Ein Fertighaus lässt sich statt mit Holz-Fertigteilen auch als Massivhaus bauen. Wir verraten euch, wie das geht - plus zehn tolle Massiv-Fertighäuser aus unserer Datenbank.
Ein Massivhaus als Fertighaus bauen – ist das nicht ein Widerspruch? Ganz und gar nicht. Denn auch im Fertighausbau gibt es die Variante des Massivhauses. Im Folgenden erklären wir euch, was man unter einem Massiv-Fertighaus genau versteht und welche Unterschiede es dabei zu herkömmlichen Fertighäusern gibt – samt Vorteilen und Nachteilen sowie Anbietern, Modellen und Preisen.
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Was ist ein Massiv-Fertighaus?
Fertighäuser werden in den meisten Fällen in Holzbauweise erstellt. Dabei sind drei Bauweisen im Fertigbau üblich, sie alle haben Holz als Trägerelement gemeinsam. Allerdings sind die Konstruktionsarten verschieden:
Bei der Holztafelbauweise beziehungsweise Holzrahmenbauweise werden ganze Holztafeln und Holzbalken zu einer tragenden Wand montiert.
Bei der Holzskelettbauweise beziehungsweiseHolzständerbauweise bilden dagegen nur miteinander verschraubte Balken das Traggerüst. Die Wandelemente werden hier später draufgesetzt.
Bei der Holzblockbauweise wiederum besteht die Wandkonstruktion aus Balken oder Stämmen, die übereinander liegen. Anders gesagt ganz klassisch wie bei einer Blockhütte.
Der Massivbau als Konstruktionsart beim Fertigbau ist nicht so eindeutig definiert. Denn normalerweise ist ein Massivhaus ein Stein-auf-Stein errichtetes Haus. Dagegen kommen bei einem Massivhaus als Fertighaus oft große, vorgefertigte Wandelemente aus Ziegeln, Beton oder Betonsteinen zum Einsatz.
Hier wird also die Vorfertigung beim Fertighausbau mit den Materialien des Massivbaus kombiniert. Dagegen stammen die Zwischendecken aus Betonplatten wiederum aus dem klassischen Massivhausbau und werden vor Ort verbaut.
Entsprechend ist ein Massiv-Fertighaus also eine Kombination aus beiden Welten. Statt Stein-auf-Stein zu bauen, erhält der Bauherr hier eine schlüsselfertiges Massivhaus aus vorgefertigten Elementen.
Allerdings sind Art, Umfang und Aufbau nicht einheitlich definiert. Deshalb solltet ihr als interessierte Bauherren vorab genau klären, was bei eurem ausgesuchten Modell die Bezeichnung "Massivhaus" genau bedeutet. Dementsprechend solltet ihr auf einen detailliert ausgearbeiteten Bauvertrag achten und diesen vor der Unterschrift von einem Juristen prüfen lassen.
Unsere Empfehlung: Wenn ihr euch bei den einzelnen Schritten beim Hausbau unsicher seid und lieber auf den Rat von Experten vertraut, dann schaut euch doch gern die Wohnglück-Services an. Ob Bauplanung, Baubegleitung oder Bauabnahme – vereinbart am besten gleich ein kostenloses Vorgespräch mit einem unserer Profis.
Aufbau eines Massiv-Fertighauses
Im Gegensatz zu der Holzbauweise sind bei einem Massivhaus die tragenden Elemente aus:
Porenbetonstein,
Hochlochziegeln oder
Kalksandstein.
Um Zeit und Kosten zu sparen, werden vorgefertigte Porenbetonplatten auf die Baustelle gebracht, um sie dort zu montieren.
Die Außenwände bei einem Fertighaus in Massivbauweise sind oft dicker, damit sie die gleichen Dämmwerte erzielen können. Dagegen ist bei den Steinwänden die Dämmung außen an der Fassade angebracht, oft in Form eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS).
Für die Zwischendecken werden bei Massiv-Fertighäusern oft Halbfertigteil-Betonplatten verwendet. Diese können dann vor Ort mit Aufbeton vergossen werden.
Auf die Zwischendecken kommt dann meist ein schwimmender Estrich, der einen guten Schallschutz bietet. Das ist bei Holzdecken oft eine Schwachstelle.
Dagegen kann es bei den nicht tragenden Zwischenwänden genau andersrum sein: Moderne Leichtbauwände schlucken oft besser den Lärm als Massivbauwände.
Vorteile von Massiv-Fertighäusern
Neben der klassischen Holzfertigbauweise bieten viele Fertighaushersteller auch Fertighäuser in Massivbauweise an. Dementsprechend hat das für die Kunden drei entscheidende Vorteile:
Alles aus einer Hand: Statt sich mit vielen verschiedenen Gewerken und/oder dem Architekten abzusprechen, habt ihr als Bauherren nur das Fertighaus-Unternehmen als zentralen Ansprechpartner.
Bessere Kostenkalkulation: Durch Standardisierung und Vorfertigung lassen sich die Kosten wesentlich genauer kalkulieren als bei der Stein-auf-Stein-Variante.
Das Beste aus zwei Welten: Die Planungssicherheit des Fertighausbaus wird mit den klassischen Massivhaus-Materialien kombiniert.
Der Anteil von Massivhäusern beim Fertighausbau ist allerdings ziemlich gering. Möglicherweise kann das an folgenden Nachteilen liegen:
Eingeschränkte Auswahl: Bei einem Fertighaus muss sich der Bauherr an die vorgegebenen Materialien und Designlinien halten. Das gilt auch für schlüsselfertige Massivhäuser.
Weniger Flexibilität: Individuelle Grundrisse und Raumaufteilungen wie beim klassischen Massivbau sind bei einem Fertighaus in Massivbauweise nicht so gut machbar.
Kaum Kostenersparnis: Größter Vorteil des Fertighausbaus ist die Kostenersparnis durch industriell vorgefertigte Bauteile. Dagegen wird bei einem Massiv-Fertighaus diese Ersparnis durch die Materialien (Stein statt Holz) und die damit verbundenen höheren Aufwände bei Herstellung und Transport größtenteils wieder aufgefressen. Lest hier mehr zum Thema Fertighaus-Kosten.
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Massiv-Fertighaus-Preise und Massiv-Fertighaus-Anbieter
In unserer Fertighaus-Datenbank findet ihr zahlreiche Fertighäuser, die der jeweiligen Hersteller als Massivhaus anbietet. Im Folgenden haben wir euch zehn massive Fertighäuser unter 350.000 Euro stellvertretend herausgesucht und aufsteigend nach Preis sortiert:
1. Innovationshaus 146 von Ytong Bausatzhaus
Ab 117.100 Euro ist das Innovationshaus 146 von Ytong Bausatzhaus zu haben. Wie der Firmenname schon sagt, ist dieses Modell als Bausatzhaus konzipiert und wird aus Porenbetonsteinen errichtet.
2. Stadthaus Flair 124 von Town & Country
8,75 Meter mal 8,75 Meter sind die Außenmaße des Stadthauses Flair 124 von Town & Country. Das zweigeschossige Fertighaus in Massivbauweise bietet damit Platz auf einer Wohnfläche von rund 123 Quadratmetern.
3. Architektenhaus One von Kern-Haus
79 Quadratmeter Wohnfläche, die schlau aufgeteilt sind. So ist im Architektenhaus One von Kern-Haus auch ein separater Ankleideraum vorhanden, der sich alternativ auch als Home-Office nutzen lässt.
4. Dreigiebelhaus mit Einliegerwohnung von Roth-Massivhaus
Fertighaus in Massivbauweise? Beim Dreigiebelhaus der Firma Roth-Massivhaus erfüllt dieses Kriterium eine Wohnungstrennwand aus schwerem Kalksandstein. Sie schluckt zuverlässig unerwünschte Geräusche und sorgt so für einen besonderen Schallschutz.
5. DHH family 30.3 von hebelHaus
Das klassische Doppelhaus family 30.3 von hebelHaus ist als Haus für zwei Familien mit jeweils knapp 100 Quadratmetern Wohnfläche konzipiert.
6. Noblesse 126 von Favorit Massivhaus
Der schlüsselfertige Preis von 222.820 Euro für das Noblesse 126 von Favorit Massivhaus versteht sich inklusive Bodenplatte. Das Modell ist auch als Plus-Energiehaus verfügbar.
7. Bungalow Vita von Kern-Haus
Barrierefrei wohnen ist das Ziel im Bungalow Vita von Kern-Haus. Dafür sorgen extrabreite Türen und lichtdurchflutete Räume, von der rund 16 Quadratmeter großen Diele sind fast alle Räume direkt zu erreichen.
8. Edition 125 V5 von Bien Zenker
Eine repräsentative Stadtvilla mit Eingangs-Erker und offener Küche – so beschreibt der Hersteller Bien Zenker sein Modell Edition 125 V5. Ein komfortables Eigenheim mit alltagspraktischen Details wie einem eigenen Garderobenbereich oder der Speisekammer mit Küchenanschluss.
9. Domizil 192 von Town & Country
Platz für zwei Familien auf zwei Etagen. Das Domizil 192 von Town & Country eignet sich auch optimal als Mehrgenerationenhaus. Auf Wunsch ist dieses Haus auch mit Keller sowie als Energiesparhaus erhältlich.
10. Select 129 von Favorit Massivhaus
Das Select 129 von Favorit Massivhaus ist ein großzügig bemessenes Einfamilienhaus, das als Bausatzhaus, Ausbauhaus oder auch schlüsselfertig angeboten wird.
Massivhaus und Fertighaus in einem Satz – das klingt irgendwie seltsam. Doch während viele von uns die Stein-auf-Stein-Variante gedanklich nicht mit einem Fertighaus in Einklang bringen, haben sich einige Fertighaushersteller genau auf diese Nische spezialisiert.
Wer die Planungssicherheit eines Fertighauses möchte und gleichzeitig traditionelle Baumaterialien bevorzugt, der ist mit einem Massiv-Fertighaus gut bedient. Allerdings ist die Kombination der beiden Bauwelten auch eine Kompromisslösung. Zwar habt ihr beim Massivhaus-Fertighaus weniger Koordinationsprobleme, da alles aus einer Hand kommt. Jedoch erkauft ihr euch diesen Vorteil durch eine geringere Flexibilität bei der Bauausführung.
Wichtig für potentielle Bauherren ist es zu klären, was "massiv" bei dem ausgesuchten Hersteller genau bedeutet. Denn das ist nicht eindeutig geregelt und bietet daher eine Menge Spielraum für Interpretationen. Daher gilt: Lasst euch eine präzise Bauleistungsbeschreibung geben, und das noch vor Vertragsabschluss.
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