverteilung erfolgt über Boden- oder Wandheizungen oder auch mit einer Luftheizung.

Dieses Zusammenspiel funktioniert nur, wenn alle Komponenten passend für den Bedarf des Hauses dimensioniert und optimal auf einander eingestellt sind.

Auch im Plusenergiehaus kann es Tage geben, in denen die eigene Energiegewinnung nicht ausreicht, um den aktuellen Bedarf zu decken. Dann wird Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen. Auch eine Zusatzheizung ist kein Tabu. Denn die Energiebilanz wird immer für das gesamte Jahr gezogen. Sonnenreiche Tage im Hochsommer, an denen Eigenstrom ins Netz eingespeist wird, können also trübe Wintertage ausgleichen, so das Konzept.

Wie viel Energie produziert ein Plusenergiehaus?

Wie viel Energie ein Plusenergiehaus produziert, lässt sich nicht pauschal beantworten, weil es „das“ Plusenergiehaus nicht gibt.

Allerdings ist das Ziel im Plusenergiehaus auch nicht automatisch, möglichst viel Energie zu produzieren, sondern mehr als im Haus gebraucht wird. Prinzipiell gilt deshalb: Je höher der Energiebedarf ist, umso mehr Energie muss im Plusenergiehaus erzeugt werden, umso umfangreicher müssen also die PV-Anlage, die Speicherung und eventuell weitere Anlagentechnik gestaltet werden.

Energierechnung im Plusenergiehaus: Zwei Beispiele

Ein Gebäude der bestmöglichen Energieeffizienzklasse A+ hat einen Endenergiebedarf
von maximal 30 kWh/m² im Jahr. Als Plusenergiehaus müsste dieses Gebäude also
mehr als 30 kWh/m² und Jahr erzeugen. Ein Neubau der Energieeffizienzklasse B hat einen Endenergiebedarf von 50 bis 75 kWh/m² und Jahr. Dieses Gebäude müsste also rund doppelt so viel Energie produzieren wie das erstgenannte Beispiel, um als Plusenergiehaus zu gelten.

Die beiden Beispiele machen deutlich: Die positive Energiebilanz ist für ein Gebäude mit geringem Energiebedarf wesentlich leichter erreichbar als für ein Gebäude mit hohem Energiebedarf. Aus diesem Grund werden Plusenergiehäuser nahezu ausschließlich als Neubauten realisiert.

Voraussetzungen für hohe Energiegewinne

In einem optimal gedämmten Gebäude mit einem günstigen Verhältnis der Oberfläche zum Raumvolumen und großen Südfenstern fällt der Energiebedarf besonders gering aus. Und auf großen, unverschatteten solaren Flächen, die mit geringen Abweichungen nach Süden ausgerichtet und zwischen 30 und 45 Grad geneigt sind, lassen sich mit PV-Anlagen besonders hohe Erträge erzielen. Alles über die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage erfahrt ihr in unserem Text Größe der Photovoltaik-Anlage: Wie viel Leistung pro m²?

Diese baulichen Parameter könnt ihr beim Neubau gezielt für euer Plusenergiehaus planen. Im Bestand lassen sie sich nur mit Kompromissen und sehr hohem Aufwand schaffen.

Auf das Klima vor Ort, vor allem auf die Globalstrahlung, habt ihr allerdings keinen Einfluss. Ein baugleiches Haus wird in Bremerhaven einen deutlich geringeren Ertrag erzielen als in Wangen im Allgäu. Ungünstige lokale Bedingungen könnt ihr oft nur mit einem höheren baulichen und technischen Aufwand ausgleichen.

Wichtig ist allerdings: Sowohl der Bedarf als auch die Energieproduktion, die der Energiebilanzrechnung zugrunde gelegt werden, sind rechnerische Werte. In der späteren Nutzung kann es dann durchaus Abweichungen geben. Wenn ihr es gerne besonders kuschelig habt, die Heizlast also höher ist als angenommen und / oder in einem Jahr die Sonne seltener scheint, kann die Jahresbilanz kippen, und das Haus ist kein Plusenergiehaus, vielleicht sogar nicht einmal ein Nullenergiehaus.

Haus mit Photovoltaikanlage auf dem Dach
Erneuerbare Energie produziert das Plusenergiehaus über eine Photovoltaik-Anlage.

Was kostet ein Plusenergiehaus (mehr)?

Je höher der energetische Standard eines Gebäudes ist, umso höher sind die Investitionskosten. Das gilt auch für ein Plusenergiehaus. Im Vergleich zu einem Neubau nach gesetzlichem Standard können die Mehrkosten rund 20 Prozent ausmachen.

Wenn ihr jedoch staatliche Fördermittel nutzen wollt, müsst ihr beachten, dass die Neubauförderung zum 1. März 2023 neu geregelt wurde. Die Differenz zwischen den Kosten für diesen Standard und dem Plusenergiehaus besteht im Wesentlichen aus den Investitionskosten für die Photovoltaik-Anlage und die möglicherweise umfangreichere Speichertechnik.

Ein Teil der hohen Investitionskosten reduziert sich durch die Förderung, ein zweiter durch die künftig verringerten Betriebskosten. Im besten Fall deckt der Eigenstrom künftig euren gesamten Haushaltsstrom und trägt zum Antrieb einer Wärmepumpe bei. Hinzu kommt unter Umständen die Einspeisevergütung.

Die Wirtschaftlichkeitsberechnung ist allerdings mit mehreren Unwägbarkeiten verbunden:

  • Der errechnete Energiebedarf des Hauses fällt häufig anders aus als der reale Verbrauch.
  • Der Energieertrag hängt von der Klimaentwicklung, aber auch der Qualität und Lebensdauer der Anlagenkomponenten ab, lässt sich also ebenfalls nur grob ermitteln.
  • Die Verteilung des Energiegewinns übers Jahr und damit die Anteile von Eigenverbrauch und Einspeisung können sehr unterschiedlich sein.
  • Die Ersparnis der Brennstoff- und Stromkosten wird durch die – kaum vorhersagbaren – Energiekosten bestimmt.

Wie viel Förderung gibt es für ein Plusenergiehaus?

Ihr erreicht mit eurem Neubau-Plusenergiehaus den Effizienzhaus-Standard EH 40 NH und erfüllt außerdem die Anforderungen an Treibhausgasemissionen im Gebäudelebenszyklus des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude PLUS? Dann könnt ihr seit 1. März 2023 die Bundesförderung für effiziente Gebäude - Klimafreundlicher Neubau (BEG KFN) nutzen und einen zinsvergünstigten Kredit bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau beantragen (KfW-Kredit 297 und Kredit 298).  

Welche Konditionen dabei gelten und welche alternativen Förderungen es für einen Neubau gibt, erfahrt ihr in unserem Ratgeber KfW-Förderung beim Neubau: So kommt ihr an Fördermittel.

Die Förderung des Bundes für die Photovoltaik-Anlage besteht aus der Einspeisevergütung. Einzelne Bundesländer und zahlreiche Städte haben eigene Förderprogramme aufgelegt, oft jedoch nur für die Nachrüstung von Bestandsgebäuden. Auskunft erhaltet ihr bei der Energieberatung vor Ort.

Im Einzelfall kann auch ein Bestandsgebäude zum Plusenergiehaus umgebaut werden und dann vermutlich eine schlechtere Effizienzhaus-Stufe erreichen. Anders als im Neubau gibt es in der Sanierung auch dafür Fördermittel. Dann kommt für euch der KfW-Kredit 261 in Frage. Die Förderung besteht hier aus einem Tilgungszuschuss. Seine Höhe richtet sich nach der Effizienzhaus-Stufe und beträgt zwischen 5 und 25 Prozent. Alle Details lest ihr in unserem Ratgeber Sanierung zum KfW-Effizienzhaus: So kommt ihr an Fördermittel.

Welche Vorteile und Nachteile hat ein Plusenergiehaus?

Unterm Strich hat ein Plusenergiehaus sowohl Vor- als auch Nachteile. Hier seht ihr sie nochmal im Überblick:

 
VORTEILENACHTEILE
Unabhängigkeit von Energielieferanten und steigenden Energiepreisenhohe Investitionskosten
geringe Verbrauchskostensehr großer Platzbedarf für solare Flächen
Beitrag zum Klimaschutzausgeklügeltes, wartungsintensives Anlagenkonzept
 keine spezifische Förderung
 komplexe Wirtschaftlichkeitsbetrachtung mit vielen Unwägbarkeiten

Plusenergiehaus als Fertighaus: 5 Beispiele

Nahezu jeder Neubau, egal ob Fertighaus oder Massivhaus, kann als Plusenergiehaus geplant und errichtet werden. Viele Anbieter und Fertighausfirmen wie etwa

  • Kern-Haus
  • WeberHaus
  • KAMPA
  • OKAL Haus
  • SchwörerHaus

haben dazu Komplettpakete im Programm. Weiter unten zeigen wir euch fünf Plusenergiehaus-Modelle, aufsteigend sortiert nach Preis. Bitte beachtet: Bei einigen Modellen ist der Preis für das schlüsselfertige Haus angegeben, bei anderen der für das Bausatzhaus:

1. Innovationshaus Energieplus von Ytong Bausatzhaus

Geringer Energieverlust, niedriger Energieverbrauch und eigene Erzeugung von Energie über eine Photovoltaikanlage sind die Komponenten, die das Innovationshaus Energieplus von Ytong zum Plusenergiehaus machen. Preis für dieses Plusenergiehaus als Bausatzhaus: ab 115.700 Euro

2. Noblesse 113 von Favorit Massivhaus

Als klassisch-traditionelles Einfamilienhaus ist das Modell Noblesse 113 von Favorit Massivhaus auch in der Version als Plusenergiehaus erhältlich. Schlüsselfertiger Preis: ab 252.800 Euro

3. Musterhaus Ulm von Fertighaus Weiss

Plusenergiehaus der 3. Generation nennt Fertighaus Weiss sein Musterhaus Ulm aufgrund des nachhaltigen, ressourcenschonenden und intelligenten Energiekonzepts. Schlüsselfertiger Preis für dieses Plusenergiehaus: ab 434.000 Euro

4. Maxime 700 von Viebrock Haus

Das Landhaus Maxime 700 mit Rotklinker und weißen Sprossenfenstern von Viebrock Haus gibt es auch als Plusenergiehaus. Schlüsselfertiger Preis für das Plusenergiehaus: auf Anfrage

5. Vario Corner/Muserhaus Ilmenau von HSE Massivhaus

Das Modell VarioCorner 124 | Musterhaus Ilmenau von HSE Massivhaus wurde als Plusenergiehaus nach dem VarioEnergy Konzept erstellt und erfüllt damit bereits heute die Anforderungen der EU-Gebäuderichtlinie. Schlüsselfertiger Preis für dieses Plusenergiehaus: auf Anfrage

Sowohl das Plusenergiehaus als auch das Nullenergiehaus sind Aktivhäuser. Das Markenzeichen eines Aktivhauses ist, dass es am oder im Gebäude selbst erneuerbare Energie produziert. Auch ein Sonnenhaus ist also ein Aktivhaus.

Das Plusenergiehaus und das Nullenergiehaus unterscheiden sich nicht grundsätzlich in ihrer Bauweise, sondern vor allem in der Menge der eigenproduzierten Energie. Beim Nullenergiehaus ist die Bilanz zwischen externem Energiebezug und eigenem Energiegewinn über ein gesamtes Jahr betrachtet ausgewogen. In einem Plusenergiehaus wird über das ganze Jahr gesehen mehr Energie erzeugt, als im Gebäude verbraucht wird. Dieses Mehr an Energie wird gespeichert oder – im Falle von Strom – auch ins öffentliche Netz eingespeist.

Übrigens: Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer, ähnlicher Bezeichnungen für Energiesparhäuser, die nach dem Konzept Aktivhaus funktionieren beispielsweise AktivPlusHaus, Energiehaus Plus oder Sonnenhaus Plus. Mangels eindeutiger, verbindlicher Definitionen und Siegel sind die Übergänge zwischen diesen Bauformen fließend. Eine Ausnahme bildet dabei das Passivhaus Plus, in dem mittels einer PV-Anlage Strom erzeugt wird. Hierfür hat das Passivhaus Institut Kriterien formuliert.

Und um die Verwirrung komplett zu machen: Ein Effizienzhaus Plus gibt es auch noch. Damit ist allerdings nicht der bis vor Kurzem gebräuchliche KfW-Effizienzhaus-Standard EH 40 plus gemeint, sondern ein Modellprojekt, das die Bundesregierung vor ein paar Jahren in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik durchgeführt hat.

Ein Plusenergiehaus erfüllt keineswegs automatisch die Anforderungen an ein KfW-Effizienzhaus. Es kann jedoch diesen Standard erreichen. In welcher Effizienzhaus-Stufe ein Plusenergiehaus allerdings landet, richtet sich danach, wie hoch sein Jahresprimärenergiebedarf und sein Transmissionswärmeverlust – die beiden zentralen Kenngrößen der KfW-Fördersystematik – sind.

Wenn ihr ein Plusenergiehaus neu baut, solltet ihr unbedingt in der Planung darauf achten, dass ihr die Anforderungen an ein Effizienzhaus 40 NH (Nachhaltigkeitsklasse) erfüllt. Denn nur dann wird euer Hausbau staatlich gefördert.

Die Idee, mindestens so viel Energie zu produzieren, wie man selbst braucht, ist auf jeden Fall sinnvoll. Dieses Konzept verfolgen neben dem Plusenergiehaus und dem Nullenergiehaus auch alle anderen Aktivhäuser. Gemeinsam ist ihnen: Der Stromerzeugung wird ein recht hoher Stellenwert eingeräumt. Kein Wunder: Sie ist im Neubau und vor allem auch in der Sanierung oft leichter umsetzbar als die Wärmegewinnung und -speicherung. Das liegt nicht zuletzt daran, dass überschüssiger Strom nicht zwingend im Gebäude gespeichert werden muss, sondern ins Netz eingespeist werden kann.

Egal, ob Plusenergiehaus oder ein ähnliches Etikett – für den Namen, unter dem ein Anbieter oder Hersteller einen Haustyp vermarktet, könnt ihr als euch als Bauherren wenig kaufen, zumal die Unterschiede gering und die Grenzen fließend sind. Entscheidend ist, was sich konkret hinter der Bezeichnung verbirgt.

Genau das ist jedoch leider für einen Laien oft kaum erkennbar. Hier braucht ihr die fachliche Unterstützung eines Energieberaters. Er kann auch einschätzen, welche Anlagentechnik im konkreten Fall – auf eurem Grundstück, mit euren individuellen Nutzungsgewohnheiten und mit euren architektonischen Vorstellungen – am besten umsetzbar ist.

Eine denkbare wirtschaftlich verträgliche Herangehensweise ist beispielsweise, die Möglichkeiten am Wunsch-Gebäude optimal auszunutzen, also beispielsweise einen Großteil der Dachfläche mit Photovoltaik auszustatten. Wenn auf diese Weise ein Plusenergiehaus entsteht – prima.

Wir verhelfen euch zu einem Überblick beim nachhaltigen Bauen. Lest gerne rein!

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