Mehr Spa fürs Badezimmer: Neue Trends halten Einzug ins Badezimmer und verwandeln die einstige Nasszelle in ein gemütliches Wohnbad. Wie sich die Badezimmer-Welt gerade wandelt, erfahrt ihr hier.
Die Vorstellung von einem modernen Bad hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend gewandelt: Immer mehr Bauherren träumen von einem Bad, das mehr kann – es soll ein Ort zum Abschalten und Entspannen sein. Welche Trends derzeit Einzug ins sogenannte Wohnbad halten, zeigen wir euch hier.
Steigende Nachfrage nach ganzheitlicher Badplanung und -sanierung
Wohnlichkeit, komfortorientierte Installationen und ein vergrößertes Platzangebot erhöhen die Aufenthaltsqualität. Mit der Corona-Pandemie scheint das Bedürfnis nach einem komfortablen Bad als Rückzugsort oder einem altersgerechten Badezimmer sogar noch stärker zu werden: "Die Nachfrage nach ganzheitlicher Badplanung und nach Sanierungen von älteren Bädern ist seit März 2020 signifikant gestiegen", so Jens Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS).
Ein Durchschnittsbad ist um die acht Quadratmeter groß. Einen Spa-Bereich im Bad unterzubringen, ist nach Einschätzungen von Trendscout Frank Reinhardt jedoch erst ab einer Badgröße von zehn Quadratmetern realistisch: "Aber genau dorthin geht die Entwicklung. Den Bädern wird in Neubauten mehr Raum gegeben, und bei Sanierungen kann ein Durchbruch in einen benachbarten Raum die Lösung sein."
Natürliche Farben und Materialien fürs Badezimmer
Kaum ein Gestaltungstrend hat das Badezimmer in den vergangenen zehn Jahren so geprägt wie der Trend zur Wohnlichkeit: Warme Materialien wie Holz oder Textilien sowie Möbel und Teppiche sind die Gestaltungskomponenten für ein wohnliches Ambiente. Zudem hat das Bad in den letzter Zeit einen enormen technischen Fortschritt erfahren: Ausgeklügelte Systeme ermöglichen beispielsweise innovative Duschrinnen, Dusch-WCs in Kombination mit Lichtideen oder eine smarte Steuerung von Wasserzufuhr und Wassertemperatur, ähnlich den japanischen Ofuros.
So manche erinnern sich an die Bahamabeige-Phase der 1970er-Jahre, die die Bäder Europas in ein rustikales Ambiente tauchte. Nein – dieser Farbton kehrt nicht zurück. Beigetöne, die ihren Ursprung in der Natur haben, die Wiederentdeckung des klassischen Wiener Geflechtes sowie Naturholz wie beispielsweise helle Eiche sind Taktgeber für die neue Gestaltung im Wohnbad.
Holzmöbel und runde Formen fürs Wohnbad
Genauso wie sich die Küche als Funktionseinheit zum ernst zu nehmenden Wohnraum mit Küchenfunktionen gewandelt hat, entwickelt sich auch das Bad zum Wohnraum mit Badfunktion.
Material und Gestaltung der Möbel erinnern eher an Designerstücke für den Wohnbereich. Bodenbeläge aus Holz, das auch im Schiffsbau verwendet wird, oder Teppiche, die nicht nur im Bad eine gute Figur machen, unterstreichen den wohnlichen Charakter.
Ganz in dem Sinne, das Bad wohnlicher zu gestalten, verändern sich die Sanitärobjekte bis ins Detail. Vermittelte der rechte Winkel Klarheit und Minimalismus, bringen runde Formen Emotionen ins Bad. Waschtische und Badmöbel mit abgerundeten Ecken zählen derzeit zu den beliebtesten Bad-Trends. Entsprechend harmoniert auch die neue Generation der Badewannen mit den Badmöbeln: Sie verlieren durch stark gerundete Ecken ihre Behäbigkeit, können nun frei von der Wand im Raum positioniert werden und lassen ihn insgesamt größer wirken.
Freistehende Badewannen für kleine und große Bäder
Eine freistehende Badewanne ist für viele Menschen der Inbegriff von Luxus. Insbesondere in Neubauten lässt sich das Wasser mitten in den Raum transportieren, so dass durch die Position der Badewanne der Raum optisch in Nutzungs-, Verkehrs- und Relaxflächen eingeteilt werden kann.
Hierfür braucht es allerdings einen großzügigen Grundriss. Neu ist nun, dass auch in kleineren Bädern und bei Renovierungen frei stehende Wannen zum Einsatz kommen. Sie werden einfach sichtbar von der Wand abgerückt. Im Gegensatz zu den bisher meist fest eingebauten eckigen Badewannen vermittelt das Leichtigkeit und Modernität.
Berührungslose Armaturen liegen im Trend
Die Sensibilität für Hygiene hat sich aufgrund der Pandemie schlagartig erhöht. Spezielle Keramikoberflächen reduzieren die Einlagerung von Schmutz. Optisch kaum wahrnehmbar, aber in der Handhabung ein großer Fortschritt: WCs, deren Wasserspülung ohne einen Spülrand auskommt. Bakterien, Keime und auch Urinstein können sich deutlich schwerer breitmachen und ablagern. Das erleichtert die Reinigung erheblich. Aber auch berührungslose WC-Betätigungsplatten und berührungslose Armaturen halten Einzug ins Wohnbad.
Urban Jungle und Tapete fürs Badezimmer
Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Wohntrend Urban Jungle, bei dem Grünpflanzen die Natur in die eigenen vier Wände holen, auch auf das Bad überschwappt. Wichtige Mitspieler für den Dschungel im Wohnbad: badezimmertaugliche Pflanzen, Outdoormöbel und Teppiche aus Kunststoff.
Floral wird es auch an den Wänden. Sicherlich wird der Trend zur Tapete die Badfliese nicht verdrängen, doch eine ernst zu nehmende Alternative stellt die extravagante Wandgestaltung in jedem Fall dar. Tapeten haben den Vorteil, dass man sie nach einigen Jahren unkompliziert austauschen und damit den Look des Raumes grundlegend verändern kann.
Zahnpasta- oder Seifenspritzer könnt ihr problemlos von den wasserbeständigen Spezialtapeten entfernen. Manche Modelle eignen sich sogar im Duschbereich. Allerdings sollte dann eine explizite Eignung für diese Nutzung ausgewiesen sein und das Tapezieren solltet ihr von einer Fachkraft vornehmen lassen.