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Laminat verlegen: Diese 7 Anfängerfehler solltet ihr vermeiden

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Antonia Eigel


Klick, klick, klick – so schnell und einfach lässt sich Laminat verlegen. Wer jedoch glaubt, es handele sich hierbei um ein Kinderspiel, der hat noch nie Laminat verlegt. Wir stellen euch sieben Anfängerfehler inklusive Tipps vor, wie ihr sie vermeidet.

  1. Fehler 1: Klick-Laminat sofort verlegen
  2. Fehler 2: Beim Laminat verlegen die Raumtiefe am Anfang nicht beachten
  3. Fehler 3: Laminat ohne Trittschalldämmung verlegen
  4. Fehler 4: Dampfbremsfolie unter dem Laminat vergessen
  5. Fehler 5: Laminat verlegen ohne Dehnungsfuge 
  6. Fehler 6: Keine Gedanken über die Verlegerichtung vom Laminat machen
  7. Fehler 7: Zu wenig Laminat kaufen

Zu den wohl beliebtesten Bodenbelägen zählt Laminat. Die günstige Alternative zum teureren Echtholzdielenboden verfügt über spezielle Klick- und Locksysteme, die Laminat verlegen zu einem echten Kinderspiel machen. 

Glaubt ihr! Wenn sich spätestens nach ein paar Wochen die ersten Laminat-Paneele hochdrücken oder fiese Kanten entstehen, wird klar: Da ist eventuell doch etwas schief gelaufen. Wir präsentieren euch sieben Anfängerfehler und geben Tipps, wie ihr sie beim (Klick-)Laminat verlegen zukünftig vermeiden könnt.

Informiert euch hier über alle Vorteile und Nachteile von Laminat als Bodenbelag

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Fehler 1: Klick-Laminat sofort verlegen

Besonders Klick-Laminatboden hat viele Vorteile, weil er sich besonders schnell verlegen lässt. Und manchmal kann es beim Laminat verlegen auch gar nicht fix genug gehen. Schließlich soll der alte Teppichboden so schnell wie möglich verschwinden – obwohl auch Teppichboden Vorteile hat, wie ihr hier nachlesen könnt. 

Doch wer den neuen Laminatboden sofort nach dem Kauf verlegt, begeht einen folgenschweren Fehler, der oft erst später sichtbar wird. Hat der Laminatboden nicht genügend Zeit zum Akklimatisieren bekommen, können sich später einzelne Paneele nach oben drücken oder der Boden wellt sich. An den entstandenen Kanten bleibt man dann gerne mal mit den Socken hängen.

Unser Tipp: Hersteller empfehlen, das Laminat erst einmal samt Verpackung 48 Stunden lang in waagerechter Position in die Mitte des Raumes zu stellen, bevor ihr es verlegt. So kann es sich optimal an die Raumtemperatur anpassen. 

Diese sollte zwischen 18 und 30 Grad Celsius betragen. Die Luftfeuchtigkeit sollte nicht über 70 Prozent liegen. Mit einem Hygrometer könnt ihr messen, wie hoch sie ist.

Erfahrt hier, wie ihr die Luftfeuchtigkeit senken könnt, wenn sie zu hoch ist.

Fehler 2: Beim Laminat verlegen die Raumtiefe am Anfang nicht beachten

Die letzte Reihe Laminat ist viel zu schmal geworden. Statt nochmal von vorne anzufangen, hilft jetzt oft nur noch Möbel draufzustellen und den Fehler darunter verschwinden zu lassen. Dabei sollte das Sofa doch eigentlich in die andere Ecke des Raumes.

Unser Tipp: Jetzt nochmal alles herauszureißen, wäre wirklich eine lästige Arbeit. Beim nächsten Mal empfehlen wir euch deshalb, vorher die Raumtiefe auszumessen und so zu ermitteln, wie viele Reihen ihr insgesamt an Laminat verlegen müsst.

Wird der letzte Streifen Laminat nach eurer Berechnung zu schmal, passt ihr die erste Reihe mit an, indem ihr sie gleichermaßen in der Breite kürzt. So sind erste und letzte Reihe identisch und es entsteht ein harmonisches Gesamtbild.

Fehler 3: Laminat ohne Trittschalldämmung verlegen

Oft liegt dieser Fehler gar nicht bei euch, sondern beim Nachbarn von oben: Wenn ihr jeden seiner Schritte durch die Wohnung verfolgen könnt, läuft er vermutlich gerade über einen alten knarrenden Dielenboden oder hat beim Laminat verlegen tatsächlich die Trittschalldämmung vergessen. 

Niemand will dann zum ungeliebten Spießer-Nachbarn werden und mit dem Besen gegen die Decke stoßen oder klingeln müssen. Mit einer freischwebenden Zwischendecke könnt ihr den Schall isolieren. Wenn ihr aber selbst der trampelnde Nachbar seid, bei dem schon mal geklingelt wurde, solltet ihr unbedingt weiterlesen.

Eine Trittschalldämmung vermindert den Schall, der in darunterliegende Räume abgegeben wird.

Warum brauche ich eine Trittschalldämmung für Laminat?

Anders als Teppich und PVC-Böden besitzt Laminat eine härtere Oberfläche, die den Trittschall beim Auftreten weiterleitet und an den Untergrund sowie darunterliegende Räume abgibt. Nicht zu verwechseln ist dieser mit dem Gehschall, den ihr im Raum selbst wahrnehmt.

Eine Trittschalldämmung unterbindet die Weiterleitung des Schalls und kann sogar kleine Unebenheiten auf der Bodenfläche ausgleichen. Wir versichern euch, eure Nachbarn und Mitmenschen werden es euch nachhaltig danken.

Geeignete Materialien, Kosten und Tipps zum Verlegen von Trittschalldämmungen stellen wir euch in einem weiteren Ratgeber vor. Laminat-Hersteller wie Logoclic bieten sogar Laminatböden an, in denen bereits eine Tritt- und Gehschalldämmung integriert ist.

Falls ihr auf die Idee kommen solltet, euren alten Korkboden mit Fußbodenheizung als Trittschalldämmung zu verwenden, solltet ihr euch vorher folgenden Artikel durchlesen: Kork und Laminat über einer Fußbodenheizung: Geht das?

Fehler 4: Dampfbremsfolie unter dem Laminat vergessen

Obwohl ihr im ersten Stock wohnt und nicht der direkten Feuchtigkeit aus dem Erdreich ausgeliefert seid, wellt sich auf einmal euer frisch verlegtes Laminat. Eine Dampfbremsfolie habt ihr damals beim Verlegen eures Bodens für überflüssig befunden.

Unser Tipp: Mineralische Böden aus Estrich, Beton oder Asphalt werden mit Wasser hergestellt und können Feuchtigkeit abgeben. Und da ist es ganz egal, in welchem Stockwerk ihr wohnt. Die Dampfbremsfolie verhindert, dass die von unten eindringende Feuchtigkeit den Boden aufquellen lässt oder dieser sich verzieht. Checkt vorher also immer, auf welchem Grund ihr das Laminat verlegen werdet.

Eine Übersicht, wie Laminat und andere Böden aufgebaut sind, findet ihr in diesem Ratgeber: Laminat, Parkett und Co.: So sind die Bodenbeläge aufgebaut

Fehler 5: Laminat verlegen ohne Dehnungsfuge 

Wenn sich der Laminatboden an manchen Stellen nach oben drückt, gibt es neben fehlender Akklimatisierung des Laminats und zu viel Feuchtigkeit eine weitere mögliche Ursache: Ihr habt die Dehnungsfuge beim Laminat verlegen vergessen.

Unser Tipp: Die Dehnungsfuge ist wichtig, denn Laminatböden bestehen oft zu über 90 Prozent aus Holz beziehungsweise Holzwerkstoffen. Und Holz lebt: Je nach Temperatur kann es schwinden und quellen. Naturholz bis zu zehn Prozent und Laminat nach Herstellerangaben maximal 0,1 Prozent (je nach Richtung).

Klingt erst mal gar nicht nach viel, aber sicher ist sicher. Experten empfehlen deshalb einen Dehnungsabstand von zehn bis 15 Millimetern zur Wand einzuhalten. Dafür könnt ihr Abstandsklötze, -halter beziehungsweise Abstandskeile benutzen. Sie gewährleisten, dass das frisch verlegte Laminat immer ein bisschen Luft hat, um sich zu bewegen.

Wenn ihr den Boden bereits ohne Dehnungsfuge verlegt habt, könnt ihr das Problem auf die im folgenden Video gezeigte Weise beheben:

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Fehler 6: Keine Gedanken über die Verlegerichtung vom Laminat machen

Der Laminatboden ist ordentlich verlegt, bislang haben sich keine Bretter nach oben gedrückt. Doch irgendetwas stört trotzdem das Gesamtbild. Dann solltet ihr euch nochmal genau die Verlegerichtung und das Verlegemuster anschauen.

In welche Richtung verlege ich Laminat?

Es gibt drei Möglichkeiten, euer Laminat auszurichten:

  1. Längsrichtung: Die Laminat-Paneele werden parallel zur langen Raumseite ausgerichtet.
  2. Querrichtung: Die Laminat-Paneele werden parallel zur kurzen Seite des Raumes ausgerichtet.
  3. Diagonal: Das Laminat wird schräg verlegt, also nicht im rechten Winkel zur Wand.

Was richtig oder falsch ist – darauf gibt es keine klare Antwort. Je nach Raum müsst ihr individuell entscheiden, wie die Laminat-Paneele verlaufen sollen. Es gibt jedoch ein paar Faustregeln, an denen ihr euch orientieren könnt, damit am Ende ein harmonisches Bild entsteht:

  • Richtet die Paneele parallel zum Fenster beziehungsweise zur primären Lichtquelle aus. So wirkt der Raum optisch größer und auch länger. Bei tiefstehender Sonne werfen die Fugen so außerdem keinen Schatten.
  • Einen Raum könnt ihr optisch strecken, wenn ihr das Laminat parallel zur langen Wand verlegt.
  • Einen schlauchartigen Raum könnt ihr genauso stauchen, indem ihr das Laminat parallel zur kurzen Wand verlegt.

Welches Verlegemuster bei Laminat?

Für ein harmonisches Bild wird meistens ein Versatz zwischen 30 und 50 Zentimetern empfohlen, je nach Länge eurer Laminat-Paneele. Sonst entsteht ein treppenförmiges Muster, das unruhig wirken kann.

Auf der Seite des Baublog-Werder findet ihr einen Verlegeplaner, mit dem ihr den Versatz und die Länge aller einzelnen Paneele berechnen und euch sogar anzeigen lassen könnt.

Fehler 7: Zu wenig Laminat kaufen

Und am Ende muss man doch nochmal in den Baumarkt, weil man zu wenig Laminat gekauft hat. Das nervt nicht nur, es kostet dazu auch noch Zeit.

Vermutlich habt ihr vorher die Grundfläche schon berechnet, um herauszufinden wie viel Laminat ihr benötigt. Doch nicht für jeden Raum geht die Rechnung gleich auf.

Unser Tipp: Die meisten Laminat-Hersteller empfehlen, fünf bis zehn Prozent Verschnitt auf die Grundfläche eures Zimmers drauf zu rechnen. Komplizierter wird es bei verwinkelten Räumen. Wenn ihr viele Heizungsrohre, Ecken und Nischen im Zimmer habt, solltet ihr deshalb bis zu 15 Prozent aufschlagen, um am Ende ausreichend Laminat verlegen zu können. Hier findet ihr Tipps zum Nachmessen der Wohnfläche.

Gerade wenn ihr Laminat-Neulinge seid, lohnt es sich, ein paar extra Paneele in der Hinterhand zu haben, falls beim Sägen mal etwas schief geht.

Ihr habt euch noch gar nicht entschieden, welcher Boden es am Ende werden soll? Dann haben wir hier einmal alle Bodenbeläge für euch im Überblick zusammengestellt.

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